Wer bin ich? Eine Schritt für Schritt Anleitung zur Selbsterkenntnis
Wer bin ich? Das ist eine Frage, die sich die meisten Menschen irgendwann im Leben stellen. Und die alles andere als einfach zu beantworten ist. In diesem Artikel wirst du herausfinden, wer du wirklich bist, was dir wichtig ist und was du im Leben willst.
Lass uns ehrlich sein: Die meisten Menschen haben keinen blassen Schimmer davon, wer sie eigentlich sind.
Ich meine, sieh dir die Gesellschaft an …
Die meisten Menschen verhalten sich wie Hühner, denen man gerade den Kopf abgehackt hat. Sie rennen völlig verrückt durch die Gegend, ohne zu wissen, wer sie sind, was sie gerade tun oder wohin sie wollen.
Dabei ist Selbsterkenntnis verdammt wichtig. Vermutlich ist sie eines der wichtigsten Dinge überhaupt im Leben.
Wer bin ich wirklich? Warum Selbsterkenntnis so wichtig ist
Bevor es los geht: Was ist eigentlich Selbsterkenntnis? Und was hat sie mit der Frage Wer bin ich? zu tun?
Kurz gesagt:
Selbsterkenntnis ist die klare Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeit. Dazu gehören deine Charaktereigenschaften, Stärken und Schwächen, Überzeugungen, Motivation und Gefühle.
Und warum ist Selbsterkenntnis so wichtig?
Je besser du verstehst, wer du bist, was dich auszeichnet und was dir wichtig ist, desto eher wirst du ein erfülltes Leben führen.
Eine umfassende Selbsterkenntnis wird dir dabei helfen, dich selbst besser zu verstehen, richtige Entscheidungen zu treffen und dich weiterzuentwickeln.
Anders gesagt: Je besser du die Frage Wer bin ich? beantworten kannst, desto besser wird dein Leben sein.
- Du wirst in der Lage sein, dich selbst und dein Verhalten besser zu verstehen und gegebenenfalls zu ändern.
- Du wirst Verantwortung für deine Aussagen, dein Verhalten und deine Entscheidungen übernehmen und aufhören, dir selbst oder anderen etwas vorzumachen (Ja, das nennt man auch erwachsen werden).
- Du erkennst deine eigenen Stärken, Schwächen und Macken, wodurch du selbstbewusster wirst.
- Du findest heraus, wofür du stehst, was dir wichtig ist und was du willst.
Ok, Anchu klingt gut! Aber wie funktioniert das Ganze?
Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?
Wir Menschen haben die große Gabe, über uns selbst nachzudenken.
Das ist Segen und Fluch zugleich.
Während eine Katze restlos glücklich ist, wenn sie genug zu fressen hat und ab und an eine Streicheleinheit bekommt, liegst du nachts um drei hellwach in deinem Bett und fragst dich, wer du bist und was du willst.
Wer bin ich? Und was will ich? Ahhhh, ich brauch ein Bier…
Vermutlich hast du dir auch schon mal folgende Fragen gestellt:
- Wer bin ich eigentlich?
- Warum bin ich, wie ich bin?
- Welche Art Mensch bin ich?
- Wo will ich hin im Leben?
- Was will ich überhaupt?
Wahrscheinlich werden dir diese Fragen nicht dabei helfen, dich selbst besser kennenzulernen.
Warum? Weil sie zu allgemein sind.
In diesem Artikel betrachten wir deshalb 3 Schritte, damit du dich auf einer tieferen Ebene besser kennenlernst und herausfindest, wer du wirklich bist.
Die 3 Schritte stellen die 3 Level der Selbsterkenntnis da.
Du kannst dir diesen Artikel auch als Podcast auf iTunes oder direkt hier anhören:
Wer bin ich – Level 1: Drei Dinge, die dich ausmachen
Bevor es wirklich tief geht und interessant wird, möchte ich dir 3 grundlegende Punkte erklären, die dich ausmachen.
Diese Punkte sind vielleicht nicht unbedingt Neu für dich, doch sie sind trotzdem wichtig.
Eigenschaften: Was bin ich für ein Mensch?
