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7 klare Anzeichen, dass du deine Beziehung beenden solltest

Wann sollte man eine Beziehung beenden?

Diese Frage ist in manchen Fällen schwieriger zu beantworten als die letzte Frage bei „Wer wird Millionär.“

Es gibt Beziehungen, die größtenteils aus Drama, Spielchen und emotionalem Auf und Ab bestehen. Beziehungen, in denen Liebe, Wertschätzung, Zärtlichkeit und Sex so selten vorkommen wie Ehrlichkeit bei einem Gebrauchtwagenhändler.

Hier heißt es Abschied nehmen. Die Beziehung beenden. Am besten gestern.

Es gibt aber auch Beziehungen, die basieren auf gegenseitiger Wertschätzung, auf gemeinsamen Zielen und auf Liebe. Beziehungen, in denen alles passt. Sie bieten uns Sicherheit und Halt, gleichzeitig lassen sie uns genug Freiraum, um uns persönlich zu entfalten.

Hier heißt es bleiben. Genießen, lieben, leben. Am besten für immer.

Da die Dinge jedoch selten schwarz oder weiß sind, gibt es auch Beziehungen, die sich irgendwo dazwischen befinden.

Beziehungen, in denen es zwar schöne Momente gibt, aber auch Zeiten, in denen wir den Partner hassen und es bereuen, diesen Menschen jemals in unser Leben gelassen zu haben.

Oder vielleicht war die Beziehung früher traumhaft, doch wir haben uns verändert. Vielleicht haben wir andere Ziele als unser Partner, andere Vorstellung von der Zukunft, andere Bedürfnisse. Und jetzt passt die Beziehung nicht mehr ganz.

Hier stellt sich die große Frage: Wann sollte man eine Beziehung beenden und wann lohnt es sich, für die Beziehung zu kämpfen?

Vor- und Nachteile abzuwägen funktioniert in diesen Fällen kaum. Schließlich ist eine Beziehung kein Autokauf, bei dem wir verschiedene Modelle anhand von Fakten und Preisen vergleichen können.

Doch das soll nicht heißen, dass es nicht einige Anzeichen dafür gibt, wann du eine Beziehung besser beenden solltest und wann es sich lohnt, weiterzumachen.

In diesem Artikel wirst du sieben dieser Anzeichen erfahren. Doch vorher werde ich noch auf das Thema Liebe eingehen.

Wann solltest du eine Beziehung beenden? Die Sache mit der Liebe

Das Fundament einer Beziehung sollte Liebe sein. Zugegeben, für den Satz bekomme ich weder einen Nobelpreis noch wird er mich berühmt machen. Doch zu viele Menschen führen eine Beziehung aus anderen Gründen als aus Liebe.

Du fragst dich gerade, welche Gründen das sind? Hier ist eine kleine Auswahl:

  • Wir können nicht alleine sein.
  • Wir haben schon sehr viel in die Beziehung investiert.
  • Es ist bequem (wir haben uns an den Partner gewöhnt).
  • Wir bringen es nicht über das Herz, den anderen zu verlassen.
  • Wir haben gemeinsame Kinder, ein Haus, führen ein Geschäft zusammen, etc.
  • Wir sind finanziell abhängig.

beziehung beenden wann beziehung beendenFalls du deinen Partner nicht mehr liebst und nur noch aus den eben erwähnten oder ähnlichen Gründen eine mit ihm Beziehung führst, solltest du die Beziehung beenden – wenn es irgendwie möglich ist.

Warum? Weil dein Partner Besseres verdient hat – und du ebenfalls.

Doch Achtung! Verwechsle Liebe nicht mit dem Verliebtsein. Nur weil du keine Schmetterlinge mehr im Bauch hast, heißt das nicht, dass du deinen Partner nicht mehr liebst.

Das Verliebtsein und die erwachsene Liebe sind zwei verschiedene Dinge. Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel: Was ist Liebe?

Kommen wir jetzt aber zu dem spannenden Teil. Eine Beziehung zu beenden, weil man den Partner nicht mehr liebt, ist fast immer sinnvoll. Ich denke, da stimmst du mir zu.

Im Umkehrschluss heißt das jedoch noch lange nicht, dass wir eine Beziehung nicht beenden sollten, nur weil wir unseren Partner lieben. Und das ist der springende Punkt.

Ja, Liebe ist das Fundament einer Beziehung. Doch genau so, wie ein Haus mehr als ein Fundament braucht, braucht eine Beziehung mehr als Liebe.

Wenn zwei Menschen zu verschieden sind, völlig andere Werte und Ziele haben, nicht bereit sind, auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen oder sich nicht gut tun, bringt auch die Liebe nicht viel. Im Gegenteil: Sie macht das Beenden der Beziehung nur noch komplizierter.

Liebe ist ein guter Indikator für eine erfüllende Beziehung, jedoch nicht der einzige. Eine Beziehung kann ungesund sein oder nicht funktionieren, obwohl sich die Partner lieben. Leider.

