Selbstzweifel überwinden (9 effektive Tipps)
Selbstzweifel sind miese Verräter. Sie halten dich davon ab, deine Ziele zu verfolgen, Herausforderungen anzunehmen und selbstbewusst im Umgang mit anderen Menschen zu sein.
Kommt dir diese negative Stimme in deinem Kopf bekannt vor?
- Ich bin einfach nicht gut genug.
- Ich schaffe das bestimmt nicht.
- Alle anderen sind besser, intelligenter und attraktiver als ich!
- Wer bin ich schon, um das zu dürfen?
Solche und andere Selbstzweifel machen dir das Leben schwer.
Aus diesem Grund erfährst du in diesem Artikel 9 simple aber effektive Tipps, um deine Selbstzweifel zu überwinden.
Lass uns aber vorher noch schnell sehen, welche 4 Arten von Selbstzweifeln es gibt.
4 Arten von Selbstzweifeln
Zu allererst: Was sind Selbstzweifel eigentlich?
Selbstzweifel sind mangelndes Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten. Du glaubst, dass du etwas nicht kannst, dass du nicht gut genug bist oder dass andere besser sind als du.
Diese und ähnliche Zweifel haben einen negativen Einfluss auf deine Beziehungen, deinen Beruf und dein Selbstbild.
Es gibt verschiedene Denk- und Verhaltensweisen die zu Selbstzweifel führen. Das sind die 4 häufigsten.
Selbsterfüllende Prophezeiung
Je öfter du dir etwas selbst sagst, desto mehr wird es zu einem Glaubenssatz.
Wenn du dir immer wieder einredest, dass du etwas nicht kannst, es nicht schaffen wirst oder es einfach nicht draufhast, werden diese Gedanken irgendwann zu deiner Realität. In der Psychologie spricht man deshalb von der selbsterfüllenden Prophezeiung.
Das Problem?
Wenn du glaubst, dass du etwas nicht kannst oder nicht schaffen wirst, probierst du es erst gar nicht oder gibst dir weniger Mühe.
Dadurch erreichst du natürlich wiederum weniger und deine Selbstzweifel bestätigen sich.
Ein Teufelskreis.
Selbstsabotage
Viele Menschen haben Angst vor Misserfolgen. Das führt dazu, dass sie sich selbst sabotieren, um eine gute Ausrede für ihr Scheitern parat zu haben.
Wenn du dich zum Beispiel auf eine Prüfung oder ein Bewerbungsgespräch nicht vorbereitest, hast du eine Ausrede, falls du scheiterst. Hättest du dich jedoch vorbereitet und wärst dann trotzdem gescheitert, müsstest du mit dieser Niederlage umgehen – und genau das können viele Menschen nicht.
Selbstsabotage führt dazu, dass du nicht alles gibst. Du bleibst somit immer unter deinen Möglichkeiten und nutzt nie dein volles Potenzial. Das ist so, wie wenn du dein Auto immer nur im ersten und zweiten Gang fährst.
Typische Beispiele für Selbstsabotage sind frühzeitiges Aufgeben, Prokrastination und innere Blockaden.
Mangelnde Selbstakzeptanz
Kommt dir das bekannt vor?
- Egal, was du tust oder erreichst, du fühlst dich nie gut genug?
- Verurteilst du dich für Fehler und Misserfolge?
- Glaubst du, alle anderen sind besser als du?
Mangelnde Selbstakzeptanz führt automatisch zu Selbstzweifeln. Du kannst dir Fehler nur schwer verzeihen, brauchst die Bestätigung anderer und nimmst deine eigenen Stärken und Erfolge nicht wahr.
Das Hochstapler-Syndrom
Das Hochstapler-Syndrom hängt eng mit Selbstzweifeln zusammen. Es beschreibt das unbegründete Gefühl, etwas nicht verdient zu haben.
Vielleicht glaubst du, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bist andere erkennen, wer du wirklich bist. Oder du redest dir ein, dass deine Erfolge nur auf Glück basieren und nicht auf deinen Anstrengungen. Oder noch schlimmer: Du sabotierst deinen Erfolg, weil du glaubst, ihn nicht verdient zu haben.
