Die ständige Sucht nach mehr

Ständig süchtig nach mehr sein
Jeder Mensch strebt nach Glück.

Du, ich, der Bäcker um die Ecke, der Typ, das dir gestern die Vorfahrt genommen hat.

Doch nicht jeder Mensch verfolgt das Ziel auf die gleiche Art und Weise.

Viele Menschen glauben, dass sie glücklicher sein werden, wenn sie mehr von etwas bekommen.

Mehr Geld. Mehr Selbstbewusstsein. Mehr Liebe. Mehr Sex. Mehr Muskeln. Mehr Reisen. Mehr Freizeit. Mehr Selbsterkenntnis. Mehr Abenteuer.

Und in manchen Fällen ist mehr gut.

Wenn du nach zwei abstinenten Jahren zum erste Mal wieder Sex hast, wird es dich umhauen und du wirst dich fragen, warum zum Teufel du solange darauf verzichtet hast. Vermutlich wirst du auch glücklicher werden, wenn du nach etlichen Jahren des Dauer-Pleiteseins endlich eine gewisse finanzielle Stabilität erreichst.

Vor knapp zwei Jahren hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben einen fünfstelligen Betrag auf meinem Konto. Bis dahin bin ich immer gerade so über die Runden gekommen. Seitdem fühle ich mich definitiv glücklicher. Ich mache mir deutlich weniger Sorgen um die Zukunft als früher und ich muss nicht mehr auf jeden Euro achten.

Mehr Geld, mehr Sex, mehr Selbstbewusstsein, mehr Freiheit, mehr Abenteuer – mehr irgendetwas – kann dich in gewissen Fällen glücklicher machen.

Dass dich mehr von etwas glücklicher macht, ist jedoch eine Ausnahme. In den meisten Fällen ist das Streben nach mehr nämlich das Problem.

Mehr ist nicht immer besser

Stelle dir vor, du bist auf einer Betriebsfeier.

Es gibt ein reich gedecktes Buffet und jeder kann sich nach Lust und Laune bedienen. Es gibt sogar Schwarzwälder Kirschtorte, was deine Lieblingstorte ist. Da nur noch die Hälfte der Torte übrig ist und sie verdammt lecker aussieht, nimmst du dir gleich vier Stück. Du gieriges Ding, du.

Das erste Stück Torte schmeckt dir super. Einfach fantastisch! Du hast selten eine bessere Schwarzwälder Kirschtorte gegessen. Doch das zweite schmeckt dir schon weniger gut. Das dritte Stück kriegst du gerade so runter. Und beim vierten Stück fällt dir das Schlucken schwerer als einer Jungfrau bei ihrem ersten Blowjob … Ja, ja, ich bin ein Ferkel, ich weiß.

Die Sache ist die: je mehr du von etwas hast, desto weniger bringt es dir, noch mehr davon zu haben.

  • Wenn du schon ein Smartphone besitzt, bringt dir ein weiteres Smartphone nicht allzu viel.
  • Wenn du vollkommen vollgefressen bist, kannst du mit einem weiteren Hamburger nicht viel anfangen.
  • Wenn du heute schon drei Mal Sex hattest, macht dich das vierte Mal auch nicht viel glücklicher.

OK, über den letzten Punkt kann man diskutieren, aber ich denke, du verstehst, was ich meine.

Leider wollen wir oft nicht wahrhaben, dass uns mehr von etwas nicht auch automatisch glücklicher macht. Und so streben wir nach noch mehr Geld, noch mehr Freiheit, noch mehr Anerkennung, noch mehr Sex, noch mehr persönlichem Wachstum, noch mehr Abenteuer oder noch mehr irgendetwas, obwohl wir schon mehr als genug davon haben.

Die Sucht nach innerem Wachstum

Diese ständige Sucht nacht mehr findet jedoch nicht nur im Außen statt, sondern auch im Innen.

Vor kurzem war ich mit einer Freundin beim Mittagessen. Sie ist noch nicht mal Mitte zwanzig und trotzdem schon Abteilungsleiterin im Verkauf einer großen Firma. Sie verdient sehr gut, sieht toll aus, ist humorvoll, intelligent und selbstsicher.

Als wir bei der Nachspeise angelangt waren, fragte sie mich, was sie noch an sich verbessern könnte.

Ich überlegte kurz und antwortete dann trocken: „Gar nichts“.

Sie schaute mich verblüfft an.

„Aber Anchu, du schreibst doch über Persönlichkeitsentwicklung. Gibt es denn nichts, was ich an mir verbessern könnte?“

Ich schaute sie an.

„Ja, es gibt etwas! Hör auf, dich ständig selbst verbessern zu wollen. Das ist die wohl beste Form der Persönlichkeitsentwicklung.“

Immer mehr Menschen glauben, dass der Weg zum Glück in der ständigen Selbstoptimierung liegt.

Mitschuld daran tragen auch Erfolgstrainer und Selbsthilfe-Gurus, die suggerieren, dass wir ständig nach mehr streben und an uns arbeiten sollten.

Wir sollen uns nie zufrieden geben, hohe Ansprüche haben und das nächste Level erreichen. Das Einzige, was zählt, ist Entwicklung, Fortschritt und Wachstum.

Doch diese Einstellung hält dich davon ab, zufrieden und glücklich zu sein. Und genau das ist das Problem der Persönlichkeitsentwicklung.

Heute schon an dir gearbeitet?

Persönlichkeitsentwicklung ist wichtig, wenn du mehr erreichen willst

Menschen machen die Selbstoptimierung zu ihrer neuen Religion und glauben, dass die ständige Selbstverbesserung der Weg zu dauerhaftem Glück ist.

In vielen Fällen geht das Ganze jedoch nach hinten los, weil sie sich in der Selbstoptimierung verlieren und immer unzufriedener werden.

Persönlichkeitsentwicklung sollte keine dauerhafte Lebenseinstellung sein. Betrachte Persönlichkeitsentwicklung mehr als eine Art Werkzeug.

Wenn es etwas zu reparieren gibt, dann benutzt du das Werkzeug. Doch wenn es nichts zu reparieren gibt, lässt du das Werkzeug im Werkzeugkasten. Denn egal, wie nützlich ein Hammer manchmal ist, es macht wenig Sinn, ihn immer und überall mitzuschleppen.

Mehr geht immer

Das menschliche Gehirn hat das Bedürfnis, Dinge zu ändern, effektiv zu sein und Ziele umzusetzen.1 Viele Menschen sind deshalb zufrieden, wenn sie an ihren Zielen arbeiten und im Leben vorankommen.

Auch ich bin da keine Ausnahme. Ich fühle mich generell gut, wenn ich Artikel schreibe und neue Ideen entwickle, Sport mache oder anderweitig produktiv bin.

Verstehe mich also nicht falsch.

An deinen Ziele zu arbeiten, persönlich zu wachsen und im Leben voranzukommen ist grundsätzlich etwas Positives. Doch ständig nach mehr zu streben wird dich unzufrieden machen. Denn solange du mehr willst, wirst du nicht das genießen, was du schon erreicht hast.

Wenn du nach mehr strebst, fokussierst du dich oft nur auf das, was du noch nicht hast und vergisst all die Dinge, die du schon erreicht hast.

Wie oft konzentrierst du dich auf all das, was du schon hast?

Reflektieren darüber, was man schon hat

Vor kurzem unterhielt ich mich mit einem Freund aus Wien. Es ging um meinen Blog. Ich erzählte ihm eine Weile von all dem, was noch nicht so läuft, wie ich mir das wünsche.

Irgendwann unterbrach er mich und meinte, dass ich mich mehr auf all das konzentrieren sollte, was ich schon erreicht habe. Ich sollte dankbar und stolz darauf sein, dass ich gut vom Schreiben leben kann, dass mir meine Arbeit Spaß macht und dass ich die Freiheit habe, morgens auszuschlafen und von überall aus zu arbeiten kann.

Ich schaute ihn kurz an. Dann bedankte ich mich bei ihm.

Viel zu oft glauben wir, dass wir nur noch eine Sache mehr erreichen müssen, um endlich glücklich zu sein.