Falls du dich also gerade fragst, ob du deine Beziehung beenden solltest oder nicht, sollte Liebe nicht die einzige Grundlage deiner Entscheidung sein. Denn in manchen Fällen ist es besser, die Beziehung zu beenden, obwohl ihr euch noch liebt.

Wenn Liebe jedoch kein verlässlicher Indikator dafür ist, dass wir die Beziehung weiterführen sollten, was ist es dann?

7 Anzeichen, dass du deine Beziehung beenden solltest

Letztendlich kannst nur du entscheiden, wann du eine Beziehung beenden solltest. Doch es gibt sieben klare Anzeichen, die dir bei deiner Entscheidung helfen können.

(Die 7 Anzeichen kannst du dir auch in diesem Video anschauen.)

1. Werden deine Bedürfnisse in der Beziehung erfüllt?

Es ist wichtig, dass wir lernen, unsere eigenen emotionalen Bedürfnisse zu erfüllen und unser Glück nicht von unserem Partner abhängig machen. Doch in eine Beziehung sollten unsere Grundbedürfnisse nach Nähe, Zärtlichkeit, Liebe, Sicherheit, Sex oder Ähnlichem erfüllt werden.

Die meisten Menschen haben zwar ähnliche Bedürfnisse in einer Beziehung, doch oft andere Prioritäten.

Für den einen ist Sicherheit vielleicht das Wichtigste, während der andere mindestens drei Mal pro Woche einen Kuschelabend braucht.

Falls deine Beziehung deine wichtigsten Bedürfnisse nicht oder nicht zufriedenstellend erfüllt, ist das kein gutes Zeichen.

Klar besteht eine Beziehung immer aus Kompromissen, doch wenn sie unsere grundlegenden Bedürfnisse nicht erfüllt, steht es um die Beziehung schlechter als um die Wirtschaft in Griechenland.

2. Kannst du deinen Partner so akzeptieren, wie er ist?

Leider ist es so, dass weder unsere Liebe noch unser gutes Zureden einen Menschen verändern werden. Ein Mensch ändert sich erst, wenn er das will. Das ist eine Erkenntnis, für die auch ich laaaaaaange gebraucht habe und die mir auch heute noch schwer fällt zu akzeptieren.

Zu erwarten, dass sich der Partner ändert, ist deshalb keine gute Ausgangslage für eine Beziehung. Erst wenn wir den Partner so akzeptieren und lieben wie er ist, kann die Beziehung dauerhaft funktionieren. Du gehst schließlich auch nicht zum Italiener und erwartest, dass er dir eine gute Schweinshaxe zubereitet.

Es ist toll, wenn sich unser Partner positiv verändert und entwickelt. Wir sollten dies jedoch nicht von ihm erwarten.

Einer der besten Indikatoren für Kompatibilität zwischen zwei Menschen ist deshalb, wie gut sie die Schwächen des anderen akzeptieren können.

Falls du vollkommen OK mit den Schwächen und den Schattenseiten deines Partners bist, ist das ein verdammt gutes Anzeichen.

3. Habt ihr gemeinsame Ziele und Werte?

Eines der wichtigsten Dinge in einer Beziehung ist, dass du und dein Partner ähnliche Werte und Ziele habt.

Eine Beziehung wird verdammt kompliziert, wenn ihr im Leben völlig andere Richtungen einschlagt und euch andere Dinge wichtig sind. Und nein, damit meine ich jetzt nicht, dass du lieber schnulzige Liebeskomödien schaust und dein Partner eher Thriller.

Nehmen wir an, dass du ein konservativer Mensch bist, dem Sicherheit sehr wichtig ist. Dein Partner ist jedoch ein freiheitsliebender Abenteurer.

Während du das Ziel hast, möglichst schnell ein Häuschen im Grünen mit kleinem Gemüsegarten und blauem Gartenzaun zu kaufen, möchte dein Partner alles stehen und liegen lassen und so lange um die Welt reisen, bis das Geld ausgeht.

Zugegeben, ich habe gerade ein wenig stark in die Stereotypenkiste gegriffen, doch ich denke, du verstehst den Punkt.

Wenn zwei Menschen sehr verschieden sind, wird eine Beziehung zu einem wackeligen Drahtseilakt, bei dem beide Partner viele Kompromisse eingehen müssen. Und manchmal sind es zu viele.

4. Sexuelle Anziehung

Fühlst du dich zu deinem Partner noch sexuell hingezogen?

Nein, ihr müsst nicht fünf Mal am Tag Sex haben, wie in den ersten Monaten des Kennenlernens, als ihr kaum die Finger voneinander lassen konntet und ein Quickie auf dem Küchenfußboden genauso alltäglich war wie das romantische Liebemachen.

Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass regelmäßiger Sex zu einer erfüllenden Beziehung dazu gehört – zumindest für die allermeisten Menschen.

Fühlst du dich sexuell gar nicht mehr zu deinem Partner hingezogen oder geht ihr seltener zusammen ins Bett als Jugendliche in die Kirche, ist das ein ziemlich schlechtes Zeichen. Außer ihr seid beide über 80 Jahre alt.

