5 Dinge, die dir am Arsch vorbeigehen sollten

Oft sind wir unzufrieden, weil wir unwichtigen Dingen zu viel Wert beimessen. Der Meinung anderer. Geld. Dem Aussehen unseres Partners. Der Anzahl unserer Facebook-Freunde.

Es gibt jedoch auch weniger offensichtliche Dinge im Leben, denen wir zu viel Wert einräumen. Und das führt dazu, dass wir uns so beschissen fühlen wie ein Teenager, der gerade einen Korb von seiner großen Flamme bekommen hat.

In diesem Artikel erfährst du 5 Dinge, denen du wahrscheinlich viel zu viel Wert beimisst.

Je mehr dir diese Dinge ab jetzt am Arsch vorbeigehen, desto besser.

1. Der richtige Moment

Scheiß egal, was deine Pläne sind – fange jetzt damit an. Es gibt keinen richtigen Moment. Und du wirst auch nie bereit sein.

  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, ein Buch zu schreiben.
  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, auf einer Konferenz zu sprechen.
  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, alleine um die Welt zu reisen.

Trotzdem habe ich es getan.

Du möchtest Kinder kriegen? Dich selbstständig machen? Einen Dokumentarfilm drehen? Mit dem Rauchen aufhören? Dich im Fitnessstudio anmelden? Dir die Brüste vergrößern lassen? Deiner besten Freundin deine große Liebe gestehen?

Dann mache es jetzt.

Warte nicht länger auf den richtigen Moment, denn er wird nicht kommen.

Übrigens: Anzufangen ist nur ein wichtiger Punkt, um im Leben voranzukommen und deine Ziele zu erreichen. Genauso wichtig ist, dass du das richtige Mindset hast.

Aus diesem Grund habe ich auch ein kostenlosen Ratgeber geschrieben. Darin erfährst du 4 Mindsets für mehr Selbstbewusstsein, Motivation und Erfolg im Leben. Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen.

2. Nachrichten

Ja, du liest richtig. 99% der Nachrichten sollten dir am Arsch vorbeigehen.

Wieso?

Weil dir Nachrichten ein verzerrtes Bild der Welt geben.

Glaubt man den Nachrichten, ist die Welt ein verdammt gefährlicher Ort. Wenn es nicht gerade irgendwo einen Terroranschlag gibt oder sich die Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder Ölvorkommen die Köpfe einschlagen, stehen wir kurz vor dem finanziellen Kollaps, eine große Naturkatastrophe wartet um die Ecke oder mutierte Laborraten planen, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Menschheit für wissenschaftliche Experimente zu missbrauchen.

Jeden einzelnen Tag gibt es in Horrornachrichten.

Das liegt jedoch nicht daran, dass die Welt ein gefährlicherer Ort geworden ist, sondern daran, dass schlechte Nachrichten die besseren Schlagzeilen abgeben.

Die letzten 70 Jahre waren im Vergleich zu der restlichen menschlichen Geschichte so gewaltlos und friedvoll wie nie zuvor.1

Im Mittelalter waren Krieg und Gewalt in Europa nicht außergewöhnlich, sondern so alltäglich wie ein Seitensprung bei Hollywood-Pärchen.

Obwohl unserer Planet überbevölkert ist und die Ressourcen sehr ungerecht verteilt sind, kommen die meisten mehr oder weniger friedvoll miteinander aus.

Die größten Konflikte zwischen Deutschland und Spanien spielen sich heutzutage auf dem Fußballplatz ab. Oder morgens um acht, wenn Dieter in Sandalen und Socken mit seinem Hotelhandtuch die Liege am Pool in Mallorca für sich beanspruchen will.

Noch ist Dieter nicht da …

Die Welt ist ein weitaus sichererer Ort, als die Medien uns weismachen wollen. Und genau deshalb sollte dir ein Großteil der Nachrichten am Arsch vorbeigehen.

Ich verzichte zum Beispiel seit über drei Jahren auf jegliche Form von Nachrichten. Trotzdem habe ich nichts Wichtiges verpasst.

3. Was andere erreicht haben

Deine Freundin Susi hat drei Kinder, du keines.

Dein Kumpel Andreas fährt den neuen Audi A8, du nur einen verrosteten Golf.

Dein Nachbar ist Abteilungsleiter in einem internationalen Konzern, du bist Kellner beim Italiener um die Ecke.

Anchu Kögl war in über 50 Ländern, du warst in der neunten Klasse mal ein Wochenende in Paris.

Es sollte dir scheiß egal sein, was andere in ihrem Leben erreicht haben. Es wird immer jemanden geben, der mehr Geld verdient als du, der mehr gereist ist, der mehr Sexpartner hatte, der eine exklusivere Uhr besitzt, der besser aussieht, der mehr Instagram-Follower hat oder dessen Partner attraktiver als deiner ist.

Und das ist OK.

Höre auf, dich zu vergleichen. Konzentriere dich stattdessen auf deine Stärken, auf deine Träume und auf das, was du schon erreicht hast.

P.S. Fick dich, falls du mehr Instagram-Follower hast als ich.

4. Motivation und Inspiration

Die meisten Menschen warten auf Motivation und Inspiration, anstatt einfach mal anzufangen.

Manche Menschen warten auf die eine große Geschäftsidee, die die Welt verändern wird. Andere fangen einfach mit einer mittelmäßigen Idee an und werden damit erfolgreich.

Manche Menschen warten auf den inneren Antrieb, um endlich ins Fitnessstudio zu gehen. Andere gehen einfach jeden Montag, Mittwoch und Freitag.