Das Hochstapler-Syndrom ist Selbstzweifel auf Steroiden.
Selbstzweifel überwinden: 9 Tipps
Selbstzweifel führen zu Unsicherheit, Angst und Minderwertigkeitskomplexen. Sie rauben dir deine Motivation, deine Selbstvertrauen und deinen Mut. Das ist so, wie wenn du dir beiden Schuhe zusammen bindest und dann versuchst, einen Marathon zu laufen.
Im Folgenden erfährst du deshalb 9 effektive Tipps, um deine Selbstzweifel zu überwinden.
1. Misserfolge sind nur Feedback
Oft plagen Menschen Selbstzweifel, da sie:
- a) in der Vergangenheit gescheitert sind oder
- b) Angst davor haben, Fehler zu machen.
Viele Selbstzweifel haben ihre Ursache in der Angst vor Misserfolgen. Wenn du ein Scheitern um jeden Preis vermeiden willst, dann wirst du enorm unsicher. Du überdenkst und überanalysierst alles, bist vor Angst wie paralysierst und deine Selbstzweifel fressen dich auf.
Der Punkt ist der: Egal, wie du dich anstellst, Misserfolge gehören zum Leben dazu, wie die falschen Versprechen zur Politik. Du wirst immer mal wieder scheitern, Fehler machen oder abgewiesen werden.
Deshalb solltest du Misserfolge als Feedback betrachten.
Wenn du scheiterst, bedeutet das nicht, dass du ein Versager bist, es nicht drauf hast und alle andere besser sind als du. Es bedeutet nur, dass es so, wie du es jetzt probiert hast, nicht funktioniert.
Lerne also aus deinen Fehlern und probiere eine neue Strategie, Methode oder Idee.
In dem Moment, in dem du Misserfolge als Feedback siehst, überwindest du auch viele deiner Selbstzweifel.
Thomas Edison – der Erfinder der Glühbirne – hat Tausende von Versuchen gebraucht, bis seine Erfindung endlich funktioniert hat.
Was er über seine Misserfolge gesagt hat?
„Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren.“
2. Gedankenstopp
Du bist deinen Gedanken nicht wahllos ausgeliefert. Du kannst sie zwar nicht zu 100% kontrollieren, doch du hast einen Einfluss auf sie.
Wenn dein innerer Kritiker also das nächste mal anfängt zu zweifeln und dich zu verunsichern, reagiere darauf. Statt deine Selbstzweifel immer stärker werden und dich kontrollieren zu lassen, unterbreche sie.
Du kannst gedanklich zum Beispiel sagen: Stopp! Diese Selbstzweifel bringen mich gerade kein bisschen weiter. Wir werden jetzt eine andere Richtung einschlagen.
Damit durchbrichst du deine Selbstzweifel und negativen Gedanken. Versuche dann, deine Gedanken in eine positive oder zumindest neutrale Richtung zu lenken, in dem du eine andere Perspektive einnimmst oder dich an Erfolge aus der Vergangenheit erinnerst.
Wie du das genau schaffst, erfährst du in meinem kostenlosen Ratgeber Mindset. Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen.
3. Selektive Erinnerung
Menschen mit starken Selbstzweifeln können sich oft nicht daran erinnern, dass sie wertvoll und erfolgreich waren. Wenn sie an die Vergangenheit denken, erinnern sie sich oft nur an die Situationen und Momente, in denen sie versagt oder sich unsicher gefühlt haben.
Wenn du dich an die letzten 2 Wochen zurückerinnerst, wirst du positive wie negative Erinnerungen haben. Vielleicht gab es tendenziell mehr negative als positive, doch sicherlich war nicht alles schlecht.
Konzentriere dich also mal ganz gezielt auf all die positiven Erfahrungen– mit deinen Mitmenschen, bei der Arbeit oder auch bezogen auf deine persönlichen Ziele.
- Hat dir ein/e Freund/in geschrieben, um sich zu erkunden, wie es dir geht?