5. Gibt dir deine Beziehung Energie oder raubt sie dir Energie?

Unser Leben wird immer hektischer, anspruchsvoller und stressiger.

Bei der Arbeit wird von uns Höchstleistung, Durchsetzungsvermögen und Kreativität gefordert. Nach der Arbeit wollen wir dann zu Sprach- oder veganen Kochkursen, zur Bachata-Stunde oder ins Fitnessstudio. Und am Wochenende wollen wir was Besonderes erleben, um danach interessante Fotos auf Instagram und Facebook zu posten und Menschen zu beeindrucken, die wir nicht wirklich kennen.

Im Idealfall gibt uns eine Beziehung Energie und bietet uns Sicherheit und Halt. Doch in vielen Beziehungen, die ihren Zenit schon lange überschritten haben, ist genau das Gegenteil der Fall.

Jede Beziehung durchläuft bessere und schlechtere Phasen. Doch falls dir deine Beziehung dauerhaft mehr Energie nimmt, als sie dir Energie gibt, solltest du sie beenden.

Ein guter Indikator hierfür: Freust du dich deinen Partner wiederzusehen und bist du gerne mit ihm zusammen oder nicht?

6. Würdest du gehen, wenn es einfach wäre?

Eine Trennung ist selten einfach. Es schmerzt und es tut höllisch weh. Man muss es den Freunden, den Arbeitskollegen und der Familie erklären. Vielleicht hat man auch zusammen gewohnt und muss ausziehen, die Sachen packen, die gemeinsamen Fotos von der Wand nehmen.

All diese Hindernisse führen manchmal dazu, dass wir eine Beziehung nicht beenden, obwohl wir mit der Beziehung unzufriedener sind als ein Strassenmusiker mit seinem Einkommen.

Deshalb die Frage an dich:

Würdest du deinen Partner verlassen, wenn es einfach wäre, wenn keiner etwas dagegen hätte, wenn dich keiner kritisieren würde?

Wenn deine Antwort ja ist, dann solltest du deine Beziehung beenden. Sofort.

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7. Verlangt deine Beziehung zu große Kompromisse?

Jede Beziehung verlangt von uns gewisse Kompromisse. Vielleicht geht unser Partner früher als wir ins Bett. Vielleicht mag er Sex in einer ganz besonderen Stellung. Vielleicht er möchte er jeden Samstag unbedingt mit uns vegan brunchen gehen.

Diese und ähnliche Kompromisse einzugehen ist ein Tribut an die Beziehung und an die Liebe. Und das ist OK.

Problematisch wird es, wenn wir für unsere Beziehung unsere Träume aufgeben müssen oder unsere Integrität verletzen:

  • Wenn es dein Lebenstraum ist, in die USA auszuwandern, doch dein Partner nicht mitmacht.
  • Wenn du dir unbedingt Kinder wünschst, dein Partner jedoch nicht.
  • Wenn du für deinen Partner auf deinen Traumjob verzichtest.

Ich behaupte nicht, dass es sich für die wahre Liebe nicht lohnt, auf Vieles zu verzichten. Doch die wichtige Frage ist: Auf wie viel?

Das kannst letztendlich nur du entscheiden. Mache dir jedoch bewusst, dass eine erfüllende Beziehung zwar wichtig ist, es im Leben jedoch noch viele andere bedeutsame Dinge gibt.

Wenn eine Beziehung zu viele Kompromisse von dir verlangt, ist sie wahrscheinlich nicht die richtige für dich.

Wann solltest du eine Beziehung beenden? Die alles entscheidende Frage

Liebe, gemeinsame Ziele und Werte, Kompromissbereitschaft, sexuelle Anziehung, Akzeptanz des anderen – all das sind Indikatoren, die dir zeigen können, wie es um deine Beziehung steht.

Doch letztendlich zielen all diese Punkte auf eine einzige Frage hin:

Geht es dir mit der Beziehung besser oder schlechter?

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Beziehungsaus – 5 Gründe, warum Beziehungen scheitern

Beziehungsaus

Viele Beziehungen haben eines gemeinsam: sie enden irgendwann. Statt Konfetti, Sonnenuntergang und Happy End wartet oftmals das Beziehungsaus.

Zugegeben, das ist eine bitterböse Aussage. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass die meisten Menschen schon mindestens eine Trennung hinter sich haben. Ich wiederhole: mindestens.

Die Vorstellung, dass wenn wir erst den richtigen Partner finden, bis ans Ende unserer Tage glücklich sind, ist äußerst verlockend. Die Realität ist allerdings häufig eine andere. Seit dem Jahr 2000 liegt die jährliche Scheidungsrate in Deutschland bei ca. 50%.1

Dabei ist ein Beziehungsaus selten schön und häufig so angenehm wie eine Wurzelbehandlung ohne Narkose. Nicht das ich schon mal eine Wurzelbehandlung ohne Narkose durchgemacht habe, aber ich gehe mal davon aus, dass sie nicht angenehm ist.

