Der Weg ist das Ziel oder warum Ziele überbewertet sind
„Der Weg ist das Ziel“ ist ein Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius. In diesem Artikel lernst du 3 wichtige Lektionen aus dieser alten Lebensweisheit über Ausdauer, Glück und Motivation.
In unseren modernen Gesellschaft wird uns weiß gemacht, dass wir alles sofort haben können.
Und das führt zu einem Problem. Zu einem sehr großen Problem.
Immer mehr Menschen glauben nämlich, dass es im Leben eine Art Abkürzung gibt:
- Sie glauben, dass sie in 2 Wochen mit einer geheimen Diät 5 Kg. abnehmen können.
- Sie sind davon überzeugt, dass sie durch eine revolutionäre App mit nur 15 Minuten am Tag in wenigen Wochen eine Fremdsprache fließend sprechen können.
- Sie denken, dass sie mit den richtigen Erfolgsstrategien in kurzer Zeit reich werden können.
Doch die Wahrheit ist, dass die meisten Dinge im Leben viel Disziplin, Energie und Zeit brauchen.
Und genau deshalb ist die alte Weisheit Der Weg ist das Ziel aktuell so verdammt wichtig.
Die Reise ist wichtiger als das Ziel
Wenn wir uns ein Ziel setzen, wollen wir es am liebsten sofort erreichen. Wir wollen keine Herausforderungen, keine Schwierigkeiten und wir wollen uns auch nicht entwickeln.
Wir wollen nur das Ziel erreichen – und zwar sofort!
Doch in 99% der Fällen funktioniert das nicht.
Wir müssen uns Herausforderungen stellen, kämpfen mit Schwierigkeiten umgehen und uns entwickeln – und erst dann erreichen wir unser Ziel!
Zu oft vergessen wir, dass der Weg das Ziel ist. Dass es weniger darum geht, was wir am Ende der Reise erreichen, als um das, was wir während der Reise lernen und erleben.
In Folgenden möchte ich dir erklären, welche 3 wichtigen Lektionen über Ausdauer, Glück und Motivation du aus der Lebensweisheit „der Weg ist das Ziel“ lernen kannst.
Die wichtigsten Punkte erfährst du auch in diesem Video:
Der Weg ist das Ziel #1: Fast alles im Leben ist ein Prozess
Mit Anfang zwanzig war ich sehr schüchtern im Umgang mit Frauen.
Ich habe all die Männer bewundert, die auf eine fremde Frau zugehen konnten und mit ihr ein lockeres Gespräch anfingen.
Das wollte ich auch!
Also nahm ich mir einen Sommer vor, meine sozialen Fähigkeiten zu verbessern und selbstsicherer zu werden.
In meiner damaligen Unwissenheit dachte ich, dass ich dafür ein paar Wochen brauchen würde … Ich hatte ja keine Ahnung, was ich mir da als Ziel gesetzt hatte! Aus ein paar Wochen wurden mehrere Jahre. Und letztendlich hat all das dazu geführt, dass ich 2013 mit diesem Blog anfing.
Der Weg ist das Ziel: Übe dich in Geduld
Egal, welches Ziel du hast – ob du dich selbstständig machen willst, abnehmen möchtest, dein Selbstbewusstsein stärken willst oder irgendetwas ganz anderes vorhast: Es wird nicht von heute auf morgen passieren.
Habe also Geduld.
Habe Geduld. Viele Dinge im Leben brauchen ihre Zeit.
Fast alles im Leben ist ein Prozess und braucht seine Zeit. Deshalb liebe ich auch den Spruch „Der Weg ist das Ziel“, denn er erinnert mich immer wieder daran.
Der springende Punkt ist der: Egal, was du im Leben erreichen willst, es wird dauern. Und wahrscheinlich wird es länger dauern, als du dir vorgenommen hast. Viel länger.
Der Weg ist das Ziel #2: Verfolge keine falschen Ziele
Zwar gibt Ausnahmen, doch generell gilt: Wenn du den Weg nicht genießen kannst, hast du dir wahrscheinlich das falsche Ziel gesetzt.
Mit falsch meine ich, dass dein Ziel nicht deinen Werten und Interessen entspricht und du dich von externen Motiven wie Geld, Anerkennung oder Ähnlichem hast verführen lassen.
Der Weg ist das Ziel? Ich will die verdammte Karotte – und zwar sofort!
Ich habe zum Beispiel vier Jahre lang Ingenieurwesen studiert. In all den Jahren habe ich nicht einen einzigen Kurs genossen.
In dieser Zeit habe ich mich dadurch motiviert, dass ich mir eingeredet habe, wie glücklich ich sein werde, wenn das Studium erst vorbei ist. Nach acht Semestern habe ich eingesehen, dass es nach dem Studium nicht besser sein wird. Höchstens schlechter.