Erst glauben wir, dass wir glücklich sein werden, wenn wir den Uni- oder Ausbildungsabschluss in der Tasche haben. Dann, wenn wir einen Partner haben. Dann ist es der Traumjob. Dann die Gehaltserhöhung. Dann das neue Auto. Dann das Haus. Dann ein Urlaub auf den Malediven. Dann ein Haus auf den Malediven. Und wenn wir das Haus haben, möchten wir die ganzen Malediven besitzen.

Nach mehr zu streben kann dich weit im Leben bringen. Doch wenn du immer nur mehr willst, bist du nie zufrieden. Denn mehr geht immer.

Du kannst immer noch selbstbewusster werden, noch mehr Geld verdienen, noch mehr reisen, noch einen schöneren Körper haben, noch mehr Freiheit erlangen, noch luxuriöser wohnen oder noch einen attraktiveren Partner finden.

An einen bestimmten Punkt in deinem Leben musst du also entscheiden, dass du genug von etwas hast. Denn nur, weil du mehr erreichen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du es auch tun solltest.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Die Wahrheit über das Gesetz der Anziehung

Gesetz der AnziehungDas Gesetz der Anziehung führt dazu, dass Menschen Luftschlösser bauen, ihren Hintern nicht hochkriegen oder sich Dinge schön reden, die sie sich nicht schön reden sollten.

Ich werde mir mit diesem Artikel sicherlich ein paar Feinde machen, aber egal. Es gibt Dinge, die müssen gesagt werden.

Bevor du mich jedoch gleich bei Facebook zur Sau machst und postest, was für ein engstirniger Idiot ich bin, lass mich noch etwas klarstellen:

Das Gesetz der Anziehung kann auf verschiedene Arten und Weisen interpretiert werden.

Ich glaube nicht an das Gesetz der Anziehung. Doch ich glaube daran, dass uns Menschen tendenziell so behandeln, wie wir sie behandeln.

Ich habe in den verschiedensten Ländern immer wieder die Erfahrung gemacht, dass wenn wir zu anderen Menschen freundlich, gerecht und ehrlich sind, die meisten (nicht alle!) auch freundlich, gerecht und ehrlich zu uns sein werden.

Außerdem ist es so, dass wir uns generell zu ähnlichen Menschen hingezogen fühlen.

Wir fühlen uns also zu Menschen hingezogen, die ähnliche Einstellungen, Werte, Erwartungen, Interessen und soziale wie kommunikative Fähigkeiten haben wie wir selbst.1 Auch führen wir mit ähnlichen Menschen bessere Beziehungen.2

Das ist einer der Gründe, warum ich in meinem Buch Die Kunst des ehrlichen Datings erkläre, dass du die Eigenschaften, die du dir an einem Partner wünschst, zuerst an dir selbst kultivieren solltest.

Wenn du also ein ehrlicher, liebevoller und emotional stabiler Mensch bist, wirst du viel eher einen ehrlichen, liebevollen und emotional stabilen Partner anziehen.

All das hat für mich nichts mit dem „Gesetz der Anziehung“ zu tun. Falls du es als solches bezeichnest, dann sind wir einer Meinung, benutzen dafür nur andere Begriffe.

Da das nun vom Tisch ist, möchte ich dir erklären, warum das „Gesetz der Anziehung“ Bullshit ist und wie es Menschen schadet.

Die wichtigsten Punkte dieses Artikels kannst du dir auch in diesem Video anschauen:

Was besagt das “Gesetz der Anziehung“?

Das „Gesetz der Anziehung“ besagt letztendlich nichts anderes, als dass deine Gedanken deine Realität formen.

Wenn du also an das denkst, was du willst, wirst du das bekommen, was du willst. Und wenn du an das denkst, was du nicht willst, wirst du das bekommen, was du nicht willst.

Simpler ausgedrückt: Positive Gedanken ziehen Positives an und negative Gedanken ziehen Negatives an.

In populären Büchern über das Thema wie „The Secret“ oder „Wünschen und bekommen“ wird deshalb erklärt, dass das Universum dir all deine Wünsche erfüllen wird, wenn du ihm nur die richtigen Gedanken schickst.

Wenn du dir etwas wünschst, sollst du es dir bildlich vorstellen, vollkommen in das Gefühl eintauchen und diesen Wunsch dann ans Universum schicken. Und das liebe Universum wird dann Wege finden, dir deinen Wunsch zu erfüllen.

Hast du heute schon deine Bestellung an das Universum gemacht?

Gesetz der Anziehung

Wenn du dir also vorstellst, dass du reich und erfolgreich sein wirst, wird das Universum dafür sorgen, dass du reich und erfolgreich wirst. Wenn du dir vorstellst, wie du den perfekten Partner findest, wird das Universum dir den perfekten Partner schicken. Und wenn du dir vorstellst, wie du schlank und sexy bist, wird das Universum dafür sorgen, dass die Kalorien von McDonalds, Käsekuchen und XXL Mocca Frappuccinos bei dir nicht ansetzen.

Oder so was in der Richtung.

Angebliche Beweise für das „Gesetz der Anziehung“

Verfechter des Gesetzes der Anziehung beziehen sich oftmals auf Prominente – Sportler, Schauspieler und Sänger – die dank der Magie des Universums erfolgreich geworden sind.

Es wird dann erklärt, dass diese Menschen ihren Erfolg „visualisiert“ haben. Sie haben sich also bildlich ausgemalt, was sie erreichen wollen, und haben diese positiven Gedanken dann an das Universum geschickt.

Diese Beweisführung hat jedoch zwei Probleme.

Problem #1: Ursache und Wirkung

Das erste Problem ist, dass keiner beweisen kann, dass das „Visualisieren“ wirklich zum Erfolg geführt hat.

Nehmen wir an, ein Fußballer hat in der zweiten Halbzeit das Siegtor geschossen. Als er nach dem Spiel interviewt wird, sagt er, dass er in der Halbzeitpause visualisiert habe, wie er das Tor schießen würde.

Verfechter des Gesetzes der Anziehung werden jetzt behaupten, dass der Fußballer durch seine positiven Gedanken das Siegtor „angezogen“ hat.

Doch der springende Punkt ist der: Vielleicht hätte der Fußballer das Tor genauso geschossen, hätte er es nicht visualisiert. Vielleicht hätte er dann sogar zwei oder drei geschossen, wer weiß.

Wahrscheinlich ist es dir schon mal passiert, dass du auf Parkplatzsuche warst und in dem Moment, in dem du dir einen Parkplatz gewünscht hast, plötzlich einer frei wurde.

Das Gesetz der Anziehung! Es funktioniert! – denkst du dir.

Doch hast du nicht auch all die Male, an denen du nicht an einen Parkplatz gedacht hast, früher oder späten auch einen gefunden? Eben.

Ich hatte eigentlich nur einen Parkplatz visualisiert. Den Porsche hat das Universum einfach so dazu geliefert.

Gesetz der Anziehung

Laut dem Gesetz der Anziehung ist das Visualisieren unheimlich wichtig und ein Garant für Erfolg.

Und in manchen Fällen ist positives Visualisieren sicherlich hilfreich. Wenn ich zum Beispiel auf einem Seminar sprechen soll, dann stelle ich mir vorher vor, wie mein Vortrag super wird und das Publikum mich toll findet. Diese Vorstellung entspannt mich und gibt mir Selbstvertrauen.

Doch das heißt noch lange nicht, dass Visualisieren immer sinnvoll ist oder automatisch zum Erfolg führt.

Dir vorzustellen, wie du ein Ziel schon erreicht hast, führt nämlich dazu, dass du weniger motiviert bist, es auch wirklich zu verfolgen.3

Laut Psychologen liegt das daran, dass durch das Visualisieren unser Gehirn glaubt, wir haben unser Ziel schon erreicht – und wir dadurch weniger motiviert sind, etwas dafür zu tun.

Je mehr du dir also ausmalst, dass du deine Ziele schon erreicht hast, desto weniger Motivation verspürst du, auch wirklich etwas dafür zu tun.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, doch ich habe diesen Effekt schon einige Male sehr deutlich gespürt.

