Warum emotionale Abhängigkeit deine Beziehungen zerstört

Emotionale Abhängigkeit ist die Hauptursache für viele Dating-Probleme. Beim Kennenlernen neuer Menschen macht dich emotionale Abhängigkeit unattraktiv und in Beziehungen hindert dich die Abhängigkeit vom Partner daran, ihm auf Augenhöhe zu begegnen. In diesem Artikel erfährst du, was emotionale Abhängigkeit genau bedeutet, zu welchen konkreten Problemen sie führt und wie du deine emotionale Abhängigkeit überwinden kannst.

Emotionale Abhängigkeit ist ein Arschloch.

Sie hält viele Menschen davon ab, einen neuen Partner anzuziehen und gesunde Beziehungen zu führen. Beziehungen, die auf gegenseitiger Wertschätzung, Liebe und Anerkennung basieren.

Ganz egal, ob du Mann oder Frau, jung oder alt, groß oder klein bist:

Emotionale Abhängigkeit ist die Hauptursache für viele Dating- und Beziehungsprobleme.

Doch was ist emotionale Abhängigkeit überhaupt?

Was ist emotionale Abhängigkeit?

Emotionale Abhängigkeit bedeutet, dass du ein ungesundes Maß an Bestätigung und Anerkennung von anderen Menschen brauchst.

Du bist unfähig, deine eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen und machst dadurch dein Glück, dein Wohlbefinden, deinen Selbstwert und deine Gemütsverfassung stark von anderen Menschen abhängig.

Das führt häufig dazu, dass du keine Grenzen hast, dich für andere verbiegst und deine wahren Bedürfnisse verschweigst, da du anderen unbedingt gefallen möchtest und es ihnen recht machen willst.

Bist du emotional abhängig, brauchst du etwas von anderen Menschen. Und weil du etwas brauchst, gibst du dich nicht wie du bist, sondern so, wie du glaubst, dass andere es gerne hätten. Du verstellst dich, passt dich an und versteckst bestimmte Seiten von dir.

Verstehe mich hier nicht falsch.

Wir alle brauchen positives Feedback und Bestätigung von unseren Mitmenschen. Doch wenn du anderen um jeden Preis gefallen möchtest und es ihnen immer recht machen willst, wird das zu einem Problem. Zu einem GROßEN PROBLEM.

Bevor ich dir erkläre, wie du emotional unabhängig werden kannst, lass uns betrachten, zu welchen Problemen emotionale Abhängigkeit führt.

Emotionale Abhängigkeit in der Kennenlernphase

Beim Kennenlernen neuer Menschen führt emotionale Abhängigkeit dazu, dass du viel mehr in andere Menschen investierst, als sie in dich.

Du investierst somit deutlich mehr Zeit, Energie und Gefühle in andere Menschen als sie in dich.

Wenn du das Gefühl hast, anderen immer hinterherzurennen und dass du deutlich mehr an ihnen interessiert bist als sie an dir, ist das ein deutliches Zeichen für emotionale Abhängigkeit.

Hier sind ein paar weitere Beispiele:

  • Bist du am Boden zerstört, wenn du jemandem eine Nachricht schickst und dieser dir nicht innerhalb von 10 Minuten antwortet?
  • Schickst du anderen 7 Nachrichten, obwohl sie dir immer nur eine schreiben?
  • Verliebst du dich regelmäßig in Menschen, die du kaum kennst?
  • Wirfst du deinen kompletten Terminkalender über den Haufen, sagst deinen besten Freunden ab und lässt deinen armen Hamster alleine zu Hause verhungern, nur um dich mit jemanden zu treffen, den du kaum kennst?
  • Hast du schon mal jemanden nach dem ersten Date ein dreizehn Seiten langen Liebesbrief geschickt? Oder ein Gedicht? Oder einen selbst geschriebenes Lied?
  • Stellst du dir regelmäßig vor, wie es wäre, mit jemandem eine Beziehung zu führen, Kinder zu kriegen oder mit ihm zusammen zu leben, obwohl du diesen Menschen gar nicht wirklich kennst?

All das sind eindeutige Indizien für emotionale Abhängigkeit.