In dem Moment habe ich verstanden, dass ich mir das falsche Ziel gesetzt hatte.
Die richtigen Ziele
Auch wenn du die „richtigen“ Ziele im Leben verfolgst wirst du nicht daran vorbeikommen, ab und an Dinge zu tun, auf die du keine Lust hast.
Doch zwischen ab und an und täglich gibt es einen großen Unterschied.
Deine Zeit und Energie ist begrenzt. Hinterfrage also genau, welche Ziele du erreichen möchtest.
Die meisten Menschen verfolgen nämlich nicht die Ziele, die sie selbst für wirklich wichtig halten. Sie verfolgen Ziele, die andere für wichtig halten.
Und das ist traurig.
Der Weg ist das Ziel #3: Ziele sind nicht gleich Glück
Viele Menschen verwechseln Ziele mit Glück. Solange du jedoch glaubst, dass du erst ein bestimmtes Ziel erreichen musst bevor du glücklich sein kannst, verlegst du dein Glück in die Zukunft. Außerdem machst du dein Glück vom Erreichen deines Zieles abhängig, was jedoch nicht immer in deiner Macht liegt.
Nehmen wir an, du glaubst, dass du erst in einer festen Beziehung sein musst, bevor du glücklich sein kannst.
Dein Ziel (einen Partner zu finden) hast du jedoch nicht unter Kontrolle. Du kannst zwar attraktiver werden und regelmäßig neue Menschen kennenlernen, doch es liegt nicht in deiner Macht, ob jemand tatsächlich eine Beziehung mit dir möchte.
Du machst dein Glück also von einem Ziel abhängig, das außerhalb deiner Kontrolle liegt.
Der Weg ist das Ziel, denn Ziele machen dich nicht automatisch glücklich
Das nächste Problem an der Sache ist, dass uns das Erreichen eines Ziels meistens nicht glücklicher macht. Zumindest nicht langfristig.
Das liegt daran, dass wir uns nicht ewig an etwas Neuem erfreuen können. Wir gewöhnen uns schnell an das neue Auto, das neue Gehalt, den neuen Job oder den sexy Partner.
Dass ich zum Beispiel überall auf der Welt leben kann, da ich mein Einkommen durch mein Online-Business beziehe, ist für mich normal. Es ist so gewöhnlich wie eine Tasse Kaffee zum Frühstück.
Ob du nun befördert wirst, dein Partner dich verlässt, in ein fremdes Land ziehst oder dir Brüste vergrößern lässt – nach einer gewissen Adaptionszeit wirst du wahrscheinlich genauso glücklich (oder unglücklich) sein wie vorher.
In Fachkreisen nennt man das Phänomen die hedonistische Tretmühle. Egal, was sich an unseren Lebensumständen ändert, wir gewöhnen uns sehr schnell daran. (Mehr dazu in diesem Artikel)
Ein Ziel zu erreichen macht dich nicht automatisch glücklich.
Es gibt sicherlich gewisse Ziele, die unser Leben drastisch verändern und einen Einfluss auf unser Glück haben. Doch häufig ist das nicht der Fall.
Dass du ein Ziel erreichst, heißt also noch lange nicht, dass du glücklicher sein wirst. Und genauso wenig musst du automatisch unglücklich sein, nur weil du ein Ziel nicht erreichst.
Erwarte also nicht, dass dich deine Ziele glücklicher machen werden und genieße schon jetzt die Reise. Du weißt ja, der Weg ist das Ziel.
Vergiss dein Ziel und konzentriere dich auf den Prozess
Du möchtest ab jetzt den Weg mehr genießen? Dann höre auf, dich auf deine Ziele zu versteifen und fokussiere dich ganz auf den Prozess.
Konzentriere dich auf dein Wachstum, stelle dich den Herausforderung und rechne mit Überraschungen. Was du auf dem Weg lernst und über dich selbst erfährst ist wichtiger als das Ziel, das du erreichst.
- Wenn du abnehmen möchtest, vergiss dein Wunschgewicht und fange an, Sport zu genießen.
- Wenn du eine Fremdsprache lernen möchtest, entdecke Freude am Vokabeln pauken.
- Wenn du dich selbständig machen willst, vergiss Umsatzziele und fange an, den Menschen echten Mehrwert zu liefern.
- Wenn du auf der Suche nach dem richtigen Partner bist, gewöhne dich daran, Absagen zu erhalten und Absagen zu verteilen.
Lerne, die Reise mit all ihren Hindernissen, mit all ihren Rückschlägen und mit all ihren Hochs und Tiefs zu genießen. Fange an, deine eigene Entwicklung in den Vordergrund zu stellen und das Endziel weniger zu beachten.
Manchmal wird dir auf deiner Reise dann auch bewusst, dass du bis jetzt den falschen Zielen hinterhergerannt bist. Und das ist besonders wertvoll.
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