Weißt du, was eine der großen Erkenntnisse in meinem Leben war?
Zu verstehen, dass wir Menschen gar nicht so unterschiedlich sind.
Letztendlich wünschen wir uns fast alle das Gleiche – Liebe, Anerkennung, Erfolg, Glück, Sex – und haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen – Ängste, Einsamkeit, Selbstzweifel, Schmerz, Ablehnung.
Dass wir Menschen relativ ähnlich sind, heißt jedoch noch lange nicht, dass wir gleich sind. Denn das sind wir nicht.
Jeder Mensch ist einzigartig. Nicht nur von der äußeren Erscheinung, sondern auch von den Charaktereigenschaften.
Dir Gedanken darüber zu machen, was für Eigenschaften dich auszeichnen, ist deshalb ein guter erster Schritt, um die Frage Wer bin ich? ein bisschen besser zu beantworten.
Was macht dich aus?
Hier sind ein paar Dinge, die dir dabei helfen können:
- Beschreibe dich in 5 Adjektiven (Wahrscheinlich fällt dir das schwer, versuche es trotzdem).
- Was sagen anderen Menschen oft über dich? (z.B. dass du sehr authentisch, ehrlich oder hilfsbereit bist).
- Was glaubst du, würden die Menschen auf deiner Beerdigung von dir sagen?
- Was sind deine Stärken und was deine Schwächen?
Beispiel: Welcher Mensch bin ich?
So würde ich mich grob beschreiben:
Ich bin:
- positiv
- ehrlich
- reflektiert
- mutig
- tiefgründig
Meine Stärken:
- komplexe Zusammenhänge verständlich erklären
- Disziplin
- gute soziale Fähigkeiten
- ich kann mich gut anpassen
Meine Schwächen:
- ich denke manchmal zu sehr an mich selbst
- ungeduldig
- ich lerne langsam
- ich glaube oft, alles besser zu wissen.
Werte: Was ist dir wichtig?
Deine persönlichen Werte beschreiben die Dinge im Leben, die dir wichtig sind.
Ein paar Beispiele für Werte sind:
- Familie
- Freiheit
- Ehrlichkeit
- Wachstum
- Gesundheit
- Freundschaft
- Integrität
- Mut
Ich habe auf diesem Blog schon einiges über Werte geschrieben. Auch in meinem Buch geht es ein ganzes Kapitel um Werte.
Werte sind eine Art Lebenskompass.
Sie geben deinem Leben einen Sinn, treiben dich auch in schwierigen Situationen an und lassen dich Dinge tun, die sich zwar nicht gut anfühlen, aber gut für dich sind.
Wenn dir zum Beispiel Ehrlichkeit wichtig ist, wirst du zu deinem Partner und zu deinen Freunden ehrlich sein, selbst wenn es dir schwer fällt und es sich in dem Moment nicht gut anfühlt.
Oder wenn es dir wichtig ist, einen gesunden und sportlichen Körper zu haben, wirst du Sport machen, selbst wenn du müde bist und keine Lust hast.
Oder wenn es dir wichtig ist, eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein, wirst du dich abends noch hinsetzen und deinem Kind bei den Hausaufgaben helfen, obwohl du vor lauter Müdigkeit kaum die Augen offen halten kannst.
Was sind deine wichtigsten Werte?
Mach dir eine Liste.
Das sind zum Beispiel 5 wichtige Werte für mich (Reihenfolge ist unwichtig):
- Wachstum
- Familie
- Bewusstsein
- Freiheit
- Freunde
Lebensvision: Was erwarte ich vom Leben und warum bin ich hier?
Die Frage Wer bin ich? gehört zu den ganz großen Fragen im Leben.
Doch mindestens genauso wichtig ist die Frage nach dem Lebenssinn.
Zu verstehen, was du vom Leben erwartest und warum du hier bist, wird dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen.
Selbsterkenntnis ist eine Reise nach Innen
Was dir helfen kann, deinem Lebenssinn näher zu kommen, ist dich mit deinem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Lass mich das erklären.
Oft leben wir, als wären wir unsterblich.
Dabei kann unser Leben jederzeit enden. Uns das bewusst zu machen, kann uns daran erinnern, worum es in unserem Leben gehen soll.
Stelle dir kurz vor, du hättest nur noch ein Jahr zu leben.
- Was würdest du noch unbedingt vorher tun wollen? (Denkst du gerade an einen Dreier? Du Ferkel!)
- Wen würdest du unbedingt nochmal wiedersehen?
- Was würdest du der Nachwelt hinterlassen wollen?
- Wie sollen dich Menschen in Erinnerung behalten?
- Mit welchen Menschen würdest du deine Zeit verbringen wollen?
Letztendlich entscheidest du, was der Sinn des Lebens für dich sein soll. Und dich an die eigene Sterblichkeit zu erinnern, kann dir dabei helfen.
Da die Frage nach dem Sinn des Lebens jedoch ein sehr ausführliches Thema ist, habe ich darüber einen eigenen Artikel geschrieben.
Falls dich das Thema beschäftigt, lies den Artikel:
Wer bin ich – Level 2: Hör auf, dir etwas vorzumachen!
Wir Menschen sind wahre Experten darin, uns selbst zu belügen.
Wir verzerren die Dinge also oftmals so lange, bis sie unseren bisherigen Ansichten, Glaubenssätzen und unserem Selbstbild entsprechen.
Das ist so, wie wenn du dir selbst einen Orgasmus vortäuscht – und es glaubst.
Der Grund dafür ist das Streben nach einer positiven Selbstsicht. Dieses Streben zählt zu einem der stärksten menschlichen Bedürfnisse.
Widerspricht etwas deinem persönlichen Selbstbild, stellt das eine Bedrohung dar. Das kann dazu führen, dass du diese Bedrohung ausblendest oder die Fakten verzerrst, um dein bisheriges Selbstbild aufrecht zu erhalten.
Anders ausgedrückt: Wir rennen häufig vor der Wahrheit davon, weil wir Angst haben, dass wir sie nicht verkraften könnten.
Der wichtigste Schritt zur Selbsterkenntnis
Der wichtigste Schritt, um dich selbst besser kennenzulernen, ist, radikal ehrlich zu dir selbst zu sein.
Und bevor du dich wunderst: Ja, das ist meistens verdammt schmerzhaft.
Deshalb tun es die meisten Menschen auch nie und haben ihr Leben lang immer wieder mit den gleichen Problemen und Situationen zu kämpfen.
Ehrlich zu dir selbst zu sein impliziert, dir Dinge einzugestehen, die du bis jetzt nicht wahrhaben wolltest. Du musst dir somit all deine Schattenseiten anschauen, die du bis jetzt so erfolgreich verdrängt hast.
Der beste Weg hierfür ist, dich zu fragen, warum du etwas tust oder warum du etwas nicht tust.
Das sind also die zwei Fragen, die du dir stellen solltest:
- Warum tue ich das, was ich tue?
- Wovor laufe ich davon?
Selbsterkenntnis-Frage 1: Warum tue ich das, was ich tue?
Die allermeisten Menschen möchte eine Menge Ziele erreichen. Und oft sind ihre Ziele ähnlich:
Ich will:
- Einen Partner finden.
- Mehr Geld verdienen.
- Befördert werden.
- Abnehmen.
- Ein neues Auto.
- In den Urlaub.
- bla, bla, bla.
Was jedoch die wenigsten Menschen tun, ist ihre Ziele zu hinterfragen. Also herauszufinden, was die eigentliche Motivation hinter dem ist, was sie anstreben.
Die wenigsten Menschen fragen sich, warum sie etwas wollen
Nehmen wir an, du möchtest befördert werden. Nun kannst du dich fragen, warum du das willst.
Die erste Antwort wird vermutlich sein, dass du mehr Geld verdienen möchtest.
Diese Antwort ist rational.
Falls dich dann fragst, warum du mehr Geld verdienen möchtest, wirst du vermutlich weitere rationale Antworten finden: Dass du mehr reisen willst, dir ein neues Auto kaufen möchtest, Geld für eine Brustvergrößerung brauchst oder für ein eigenes Haus sparst.