Problem #2: Es wird nur darüber berichtet, wenn das Gesetz der Anziehung funktioniert

Der zweite Problem an der Beweisführung des Gesetzes der Anziehung ist, dass keiner darüber berichtet, wenn es nicht funktioniert.

Kein Fußballer wird behaupten, dass er kein Tor geschossen hat, obwohl er es visualisiert hat.

Genauso wenig werden die Medien über Menschen berichten, die zwar an das Gesetz der Anziehung glauben, aber damit nicht erfolgreich geworden sind.

Heute zu Gast bei Markus Lanz: Anne Müller. Trotz ihres ungebrochenen Glaubens an das Gesetz der Anziehung ist seit 5 Jahren keiner ihrer Träume in Erfüllung gegangen. Anne, erzähle uns doch bitte mehr über dich und deine Geschichte …

Im Jahr 1997 war Schauspieler Jim Carey in der Talkshow von Oprah Winfrey.

In der Show erklärte er, wie er sich vor seinem Durchbruch selbst einen Check über 5 Millionen Dollar für „schauspielerische Leistungen“ ausgestellt hat. Das sollte ihm beim Visualisieren helfen.4

Dann erklärte er, wie er keine drei Jahre später 10 Millionen Dollar mit dem Film „Dumm und Dümmer“ verdient hat.

Er hat also 5 Millionen Dollar visualisiert und dann sogar doppelt so viel verdient! Das Publikum tobt und unter lautem Beifall erklärt Oprah, dass „Visualisieren“ funktioniert.

Was für ein imposanter Beweis!

Machen wir nun einen Zeitsprung.

Im September 2015 nahm sich die Freundin von Jim CarreyCathriona White – das Leben.

Deren Mutter ist nun vor Gericht gezogen und beschuldigt Jim Carrey der Mitschuld am Tod ihrer Tochter. Er habe ihr angeblich nicht nur die Tabletten besorgt, die zu ihrem Suizid geführt haben, sondern sie auch regelrecht in den Selbstmord getrieben.5

Und jetzt?

Das Gesetz der Anziehung besagt schließlich nicht nur, dass wir durch positive Gedanken Positives anziehen, sondern auch, dass wir durch negative Gedanken Negatives anziehen.

Hat der erfolgreiche „Visualisierer“ Jim Carey also die Kontrolle über seine Gedanken verloren? Hat er den Suizid seiner damaligen Freundin visualisiert? Und selbst falls ihn keine Schuld an dem Tod seine Freundin trifft, hat er trotzdem die Anklage deren Mutter gedanklich herbeigewünscht?

Ich glaube kaum, dass Oprah Winfrey ihn dazu befragen möchte und mit ihm noch mal über das Ganze sprechen will.

Warum das Gesetz der Anziehung Bullshit ist

Das Gesetz der Anziehung besagt, dass wir durch unsere Gedanken unsere Realität kreieren.

Sportler visualisieren ihre Siege. Schauspieler ihren Erfolg. Und Lisa Müller ihren Traumpartner.

Doch wenn die Dinge schief gehen, wenn Tragödien passieren und wenn Menschen sterben kommt die Logik hinter dem Gesetz der Anziehung gehörig ins Straucheln.

Und dann möchte keiner mehr über das Gesetz der Anziehung sprechen.

Gesetz der Anziehung

Wir haben eben das Beispiel des Schauspielers Jim Carey gesehen. Vermutlich wird ihn keiner mehr bezüglich des Gesetzes der Anziehung interviewen.

Doch mal abgesehen davon: Würdest du persönlich Kriegswaisen aus Syrien, hungernden Kindern aus dritte Welt Ländern, Vergewaltigungsopfer oder krebskranken Menschen erklären, dass sie durch ihre negativen Gedanken ihr Unheil angezogen haben?

Ihr hungernden Kinder in Afrika solltet einfach mal ein wenig mehr Essen visualisieren! Das Universum kümmert sich dann schon darum …

Laut der Logik des Gesetzes der Anziehung sind diese Menschen selbst an ihrem Elend schuld. Sie sind in einer misslichen Lage, weil sie zu viele negative Gedanken an das Universum geschickt haben.

Doch zu behaupten, dass Menschen in Not ihr Leid durch negative Gedanken angezogen haben, ist nicht nur äußerst ignorant, ist es schlichtweg nicht wahr.

Mehr zum Thema „Negative Gedanken loswerden“ findest du hier.

Studien haben zum Beispiel gezeigt, dass krebskranke Menschen weder durch ihre Persönlichkeit ihre Krankheit angezogen haben,6 noch dass ihr emotionales Wohlbefinden („bleibe positiv“) einen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit oder deren Heilungschancen hat.7

Leider erkranken auch „gute Menschen“ mit positiven Gedanken an Krebs.

Ich bezweifle außerdem sehr, dass Frauen oder Kinder, die Opfer einer Vergewaltigung geworden sind, diese mit ihren negativen Gedanken angezogen haben.

Oder wie siehst du das?

Unsere Gedanken haben einen großen Einfluss auf unser Leben. Doch es ist ignorant und gefährlich zu behaupten, dass unsere Gedanken für alles in unserem Leben verantwortlich sind.

Unsere Gedanken sind wichtig. Aber sie bestimmen nicht zu 100% über unser Leben.

Gesetz der Anziehung

Das Leben ist zu komplex, um es alleine mit der Kraft des Universums, positive Gedanken und dem Visualisieren zu erklären.

Manchmal widerfahren Menschen Wunder. Manchmal Tragödien. Doch das hat nicht immer mit ihren Gedanken zu tun.

Wir können nicht alles Negative im Leben allein durch „positive Gedanken“ vermeiden. Und genauso wenig ziehen wir jedes Unheil durch unsere negativen Gedanken an.

Wie dir das Gesetz der Anziehung schadet

Das Gesetz der Anziehung führt oftmals dazu, dass Menschen ihren Hintern nicht hochkriegen.

Zwei Freunde von mir wollen sich seit Langem mit einem online Business selbstständig machen.

Vor zwei Jahren waren sie beide von der Magie des Universums überzeugt. Sie glaubten damals, dass wenn sie sich erst im Inneren reich fühlen würden, der äußere Reichtum automatisch folgen würde.

Beide hatten damals relativ wenig Geld. Der Glaube an das Gesetz der Anziehung bewegte sie trotzdem dazu, in noblen Restaurants essen zu gehen, sich für fast 1000€ neue Klamotten zu kaufen und sich eine Luxuswohnung anzuschauen, die ein paar Millionen Euro kosten sollte.

Wieso?

Um ein „inneres Reichtumsgefühl“ zu entwickeln und dadurch automatisch Geld anzuziehen.

Sie glaubten, dass, wenn sie sich erst innerlich reich fühlen und genug Reichtumsgedanken entwickeln, das Universum dafür sorgen würde, dass sie auch reich werden.

Mal abgesehen davon, dass sie Geld ausgaben, welches sie nicht wirklich hatten und die Zeit der Immobilienmakler verschwendeten, hielt sie all der Blödsinn davon ab, wirklich was für ihr Business zu machen.

Und das ist der springende Punkt.

Das Gesetz der Anziehung führt häufig dazu, dass Menschen träumen, visualisieren und positive Gedanken an das Universum schicken, anstatt die Dinge zu tun, die sie wirklich weiterbringen.

Für meinen Erfolg etwas tun? So ein Quatsch! Ich visualisiere ihn einfach!

Gesetz der Anziehung

Als ich vor über vier Jahren mit meinem Blog angefangen habe, habe ich weder meinen Erfolg visualisiert noch habe ich Erfolgsgedanken an das Universum geschickt. Stattdessen habe ich gearbeitet. Und siehe da, seit über drei Jahren lebe ich von meinem online Business – und es wächst von Jahr zu Jahr.

Wenn du etwas in deinem Leben erreichen oder ändern möchtest, dann arbeite daran. Weniger visualisieren, weniger Magie des Universums, weniger Hokus-Pokus.

