Optimistischer werden: 4 Tipps für mehr Optimismus
Optimismus hat nachweislich viele Vorteile. So haben optimistische Menschen im Durchschnitt mehr Durchhaltevermögen, sie leben länger, haben ein besseres emotionales Wohlbefinden und leiden weniger unter Stress.
Kurz gesagt: Optimismus macht im Leben Vieles einfacher und besser.
Deshalb erfährst du in diesem Artikel 4 Tipps, um optimistischer zu werden. Denn Optimismus ist erlernbar!
Lass uns aber vorher noch eine ganz wichtige Sache klären…
Gesunder vs. ungesunder Optimismus
Manche Menschen glauben, man sollte immer positiv denken und alles optimistisch sehen. Sie sind davon überzeugt, dass Optimismus immer die Lösung ist: Ganz egal, was passiert ist und ganz egal, in welcher Situation sie sind.
Doch das ist Blödsinn. Deshalb unterscheide ich zwischen gesundem und ungesunden Optimismus.
Ungesunder Optimismus bedeutet, dass du dir alles schön redest, die Realität nicht wahrhaben willst und unter Umständen deine Probleme ignorierst.
Wenn deine Beziehung zum Beispiel in einer Krise steckt und du mit deinem Partner oft streitest, geht es nicht darum, alles positiv zu sehen und dir das Ganze schön zu reden. Es geht darum, an der Beziehung zu arbeiten und die Probleme zu lösen.
Oder nehmen wir an, du willst dich für einen neuen Job bewerben. Wenn du zu optimistisch bist, dann wirst du dich nicht gut genug für dein Bewerbungsgespräch vorbereiten. Schließlich gehst du davon aus, dass du den Job sowieso bekommen wirst. Aber diese Einstellung schadet dir nur, denn sie hält dich davon ab, dich besser vorzubereiten.
Es macht keinen Sinn, immer und um jeden Preis optimistisch zu sein und alles zwanghaft positiv zu sehen.
Ich selbst bin in meinen 20ern ein paar Mal gescheitert, weil ich die Dinge zu optimistisch betrachtet habe.
Mit dem Optimismus verhält es sich wie mit vielem Anderen im Leben: Es kommt auf die richtige Anwendung an.
Weder geht es darum, alles immer positiv zu sehen, noch den Teufel immer an die Wand zu malen.
Doch haben wir überhaupt eine Wahl, wie wir die Dinge betrachten?
Kann man Optimismus lernen?
Der Begriff kognitive Umstrukturierung klingt ein bisschen sperrig. Dabei beschreibt er die menschliche Fähigkeit, anders bzw. besser zu denken.
In psychologischen Studien wurde wiederholt gezeigt, dass Menschen lernen können, ihre negativen Gedanken, limitierenden Glaubenssätze und destruktiven Selbstgespräche abzulegen.
Anders gesagt: Menschen können Optimismus lernen.
Denn Optimismus hat letztendlich viel mit unserem Fokus zu tun. Konzentrieren wir uns auf unsere Schwächen, auf die Risiken und auf unsere Misserfolge? Oder fokussieren wir uns auf unsere Stärken, auf die Chancen und auf unser Wachstum?
Letztendlich sind die Dinge per se weder gut noch schlecht. Erst unsere mentale Bewertung macht unsere Erfahrungen, Eigenschaften und Mitmenschen zu etwas Positivem oder Negativen.
Und da eine optimistische Einstellung in vielen Fällen zu mehr Lebensfreude, Motivation und Selbstbewusstsein führt, lohnt sich der Fokus auf das Positive.
Im Folgenden erfährst du deshalb 4 Wege, wie du optimistischer werden kannst, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren.
Du kannst dir die 4 Schritte auch als Video anschauen:
Optimistischer werden #1: Keine Generalisierung
Ein ganz wichtige Regel, um ab jetzt optimistischer zu werden: generalisiere nicht.
Viele Menschen schließen von einem Fehler, einem Misserfolg oder einer Schwäche auf alles andere in ihrem Leben.
Stell dir vor, du hast ein Date. Aber das Date läuft nicht so gut und die Person meldet sich nicht mehr bei dir.
Bedeutet das jetzt, dass du den Rest deines Lebens einsam und alleine verbringen wirst, weil du nie mehr einen Partner finden wirst? Oder bedeutet es, dass dieser eine Mensch einfach nicht genug Interesse an dir hatte?