Du investierst ein unangebrachtes Maß an Zeit, Energie und Gefühle in andere Menschen. Oder anders gesagt: Du rennst anderen Menschen hinterher.

Und genau das macht dich unattraktiv.

Emotional abhängig

Emotional abhängig? Ich doch nicht!

Heißt das, dass emotional abhängige Menschen nie einen Partner finden? Natürlich nicht. Doch wenn sie einen finden, führen sie meistens ungesunde Beziehungen.

Emotionale Abhängigkeit in Beziehungen

Emotionale Abhängigkeit führt zu ungesunden, da abhängigen Liebesbeziehungen.

Warum?

  • Zum einen lassen sich emotional abhängige Menschen oft aus den falschen Gründen auf eine Beziehung ein. Ich kenne Männer, die sich nur auf eine Beziehung einlassen, um regelmäßig Sex zu haben. Und ich kenne Frauen, die sich nur auf eine Beziehung einlassen, weil sie nicht alleine sein können.
  • Zum anderen bauen emotional abhängige Menschen häufig ihre Identität und ihren Selbstwert auf dem Partner auf. Sie definieren sich über ihren Partner und ihre Beziehung, was häufig dazu führt, dass sie alles für den Partner tun, unfähig sind, Grenzen zu ziehen und sich in ihrer Beziehung verlieren.

Emotionale Abhängigkeit führt somit häufig zu destruktiven Beziehungen, die so gesund sind wie ein Gin-Tonic und zwei Lines Koks zum Frühstück.

In diesen Beziehungen sind Spielchen, Manipulation, Abhängigkeit, und Drama an der Tagesordnung. Es sind Beziehungen, in denen es nicht um Wachstum, Intimität und Liebe geht, sondern um Macht und Kontrolle.

Emotionale Abhängigkeit: Symptome und typische Eigenschaften

Emotional abhängige Menschen tendieren dazu, extrem nett zu sein. Sie glauben, wenn sie nur nett und fürsorglich genug im Umgang mit anderen Menschen sind, diese schon irgendwann merken werden, dass sie die richtigen Partner für sie sind.

Was sie dabei jedoch übersehen, ist, dass sie nicht nett sind, um nett zu sein, sondern weil sie glauben, dass sie so einen Partner finden. Dadurch unterdrücken sie eigene Bedürfnisse, haben keine Grenzen und passen sich immer an. Es ist somit ein manipulatives Nett-sein, eine Form von passiver Aggressivität.

Wenn emotional abhängige Menschen extrem nett sind, hat das nichts oder nur wenig mit Freundlichkeit und Nächstenliebe zu tun. Sorry, falls sich das für dich gerade wie eine Ohrfeige anfühlt.

Emotionale Abhängigkeit bei Männern

Bei Männern führt dieses extreme Nett-sein häufig dazu, dass sie ihre eigene Sexualität unterdrücken und für Frauen alles tun. Sie sind die klassischen „Netten Kerle“, die zwar Frauen kennenlernen, jedoch immer wieder in der Freundschaftsecke landen.

Nein, du musst kein Arschloch sein, um attraktiv für Frauen zu werden. Doch deine Sexualität zu unterdrücken, dich zu verbiegen und für Frauen alles zu tun, ist der falsche Weg.

emotionale abhängigkeit lösen

Viele Männer sind emotional abhängig von Frauen

Ich kann davon selbst ein Liedchen singen, da es mir lange Zeit so ging. Früher hatte ich kaum Erfolg bei Frauen, obwohl ich mir unbedingt eine Freundin wünschte. Ich sah Frauen in Cafés, auf Partys, beim Shoppen oder im Fitnessstudio und dachte mir: „Für so eine Frau würde ich alles tun!“. Und genau das tat ich damals.

In dieser Zeit hatte ich mich in die Aushilfssekretärin aus der Fahrschule verguckt, in der ich damals meinen Führerschein machte. Von ihr kamen nie wirkliche Anzeichen von Interesse, trotzdem brachte ich ihr zum Valentinstag Rosen mit und lud sie in ein Luxusrestaurant zum Abendessen ein – den Tisch hatte ich schon reserviert.