  • Statt dich schlank zu denken, mache Sport und iss gesünder.
  • Statt dir den Traumpartner zu visualisieren, lerne neue Menschen kennen.
  • Statt zu erwarten, dass dich das Universum mit Reichtum belohnt, gehe arbeiten.

Doch dass Menschen ihren Hintern nicht hochkriegen und nicht an ihren Zielen arbeiten ist bei Weitem nicht das einzige Problem.

Das größere Problem ist, dass das Gesetz der Anziehung oftmals zu ungesunden Verhaltensweisen führt.

Das Gesetz der Anziehung führt zu ungesunden Verhaltensweisen

Das Gesetz der Anziehung besagt, dass du positiv denken musst und dich gut fühlen solltest, damit du auch Positives anziehst.

Das kann aber dazu führen, dass du dir Probleme schön redest und versuchst, alles „Negative“ zu vermeiden.

Sich alles schön zu reden und alles Negative auszublenden mag kurzfristig dazu führen, dass du dich gut fühlst, doch langfristig geht diese Strategie nach hinten los.

Blendest du alle Probleme oder alle Risiken in deinem Leben aus, kann das dazu führen, dass du riskante Entscheidungen triffst („es wird schon gut gehen“), Konflikte in deinen Beziehungen ignorierst, trotz Beschwerden nicht zum Arzt gehst oder persönliche Probleme unter den Tisch kehrst.

Vor Problemen die Augen zu verschließen bringt dich nicht weiter

Gesetz der Anziehung

Der springende Punkt ist der: Du wirst nicht glücklicher, in dem du alle Schwierigkeiten in deinem Leben vermeidest, sondern in dem du lernst, mit ihnen umzugehen.

Und das ist nicht immer ein „positiver“ Prozess.

Verstehe meine Kritik an dem Gesetz der Anziehung nicht falsch.

Sicherlich haben unsere Gedanken einen sehr großen Einfluss auf unser Leben. Und auch ergibt es wenig Sinn, alles negativ zu sehen oder immer nur an das zu denken, was du nicht willst. Du gehst ja schließlich auch nicht in ein Restaurant und erklärst dem Kellner, was du nicht willst.

Doch zu erwarten, dass ein paar gute Gedanken an das Universum abzuschicken die Lösung zu allem ist, bringt dich nicht weiter.

Das Leben ist nun mal komplexer als das. Und deshalb musst du dich früher oder später den Problemen in deinem Leben stellen und für deine Träume und Ziele, na ja, du weißt schon, eben etwas tun.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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7 Bücher, die jeder Mensch gelesen haben sollte

Die Entwicklung deiner Person dauert manchmal ein ganzes Leben
Es gibt schlechte Bücher. Es gibt gute Bücher. Und es gibt Bücher, die jeder Mensch gelesen haben sollte.

Zu Letzteren gehören die 7 Bücher, die ich dir heute vorstellen möchte.

Es handelt sich hierbei um Romane, Biografien wie auch Sachbücher. Du wirst erfahren, worum es in dem Buch geht und was du aus dem Buch mitnehmen kannst.

(Die Links zu Amazon sind Affiliate-Links.)

1. Homo Deus – Yuval Noah Harari

Der Historiker Yuval Noah Harari sagt der Menschheit eine düstere Zukunft voraus.

In Homo Deus erklärt er, warum wir bald 150 Jahre alt werden könnten, wie der Mensch langsam aber sicher zum Cyborg wird, warum in Zukunft kaum noch ein Job sicher ist und warum die Menschheit immer mehr zum Sklaven des eigenen technologischen Fortschritts wird.

Homo Deus zeigt auf intelligente und nachvollziehbare Art und Weise auf, wie die menschliche Zukunft aussehen könnte.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Wie und warum uns der technologische Fortschritt in eine sehr düstere Zukunft treiben kann.

Du kannst das Buch hier bestellen

2. Moby Dick – Herman Melville

Den jungen Ismael erdrückt das alltägliche Leben. Deshalb entscheidet er sich dazu, als einfacher Matrose zur See zu fahren.

Ismael landet auf dem Walfänger „Pequod“, dessen Kapitän Ahab besessen davon ist, einen weißen Wal zu fangen. Dieser hat ihm vor langer Zeit nicht nur ein Bein abgerissen, sondern scheint ihm auch seine Seele geraubt zu haben.

Aus der Ich-Perspektive schreibt Ismael von den Abenteuern an Bord, während die Jagd auf den weißen Wal auf ein spannendes und tragisches Ende hinausläuft.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Warum es sich nicht immer lohnt, unbeirrt deine Ziele zu verfolgen (Mehr zu dem Thema in diesem Artikel).

Du kannst das Buch hier bestellen

3. Der lange Weg zur Freiheit – Nelson Mandela (Autobiografie)

Nelson Mandela kämpfte sein Leben lang gegen die Unterdrückung der Schwarzen in Südafrika. Seine Ansichten und sein politisches Engagement führten dazu, dass er 27 Jahre inhaftiert wurde und zwei seiner Ehen scheiterten.

Im Jahr 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis und ein Jahr später wurde er zum ersten schwarzen Präsident von Südafrika gewählt.

Nelson Mandela hat maßgeblich zu Überwindung der Apartheid in Südafrika beigetragen und ist neben Mahatma Gandhi, Aung San Suu Kyi und Martin Luther King Jr. einer der großen Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Was Integrität wirklich bedeutet und warum der Mensch fast jedes „Wie“ ertragen kann, solange er ein starkes „Warum“ hat.

Du kannst das Buch hier bestellen

4. Faktotum – Charles Bukowski

Charles Bukowski gehört zu den ganz großen amerikanischen Dichtern und Underground-Autoren des 20. Jahrhunderts. Erst im Alter von 50 Jahren konnte er vom Schreiben leben. Seine Romane und Gedichte sind meist autobiografisch und handeln vom Anti-Amerikanischem Traum.

In dem Roman Faktotum beschreibt der dauerpleite Anti-Held, wie er in den 1940er Jahren durch Amerika reist, sich von einem beschissenen Job zum nächsten hangelt, katastrophale Beziehungen führt und sein weniges Geld bei Pferderennen verliert oder versäuft.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Egal, wie beschissen das Leben ist, es bietet auch schöne Momente.

Du kannst das Buch hier bestellen

5. Ins Glück stolpern – Daniel Gilbert

Die meisten Selbsthilfebücher sind langweilig geschrieben und voller wertloser 08/15-Tipps im Sinne von „Gib niemals auf und du kannst alles erreichen.“ Dieses Buch nicht.

Mit brillantem Humor erklärt der Harvard-Professor Daniel Gilbert, warum wir Menschen so schlecht darin sind, vorherzusagen, was uns glücklich macht. Anhand persönlicher Beispiele und wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt Gilbert auf, welche systematischen Denkfehler wir Menschen immer wieder begehen und wie uns diese davon abhalten, glücklicher zu sein.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Wie du in Zukunft besser abschätzen kannst, was dich glücklich macht.

Du kannst das Buch hier bestellen

6. Die Kunst des ehrlichen Datings – Anchu Kögl

Nach fast fünf Jahren Weltreise, etlichen Datingerfahrungen und vielen Artikeln über Anziehung, Beziehungen und Liebe hat sich der Blogger Anchu Kögl ein Herz gefasst und ein Buch über Dating geschrieben.

Mit politisch nicht korrektem Humor und anhand vieler Beispiele erklärt Kögl, wie du durch deine ganz eigene Persönlichkeit attraktiver wirst und den richtigen Partner findest, indem du mit ihm eine tiefe emotionale Verbindung aufbaust. Die Konzepte des Buches basieren auf der neuesten psychologischen Forschung.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Wie du durch Ehrlichkeit und Offenheit attraktiver wirst und gesunde Beziehungen führst.

Du kannst das Buch hier bestellen

p.s. Ist es ein wenig überschwänglich, sein eigenes Buch zu erwähnen? Mag sein. Trotzdem ist es eines der wenigen Dating-Bücher, in denen es nicht darum geht, irgendwelche Spielchen zu spielen.

