Innere Blockaden lösen (3-Schritte-Anleitung)

Viele Menschen haben Blockaden. Doch während manche diese inneren Blockaden lösen und sich nicht von ihnen aufhalten lassen, haben andere schwer damit zu kämpfen.

Es gibt Menschen, die sich monate- oder sogar jahrelang durch innere Blockaden ausbremsen lassen.

Geht es dir auch so?

  • Hast du das Gefühl, in dir steckt viel mehr Potenzial, als du gerade nutzt?
  • Fühlst du dich, als würdest du mit angezogener Handbremse fahren?
  • Leidest du oft unter negativen Gedanken und Selbstzweifel?
  • Hast du immer wieder mit den gleichen Problemen/Situationen in deinem Leben zu kämpfen?
  • Halten dich mentale und emotionale Blockaden davon ab, glücklicher und erfolgreicher zu sein?

Dann bist du hier richtig. In diesem Artikel werde ich dir Schritt für Schritt erklären, wie du deine inneren Blockaden auflösen kannst.

Doch lass uns erst mal eine wichtige Sache klären.

Was sind innere Blockaden überhaupt?

Stell dir vor, du hältst einen Gartenschlauch in der Hand. Du öffnest den Wasserhahn an der Hauswand komplett und drehst auch die Düse am Ende des Schlauchs ganz auf.

Aus dem Schlauch kommt zwar ein bisschen Wasser raus, aber so richtig Druck ist nicht da …

Irgendwann fällt dir auf, dass in dem Schlauch ein Knick drin ist. Kein Wunder, dass da kaum Wasser durchfließt!

Innere Blockaden sind wie der Knick in dem Gartenschlauch. Sie halten dich davon ab, dein volles Potenzial zu entfalten – im Beruf, im Sport, in der Liebe, im Leben.

Doch was genau sind innere Blockaden?

Innere Blockaden sind mentale und emotionale Barrieren, die dich daran hindern, das zu tun, was du dir vornimmst. Sie beeinflussen deine Gedanken, deine Gefühle und dein Verhalten.

Es gibt emotionale und mentale Blockaden (manche sprechen auch von psychischen Blockaden oder „Blockaden im Kopf“).

Es gibt also Blockaden, die tendenziell eher unsere Gefühlswelt und tendenziell eher unsere Gedankenwelt betreffen. Ich schreibe tendenziell, da die allermeisten Blockaden sowohl eine mentale, als auch emotionale Komponente haben.

Das liegt schlichtweg daran, dass Gedanken und Gefühle eng zusammenhängen.

Wenn du von deinem Chef gerade zur Sau gemacht wurdest, wirst du ganz anderes denken, als wenn du gerade den besten Orgasmus deines Lebens hattest …

Wie wir uns fühlen beeinflusst unsere Gedanken. Und was wir denken beeinflusst unsere Gefühle. Deshalb sind die meisten Blockaden mental und emotional zugleich.

(Lies dazu auch: Die Macht der Gedanken)

Wie entstehen innere Blockaden?

Viele Menschen versuchen ihren Ängsten und inneren Konflikten aus dem Weg zu gehen. Deshalb entwickeln sie oft unbewusst Blockaden, um diese negativen Gefühle zu vermeiden. Blockaden sind somit eine Art Selbstschutz.

Es ist gut möglich, dass deine Blockaden dadurch entstanden sind, dass du limitierende Glaubenssätze über dich selbst, deine Vergangenheit oder deine Fähigkeiten hast. Aus diesem Grund habe ich dazu einen kostenlosen Ratgeber geschrieben.

Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen.

Typische innere Blockaden

Hier eine kleine Auswahl an typischen inneren Blockaden:

  • Selbstzweifel („Schaffe ich das?“, „Kann ich das überhaupt?“, „Bin ich dafür wirklich bereit?“.)
  • Alte Muster
  • Blackouts oder mentale Aussetzer
  • Dauerhafter Stress und innere Unruhe
  • Das Gefühl oder auch die Angst, nicht gut genug zu sein
  • Perfektionismus
  • Angst vor Erfolg und daraus folgende Selbstsabotage
  • Prokrastination
  • Zu glauben, dass du etwas nicht verdient hast
  • Versagensängste

Natürlich gibt es noch weitere Blockaden. Doch das sind ein paar der häufigsten.