Ich persönlich leide nach jeder Trennung wie ein Hund und frage mich, warum es so einen Unsinn wie Gefühle überhaupt gibt. Doch selbst wenn die ersten Wochen und Monate nach einer Trennung für viele Menschen die Hölle sind, auch Liebeskummer geht irgendwann vorbei. Wirklich.

Doch wenn ein Beziehungsaus unangenehm ist und wir viel lieber Konfetti, Sonnenuntergänge und Happy Ends haben, warum scheitern unsere Beziehungen dann so häufig?

Ich möchte dir darauf eine Antwort geben. Um genauer zu sein, sind es sogar fünf Antworten.

Ursachen für das Beziehungsaus

Jede Beziehung ist einzigartig und hat mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen:

  • Zu wenig Sex
  • Mangelnde Kommunikation
  • Verschiedene Vorstellungen bezüglich der Wandfarbe des Gästezimmers

Diese Art von Differenzen sind jedoch häufig nicht die Ursache für das Beziehungsaus, sondern nur die Symptome. Die eigentlichen Ursachen für das Beziehungsaus sind häufig andere. Ich wiederhole: häufig, nicht immer.

Was die fünf häufigsten Ursachen für ein Beziehungsaus sind, möchte ich im Folgenden erklären.

Sicherlich gibt es auch Beziehungen, deren Trennung eine ganz andere Ursache haben, doch es ist gut möglich, dass eine dieser fünf Ursachen auch der Grund für deine letzte Trennung ist. Und falls nicht, findest du vielleicht heraus, warum die Beziehung deiner besten Freundin gescheitert ist.

(Falls du gerade mit dem Gedanken spielst, deine Beziehung zu beenden, lies diesen Artikel:  7 klare Anzeichen, dass du deine Beziehung beenden solltest)

1. Zu viele Kompromisse bei der Partnerwahl

Einer der häufigsten Gründe, warum Beziehungen scheitern, ist, dass unser Partner schlichtweg nicht zu uns passt. Jede Beziehung erfordert zwar Kompromisse, sind jedoch die Differenzen zwischen zwei Menschen von Anfang an zu groß, wird es wahrscheinlich kein Happy End geben. Und auch kein Sonnenuntergang. Und nein, Konfetti auch nicht.

Das wir Beziehungen zu Menschen eingehen, die so gut zu uns passen wie Schokosoße zu Essiggurken, liegt häufig daran, dass wir emotional abhängig sind.

Wir sind unfähig alleine zu sein und brauchen die konstante Bestätigung und Anerkennung von einem Partner um uns gut zu fühlen. Wir suchen in unserem Partner nach Glück und Erfüllung, übersehen dabei aber, dass wir dafür selbst verantwortlich sind. Diese emotionale Abhängigkeit führt häufig dazu, dass wir uns auf jemanden einlassen, nur um nicht alleine zu sein, obwohl er nicht zu uns passt. Doch das führt zu ungesunden Beziehungen und Trennungen.

Führen wir eine Beziehung mit einem Menschen der nicht zu uns passt, liegt weniger ein Beziehungsproblem als ein Auswahlproblem vor.

2. Wir wollen für immer verliebt sein

Die Phase des Verliebtseins ist ein Ausnahmezustand unseres Gehirns. Das Verliebtsein selbst ist kein Gefühl, sorgt aber dafür, dass wir andere Gefühle verstärkt und vermindert wahrnehmen.2 Sind wir verliebt, werden ähnliche Gehirnbereiche aktiviert wie bei Drogensüchtigen. Menschen können tatsächlich auch süchtig nach dem Verliebtsein werden.3

Die Phase des Verliebtseins hält in der Regel sechs Monate bis drei Jahre an. In dieser Phase sind wir stark auf den Partner fixiert und sehen ihn wie auch die Beziehung häufig durch eine rosarote Brille mit Gläsern in Herzchenform.

Ich sehe überall Liebe!

Beziehungsaus 2

Ist dieser romantische Ausnahmezustand vorbei, sehen das viele Menschen als ein Zeichen dafür, dass es mit der Beziehung bergab geht. Doch letztendlich geht die Beziehung nur in eine neue Phase über, in der die romantische Verliebtheit einem Gefühl von Frieden, Zusammengehörigkeit und Ruhe weicht. Das Verliebtsein weicht dem Gefühl von Liebe, welche sich deutlich voneinander unterscheiden.4 

Der Grund dafür ist, dass  unser Gehirn in dieser Phase von neuen Gehirnschaltkreisen vorangetrieben wird.5

Leider verwechseln viele Menschen das Verliebtsein mit Liebe und sehnen sich immer wieder nach diesem emotionalem Ausnahmezustand. Ist das Verliebtseins-Gefühl vorbei und es ist Zeit, in eine neue Beziehungsphase überzugehen, beenden sie die Beziehung und suchen sich den Verliebtseinsrausch beim nächsten Partner. Man könnte sie als Verliebtseinjunkies bezeichnen.