7. … trotzdem Ja zum Leben sagen – Viktor E. Frankl

Der Psychologe Viktor E. Frankl verbrachte einen Großteil des Zweiten Weltkriegs im Konzentrationslager. In seinem Buch schildert er die unmenschlichen Bedingungen und gibt einen tiefen Einblick in die Seele und Psyche der Gefangenen.

Detailliert erklärt er, warum manche Gefangene (wie er selbst) die psychische Stärke hatten und überlebten – und andere nicht.

Achtung: Das Buch geht unter der Haut.

Was du aus dem Buch lernen kannst

Die ultimative menschliche Freiheit besteht darin, zu entscheiden, wie wir auf Situationen reagieren. Und diese Freiheit kann uns keiner nehmen.

Du kannst das Buch hier bestellen

Warum lesen so unglaublich wertvoll ist

Wir denken oftmals, dass wir einzigartig sind. Wir glauben, dass unsere Sorgen, unsere Probleme, unsere Ängste und unsere Sehnsüchte etwas ganz besonderes sind und dass kein anderer Mensch etwas Ähnliches fühlt. Doch damit liegen wir falsch.

Es sind seit Jahrtausenden immer wieder die gleichen Themen, welche die Menschheit besorgen, erheitern, bewegen und in den Wahnsinn treiben. Und über fast alles wurde schon ein Buch geschrieben.

Ein Buch kann dir dabei helfen, ein Problem zu lösen, es kann dich inspirieren, es kann dich zum Nachdenken bewegen oder dich einfach nur unterhalten. (Hier findest du 10 Bücherempfehlungen zum Thema Persönlichkeitsentwicklung).

In den letzten Jahren habe ich Hunderte von Büchern gelesen. Ratgeber, Sachbücher, Biografien, Romane. Ich hätte meine Zeit nicht besser investieren können.

Der britische Schauspieler Sean Connery behauptete einmal, dass er im Alter von fünf Jahren eine Entdeckung machte, die sein Leben veränderte: Er lernte Lesen.

Ich kann ihm nur zustimmen.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

5 Dinge, die dir am Arsch vorbeigehen sollten

Oft sind wir unzufrieden, weil wir unwichtigen Dingen zu viel Wert beimessen. Der Meinung anderer. Geld. Dem Aussehen unseres Partners. Der Anzahl unserer Facebook-Freunde.

Es gibt jedoch auch weniger offensichtliche Dinge im Leben, denen wir zu viel Wert einräumen. Und das führt dazu, dass wir uns so beschissen fühlen wie ein Teenager, der gerade einen Korb von seiner großen Flamme bekommen hat.

In diesem Artikel erfährst du 5 Dinge, denen du wahrscheinlich viel zu viel Wert beimisst.

Je mehr dir diese Dinge ab jetzt am Arsch vorbeigehen, desto besser.

1. Der richtige Moment

Scheiß egal, was deine Pläne sind – fange jetzt damit an. Es gibt keinen richtigen Moment. Und du wirst auch nie bereit sein.

  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, ein Buch zu schreiben.
  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, auf einer Konferenz zu sprechen.
  • Ich habe mich nie bereit gefühlt, alleine um die Welt zu reisen.

Trotzdem habe ich es getan.

Du möchtest Kinder kriegen? Dich selbstständig machen? Einen Dokumentarfilm drehen? Mit dem Rauchen aufhören? Dich im Fitnessstudio anmelden? Dir die Brüste vergrößern lassen? Deiner besten Freundin deine große Liebe gestehen?

Dann mache es jetzt.

Warte nicht länger auf den richtigen Moment, denn er wird nicht kommen.

Übrigens: Anzufangen ist nur ein wichtiger Punkt, um im Leben voranzukommen und deine Ziele zu erreichen. Genauso wichtig ist, dass du das richtige Mindset hast.

Aus diesem Grund habe ich auch ein kostenlosen Ratgeber geschrieben. Darin erfährst du 4 Mindsets für mehr Selbstbewusstsein, Motivation und Erfolg im Leben. Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen.

2. Nachrichten

Ja, du liest richtig. 99% der Nachrichten sollten dir am Arsch vorbeigehen.

Wieso?

Weil dir Nachrichten ein verzerrtes Bild der Welt geben.

Glaubt man den Nachrichten, ist die Welt ein verdammt gefährlicher Ort. Wenn es nicht gerade irgendwo einen Terroranschlag gibt oder sich die Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Hautfarbe oder Ölvorkommen die Köpfe einschlagen, stehen wir kurz vor dem finanziellen Kollaps, eine große Naturkatastrophe wartet um die Ecke oder mutierte Laborraten planen, die Weltherrschaft an sich zu reißen und die Menschheit für wissenschaftliche Experimente zu missbrauchen.

Jeden einzelnen Tag gibt es in Horrornachrichten.

Das liegt jedoch nicht daran, dass die Welt ein gefährlicherer Ort geworden ist, sondern daran, dass schlechte Nachrichten die besseren Schlagzeilen abgeben.

Die letzten 70 Jahre waren im Vergleich zu der restlichen menschlichen Geschichte so gewaltlos und friedvoll wie nie zuvor.1

Im Mittelalter waren Krieg und Gewalt in Europa nicht außergewöhnlich, sondern so alltäglich wie ein Seitensprung bei Hollywood-Pärchen.

Obwohl unserer Planet überbevölkert ist und die Ressourcen sehr ungerecht verteilt sind, kommen die meisten mehr oder weniger friedvoll miteinander aus.

Die größten Konflikte zwischen Deutschland und Spanien spielen sich heutzutage auf dem Fußballplatz ab. Oder morgens um acht, wenn Dieter in Sandalen und Socken mit seinem Hotelhandtuch die Liege am Pool in Mallorca für sich beanspruchen will.

Noch ist Dieter nicht da …

Die Welt ist ein weitaus sichererer Ort, als die Medien uns weismachen wollen. Und genau deshalb sollte dir ein Großteil der Nachrichten am Arsch vorbeigehen.

Ich verzichte zum Beispiel seit über drei Jahren auf jegliche Form von Nachrichten. Trotzdem habe ich nichts Wichtiges verpasst.

3. Was andere erreicht haben

Deine Freundin Susi hat drei Kinder, du keines.

Dein Kumpel Andreas fährt den neuen Audi A8, du nur einen verrosteten Golf.

Dein Nachbar ist Abteilungsleiter in einem internationalen Konzern, du bist Kellner beim Italiener um die Ecke.

Anchu Kögl war in über 50 Ländern, du warst in der neunten Klasse mal ein Wochenende in Paris.

Es sollte dir scheiß egal sein, was andere in ihrem Leben erreicht haben. Es wird immer jemanden geben, der mehr Geld verdient als du, der mehr gereist ist, der mehr Sexpartner hatte, der eine exklusivere Uhr besitzt, der besser aussieht, der mehr Instagram-Follower hat oder dessen Partner attraktiver als deiner ist.

Und das ist OK.

Höre auf, dich zu vergleichen. Konzentriere dich stattdessen auf deine Stärken, auf deine Träume und auf das, was du schon erreicht hast.

P.S. Fick dich, falls du mehr Instagram-Follower hast als ich.

4. Motivation und Inspiration

Die meisten Menschen warten auf Motivation und Inspiration, anstatt einfach mal anzufangen.

Manche Menschen warten auf die eine große Geschäftsidee, die die Welt verändern wird. Andere fangen einfach mit einer mittelmäßigen Idee an und werden damit erfolgreich.

Manche Menschen warten auf den inneren Antrieb, um endlich ins Fitnessstudio zu gehen. Andere gehen einfach jeden Montag, Mittwoch und Freitag.

Manche Menschen warten darauf, dass sie endlich mal den Mut haben, ihren Arbeitskollegen nach einem Date zu fragen. Andere machen es einfach.

Motivation und Inspiration erscheint häufig erst, nachdem wir etwas angefangen haben, selten vorher.

Das ist auch der große Unterschied zwischen Amateuren und Profis. Amateure warten auf Motivation und Inspiration, Profis fangen einfach an. Die meisten Künstler, Schriftsteller, Profisportler und Topmanager fragen sich nicht, ob sie gerade Lust haben oder inspiriert sind – sie machen einfach.