Manche Menschen warten darauf, dass sie endlich mal den Mut haben, ihren Arbeitskollegen nach einem Date zu fragen. Andere machen es einfach.

Motivation und Inspiration erscheint häufig erst, nachdem wir etwas angefangen haben, selten vorher.

Das ist auch der große Unterschied zwischen Amateuren und Profis. Amateure warten auf Motivation und Inspiration, Profis fangen einfach an. Die meisten Künstler, Schriftsteller, Profisportler und Topmanager fragen sich nicht, ob sie gerade Lust haben oder inspiriert sind – sie machen einfach.

Ich werde häufig gefragt, woher ich meine Inspiration zum Schreiben nehme. Meine Antwort ist immer dieselbe: Ich setze mich an meinen Rechner und fange an zu schreiben.

Es ist mir egal, ob ich müde bin, uninspiriert, traurig, es regnet oder ich schlecht geschlafen habe. Ich setze mich hin und fange an zu schreiben. Und in den allermeisten Fällen kommt auch irgendwann die Motivation und die Inspiration.

In über vier Jahren ist es mir erst drei oder vier Mal passiert, dass ich gar nichts schreiben konnte, obwohl ich es probiert habe.

Würde ich nur an den Tagen schreiben, an denen ich inspiriert bin, würde ich pro Jahr zweieinhalb Artikel schreiben – wenn überhaupt.

Motivation und Inspiration sollte dir am Arsch vorbeigehen. Konzentriere dich stattdessen auf deine Disziplin.

5. Gesellschaftliche Erwartungen

Jeder Mensch steht vor dem Dilemma, individuell zu sein und trotzdem zu einer sozialen Gruppe zu gehören.

Zum einen möchtest du dich also von anderen unterscheiden und etwas Besonderes sein. Zum anderen willst du aber auch dazugehören und möchtest, dass andere dich so akzeptieren, wie du bist.

Dieses Phänomen führt dazu, dass sich jede Gesellschaft aus verschiedenen Subkulturen zusammensetzt: Start-Up-Unternehmer, Studenten, Weltreisende, alleinerziehende Eltern, Punks, Spitzensportler, Künstler, Topmanager, Otto-Normal-Verbraucher oder Aussteiger – um nur einige zu nennen.

So gut wie jeder von uns ist Teil einer oder mehrerer Subkulturen. Und jede dieser Subkulturen stellt gewisse Erwartungen an ihre Angehörigen.

Selbst wenn du ein Punk bist und angeblich auf alles einen Fick gibst, lasten Erwartungen auf dir. Erwartungen an dein Aussehen, an dein Verhalten, an deine Einstellung. Du kannst nicht einfach morgens im Hemd ankommen, keinen Alkohol mehr trinken und den anderen erklären, dass du jetzt für ein Eigenheim sparst und Delfine retten möchtest.

Probleme entstehen, wenn wir unsere eigene Integrität verletzen und unsere Bedürfnisse vernachlässigen, um den Erwartungen einer bestimmten Subkultur zu entsprechen.

  • Wenn du dein Privatleben opferst, um viel Geld zu verdienen, nur weil es deine Freunde auch tun.
  • Wenn du Jura studierst, nur um den Erwartungen deiner Eltern gerecht zu werden.
  • Wenn du nach deinem Abitur eine Weltreise machst, weil es alle deine Klassenkameraden tun.
  • Wenn du heiratest, weil es bei dir im Dorf jeder macht.
  • Wenn du auf Kinder verzichtest, weil all deine Bekannten auch kinderlos sind.

Anstatt um jeden Preis den Erwartungen anderer zu entsprechen, solltest du dich auf deine eigenen Werte und Ziele konzentrieren. Das Umfeld, das zu dir passt, wird sich dann von allein ergeben.

Lebe nach deinen eigenen Werten und Vorstellungen, nicht nach denen anderer.

Müssen vs. können

Die meisten Dinge, die wir glauben tun zu müssen, sind selbstaufgelegte Ketten. Das ist uns jedoch kaum bewusst, da wir sie nie hinterfragen.

Was glaubst du fälschlicherweise tun zu müssen?

  • Du musst Karriere machen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst es deinen Eltern und Bekannten recht machen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst nett und freundlich sein? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst eine Liebesbeziehung führen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst dich humorvoll und interessant geben? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst Diät machen und Sport treiben? Was passiert, wenn du es nicht tust?

Du solltest immer wieder überprüfen, was du wirklich möchtest und was du glaubst, tun zu müssen.

Wenn du zu lange nur Dinge tust, die du tun musst, glaubst du irgendwann, dass du sie auch tun möchtest. Und das ist eine traurige Verwechslung.

Scheiß drauf!

Ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Leben besser verläuft, wenn du öfters Mal Scheiß drauf sagst?

Scheiß auf die Meinung anderer, auf negative Gedanken, auf die Angst und auf all die Kleinigkeiten, die nicht wirklich wichtig sind.

Weil dein Leben besser wird, wenn du öfters mal einen Scheiß gibst, habe ich den Ratgeber Mindset geschrieben. 

Darin erfährst du, wie du besser mit negativen Gedanken und Gefühlen umgehst, dich weniger mit anderen vergleichst und innerlich stärker wirst. 

Du kannst ihn dir hier kostenlos herunter laden:

  1. Pinker, S. (2011) Gewalt: Eine neue Geschichte der Menschheit. S. FISCHER; Auflage: 1