Eine langfristige Beziehung ist keine Märchenwelt voller duftender Rosen und schillernder Regenbögen, in der wir mit unserem Partner auf einem Einhorn Richtung Sonnenuntergang reiten. Komm darüber hinweg.

3. Verschiedene Beziehungstypen

In den 50er Jahren entstand die Bindungstheorie. Hierbei handelt es sich um eine psychologische Theorie, die erklärt, warum und wie wir enge Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Die Bindungstheorie besagt, dass es verschiedene Beziehungstypen gibt und diese einen großen Einfluss darauf haben, zu welchen Menschen wir uns hingezogen fühlen und mit welchen typischen Beziehungsproblemen wir zu kämpfen haben.

Laut Psychologen gibt es vier verschiedene Beziehungstypen: Sicher, Vermeidend, Ängstlich und Ängstlich-Vermeidend.6

Zwar möchte keiner gerne in eine Schublade gesteckt und kategorisiert werden — schließlich wollen wir alle einzigartig und besonders sein — doch die Bindungstheorie wurde mittlerweile gut erforscht.

Im Folgenden möchte ich die vier Beziehungstypen kurz erklären:

  1. Sicher
    Hierbei handelt es sich um Menschen, die kein Problem damit haben, Interesse und Zuneigung auszudrücken, mit Trennungen umzugehen und Nähe zuzulassen. Diese Menschen sind fähig alleine zu sein, Grenzen zu ziehen und ihrer Beziehung das richtige Maß an Bedeutung zuzuschreiben. Sichere Beziehungstypen geben die besten Partner ab.
  2. Vermeidend
    Vermeidende sind sehr unabhängige Menschen und ihr Freiraum ist ihnen extrem wichtig. Sie haben häufig Probleme mit zu viel Nähe und finden ausreden, sich nicht dauerhaft auf jemanden einzulassen. Männer tendieren eher zum Typ Vermeidend als Frauen.
  3. Ängstlich
    Ängstliche Beziehungstypen brauchen ständige Anerkennung und Bestätigung von ihrem Partner. Sie sind häufig besorgt um ihre Beziehung. Sie können nicht alleine sein, fühlen sich als Single nicht wohl und ihnen fällt es schwer, anderen zu vertrauen, selbst wenn diese Menschen ihnen nahe stehen. Ihr Verhalten ist häufig völlig irrational und sehr emotional. Frauen tendieren eher als Männer zum Typ Ängstlich.
  4. Ängstlich-Vermeidend
    Dieser Typ ist sozusagen das Schlechteste aus zwei Welten. Sie haben Angst vor Nähe und Bindung und gleichzeitig vertrauen sie auch keinem, der ihnen näher kommt. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist Ängstlich-Vermeidend und diese Menschen haben häufig noch eine Menge andere emotionale Probleme.

Häufig treffen Eigenschaften von verschiedenen Beziehungstypen auf uns zu, wobei die Eigenschaften von einem Typ meistens hervorstechen. Jemand kann also zum Beispiel zu 70% vom Beziehungstyp Sicher sein, 20% vom Typ Ängstlich und 10% Vermeidend.

Der Beziehungstyp Sicher ist fähig, mit Ängstlichen wie auch Vermeidenden Menschen eine Beziehung zu führen, wobei er häufig Partner vom Typ Sicher bevorzugt. Ängstliche und Vermeidende Menschen kommen häufiger zueinander als Ängstliche mit Ängstlichen oder Vermeidende mit Vermeidenden. Ängstlich-Vermeidende hingegen haben häufig katastrophale Beziehungen mit anderen Ängstlich-Vermeidenden.

Den eigenen Beziehungstyp und den des (Ex)Partners zu kennen, kann Aufschluss darüber geben, warum die Beziehung gescheitert ist und kann uns dabei helfen, daraus zu lernen.  Zwar ist es ein langsamer und schwieriger Prozess, jedoch können wir durch Selbstreflexion unseren Beziehungstyp über die Zeit ändern.

4. Monogamie

In der westlichen Welt gehen viele davon aus, dass Monogamie der natürlichen Beziehungsform des Menschen entspricht. Laut einer wachsenden Anzahl an  Anthropologen und Evolutionsforschern ist Monogamie jedoch eine relative neue Beziehungsform. Vieles deutet darauf hin, dass Menschen Zehntausende von Jahren nicht monogam gelebt haben. Auch heutzutage ist Monogamie bei weitem nicht die einzige Beziehungsform, wenn auch die weitverbreitetste.

Monogamie ist also normal, ist sie aber auch natürlich? Ist der Mensch von Natur aus eher monogam oder polygam veranlagt? Die Antwort scheint irgendwo in der Mitte zu liegen.

Die Forschung suggeriert, dass gewisse Menschen monogam veranlagt sind während andere zur Polyamorie neigen. Verantwortlich für diese Differenzen sind vermutlich verschiedene Gene und Hormone.7

Dabei gibt es keine Differenzen zwischen den Geschlechtern: Frauen sind nicht stärker auf Monogamie gepolt als Männer.8 Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bis zu 10% der Väter nicht genetisch mit den Kindern verwandt sind, von denen sie glauben, dass es ihre eigenen sind.9

Es scheint also so, dass gewisse Menschen von Natur aus eher monogam sind und andere eher — na ja, eben ein wenig Abwechslung genießen.

Viele monogame Beziehungen leiden unter Seitensprüngen. Dass Menschen fremdgehen, hat verschiedene Gründe.

Einer ist, wie wir gerade gesehen haben, dass sie eher polyamor veranlagt sind. Ein weiterer ist sexuelle Unzufriedenheit. Sind wir mit dem Sex in der Beziehung nicht zufrieden, holen wir uns woanders das, was wir zu Hause nicht bekommen. Männer gehen im übrigen nicht häufiger fremd als Frauen, das Fremdgehen betrifft also beide Geschlechter gleichermaßen.10

Häufig werden Seitensprünge totgeschwiegen oder stillschweigend hingenommen und es wird so getan, als wäre alles in bester Ordnung. Es ist sicherlich alles andere als einfach, dieses pikante Thema anzusprechen, doch meines Erachtens gibt es erwachsenere Alternativen als Probleme unter den Beziehungsteppich zu kehren.

Zum einen können wir klären, ob unserem Partner sexuell etwas in der Beziehung fehlt. Zum anderen gibt es viele verschiedene Beziehungsmodelle, die eine Alternative zu einer monogamen Beziehungen darstellen. Dabei muss eine nicht monogame Beziehung nicht gleich bedeuten, dass wir mit jeden ins Bett hüpfen, auf den wir gerade Lust haben. Auch in offenen Beziehungen gibt es häufig gewisse Regeln.

5. Wir leben uns auseinander

Egal, wie gut unser Partner anfänglich zu uns gepasst hat, entwickeln wir uns danach in verschiedene Richtungen und die persönlichen Differenzen werden zu groß, kann das zum Beziehungsaus führen. Liebe überwindet vieles, aber nicht alles.

Es ist uns nicht immer bewusst und manchmal wollen wir es vermeiden, doch wir Menschen verändern uns mit der Zeit. Heraklit von Ephesus — auch als der weinende Philosoph bekannt — sagte schon 500 v. Chr.:

„Die einzige Konstante im Universum ist der Wandel.“

Erfahrungen die wir machen, neue Menschen die wir kennenlernen und vor allem die Probleme und Herausforderungen, mit denen wir zu kämpfen haben, führen dazu, dass wir uns entwickeln und verändern. Über die Zeit hinweg können sich unser Ziele, Werte, Ansichten und Interessen verändern und sind unter Umständen nicht mehr mit denen des Partners und der Beziehung kompatibel.

Vielleicht realisiert eine Frau mit Mitte vierzig, dass sie sich ihr Leben lang nur für andere aufgeopfert hat und entschliesst sich dazu, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu achten. Diese große persönliche Veränderung hat natürlich auch Folgen für die Beziehung. Dem Mann wird das neue Verhalten seiner Frau merkwürdig,  fremd oder sogar selbstlos und egoistisch vorkommen.

Der Bewusstseinsprung dieser Frau hat zwei mögliche Konsequenzen:

  1. Der Mann versteht die persönliche Entwicklung und Entfaltung seiner Frau und unterstützt diese. Er wie auch die Beziehung entwickeln sich weiter. Es gibt Konfetti, Sonnenuntergänge und Happy End.
  2. Der Mann versteht die Entwicklung seiner Frau nicht. Er möchte nur, dass alles beim alten bleibt, was jedoch nicht mehr möglich ist. Die Beziehung wird wahrscheinlich enden.

Häufig ist es schwierig zu entscheiden, welche Kompromisse wir für eine Beziehung bereit sind einzugehen. Anders als uns die Werbeindustrie vormacht, können wir leider nicht alles haben.

Egal, in welche Richtung wir uns entwicklen, früher oder später erreichen wir sehr wahrscheinlich einen Punkt in der Beziehung, in der wir etwas aufgeben müssen, was uns wichtig ist. Oder uns zumindest wichtig erscheint.

Worauf du bereit bist, für eine Beziehung zu verzichten, musst du selbst entscheiden. Doch auch wenn wir in einer Beziehung Kompromissbereit sein sollten, dürfen wir für eine Beziehung niemals unsere eigene Integrität verletzen. Es gilt also den schmalen Grad zwischen Kompromissbereitschaft und dem Bewahren der persönlichen Integrität zu finden.

Ein Beziehungsaus ist immer auch eine Chance

Bei all den Schmerzen und der Trauer die ein Beziehungsaus mit sich bringt, birgt sich auch eine Chance zur Entwicklung. Betrachten wir unsere vergangene Beziehung etwas genauer können wir daraus viel über uns selbst und unser Verhalten lernen.

Statt unseren Expartner zu verfluchen und ihn als „egoistischen Typen“ oder „dumme Schlampe“ zu bezeichnen, sollten wir überlegen, was wir falsch gemacht haben und was wir das nächste Mal besser machen können. Ja, das bedeutet Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Werd erwachsen.