- Hast du bei der Arbeit ein Projekt rechtzeitig abgeschlossen?
- Hast du dich überwunden und warst beim Sport, hast Spanisch gelernt oder deine Wohnung aufgeräumt?
Oft übersehen wir all die positiven Erfahrungen und kleinen Erfolge, die wir erleben, und sehen nur all das, was nicht so gut läuft.
Fokussiere dich also mal ganz gezielt auf die positiven Erfahrungen. Du wirst sehen, dass es viel mehr sind, als dir bisher bewusst war.
Dir das immer wieder bewusst zu machen, stärkt dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.
4. Wachstums-Mindset
Eine der großen Ursachen für Selbstzweifel ist das, was man in der Psychologie als „starres Mindset“ bezeichnet.
Ein starres Mindset basiert auf dem Glaubenssatz, dass deine Fähigkeiten nicht veränderbar sind. Du glaubst also, dass du etwas von Natur aus kannst oder eben nicht.
Durch diesen Glaubenssatz bist du enorm verunsichert, wenn du etwas nicht gut kannst oder etwas zum ersten Mal ausprobierst.
Außerdem glaubst du, dass jemand, der etwas besser kann als du, schlichtweg selbstbewusster oder intelligenter ist.
Das Gegenteil von einem „starren Mindset“ ist das Wachstums-Mindset. Das Mindset basiert auf dem Glaubenssatz, dass du mit genug Übung (fast) alles lernen kannst. Durch dieses Mindset entwickelst du ein gesundes Selbstvertrauen und kannst viele Selbstzweifel besiegen.
Mehr dazu in diesem Artikel: Mindset
5. Selektiver Fokus
Menschen mit großen Selbstzweifeln fokussieren sich vor allem auf ihre Schwächen. Sie sehen also vor allem die Eigenschaften und Gewohnheiten an sich selbst, die nicht so toll sind:
- Ich bin so schüchtern im Umgang mit Menschen, die ich nicht kenne.
- An den Wochenenden bin ich immer so faul und unternehme nichts.
- Seit Jahren schaffe ich es einfach nicht, abzunehmen.
Ich kenne so gut wie keinen Menschen, bei dem alles so läuft, wie er sich das vorstellt. Wir könnten immer etwas an uns oder unserem Leben verbessern.
Der springende Punkt?
Wenn du dich immer nur auf das fokussierst, was dir nicht gefällt, bist du verunsichert und entwickelst ein niedriges Selbstwertgefühl.
Wenn du deine Selbstzweifel überwinden möchtest, fokussiere dich auf deine positiven Seiten und Stärken.
Statt dich zum Beispiel ständig dafür zu kritisieren, dass du schüchtern bist, sei stolz darauf, dass du gut zuhören kannst.
Es geht nicht darum, dass du dir die Dinge schön redest oder die Probleme in deinem Leben ignorierst. Es geht vielmehr darum, dass du dir einfach bewusst machst, dass du auch viele positive Seiten und viele Stärken hast – du hast sie bis jetzt vielleicht einfach nicht wahrgenommen.
6. Überdenke nicht alles
Selbstzweifel entstehen oft, weil wir die Dinge überdenken:
- Soll ich wirklich auf das Date gehen?
- Was passiert, wenn ich nach München ziehe und es mir nicht gefällt?
- Soll ich die PowerPoint Präsentation auf weißem oder hellblauem Hintergrund vorbereiten? Oder doch lieber ein leichtes Grau?
Falls du jemand bist, der zu viel nachdenkt, überanalysiert und am liebsten mit einer Glaskugel in die Zukunft schauen möchte: Viele Dinge findest du erst heraus, wenn du sie tust.
Statt ewig zu überlegen, komm in Aktion. Dadurch lösen sich viele Selbstzweifel tatsächlich in Luft auf.
Mach dir auch bewusst, dass die meisten deiner Entscheidungen nicht für immer sind. Wenn du dich für etwas entschieden hast und es dir nicht gefällt, kannst du den eingeschlagenen Weg in den allermeisten Fällen wieder ändern.