Wenn du dich aber lange genug hinterfragst und den Mut hast, ehrlich zu sein, wirst du irgendwann die wahre Motivation für dein Ziel finden.
Und diese lautet dann womöglich, dass du befördert werden willst, weil du deine Eltern beeindrucken musst. Oder weil du deinen Selbstwert davon abhängig machst, wie erfolgreich du beruflich bist. Oder weil du willst, dass dich andere für deine Leistung bewundern. Oder irgendetwas anderes Abgefucktes.
Autsch! Diese Erkenntnis tut weh.
Doch wenn der Schmerz erst mal vorbeizieht, ist diese Erkenntnis auch verdammt befreiend. Vor allem ist sie ein wichtiger Schritt zu mehr Selbsterkenntnis.
Fange deshalb an, zu hinterfragen, warum du etwas willst.
Wenn du mutig und ehrlich antwortest, wirst du verdammt viel über dich erfahren.
Selbsterkenntnis-Frage 2: Wovor laufe ich davon?
Kennst du die typischen Szenen aus schlechten Horrorfilmen, in denen das Opfer kreischend vor dem Mörder davonrennt?
Nun, genauso geht es jedem von uns.
Es gibt bestimmte Situationen oder Wahrheiten, vor denen du davonrennst:
- Du hast riesige Angst davor, endlich Erwachsen zu werden und Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.
- Du möchtest seit Jahren mit dem Rauchen aufhören oder abnehmen, findest aber immer wieder ein Grund dafür, warum es jetzt gerade nicht passt.
- Du leidest unter Bindungsangst und kannst dich für keinen Partner entscheiden, suchst die Fehler aber immer bei Anderen.
- Du gehst sozialen Situationen seit Jahren wenn möglich aus dem Weg, weil du enorm unsicher und schüchtern bist.
- Du lenkst dich von deinen negativen Gefühlen mit Süßigkeiten, Videospielen, Drogen oder übermäßiger Arbeit ab.
In den allermeisten Fällen läufst du vor etwas davon, weil es dir Angst macht oder äußerst unangenehm ist.
Lerne, besser mit Schmerz umzugehen. Und dann fang an, dich den unangenehmen Dingen in deinem Leben zu stellen.
Wer bin ich – Level 3: Vergiss, wer du bist!
Ich war sieben oder acht Jahre alt, als ich mich zu ersten Mal fragte, wer ich eigentlich bin.
Damals fand ich keine bessere Antwort auf die Frage als Ich bin Anchu.
Kurze Zeit später vergaß ich die Frage und überlegte, welcher Zeichentrick wohl im Fernsehen läuft.
Die Frage Wer bin ich? mit dem eigenen Namen zu beantworten mag erst mal bescheuert klingen. Doch sie ist die wohl beste Antwort, die es gibt.
Lass mich das erklären.
Worauf baut deine Identität auf?
(Fast) Jeder Mensch identifiziert sich mit gewissen Dingen:
- Seinem Job.
- Seinem Geschlecht.
- Seinem Aussehen.
- Seiner Erfahrung.
- Seiner Rolle als Mutter oder Vater.
- Seinen Charaktereigenschaften.
- Seinen Besitztümern.
Sich mit etwas zu identifizieren, ist vollkommen normal. Es hilft uns Menschen dabei, zu verstehen, wer wir sind.
Ich bin eine treue Ehefrau, Mutter von zwei Kindern und Bankangestellte.
Ich bin ein erfolgreicher 45-jähriger Berater, der 120.000 € im Jahr verdient und drei Angestellte hat.
Ich bin ein Computer-Nerd! Schüchtern und unattraktiv, aber verdammt clever!
Bewusst oder unbewusst, hast auch dir eine gewissen Identität gegeben.
Das Problem? Deine Identität kann dir zwar einen gewissen Halt geben. Doch umgekehrt beschränkst du dich damit nur selbst.
Wie dich deine Identität zurückhält
Eine starke Identität zu haben und zu verstehen, wer du bist, ist gut. Doch das Ganze wird zu einem Problem, wenn du dich zu sehr mit etwas identifizierst.