Vielleicht sollten wir anfangen, nicht mehr so viel Anerkennung und Bestätigung in unserem Partner zu suchen.

Vielleicht sollten wir unser Konzept von Liebe und Beziehung überdenken.

Vielleicht sollten wir überlegen, was für ein Beziehungstyp wir sind und ob wir uns verändern möchten.

Vielleicht sollten wir in Betracht ziehen, dass Monogamie für uns nicht zu funktionieren scheint.

Oder vielleicht sollten wir uns klarmachen, dass wir in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen sollten und eventuell auf etwas verzichten müssen.

Letztendlich sehe ich das Thema Dating und Beziehung so: wir ziehen das an, was wir sind.

Sind wir zufrieden, selbstständig, eigenverantwortlich und emotional gesund, ziehen wir auch solche Partner an. Sind wir unzufrieden, abhängig, übernehmen keine Verantwortung und sind ein emotionales Wrack, dann ziehen wir — na ja, du weißt die Antwort.

Wir sollten also anfangen, an unserem eigenen Gefühlsleben zu arbeiten, offen und ehrlich zu kommunizieren und lernen, Grenzen zu setzen.

Dann werden wir auch den richtigen Partner anziehen und es wird Konfetti, Sonnenuntergänge und ein Happy End geben.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Als ich endlich meine Ex losließ

Mitte 2011 bin ich von Italien zurück nach Deutschland gezogen. Ab dem Zeitpunkt hatte ich eine Art offene Beziehung mit meiner Freundin, die in Italien blieb – jedoch waren wir beide nicht mal Ansatzweise bereit dafür.

Es war zwar eine kurze, aber unheimlich intensive Beziehung.

Wir waren in Italien damals beide frisch angekommen und kannten niemanden (sie kommt aus Brasilien). Wir hatten uns ein kleines Zimmer geteilt und sind zusammen kopfüber in eine für uns neue und fremde Kultur eingetaucht.

Anfang Februar 2012, ich war schon seit über einem halben Jahr zurück in Deutschland, sah ich dann Fotos von ihr und ihrem neuen Typen, lachend, sich küssend. Sie schienen glücklich. Ich war am Boden zerstört.

In dem Moment als ich die Fotos auf Facebook sah, war mir, als würde mir jemand mein Herz aus der Brust reisen und es vor meinen Augen langsam und genussvoll aufessen, während derjenige mir vergnügt beim Sterben zuguckt.

Ich fühlte stechenden Schmerz bei gleichzeitiger kompletter innerer Leere.

Dazu kam, dass ich gerade mein Praktikum in Koblenz vorzeitig gekündigt hatte und nicht mehr wusste, was ich wirklich in meinem Leben will. Ich war seit einer Woche wieder zurück in Berlin und hatte weder eine eigene Wohnung noch wirklich Geld.

Ich fühlte mich vollkommen verloren. Kein Zimmer in Aussicht, keine Ahnung was ich mit meinem Leben machen wollte und meine Ex-Freundin befand sich glücklich in den Armen eines anderen – und ich hatte es gesehen. (Gibt es eigentlich irgendetwas schmerzvolleres?)

Ich skypte mit ihr und sagte ihr, dass obwohl wir eine offene Beziehung hätten, ich es nicht aushalte sie glücklich mit einem anderen zu sehen und sie nicht aufhalten wollte. Unter Tränen wünschte ich ihr alles Gute und legte auf.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, drehten sich meine ersten Gedanken um sie – und ihren neuen Typen. Ich hatte schon bessere Starts in den Tag, zum Beispiel mit ihrem Kopf zwischen meinen Beinen.

Dann redete ich mir ein, dass es nichts gibt, was ein ausgiebiges Frühstück nicht wieder wettmacht. Also frühstückte ich erst mal ordentlich. 10min später kotze ich alles wieder in die Kloschüssel.

Die Wochen nach der Trennung

Die Wochen nach der Trennung fühlte ich mich ausgesaugt und perspektivlos. Wie ein Obdachloser, der gerade gemerkt hat, dass er seinen letzten Schluck Schnaps getrunken hat und die Flasche nun endgültig leer ist.

Alles fühlte sich zu diesem Zeitpunkt sinnlos und stumpf an. Ich hatte sogar an manchen Tagen das Gefühl, ich habe eine Depression. Es war nicht meine erste Trennung, aber so etwas hatte ich noch nie erlebt.

Jeder einzelne Gedanken drehte sich um sie. Es war wie ein Fluch, der mich nicht loslassen wollte. 

Jede Frau, egal wie alt, wie jung, wie schön oder wie hässlich, erinnerte mich an sie und unsere Zeit. Und jeder Typ, an ihren Neuen.

  • Wenn ich Kinder sah, musste ich daran denken, dass wir auch mal Kinder hätten haben können.
  • Wenn ich ein Fitnessstudio sah, musste ich daran denken, dass sie immer joggen gegangen war.
  • Wenn ich eine Bar sah, erinnerte ich mich an unsere fröhlich feuchten Nächte zusammen in den Bars von Turin.