Das Abendessen hätte ich mir nicht wirklich leisten können. Ich schreibe hätte, denn sie sagte meine Einladung damals ab. Als ich fragte wieso, erklärte sie mir, dass sie schon wüsste, wie es ungefähr werden würde und dass sie darauf keine Lust habe!

Natürlich verbarg ich meinen Ärger und meine Enttäuschung und sagte ihr nur, dass dies kein Problem sei und dass wir vielleicht ein anderes Mal gehen könnten …

Ich habe damals viel mehr in sie investiert als sie in mich, hab mich für sie verbogen und stand nicht zu meinen Ansichten. Ein Musterbeispiel für emotionale Abhängigkeit beim Kennenlernen neuer Menschen.

Emotionale Abhängigkeit bei Frauen

Emotional abhängige Frauen haben seltener das Problem, dass sie keine Bettpartner finden.

Das liegt schlichtweg daran, dass die Hemmschwelle für Sex bei den allermeisten Männern niedriger ist als bei Frauen. Doch nur weil diese Frauen Männer anziehen, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Dating-Probleme haben.

Bei ihnen ist es nämlich häufig so, dass sie extrem klammern, sich unterwürfig verhalten und so viel Nähe und Bestätigung brauchen, dass jeder halbwegs vernünftige Mann Reißaus nimmt. Oder aber sie geraten immer wieder an Männer, die sie ausnutzen oder mit ihnen spielen, da sie keine Grenzen setzen.

Emotional abhängig vom Partner

Emotionale Abhängigkeit betrifft Frauen genauso wie Männer

Vor einigen Jahren datete ich eine professionelle Volleyballspielerin. Sie war einige Jahre jünger als ich. Wir haben uns insgesamt viermal getroffen und beim letzten Date zusammen in ihrem Bett geschlafen, allerdings hatten wir keinen Sex.

Bei ihr spürte ich ganz genau, dass sie sich einsam fühlte und sich nach Zuneigung und Liebe sehnte.

Sie sehnte sich jedoch nicht nach meiner Zuneigung, nicht nach meiner Liebe, sondern nur nach irgendeiner Zuneigung, nach der Liebe von irgendjemandem. Nachdem ich morgens bei ihr im Bett aufgewacht war, beendete ich die Geschichte und ging.

Ich beendete das Ganze, weil ich wusste, dass dies keine gesunde Form von Anziehung war und es weder mir noch ihr gut tat.

Eigenschaften von emotionaler Abhängigkeit

Das extreme Nett-sein ist nicht die einzige Ausprägung von emotionaler Abhängigkeit.

Auch wenn Menschen um jeden Preis stark und unabhängig erscheinen wollen ist das häufig ein Form von emotionaler Abhängigkeit – diese kommt jedoch seltener vor.

Generell gilt: solange du dich für die Bestätigung und Anerkennung anderer verstellst – egal in welcher Form – bist du emotional abhängig, denn du basierst dein Selbstbild auf den Meinungen anderer.

Hier sind einige Eigenschaften, die häufig auf emotional abhängige Menschen zutreffen:

  • Sie sind stark auf die Bestätigung und Anerkennung von anderen Menschen angewiesen.
  • Sie sagen nicht das, was sie denken, sondern das, was andere hören wollen.
  • Sie stehen nicht zu ihrer Sexualität oder können diese nicht ausdrücken.
  • Sie haben keine festen Werte, keine klare Meinung und oft keinen eigenen Standpunkt.
  • Jede Entscheidung ist für sie in Ordnung.
  • Sie passen sich immer an.
  • Ihre eigenen Bedürfnisse stellen sie hinter die der anderen.
  • Sie sind davon überzeugt, dass wenn sie nur nett und fürsorglich genug sind, sie von anderen Menschen dafür geliebt und respektiert werden.
  • Sie investieren viel mehr Zeit, Energie und Emotionen in andere Menschen, als diese in sie.
  • Sie verwechseln Liebe mit Abhängigkeit.