Ich werde häufig gefragt, woher ich meine Inspiration zum Schreiben nehme. Meine Antwort ist immer dieselbe: Ich setze mich an meinen Rechner und fange an zu schreiben.

Es ist mir egal, ob ich müde bin, uninspiriert, traurig, es regnet oder ich schlecht geschlafen habe. Ich setze mich hin und fange an zu schreiben. Und in den allermeisten Fällen kommt auch irgendwann die Motivation und die Inspiration.

In über vier Jahren ist es mir erst drei oder vier Mal passiert, dass ich gar nichts schreiben konnte, obwohl ich es probiert habe.

Würde ich nur an den Tagen schreiben, an denen ich inspiriert bin, würde ich pro Jahr zweieinhalb Artikel schreiben – wenn überhaupt.

Motivation und Inspiration sollte dir am Arsch vorbeigehen. Konzentriere dich stattdessen auf deine Disziplin.

5. Gesellschaftliche Erwartungen

Jeder Mensch steht vor dem Dilemma, individuell zu sein und trotzdem zu einer sozialen Gruppe zu gehören.

Zum einen möchtest du dich also von anderen unterscheiden und etwas Besonderes sein. Zum anderen willst du aber auch dazugehören und möchtest, dass andere dich so akzeptieren, wie du bist.

Dieses Phänomen führt dazu, dass sich jede Gesellschaft aus verschiedenen Subkulturen zusammensetzt: Start-Up-Unternehmer, Studenten, Weltreisende, alleinerziehende Eltern, Punks, Spitzensportler, Künstler, Topmanager, Otto-Normal-Verbraucher oder Aussteiger – um nur einige zu nennen.

So gut wie jeder von uns ist Teil einer oder mehrerer Subkulturen. Und jede dieser Subkulturen stellt gewisse Erwartungen an ihre Angehörigen.

Selbst wenn du ein Punk bist und angeblich auf alles einen Fick gibst, lasten Erwartungen auf dir. Erwartungen an dein Aussehen, an dein Verhalten, an deine Einstellung. Du kannst nicht einfach morgens im Hemd ankommen, keinen Alkohol mehr trinken und den anderen erklären, dass du jetzt für ein Eigenheim sparst und Delfine retten möchtest.

Probleme entstehen, wenn wir unsere eigene Integrität verletzen und unsere Bedürfnisse vernachlässigen, um den Erwartungen einer bestimmten Subkultur zu entsprechen.

  • Wenn du dein Privatleben opferst, um viel Geld zu verdienen, nur weil es deine Freunde auch tun.
  • Wenn du Jura studierst, nur um den Erwartungen deiner Eltern gerecht zu werden.
  • Wenn du nach deinem Abitur eine Weltreise machst, weil es alle deine Klassenkameraden tun.
  • Wenn du heiratest, weil es bei dir im Dorf jeder macht.
  • Wenn du auf Kinder verzichtest, weil all deine Bekannten auch kinderlos sind.

Anstatt um jeden Preis den Erwartungen anderer zu entsprechen, solltest du dich auf deine eigenen Werte und Ziele konzentrieren. Das Umfeld, das zu dir passt, wird sich dann von allein ergeben.

Lebe nach deinen eigenen Werten und Vorstellungen, nicht nach denen anderer.

Müssen vs. können

Die meisten Dinge, die wir glauben tun zu müssen, sind selbstaufgelegte Ketten. Das ist uns jedoch kaum bewusst, da wir sie nie hinterfragen.

Was glaubst du fälschlicherweise tun zu müssen?

  • Du musst Karriere machen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst es deinen Eltern und Bekannten recht machen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst nett und freundlich sein? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst eine Liebesbeziehung führen? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst dich humorvoll und interessant geben? Was passiert, wenn du es nicht tust?
  • Du musst Diät machen und Sport treiben? Was passiert, wenn du es nicht tust?

Du solltest immer wieder überprüfen, was du wirklich möchtest und was du glaubst, tun zu müssen.

Wenn du zu lange nur Dinge tust, die du tun musst, glaubst du irgendwann, dass du sie auch tun möchtest. Und das ist eine traurige Verwechslung.

Scheiß drauf!

Ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Leben besser verläuft, wenn du öfters Mal Scheiß drauf sagst?

Scheiß auf die Meinung anderer, auf negative Gedanken, auf die Angst und auf all die Kleinigkeiten, die nicht wirklich wichtig sind.

Weil dein Leben besser wird, wenn du öfters mal einen Scheiß gibst, habe ich den Ratgeber Mindset geschrieben. 

Darin erfährst du, wie du besser mit negativen Gedanken und Gefühlen umgehst, dich weniger mit anderen vergleichst und innerlich stärker wirst. 

Du kannst ihn dir hier kostenlos herunter laden:

7 Erkenntnisse, die mein Leben radikal verändert haben

Verändere auch du dein LebenDas Leben ist manchmal wunderschön. Und manchmal richtig beschissen.

Die schönen Momente sollten wir genießen.

Die schlechten annehmen.

Und die richtig schlechten überleben.

In den letzten Jahren habe ich viel erlebt. Ich war in über 50 Ländern. Ich hatte eine Lebenskrise. Ich habe einen geliebten Menschen verloren. Ich habe Drogen konsumiert. Ich habe mich selbstständig gemacht.

Diese Erfahrungen haben mich 7 wichtige Erkenntnisse über das Leben gelehrt. Und diese 7 Erkenntnisse haben mein Leben verändert.

Vielleicht verändern sie auch dein Leben …

1. Glaube nicht alles, was du denkst

Hast du schon mal solche Gedanken gehabt?

  • Ich habe das nicht verdient!
  • Ich schaffe das nicht.
  • Alle anderen sind intelligenter, attraktiver und erfolgreicher als ich.
  • Noch nicht mal mein eigener Hamster kann mich leiden!
  • Ich bin ein totaler Versager.

Solche Gedanken rauben uns jegliche Energie, Lebensfreude und Selbstvertrauen.

Auch in meinem Kopf schwirren ab und an diese blödsinnigen Gedanken herum. Doch ich habe etwas sehr wichtiges über meine Gedankenwelt gelernt:

Ich glaube nicht alles, was ich denke!

Wir sind nicht unsere Gedanken. Höre also auf, dich mit ihnen zu identifizieren und glaube ihnen nicht alles.

Betrachte deine Gedanken wie die Meinungen anderer. Sie können stimmen, sie können dir weiterhelfen, sie können interessant sein.

Genauso gut können sie aber falsch sein, dir nicht weiterhelfen oder schlichtweg Bullshit sein.

Wenn du das nächste Mal negative Gedanken hast, glaube ihnen nicht. Es sind nur Gedanken, keine Fakten.

(Übrigens kann dich auch positives Denken unglücklich machen. Warum erfährst du in diesem Artikel: Warum dich positives Denken unglücklich macht.)

2. Auch das wird vorbeigehen

Der Buddhismus erinnert uns daran, dass nichts permanent ist.

Ähnlich sah es der griechische Philosoph Heraklit vor über 2500 Jahren, als er die Worte behauptete, dass alles fließt (Panta rhei). Diese zwei Wörter habe ich mir übrigens auf meinen rechten Unterarm tätowiert.

Egal, ob es dir richtig beschissen geht oder du den besten Tag deines Lebens hast, erinnere dich daran: Auch dies wird vorübergehen.

Nichts ist für immer. Nichts ist sicher. Nichts bleibt so wie es ist.

3. Sieh das große Ganze

Häufig fühlen wir uns schlecht und verlieren uns in negativen Gedanken und Gefühlen, weil wir uns auf Kleinigkeiten konzentrieren.

  • Du hast eine Schramme in dein neues Auto gefahren?
  • Du hast vor kurzem einen attraktiven Menschen kennengelernt, doch er meldet sich nicht?
  • Du hast das Gefühl, deine Brüste sind zu klein?
  • Du bist noch nicht da, wo du im Leben gerne wärst?
  • Dein Arbeitskollege war heute respektlos und unhöflich zu dir?
  • Dir ist dein 900€ Smartphone heruntergefallen und das Display ist kaputtgegangen?
  • Du bist beim Sex mit deiner Freundin nach zwei Minuten gekommen?