Natürlich bedeutet es Letzteres. Ersteres ist ein Denkfehler, der keinen Sinn ergibt.
Doch diesen Denkfehler – auch bekannt als Schwarz-Weiß-Denken – begehen viele Menschen in allen möglichen Lebensbereichen. Sie schließen von einem Ereignis auf alles andere:
- Sie machen einen Fehler und reden sich dann ein, dass sie totale Versager sind.
- Sie werden von einem Menschen kritisiert und glauben dann, dass sie völlig wertlos sind.
- Sie scheitern in einem Bewerbungsgespräch und glauben, dass sie nie einen guten Job bekommen werden.
- Sie haben gerade viel Stress und glauben, dass ihr ganzes Leben schlecht ist und nichts mehr einen Sinn ergibt.
Abgesehen davon, dass dir solche Generalisierungen jeglichen Optimismus rauben, sind sie schlichtweg falsch.
Nur weil dich ein Mensch nicht mag, heißt das nicht, dass dich automatisch keiner mag. Oder nur weil du einen Job nicht bekommst, heißt das nicht automatisch, dass nie einen guten Job finden wirst. Zwischen einem Ereignis und einem anderen liegt kein Zusammenhang.
Optimismus hat also viel damit zu tun, die Zusammenhänge richtig zu sehen und nicht von einem negativen Erlebnis auf ein anderes zu schließen.
Überleg mal: die meisten Menschen, die in einer glücklichen Beziehung sind, wurden schon mal von jemandem abgelehnt. Viele erfolgreiche Unternehmer sind nicht mit ihrem ersten Unternehmen erfolgreich geworden, sondern mit ihrem zweiten, dritten oder vierten. Und auch selbstbewusste Menschen machen Fehler, sagen etwas Dummes oder scheitern.
Also höre auf, die negativen Erfahrungen in deinem Leben zu generalisieren.
Optimistischer werden #2: Erwarte nicht, dass es einfach wird
Viele Menschen sind pessimistisch, negativ gestimmt oder sogar verbittert, weil sie völlig falsche Erwartungen an das Leben haben.
Sie möchten abnehmen, sich selbstständig machen, einen Partner finden oder vielleicht etwas Neues lernen und glauben, dass es einfach sein muss. Oder sie glauben, dass das Leben immer fair sein muss und andere Menschen sie immer gut behandeln sollen.
Aber die große Frage ist: Wer hat jemals gesagt, dass die Dinge einfach sind? Geschweige denn, dass das Leben fair sein muss und andere Menschen immer freundlich?
Es gibt kein Gesetz, das besagt, dass du all das bekommen musst, was du dir wünschst. Genauso wenig gibt es ein Gesetz, das besagt, dass das Leben immer fair sein muss.
Was hat das mit Optimismus zu tun? Eine Menge!
Wenn du erwartest, dass die Dinge einfach sein müssen, das Leben gefälligst fair ist und deine Mitmenschen immer freundlich zu sein haben, wirst du viele Enttäuschungen erleben.
Wenn du jedoch verstehst, dass du nicht immer das bekommst, was du dir wünschst, dass du im Leben immer wieder Probleme haben wirst und dass andere Mitmenschen manchmal egoistische A*schlöcher sind, bist du darauf vorbereitet.
Statt in Selbstmitleid zu versinken und zu jammern, akzeptierst du die Umstände, wie sie sind, und versuchst, das Beste aus deiner momentanen Lage zu machen. Und genau das bedeutet letztendlich Optimismus.
Optimistischer werden #3: Fokussiere dich auf die Lösung
Viele Schmerzen, Selbstzweifel und Unsicherheiten entstehen dadurch, dass du dich auf deine Probleme, anstatt auf deren Lösung fokussierst.
Du siehst also ständig nur das, was nicht funktioniert oder was du nicht verändern kannst. Und das führt dazu, dass du in Selbstmitleid versinkst, dass du dir einredest, dass das Leben unfair ist und dass du sowieso nichts ändern kannst.
Das soll nicht heißen, dass du deine Probleme ignorieren sollst.