7. Verbessere deine Fähigkeiten
Gibt es konkrete Situationen, in denen du besonders unsicher bist?
- Bei Arbeits-Meetings?
- In stressigen Situationen?
- Bei Sozialen Events?
- Bei Prüfungen?
Dann versuche, deine Fähigkeiten für diese konkreten Situationen zu verbessern.
Du kannst zum Beispiel ganz gezielt daran arbeiten, in sozialen Situationen gelassener und selbstbewusster zu wirken.
Überlege dir zum Beispiel, wie du auf gewisse Fragen reagieren kannst. Oder stell dich vor den Spiegel und arbeite an deiner Körperhaltung, um selbstbewusster zu wirken.
Es gibt eine Menge Kleinigkeiten, die du tun kannst, um mehr Selbstvertrauen in ganz bestimmten Situationen zu gewinnen.
8. Verliere dich nicht in der Social-Media-Scheinwelt
Wenn du deinen Social Media Feed runterscrollst scheinen alle anderen ein fantastisches Leben zu führen.
Während du einem langweiligen Job nachgehst und schon wieder an einer Diät gescheitert bist, haben andere gerade ihren Traumpartner geheiratet, machen ein Yoga-Retreat auf Bali, zeigen ihren neuen AMG oder sind Bitcoin-Millionär geworden.
Social Media ist ein kleiner Auszug vom Besten des Besten aus dem Leben anderer Menschen. Sich damit zu vergleichen ist ein Garant für Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle.
Mach dir also bewusst, dass das, was du auf Social Media siehst, nicht die Realität ist. Es ist oftmals nur ein aufgeblasener, retuschierter und gestellter Miniausschnitt aus dem Leben Anderer.
9. Stell dich deinen Selbstzweifel
Vor einiger Zeit saß ich beim Abendessen mit einem guten Freund.
Er erzählte mir, dass er in seinem Leben immer wieder an sich selbst gezweifelt hat. Zuerst hat er daran gezweifelt, ob er das Abitur besteht. Dann, ob er fürs Medizinstudium angenommen wird. Dann, ob er das Medizinstudium abschließen kann. Und danach hat er daran gezweifelt, ob er sich nach dem Studium selbstständig machen kann.
Letztendlich hat er zwar oft an sich gezweifelt, doch er hat sie sich den Zweifeln immer wieder gestellt – und gewonnen.
Selbstzweifel sind eine natürliche Emotion. Viele erfolgreiche Menschen haben Selbstzweifel. Doch sie lassen sich nicht von ihnen aufhalten.
Mach dir Folgendes bewusst: Selbstzweifel sind nur dann ein Problem, wenn du dich von ihnen aufhalten lässt.
Wenn du dich deinen Selbstzweifeln stellst und das machst, was du dir vorgenommen hast, können sie dich nicht aufhalten.
Wie man so schön sagt: „Da wo die Angst ist, ist auch der Weg.“
In den allermeisten Fällen sind die Situationen, die uns Angst machen, in unserer Fantasie viel schlimmer als in der Realität. Wenn du dich deinen Selbstzweifeln und Ängsten stellst, wirst du in der Regel merken, dass es gar nicht so schlimm ist.
Bonustipp: Stell dir diese Frage
Diese merkwürdige Frage kann dir eventuell auch dabei helfen, deine Selbstzweifel zu überwinden:
Die Ursache für Selbstzweifel sind oft limitierende Glaubenssätze
Die allermeisten Selbstzweifel entstehen durch limitierende Glaubenssätze.
Du glaubst also, dass du etwas nicht kannst, nicht gut genug bist oder alle anderen besser, attraktiver und cleverer sind als du.
Um weniger an dir und deinen Fähigkeiten zu zweifeln, musst du also deine Glaubenssätze verändern.
Aus diesem Grund habe ich den Ratgeber Mindset geschrieben. Darin erfährst du, wie du 4 starke Glaubenssätze entwickelst, durch die sich einen Großteil deiner Selbstzweifel auflösen werden.
Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen: