Den inneren Kritiker besiegen (3 Tipps, die wirklich funktionieren)

Vermutlich kennst du deinen inneren Kritiker. Diese negative Stimme, die dich ständig kritisiert und heruntermacht.

Dein innerer Kritiker hält dich davon ab, dich selbst zu akzeptieren, deinen Zielen nachzugehen und ein erfülltes Leben zu führen.

In diesem Artikel erfährst du 3 psychologisch erprobte Methoden, um deinen inneren Kritiker zum Schweigen zum bringen.

Los geht’s.

Der Artikel als Video:

Was ist der „innere Kritiker“ überhaupt?

Der innere Kritiker ist deine innere Stimme, die deine Schwächen, Misserfolge und Fehler hervorhebt, dich kritisiert und dich ständig heruntermacht.

Dein innerer Kritiker behauptet gerne, dass du nichts wert bist, dass du unattraktiv bist, dass du nichts kannst und dass du auch niemals etwas erreichen wirst.

Diese kritisierende Stimme begegnet dir in allen Lebensbereichen:

  • Im Job: „Du bist einfach nicht intelligent und fleißig genug. Du wirst niemals befördert werden, denn deine Kollegen machen sowieso alles besser.“
  • In deiner Beziehung: „Dein Partner liebt dich gar nicht wirklich, sonst würde er/sie dich anders behandeln. Du bist einfach nicht liebenswürdig. Irgendwann wird dein Partner herausfinden, wer du wirklich bist und Reißaus nehmen.“
  • Bei deinen Zielen: „Du musst gar nicht erst mit Sport anfangen. Du bist eine fette Sau und wirst es sowieso nicht schaffen, abzunehmen. Du schaffst nämlich nie etwas. Und jetzt geh in die Küche und iss eine Tafel Schokolade.“

Dein innerer Kritiker sabotiert auf deine Beziehungen, deinen Job und deine allgemeinen Vorhaben. Er raubt dir viel Lebensfreude,  ist eine der Hauptursachen für einen niedrigen Selbstwert und hindert dich daran, innere Stärke zu entwickeln.

Der innere Kritiker hat nichts mit deinem tatsächlichen Erfolg zu tun

Der innerer Kritiker führt dazu, dass du dich wertlos fühlst. Es sind Aussagen wie „Ich bin nicht gut genug“, „andere sind besser“ oder „ich kann nichts“, die dazu führen, dass du dich schlecht fühlst und ein niedriges Selbstwertgefühl hast.

Und vielleicht denkst du dir jetzt:

„Aber es stimmt nun mal! Schau dir die anderen an. Sie sind attraktiver, erfolgreicher und disziplinierter. Sie erreichen all das, was sie sich vornehmen. Ich bin einfach tatsächlich nicht so gut wie sie…“

Dann mach dir bitte Folgendes bewusst: Dein innerer Kritiker hat nichts mit deinem tatsächlichen Erfolg zu tun.

Die Wahrheit ist die: Du kannst attraktiv, erfolgreich und berühmt sein und dich trotzdem wertlos fühlen. Es gibt genug berühmte und erfolgreiche Menschen, die unter Depressionen leiden, glauben, dass sie Versager sind oder die sich sogar das Leben nehmen.

Der Grund dafür ist, dass wie du dich fühlst nicht von deinem Erfolg im Außen abhängt, sondern einzig und alleine von deinem Selbstwert. Deshalb gibt es auch genug erfolgreiche oder attraktive Menschen, die sehr unter ihrem inneren Kritiker leiden.

Dein innere Kritiker wird immer etwas finden, um dich zu kritisieren

Um deinen inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen, hilft es nicht, dass du mehr Erfolg hast, keine Fehler mehr machst, abnimmst oder disziplinierter wirst.

Denn egal, was du erreichst oder was du änderst, dein innerer Kritiker wird sicherlich etwas finden, wofür er dich heruntermachen kann. Genau das ist schließlich sein Job.

Oft machen sich Menschen dafür fertig, dass sie nicht erfolgreich sind, nicht genug geliebt werden oder zu dick sind. Daraufhin investieren sie Jahre ihrer Energie und ihrer Zeit, um mehr Geld zu verdienen, von anderen geliebt zu werden oder einen tollen Körper zu bekommen. Doch die nagende Unzufriedenheit bleibt. Schließlich findet der innere Kritiker immer wieder etwas Neues, was für ihn nicht gut genug ist oder was man hätte besser machen können.