Es war, als gäbe es kein Entkommen von ihr.

Eines Tages in der S-Bahn, sah ich das Bild von ihr und ihrem Neuen vor meinen Augen. Ich musste mich sofort festhalten, denn sonst wäre ich einfach umgekippt. Danach dachte ich kurz daran, was passieren würde, wenn ich mich einfach vor die nächste S-Bahn schmeißen würde. Ich verdrängte den Gedanken jedoch wieder.

Ich überlegte, ob es anderen Menschen wohl auch so mies geht, wenn sie Schluss machen. „Niemals“ dachte ich, keiner macht das durch, was ich gerade durchmache.

Was für ein Blödsinn! 

Wir alle Leiden, wenn eine Beziehung zu Ende geht. Manche mehr, manche weniger, aber wir alle leiden. Anscheinend finden wir Menschen es jedoch beruhigend und irgendwie tröstend, uns selbst zu bemitleiden – und versuchen deshalb, uns in unserer eigenen Trauer zu ertränken.

Das Leben ging weiter

Ich finge an, täglich zu meditieren und mich in Achtsamkeit zu üben. Das half mir, mich meinen Emotionen bewusster zu werden und mich weniger mit ihnen zu identifizieren – ein damals großer und wichtiger Schritt.

Auch fing ich an viel zu lesen und mich mehr mit mir selbst zu beschäftigten. Ich fragte mich, was ich wirklich in meinem Leben machen will und wofür ich brenne.

Ich bin keine New-Age spirituell abgedrehter Pseudomönch, aber eine gewisse Selbstkenntnis und eine gute Selbstwahrnehmung halte ich für unerlässlich um wirklich eine Veränderung in unserem Leben herbeizuführen.

Es war also eine Zeit, in der ich mich hauptsächlich auf mich selbst konzentrierte. Ich lernte viel über Ernährung, las mehr, machte Sport, traf mich mehr mit Freunden. Ich übte mich darin, mich selbst zu lieben.

All das half mir, ein Umfeld und ein Leben um mich herum aufzubauen das mir gefiel und welches mir positive Emotionen schenkte.

Ich spürte, dass ich eine gewisse Kontrolle in meinem Leben habe und darüber, wie ich emotional auf äußere Umstände reagiere. Dadurch entdeckte ich ganz langsam eine neue Kraft in mir, ein tiefergehendes Selbstvertrauen.

In der Zeit spürte ich, dass egal was in meinem Leben passiert, ich schon irgendwie damit klarkommen würde. Ich entdeckte, dass tief in mir, ein unzerstörbarer Kern ist.

Diese Entdeckung gab mir neue Kraft und Antrieb.

Eine neue Bekanntschaft

Dann lernte ich eine für mich unheimlich wichtige Frau kennen. Und fing wieder an, Glücksmomente zu erleben und das Leben zu genießen. Stück für Stück, ganz langsam.

Denn meine Ex war trotzdem noch da. Nur in Gedanken, aber dafür tagtäglich. Und das, obwohl ich sie auf Facebook und Skype blockiert hatte und seitdem ich schlussgemacht hatte, nichts mehr von ihr gehört hatte.

Im Juli 2012, also circa 6 Monate nach der Trennung, schrieb ich ihr dann eine E-Mail, um zu ihr zu sagen, dass ich vorhatte, nach Brasilien zu ziehen. Ihre Antwort kam rasch, war aber nicht unbedingt positiv – und schön schon gleich dreimal nicht.

Daraufhin schrieben wir zwei Tage einige E-Mails Hin und Her und klärten ein paar Dinge, die wir schon viel früher hätten klären sollen.

Nachdem ich die letzte E-Mail geschrieben hatte, ging ich joggen. Es war ein schöner Samstagnachmittag im Friedrichshainer Volkspark in Berlin.

Während ich joggte, mitten im Park, war er plötzlich da: Der Moment, auf den ich solange gewartet hatte.

Plötzlich lies ich sie los. Plötzlich war sie weg. Von einem Moment auf den anderen. Ich spürte es ganz deutlich.

Ich war so überwältigt, dass ich anhielt und die Kopfhörer abnahm.

Mir war sprichwörtlich ein Stein, oder besser gesagt, ein Fels vom Herzen gefallen. Als hätte ich den ganzen viel zu schweren und unnötigen Ballast, den ich monatelang ungewollt umher getragen hatte, endlich abgeworfen.

Auf einmal war sie keine mich krampfhaft verfolgende und nicht loslassende Erinnerung mehr, sondern nur noch ein schöner Rückblick in die Vergangenheit, ein ausgeträumter Traum.

Jetzt war sie nur noch ein kleiner Teil in meinem Herzen, ein Stück meiner Vergangenheit.

Ich schaute um mich und überlegte, wie schön das Leben ist. Ich sagte laut „Danke“ und rannte weiter.

Es war der wohl befreiendste Moment meines Lebens.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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