Dann zoome raus und betrachte die Dinge mit Abstand.

Wie wichtig sind diese Kleinigkeiten, wenn du dein Leben als Ganzes betrachtest?

Bist du gesund? Hast du ein Dach über dem Kopf? Gibt es Menschen, die dich lieben und für die du wichtig bist? Bist du generell zufrieden?

99% deiner Probleme und Sorgen verschwinden, wenn du sie in Relation zu deinem Leben als Ganzes betrachtest.

Also, ignoriere sie. Gib den Dingen nicht mehr Bedeutung als sie verdienen.

P.S. Deine Brüste sind genau richtig, so wie sie sind.

P.P.S. Auch ein 2-Minuten-Quickie kann toll sein (Dein Sexleben sollte nur nicht ausschließlich aus Quickies bestehen).

4. Loslassen, loslassen, loslassen

Gewisse Dinge laufen eben im Leben nicht so, wie wir sie uns wünschen.

Sorry, das ist totaler Bullshit …

Die meisten Dinge laufen im Leben nicht so, wie wir sie uns vorstellen.

Dein Ex-Partner verlässt dich, weil du zu laut und zu oft gefurzt hast, du hast nicht die Figur eines Fitnessmodels, ein weltberühmter Rockstar bist du auch nicht geworden und dein Arbeitskollege verdient mehr als du, obwohl er nichts macht, außer dreimalkluge Sprüche zu reißen.

Die Lösung? Loslassen und ignorieren.

Kaum etwas wird dein Leben mehr verbessern, als loszulassen. Erwartungen, Hoffnungen, Träume, Menschen, Dinge, das Leben. Lasse los und du wirst freier und glücklicher.

(Was dich vom Loslassen abhält und wie du endlich loslassen kannst, erfährst du in diesem Artikel.)

5. Disziplin

In unser Gesellschaft dreht sich Vieles um Genuss und Spaß. Und das ist ein Problem.

Fastfood, Drogen, Alkohol, Prokrastination. Viele der Dinge, durch die wir uns jetzt gut fühlen, schaden uns langfristig.

In diesem Augenblick würde es mir mehr Spaß machen, lustige Katzenvideos auf Youtube anzuschauen, einen Blowjob zu bekommen oder ein Eis zu essen, anstatt diesen Artikel zu schreiben.

Doch das Schreiben dieses Artikels trägt langfristig mehr zu meiner Zufriedenheit bei als die anderen Dinge.

Durch Disziplin können wir auf kurzfristigen Genuss verzichten, um langfristig an unseren Zielen zu arbeiten. Und das macht uns zufriedener.

Mehr zu Thema Disziplin in diesem Artikel.

6. Je weniger Anerkennung du brauchst, desto mehr bekommst du sie

Wir alle brauchen Anerkennung von anderen. Das Paradoxe daran ist: Je weniger du auf Anerkennung angewiesen bist, desto mehr bekommst du sie.

Selbstsichere Menschen, die ihr Ding machen, die authentisch sind (was auch immer das heißen mag), die Klartext reden und die einen Scheiß auf die Meinung anderer geben, bekommen Anerkennung.

Unsichere Menschen, die sich verbiegen, die es jedem Recht machen wollen, die keine eigenen Meinung haben und die den Meinungen anderer viel zu viel Wert beimessen, bekommen sie nicht – obwohl sie alles dafür tun.

(In diesem Artikel erfährst du, wie du dein Selbstwertgefühl stärken kannst.)

7. Du entscheidest, wie du auf die Umstände reagierst

Die meisten Menschen versuchen, Probleme, Enttäuschungen und unangenehme Erfahrungen zu vermeiden. Das funktioniert natürlich nicht.

Du kannst das Leben nicht kontrollieren. Doch du kannst kontrollieren, wie du auf die Ereignisse in deinem Leben reagierst. Und das verändert alles.

Nehmen wir an, dein Partner hat dich verlassen. Ein mieses Gefühl, ja. Doch trotz allem Schmerz und trotz aller Enttäuschung kannst du entscheiden, wie du reagierst.

Du kannst in Selbstmitleid versinken und dir einreden, dass du nie wieder einen Partner finden wirst. Oder du nimmst deinen Liebeskummer an, machst etwas dagegen und gibst deinem Leben eine neue Perspektive.

Nicht die Umstände bestimmen dein Leben. Sondern wie du auf sie reagierst.

Gefällt dir, was du liest? Dann hole dir mein neues Buch: Scheiß drauf! – Ein ungewöhnlicher Ratgeber für ein besseres Leben. Du wirst es lieben!

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

Das Leben ist ein Geben und Nehmen

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Minimalismus oder warum alles, was ich besitze, in einen Koffer passt

Minimalismus bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich bin da ein wenig extrem. Alles, was ich besitze, passt in einen mittelgroßen Koffer. Da ich kontinuierlich auf Reisen bin, besitze ich weder ein Auto noch eine Wohnung. Und nein, ich bin auch kein stolzer Besitzer einer Yacht.

Momentan besitze ich:

  • Drei T-Shirts und sechs Hemden.
  • Drei lange und zwei kurze Hosen.
  • Drei paar Schuhe (Schick, Alltag und Sport).
  • Zwei Pullover, einen Mantel, ein Sakko, eine Mütze und einen Schal.
  • Socken und Unterwäsche.
  • Laptop, Stativ, Smartphone, Kindle und einige weniger Bücher, die es nicht als E-Book gibt.
  • Einen Kulturbeutel.
  • Ein paar Kleinigkeiten.

Das ist weniger, als die meisten Menschen für ein Wochenendtrip einpacken. Sich auf derart wenig zu reduzieren ist sicherlich nicht für jeden etwas.

Ich werde dir also nicht empfehlen, den Großteil deiner Besitztümer zu verkaufen und aus einem Koffer zu leben. Genauso wenig werde ich dir raten, in eine abgelegene Hütte auf einem Berg zu ziehen und dich von dem zu ernähren, was dir Mutter Natur schenkt.

Allerdings möchte ich dich dazu anregen, ein wenig überflüssiges Zeug loszuwerden, weniger zu konsumieren und dafür mehr zu erleben. Es wird dir gut tun.

Minimalismus: Meine Geschichte

Ich entschloss mich im Oktober 2012 dazu, überflüssigen Krempel zu verkaufen und zu verschenken.

  • Klamotten, die ich nicht mehr anzog.
  • Bücher, die ich gelesen hatte.
  • Dinge, die ich nicht mehr benützte.

Zuerst löste ich mich nur von wenigem, dann geriet ich in einen Rausch und mistete immer mehr aus. Nach einigen Wochen hatte ich durch die Verkäufe überraschenderweise fast 500€ verdient. Mit dem Geld kaufte ich kurze Zeit später ein One-Way-Ticket nach Brasilien.

Minimalismus ist für mich mittlerweile selbstverständlich. Doch als ich damals ausmistete, war das anders.

Ich dachte, dass mir etwas Bedeutsames fehlen würde und ich den Verkauf gewisser Gegenstände bereuen könnte. Doch mit dieser Einschätzung lag ich zu 100% falsch.

Bis heute habe ich nichts von dem, was ich verkauft oder verschenkt habe, vermisst. Nicht ein einziges Mal. Auch nicht die Dinge, von denen ich dachte, dass sie einen emotionalen Wert für mich haben. Diese Erkenntnis hat mich zutiefst beeindruckt.

Wir hängen emotional an vielen Gegenständen, weil wir glauben, dass sie uns definieren und ein Teil von uns sind, doch letztendlich sind sie uns vollkommen egal. Und das ist verdammt befreiend.

Was dich vom Minimalismus abhält

Weniger zu besitzen und minimalistischer zu leben wird dir gut tun. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach.

Vielleicht hast du auch schon mal versucht auszumisten und gemerkt, dass du alles noch irgendwie und irgendwann mal gebrauchen könntest. Das hässliche Tigerkostüm vom Karneval 2007 weggeben? Und wenn ich es doch noch mal anziehe? Oder vielleicht wenn ich mal Kinder habe?

Dass es uns so schwer fällt von Dingen zu trennen liegt an dem Phänomen der Verlustaversion. Dieses Phänomen bezeichnet die menschliche Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne. Menschen erwarten zum Beispiel, dass der Verlust von einem Dollar mehr Einfluss hat als der Gewinn von einem Dollar.1

Sei es die Trennung des Partners, der Verlust von 5€ oder eben das Ausmisten des alten Tigerkostüms von 2007 (oder bist du als Spiderman gegangen?), Verluste kreieren emotionalen Schmerz. Deshalb ist es so schwer uns von Dingen zu trennen, auch wenn wir sie nicht mehr brauchen. Und damit meine ich nicht deinen Partner.

Dinge, die du getrost ausmisten kannst

Alles, was du doppelt oder dreifach besitzt oder weniger als drei oder vier Mal im Jahr benutzt, kannst du getrost ausmisten – du wirst nichts davon vermissen. Hier eine Liste mit üblichen Verdächtigen:

  • Klamotten. Wahrscheinlich ziehst du immer die gleichen vier Hosen und Oberteile an. Alles, was du weniger als vier Mal im Jahr anhast, kann weg.
  • Schuhe. Du brauchst keine 20 Paar. Nein, auch nicht wenn du weiblich bist.
  • Fernseher. Raubt dir jede Menge Zeit und hält dich davon ab, dein Leben zu leben. Ausgewählte Filme kannst du auf DVD oder im Kino gucken.
  • CD’s. Wir leben im 21. Jahrhundert. Wie wär`s mit Digitalisierung?
  • Bücher. Ich lese fast ausschließlich auf meinem Kindle. Das spart Geld, Zeit und Ressourcen.
  • Auto. Manche brauchen ihr Auto, andere lieben es. Doch vielleicht kannst du darauf verzichten.

Du wirst sehen, es ist ein tolles Gefühl sich von überflüssigen Besitz zu lösen. Doch warum häuft sich überhaupt so viel Zeugs an?

Minimalismus vs. Konsumgesellschaft

Wir leben in einer Gesellschaft die sich immer stärker über Konsum und Besitz definiert.

Früher dachte ich, dass meine Besitztümer einen Teil meiner Identität ausmachen. Kaufte ich mir damals eine neue Jacke, fragte ich mich, welche wohl am besten meine Persönlichkeit widerspiegelt.

Genau das ist es, was Brad Pitt im Kultfilm Fight Club kritisiert:

“Du bist nicht deine Arbeit. Du bist nicht wieviel Geld du am Konto hast. Du bist nicht das Auto das du fährst. Du bist nicht der Inhalt deiner Geldbörse. Du bist nicht deine Cargohosen. Du bist der singende und tanzende Abschaum der Welt.”

Identität durch Besitz ist eine weit verbreitete Epidemie. Doch es ist auch der Motor unserer Wirtschaft.

Unternehmen investieren Milliarden in Marketing um dich glauben zu lassen, dass das, was du brauchst, ihr Produkt ist. Doch sobald du es gekauft hast, gibt es wieder ein neues Produkt, was dir noch mehr Glück, Freiheit, Attraktivität und Coolness verspricht. Du bist mit deinem Leben nicht zufrieden? Wird wohl daran liegen, dass du noch das alte iPhone 5 hast.

Mit jedem neuen Produkt was du kaufst, hast du das Gefühl, ein bisschen mehr zu dem Menschen zu werden, der du sein willst. Jedes neues Produkt verspricht dir ein wenig mehr von dem, was du dir so sehnlich wünschst.

Doch dieses Rennen kannst du nur gewinnen, indem du aussteigst. Bei mir hat die Konsumfalle jahrelang funktioniert. Ich glaubte, dass wenn ich erst den Look, die Uhr und den Duft aus den Magazinen habe, zu dem Mann werde, der ich schon immer sein wollte. Werbung beeinflusst uns alle.

Ich konsumiere, also bin ich.

Die Illusion von Selbstverwirklichung durch Konsum ist gut für die Wirtschaft, hat jedoch negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. So führt die Unersättlichkeit unserer Konsumwünsche nachweislich zu Unzufriedenheit.2 Doch diese Unzufriedenheit ist erwünscht, schließlich führt sie häufig zu weiterem Konsum.

Zufriedene Menschen, die ihre Identität nicht durch Besitz definieren, sind der Schrecken der Konsumwirtschaft. Ich kaufe mittlerweile fast nur noch Gegenstände, wenn ich sie wirklich brauche. Wenn ich mir eine neue Hose besorge, dann weil die alte kaputt ist oder nicht mehr passt. H&M wünscht sich sicherlich andere Kunden.

Shoppen als Hobby

Zu dem Problem, dass sich immer mehr Menschen durch Konsum definieren und sich davon mehr Glück erhoffen, kommt hinzu, dass Shoppen immer mehr zu einer Freizeitbeschäftigung wird.

Einkaufen dient zur Stimmungsverbesserung, Ablenkung oder zur Kompensation für irgendetwas anderes.3

Unzufrieden mit dem Beruf? Beziehungskrach? Seit zwei Jahren keinen Sex mehr? Egal, ist doch gerade Schlussverkauf!

Ist shoppen für dich ein Hobby?

Minimalismus und minimalistisch leben

Verstehe mich nicht falsch. Ich bin nicht gegen jegliche Art von Konsum. Ich werde nicht für immer das Nomadenleben führen, dass ich momentan führe.

Ich werde mir irgendwann eine Wohnung oder ein Haus zulegen, sie mit Möbel füllen, ein paar Bilder an die Wand hängen und ein Auto vor die Tür stellen.

Doch materielle Dinge sind eben nur materielle Dinge. Ein Auto bringt mich von A nach B, es definiert mich jedoch nicht. Genauso wenig ein Haus, eine Jeans oder ein Smartphone.

Minimalismus: Dinge machen, statt Dinge besitzen

Es geht beim Minimalismus somit nicht nur darum, weniger zu konsumieren und zu besitzen, sondern zu verstehen, was das wirklich bedeutungsvolle in deinem Leben ist und auf das Überflüssige zu verzichten. Mache mehr von dem, was dir gut tut und verzichte soweit wie möglich auf den Rest.

Anstatt dich auf Besitztümer zu konzentrieren, solltest du dich auf Erlebnisse fokussieren. Letztere formen wirklich deine Identität und machen dich zufriedener – selbst wenn sie Geld kosten. Geld in Erlebnisse zu investieren macht glücklicher als Geld für materielle Dinge auszugeben.4 Eine Weltreise wird dich ein Leben lang bereichern, ein neues Auto nicht. Außer du nutzt das Auto für eine Weltreise.

Materielle Dinge haben ihre Daseinsberechtigung, jedoch können sie das wirklich wichtige im Leben nicht kompensieren. Ein erfülltes Leben besteht daraus, Dinge zu machen, nicht Dinge zu besitzen.

  • Statt dir eine Designerjeans für 290€ zu kaufen, besorge dir ein Flugticket und verbringe ein Wochenende in einer fremden Stadt.
  • Statt am Wochenende Shoppen zu gehen, lerne eine neue Sprache, lerne ein Musikinstrument spielen oder lerne neue Leute kennen. Oder mache alles auf einmal.
  • Statt vor deinem Fernseher zu vergammeln, triff dich mit Freunden und unternimmt etwas.
  • Statt dich zu fragen, welcher Klamottenstil am besten deine Persönlichkeit ausdrückt, arbeite an deiner Persönlichkeit und lerne dich selbst besser kennen.
  • Statt dir ein neues Auto zu kaufen, plane eine Weltreise.

Die Erkenntnis, dass es ums erleben und nicht ums besitzen geht, kann dein Leben verändern. Als ich die Erkenntnis hatte, habe ich mich dazu entschlossen, mich selbstständig zu machen und um die Welt zu reisen anstatt eine Karriere als Wirtschaftsingenieur anzustreben.

Habe ich meine Entscheidung bereut? Nein, nicht ein einziges Mal. Ich besitze zwar nicht viel, aber ich fühle mich verdammt reich.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.