Um deinen inneren Kritiker zu besiegen geht es nicht darum, etwas im Außen zu ändern. Sondern im Innen. Lass uns jetzt 3 Schritte sehen, wie du das schaffst.

Schritt 1: Identifiziere deine kritischen Gedanken

Es gibt sicherlich bestimmte Situationen, in denen dein innerer Kritiker besonders stark ist. Und wahrscheinlich nutzt dein innerer Kritiker auch bestimmte Worte besonders gerne (z.B. dumm, Nichtsnutz, wertlos, Loser, usw.).

Der erste Schritt, um deinen inneren Kritiker zu stoppen, ist deshalb, deine typischen selbstkritisierenden Gedanken zu erkennen.

Was sagt dir dein innerer Kritiker immer wieder? Welche Worte benutzt er? In welchen Situationen meldet er sich besonders gerne zur Wort?

Hier ein paar Beispiele:

  • Wenn es um dein Aussehen geht: „Du bist viel zu dick/alt/hässlich. Wie soll dich denn jemals jemand attraktiv finden? Schau dich doch mal an!“
  • Bezogen auf deine Leistung bei der Arbeit: „Du hast es einfach nicht so drauf wie die anderen. Die sind schlichtweg besser. Du wirst nie erfolgreich werden du Loser!“
  • Wenn du einen Fehler machst: „Du kannst ja gar nichts! Du bist so ein Nichtsnutz und einfach nur dumm.“
  • Wenn du mal faul oder unproduktiv bist: „Du bist einfach nur eine faule Sau. Aus dir wird nie was werden.“
  • Wenn deine Kinder mal Blödsinn machen oder Probleme in der Schule haben: „Du bist eine Rabenmutter/Rabenvater. Du bist wirklich eine Schande und aus deinen Kindern wird nie etwas werden.“

Merke dir, was deine typischen selbstkritisierenden Gedanken sind. Egal, ob bei der Arbeit, bezogen auf dein Aussehen, im Umgang mit anderen Menschen, bei der Erziehung deiner Kinder oder wenn du dir etwas vornimmst oder einen Fehler machst.

Sicherlich gibt es paar typische Dinge, die dein innerer Kritiker besonders gerne zu dir sagt. Die „Best of“ der Selbstkritik sozusagen.

Wenn du dir diese bewusst gemacht hast (du kannst sie auch gerne aufschreiben) geht es weiter mit Schritt 2.

Schritt 2: Antworte deinem inneren Kritiker

Die Aussagen deines inneren Kritikers entsprechen selten der Wahrheit, selbst wenn es sich für dich in den Moment so anfühlt. Es handelt sich in den allermeisten Fällen nämlich um Übertreibungen und Generalisierungen.

Nehmen wir an, du machst bei der Arbeit einen Fehler und dein Vorgesetzter weist dich darauf hin. Dein innerer Kritiker meldet sich nun:

„Ich bin so ein Nichtsnutz. Nichts mach ich richtig. Ich Idiot! Sicherlich werde ich bald gefeuert.“

Selbst wenn sich in diesem Moment diese Worte wahr anfühlen, sind sie natürlich eine völlig verzerrte Sicht der Dinge.

Nur weil du einen Fehler machst – oder mehrere – bist du noch kein Nichtsnutz. Wenn du wirklich so ein schlechter Mitarbeitet wärst, hättest du schon längst deinen Job verloren. Und sicherlich machst du auch nicht alles in deinem Leben falsch.

Das Problem ist, dass dein innerer Kritiker gerade das Kommando hat, er die Dinge unheimlich verzerrt und maßlos übertreibt. In diesen Moment kannst du nicht mehr rational denken und verlierst dich in deinen negativen Gedanken.

Mach dir deshalb bewusst, dass deine negativen Selbstgespräche völlig übertrieben sind. Und fange an, deinem inneren Kritiker rational zu antworten.

Im Folgenden 3 Beispiele.

Beispiel 1

Situation: Du streifst beim Einparken ein anderes Auto.