Wenn du finanzielle Probleme hast, deine Beziehung nicht läuft, du ungesunde Gewohnheiten pflegst oder mit anderweitigen Problemen zu kämpfen hast, verschließe nicht die Augen davor. Denn je länger du deine Probleme ignorierst, desto größer werden sie in der Regel.
Worum es jedoch geht ist, dass du dich auf die Lösung statt auf das Problem fokussierst. Mach dir also deine Probleme bewusst und frage dich dann, wie du sie lösen kannst.
- Was kann ich tun, um mein Problem zu lösen?
- Wer kann mir vielleicht dabei helfen?
- Muss ich vielleicht eine neue Fähigkeit lernen oder mich verändern?
- Wenn ich die Lösung zu meinem Problem nicht kenne: Was ist der erste Schritt, den ich tun kann?
Dich auf die Lösung statt auf das Problem zu konzentrieren, ist aus zwei Gründen wichtig.
Zum einen, weil du damit früher oder später dein Problem lösen wirst. Wenn du aktiv nach einer Lösung suchst, wirst du sie irgendwann finden.Zum anderen ist es wichtig, weil du dadurch automatisch optimistischer wirst. Wenn du dich auf das Problem konzentrierst, bist du oft Spielball deiner negativen Gedanken und Gefühle. Du bist nicht aktiv und tust nichts, sondern versinkst in Selbstmitleid.
Wenn du dich aber auf die Lösung fokussierst oder zumindest versuchst, eine Lösung zu finden, handelst du proaktiv. Du übernimmst also Verantwortung und dir wird bewusst, dass du einen gewissen Einfluss hast.
Und das führt automatisch dazu, dass du optimistischer wirst und die Dinge in einem besseren Licht wahrnimmst.
Optimistischer werden #4: Realitäts-Check
Was hält dich generell davon ab, optimistischer zu werden?
Deine negativen Gedanken und limitierenden Glaubenssätze!
Wenn du dir ständig einredest, dass du etwas nicht kannst oder nicht gut genug bist, dir viele Sorgen machst und immer wieder an dir selbst zweifelst, wird das mit dem Optimismus ziemlich schwer.
Das Problem an negativen Gedanken ist, dass sie oft auf Autopilot laufen und du sie nicht hinterfragst. Du hältst deine negativen Gedanken, Selbstzweifel und Sorgen also für die Wahrheit.
Falls du optimistischer werden willst, fange an, deine negativen Gedanken und limitierenden Glaubenssätze zu hinterfragen.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, du willst etwas in deinem Leben ändern. In eine neue Stadt ziehen, dich selbstständig machen oder vielleicht eine neue Fähigkeit lernen. Und dann kommt der Gedanke: „Ich kann das nicht.“
Das führt natürlich dazu, dass dir Motivation und Mut fehlen und du es gar nicht erst ausprobierst.
Was du also tun kannst, ist diesen Gedanken zu hinterfragen. Du kannst dich zum Beispiel fragen:
- Warum glaube ich, dass ich das nicht kann?
- Habe ich nicht auch schon in der Vergangenheit viele Dinge geschafft?
- Habe ich es überhaupt probiert?
- Habe ich mir erlaubt, Fehler zu machen und daraus zu lernen?
In dem du deine Gedanken logisch hinterfragst, wirst du sehr wahrscheinlich Beispiele dafür finden, warum deine negativen Gedanken nicht wahr sind oder zumindest völlig übertrieben.
Und das hilft dir dabei, deine negativen Überzeugungen zu entkräften und optimistischer zu werden.
Entwickle ein optimistisches Mindset
Ein Mindset ist wie eine Sonnenbrille.
Wenn dein Brille bläuliche Gläser hat, siehst du alles ein bisschen blau. Wenn sie rötliche Gläser hat, siehst du alles rötlich gefärbt.
Wenn du also ein eher negatives Mindset hast, siehst du alles immer ein bisschen negativ verzerrt. Du siehst eher die Risiken als die Chancen, deine Misserfolge statt deine Erfolge, deine Schwächen statt deine Stärken.
Dabei kannst du dein Mindset ändern. Oft geht das sogar schneller, als du glaubst.
Aus diesem Grund habe ich einen kostenlosen Ratgeber geschrieben. Darin erfährst du 4 Mindsets, um optimistischer zu werden und die Dinge positiver zu sehen (ohne die Realität aus den Augen zu verlieren).
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