Wie zeigen sich innere Blockaden?

Innere Blockaden sind eine Mischung aus limitierenden Glaubenssätzen, negativen Gefühlen und dem Vermeiden von Aktion.

Du glaubst also, dass du etwas nicht kannst, dass du etwas nicht verdient hast oder dass du die Dinge nicht mehr ändern kannst. Das führt zu negativen Gefühlen, die dich wiederum davon abhalten, Dinge anzupacken, Herausforderungen zu überwinden und deine Ziele zu verfolgen.

 

Nehmen wir an, du möchtest beruflich vorankommen.

Allerdings glaubst du, dass du es nicht draufhast. Dieser limitierende Glaubenssatz löst Angst aus, was dich wiederum davon abhält, es wenigstens zu probieren. Letztendlich gibst du dein Ziel auf, bevor du es überhaupt versucht hast.

„Es wäre wirklich toll Teamleiter zu sein. Schließlich bin ich ja auch schon lange genug dabei. Als Teamleiter würde ich mehr verdienen, könnte eigene Entscheidungen treffen und meine Kollegen würde mich mehr respektieren … Aber wer bin ich schon, um Teamleiter zu werden? Ich habe darin gar keine Erfahrung und bin wahrscheinlich auch nicht clever genug … Bestimmt lacht mein Vorgesetzter mich aus, wenn ich meine Idee vorschlage. Ich vergesse das Ganze lieber und gebe mich damit ab, ein simpler Angestellter zu bleiben.“

Oder nehmen wir an, dass du selbstbewusster im Umgang mit anderen Menschen sein möchtest. Doch immer wenn du auf offener auf andere zugehen willst, deine Meinung sagen möchtest oder vorhast, Nein zu sagen, überkommt dich die Angst:

  • Was ist, wenn mich die anderen ablehnen?
  • Meine Meinung ist nicht wichtig. Die anderen werden mich bestimmt komisch angucken.
  • Wenn ich jetzt Nein sage, wird es einen riesen Konflikt geben und ich werde angeschrien.

Innere Blockaden sind wie das schlechte Wetter im Sommerurlaub. Einfach nur besch*ssen.

An dem schlechten Wetter im Urlaub kannst du nichts ändern. An deine Blockaden allerdings schon.

Du kannst deine Blockaden lösen und dadurch Altes loslassen, mehr Lebensfreude entwickeln, Herausforderungen meistern und deine Ziele konsequent verfolgen.

Innere Blockaden lösen in 3 Schritten

Im Folgenden die drei Schritte, um deine inneren Blockaden zu lösen. Schritt Nummer 3 ist dabei der wichtigste.

Du kannst dir die 3 Tipps auch als Video anschauen:

1. Identifiziere dich nicht mit deiner Blockade

Es gibt Menschen, die ihre Blockaden relativ schnell lösen und im Leben vorankommen. Und es gibt Menschen, die oft jahrelang mit ihren Blockaden zu kämpfen haben.

Der Unterschied zwischen diesen Menschen?

Letztere identifizieren sich mit ihren Blockaden. Sie haben ihre Ängste, negativen Glaubenssätze oder schlechten Erfahrungen aus der Vergangenheit („Traumata“) zu einem Teil von sich gemacht.

Viele Menschen können ihre Blockade nicht lösen, weil sie ihnen eine Identität gibt. Ihre Blockade ist ein Teil ihrer selbst geworden. Als wäre sie ein dritter Arm oder ein elfter Finger.

Lass mich dir etwas sagen, was für dich vielleicht eine schmerzhafte Erkenntnis ist:

Deine Blockaden – was auch immer sie sein mögen – sind nicht real. Sie halten dich nicht wirklich zurück, sondern existieren nur in deinem Kopf. Deine Blockaden sind nur Denkgewohnheiten, Verhaltensmuster oder körperliche Symptome, die du entwickelt hast. Wenn du aufhörst, dich mit deinen Blockaden zu identifizieren, lösen sie sich Stück für Stück.