Innerer Kritiker: „Was für eine Scheiße! Du kannst echt gar nichts. Was bist du für ein Vollidiot. Weißt du überhaupt, wie teuer das wird?“

Rationale Antwort: „Ja, das ist jetzt blöd gelaufen. Aber letztendlich ist das nur ein kleiner Kratzer. Das kann wirklich jedem mal passieren. Und nur weil ich jetzt einen kleinen Kratzer verursacht habe, heißt das noch lange nicht, dass ich nichts kann oder ein Nichtsnutz bin.“

Beispiel 2

Situation: Dein Partner kommt gereizt von der Arbeit zurück und will nicht mit dir sprechen.

Innerer Kritiker: „Siehst du, du bist einfach nicht liebenswürdig. Sicherlich wirst du bald verlassen werden. Und weil du einfach nicht gut genug bist, wirst du einsam und alleine bleiben.“

Rationale Antwort: „Dass mein Partner gestresst und genervt ist, hat nichts mit mir zu tun. Er hat einfach einen schlechten Tag gehabt, so wie auch jeder andere mal einen schlechten Tag hat. Ich werde ihm einfach den Raum und die Zeit geben, die er braucht, um sich zu entspannen.“

Beispiel 3

Situation: Du bist auf einer Party eingeladen, wo du kaum jemanden kennst

Innerer Kritiker: „Niemand wird sich mit mir unterhalten wollen? Ich bin langweilig, unsicher und wahrscheinlich werde ich auch noch rot und sage nur Blödsinn.“

Rationale Antwort: „Es ist ganz normal, dass ich ein bisschen nervös bin. Und sicherlich gibt es den ein oder anderen, der gerne ein Gespräch mit mir führt. Schließlich bin ich ein guter Zuhörer, stelle interessante Fragen und habe auch schon einige Geschichten erlebt.“

Schritt 3: Schluss mit Perfektionismus

Machen diese Aussagen Sinn?

  • Jeder Mensch macht hin und wieder Fehler.
  • Kein Mensch ist perfekt.
  • Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen.
  • Kein Mensch ist immer glücklich, immer diszipliniert oder immer gut drauf.

Ich denke, du stimmst mir bei diesen Aussagen zu.

Aber kann es sein, dass du Perfektionismus von dir selbst erwartest? Dass du es dir nicht erlaubst, Fehler zu machen? Dass du dich für deine Schwächen verurteilst? Dass du glaubst, du musst immer motiviert, selbstbewusst oder glücklich sein?

Mit Perfektionismus fütterst und stärkst du deinen inneren Kritiker. Du setzt die Messlatte so hoch, dass dein innerer Kritiker immer etwas auszusetzen hat – ganz egal, was du erreichst oder wie sehr du dich anstrengst.

So lange du Perfektionismus von dir erwartest, wirst du deinen inneren Kritiker nicht besiegen können. Wie wäre es also, wenn du deine Erwartungen ein bisschen senkst?

Wenn du es dir erlaubst, Fehler zu machen. Wenn du deine Schwächen annimmst, anstatt dich für sie zu verurteilen. Wenn du akzeptierst, dass du auch nur ein Mensch bist.

Wenn sich dein innerer Kritiker das nächste Mal meldet, antworte ihm:

„Ich weiß, ich bin nicht perfekt. Ganz im Gegenteil, ich bin weit davon entfernt. Aber ich arbeite an mir. Ich versuche, mich zu verbessern, zu wachsen und aus meinen Fehlern zu lernen. Und das ist das Einzige, was zählt. Es geht nicht darum, wie schnell ich Fortschritte mache, sondern dass ich mich in die richtige Richtung bewege. Auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.“

Du bist gut, so wie du bist. Vergiss das nicht.

Die Ursache deines inneres Kritikers

Dein innerer Kritiker ist ein Resultat deiner Gedanken. Statt dir Fehler zu erlauben, deiner kritischen Stimme rational zu begegnen und prozessorientiert zu denken verlierst du dich in negativen Gedanken, Selbstzweifeln und limitierenden Glaubenssätzen.

Der entscheidende Punkt ist der: Dein Verstand ist ein unheimlich mächtiges Instrument. Wenn du lernst, besser mit deinen Gedanken umzugehen, wirst du nicht nur deinen inneren Kritiker überwinden, sondern dein Leben Stück für Stück transformieren.

Aus diesem Grund habe ich den kostenlosen Ratgeber Mindset geschrieben. Darin erfährst du 4 Denkweisen, die dir enorm dabei helfen werden, deinen inneren Kritiker zu besiegen und ein starkes Ich zu entwickeln.

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