Nehmen wir an, du identifizierst dich damit, dass du ein netter Mensch bist. Du meidest Konfrontationen, sagst ungern Nein und gibst lieber nach, anstatt deine Meinung durchzusetzen.
Nehmen wir jetzt außerdem an, dass du einen neuen Job in einem großen Unternehmen gefunden hast.
Dein neuer Job entspricht genau deinem Fachwissen, ist bei dir um die Ecke und die Bezahlung ist spitze.
Doch der neue Job ist auch äußerst herausfordernd.
Du musst dich gegenüber deinen Arbeitskollegen durchsetzen, dich von deinem Chef abgrenzen und deine Ideen mit Nachdruck vertreten.
Anders gesagt: Du kannst nicht immer „nett“ sein.
Um dich an die neuen Gegebenheiten anzupassen, zu wachsen und mit den neuen Herausforderungen umzugehen, musst du deine alte Identität überwinden.
Solange du nämlich an deiner „Ich bin immer nett“-Identität festhältst, wirst du nicht über deinen Schatten springen können.
Deine Identität hindert dich am Wachstum
Dass Menschen eine zu starre Identität haben ist einer der Hauptgründe, warum sie sich nicht verändern, nicht loslassen und nicht persönlich wachsen.
Sie halten zu sehr an ihrem alten Ich fest.
Unsere Identität hindert uns oft daran, uns weiterzuentwickeln
Manche Menschen überwinden nie den Verlust eines Jobs oder eine Trennung. Sie haben sich so sehr mit ihrer Arbeit oder ihrem Partner identifiziert, dass sie unfähig sind, ohne diesen zu leben.
Es gibt Eltern die es nicht schaffen, ihre Eltern-Identität hinter sich zu lassen. Sie mischen sich immer noch in das Leben ihres Kindes ein, obwohl dieses nicht mehr 7, sondern 37 Jahre alt ist.
Gewisse Menschen schaffen es nie, etwas Wichtiges in ihrem Leben zu ändern, weil sie sich zu stark mit ihrer negativen Eigenschaft identifizieren („Ich bin dick“ … „Ich bin schüchtern“… „Ich bin ein Versager“…)
Was ist die Lösung? Dass du aufhörst, dich zu identifizieren.
Anchu! Jetzt bin ich verwirrt … Du hast doch vorher geschrieben, ich soll mir bewusst machen, welche Eigenschaften mich ausmachen und was meine wichtigsten Werten sind. Du hast also erklärt, ich soll mich definieren. Und jetzt schreibst du, ich soll vergessen, wer ich bin und aufhören, mich zu definieren. Sag mal, bist du auf LSD?
Nein, keine Sorge. Weder bin ich auf LSD noch ist das ganze ein Widerspruch.
Worum es geht, ist Folgendes:
Entwickle eine starke Identität (mach dir bewusst, was dich antreibt, was dich ausmacht, was deine Werte sind, etc.), aber identifiziere dich nicht damit.
Denn solange du dich mit etwas identifizierst, limitierst du dich.
Wer bin ich? Sei Wasser!
In einem Interview von 1971 sagte der legendäre Kung-Fu Kämpfer Bruce Lee: Sei Wasser, mein Freund! („Be water my friend“).
Er erklärte, dass Wasser zwar seine Form verändert, aber nie seine Essenz verliert. Gießt du Wasser in eine Teekanne, wird es zur Teekanne. Gießt du es in eine Flasche, wird Wasser zur Flasche. Doch das Wasser bleibt Wasser.
Und das ist der springende Punkt.
Du kannst dich anpassen, Neues ausprobieren und dich weiterentwickeln – und trotzdem du selbst sein.
Entwickle eine starke Identität. Mach dir bewusst, welche Eigenschaften dich auszeichnen, was dir wichtig ist, was deine Schattenseiten sind und wofür du stehst. Doch identifiziere dich nicht damit.
Sei bereit, dich anzupassen. Über deinen Schatten zu springen. Offen für Neues zu sein. Dich zu verändern.
Sei Wasser, mein Freund!
Leidest du unter negativen Gedanken?
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