Die harte Wahrheit?

Viele Menschen möchten ihre Blockaden gar nicht lösen. Denn dann hätten sie keine Ausreden mehr, um ihr Leben endlich anzupacken und das zu tun, was sie sich vorgenommen haben.

Unterscheide zwischen dir und der Blockade

Deine Sprache hat eine große Auswirkung auf deine Identität. Um dich weniger mit deinen Blockaden zu identifizieren, musst du also darauf achten, wie du sprichst.

Es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen „Ich bin schüchtern“ und „Ich fühle mich gerade schüchtern“.

Die erste Aussage impliziert, dass Schüchternheit ein Teil von dir ist. Etwas, das du nicht ändern kannst.

Die zweite Aussage impliziert, dass es nur ein momentaner Zustand ist. Etwas, das du durchaus ändern kannst.

Achte also auf deine Sprache und passe sie an:

  • Ich kann das nicht –> Ich kann das noch nicht.
  • Ich bin unattraktiv -> Ich fühle mich gerade unattraktiv.
  • Ich schaffe das nicht -> Ich glaube jetzt gerade, dass ich es nicht schaffe.
  • Ich bin unglücklich -> Ich fühle mich gerade unglücklich.

Je mehr du zwischen dir und deiner Blockade unterscheidest, desto mehr wird dir bewusst, dass sie kein permanenter Teil von dir ist.

2. Stell dich deinen Blockaden

Vor Kurzem war ich mit einer Freundin abends einen Cocktail trinken. Wir saßen in einer Bar am Meer (ich lebe auf Zypern) und der Mond schien. Hinter uns am Tisch saß eine Frau und rauchte Shisha.

Die Freundin von mir ist Fotografin. Sie sagte zu mir: „Anchu, die Frau hinter dir … Das ist einfach ein perfektes Foto! Wie sie am Wasser sitzt, mit der Shisha und dazu der Mond …“

Also sagte ich ihr: „Frage die Frau doch, ob du ein Foto von ihr machen kannst. Sie freut sich sicherlich.“

Sie antworte: „Nein! Ich bin nicht selbstbewusst genug, um das zu tun. Aber wenn ich älter bin, dann werde ich selbstbewusst genug sein, um sowas zu machen …“

Also stand ich auf, sagte der Frau, dass meine Freundin Fotografin ist und ein Foto von ihr machen möchte, da der Augenblick gerade super ist. Sie freute sich, die Freundin von mir machte die Fotos und alle waren so glücklich wie ein dreijähriger beim Geschenke auspacken an Weihnachten.

Dann erklärte ich meiner Freundin, dass ihre Einstellung genau das ist, was sie davon abhält, ihre Blockaden zu lösen.

Menschen behaupten oft, dass sie jetzt etwas noch nicht tun können, weil sie nicht selbstbewusst sind, weil es ihnen Angst macht oder weil sie noch nicht bereit sind. Doch irgendwann mal, wenn sie selbstbewusster sind, mehr Mut haben oder sich bereit fühlen, werden sie es tun.

Das Problem?

Der Moment kommt meistens nicht. Deine Blockaden und Ängste werden größer, je länger du wartest.

Höre auf, davonzurennen

Um deine inneren Blockaden zu lösen, musst du ihnen in der Realität begegnen. Konfrontiere deine Ängste, deine Grenzen und deine emotionalen Probleme. Stell dich ihnen, anstatt vor ihnen davonzulaufen. Das ist wahre innere Stärke.

Denke daran:

Die meisten deiner Blockaden und alten Muster löst du dadurch auf, dass du ins Handeln kommst.

  • Du wirst Altes loslassen, wenn du dich auf etwas Neues konzentrierst.
  • Du wirst deine kreative Blockaden überwinden, in dem du jeden Tag kreativ bist.
  • Du wirst deine Schüchternheit los, in dem du auf andere Menschen zugehst und mit ihnen interagierst.
  • Du wirst beruflich vorankommen, wenn du auch die Aufgaben annimmst, die dich einschüchtern.
  • Du wirst deine Angst vor Nähe überwinden, in dem du mehr Nähe zulässt.

Wenn du regelmäßig das tust, was du dir vornimmst, was dir wichtig ist und was dir Angst macht, korrigieren sich die meisten deiner Blockaden von alleine.

Hör also auf, dir einzureden, dass du noch nicht bereit bist, dass jetzt nicht der richtige Moment ist oder dass du erst noch „innere Arbeit“ machen musst.

Das ist Bullsh*t.

Stell dich deinen Blockaden. Schau ihnen ins Auge. Hör auf, davonzurennen. In den allermeisten Fällen ist das Ganze bei Weitem nicht so unangenehm, wie du es dir in deinem Kopf ausmalst.

3. Erkenne deine Vermeidungsstrategien

Wir haben gerade gesehen, dass du dich deinen Blockaden stellen musst, falls du sie durchbrechen willst.

Das Problem daran?

Vermeidungsstrategien.

Vermeidungsstrategien sind Ausreden und Verhaltensweisen, durch die wir unangenehme Erfahrungen meiden – wie zum Beispiel Blockaden.

In vielen Fällen sind uns unsere eigenen Vermeidungsstrategien nicht bewusst. Sie laufen im Hintergrund ab, wie die Chillout-Musik in einem Café.

Ein Beispiel:

Ein Student hat Angst vor der Arbeitswelt. Er zweifelt viel an sich, kann schlecht mit Verantwortung umgehen und hat große Angst davor, einen Fehler zu machen.

Dadurch sabotiert er sich im Studium unbewusst selbst, um es nicht zu beenden. Als er irgendwann doch fertig wird, entschließt er sich, noch zu promovieren, obwohl er darauf überhaupt keine Lust hat. Er trifft diese Entscheidung, nur um seiner Blockade (Angst vor der Arbeitswelt) weiterhin aus dem Weg zu gehen. Und wer weiß, welche Ausreden er danach erfinden würde.

Vermeidungsstrategien erkennen

Das Streben nach einer positiven Selbstsicht ist ein starkes menschliches Bedürfnis.1 Wir wollen uns in einem guten Licht sehen. Und das führt oft dazu, dass wir uns selbst belügen:

  • Ich bin nicht faul, ich habe nur keine Lust auf Sport …
  • Natürlich könnte ich beruflich vorankommen, aber es ist mir nicht so wichtig …
  • Ich bin nicht unsicher, ich spreche nur nicht gerne mit fremden Menschen.

Was gegen diesen Selbstbetrug hilft?

Akzeptanz. Akzeptieren, dass du Angst hast. Dass du nicht perfekt bist. Dass es Vieles gibt, was du nicht kannst. Dass du nicht weiß, ob du es schaffen wirst.

In dem Moment, in dem du dir deine Angst eingestehst, erkennst du deine Ausreden und Vermeidungsstrategien.

Blockaden und Mindset

Viele innere Blockaden sind ein Resultat limitierender Glaubenssätze:

  • Ich kann das nicht.
  • Ich habe dafür zu wenig Talent.
  • Wer bin ich schon, um das zu erreichen?
  • Ich bin nicht gut genug.
  • Nicht jeder kann erfolgreich sein.

Du redest dir also so lange ein, dass du etwas nicht kannst, du nicht gut genug bist oder es nicht verdient hast, bist es zu deiner Realität wird. Deine negativen Überzeugungen werden für dich zur Wahrheit – und blockieren dich.

Aus diesem Grund habe ich den kostenlosen Ratgeber Mindset geschrieben. Darin erfährst du 4 Mindsets, durch die sich viele limitierende Glaubenssätze verwandeln.

Trage deine E-Mail Adresse und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

  1. Werth, L. & Mayer, J. 2008. Sozialpsychologie