Das Romantik-Problem

Emotionale Abhängigkeit hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist eine allzu romantische Vorstellung von Anziehung und Liebe. Ich nenne es das „Romantik-Problem“.

Ich habe an sich nichts gegen Romantik. Wirklich nicht.

Doch durch meine Arbeit wird mir immer wieder bewusst, wie schädlich eine überromantisierte Sicht der Dinge beim Dating ist. Dafür verantwortlich sind vor allem Liebesfilme und herzzerreißende Romane, die uns ein ziemlich verzerrtes Bild der Realität geben.

Durch das Romantik-Problem glauben viele Menschen, dass wahre Liebe alles überwindet oder dass, wenn sie nur lange genug um einen Menschen kämpfen, dieser schon irgendwann merken wird, dass sie der richtige Partner für ihn sind. Dazu kann ich nur völlig überzeugt „Bullshit“ antworten.

Weder kann wahre Liebe alles überwinden noch solltest du jahrelang einem Menschen hinterherrennen, der nicht an dir interessiert ist (dazu später mehr).

Ja, Liebe ist wichtig und eine treibende Kraft des Lebens. Doch Liebe kann nicht alles überwinden und auch ist Liebe – anders als die Beatles in ihrem weltbekannten Lied „All You Need Is Love“ singen – nicht das Einzige, was wir brauchen. Sorry, liebe Beatles.

klammern Beziehung

Abhängigkeit oder Liebe?

Je unterschiedlicher wir sind, desto komplizierter ist das Zusammenleben. Und manchmal gibt es zwischen zwei Menschen Differenzen, die schlichtweg zu groß sind.

Leider glauben wir allzu oft, dass wir mit unserer Liebe und Hingabe einen Menschen verändern können. Doch ein Mensch wird sich nur ändern, wenn er das will – egal, wie sehr wir ihn lieben. Ich kenne das aus meiner eigenen Familie.

Schon als sich mein Vater und meine Mutter kennenlernten, war mein Vater Alkoholiker. Er war zwar selbstständig und erfolgreich, doch jeden Abend trank er. Meine Mutter hatte jahrelang geglaubt, dass er für sie das Trinken aufgeben würde. Pustekuchen. Bis zum seinem Tod im Jahr 2014 hat mein Vater täglich getrunken.

Er hat weder für die Liebe meiner Mutter, noch für die Liebe der Mutter meiner Halbgeschwister noch für die Liebe seiner eigenen Kinder mit dem Trinken aufgehört. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er alleine und einsam, da er den Alkohol über alles andere gestellt hatte.

Ein Mensch ändert sich erst, wenn er das will. Egal, wie sehr du ihn liebst. Schreib dir das hinter die Ohren. Oder die moderne Variante: lass es dir auf den Unterarm tätowieren.

Eine allzu romantische Einstellung kann dazu führen, dass wir jahrelang einem Menschen hinterherrennen, der nicht an uns interessiert ist. Lohnt sich diese Mühe manchmal? Ja, aber äußerst selten.

Fragst du diesen einen Menschen, bei dem es sich gelohnt hat, wird er dir sicherlich sagen: „Zweifel nie an der wahren Liebe! Liebe überwindet alles!“

Dabei übersehen wir allzu gerne, dass auf den einen, bei dem sich das lange Warten gelohnt hat, viele enttäuschte und einsame Frauen und Männer kommen, bei denen es sich nicht gelohnt hat.

Woher ich das weiß? Ich bekomme regelmäßig E-Mails von ihnen.

raus aus der abhängigkeit vom partner

Zu guter Letzt ist eine allzu romantische Sicht der Dinge der Grund, warum wir erwachsene und gesunde Liebe mit dem Verliebtsein verwechseln und somit völlig falsche Erwartungen an unsere Beziehungen stellen.

Doch zwischen Liebe und dem Verliebtsein gibt es deutliche Unterschiede und diese sollten wir uns bewusst machen. Mehr dazu findest du in diesem Artikel:

Was ist Liebe? 3 überraschende Wahrheiten über die Liebe

Emotionale Abhängigkeit überwinden: 3 Tipps, die funktionieren

Ich habe relativ lange gebraucht, um meine emotionale Abhängigkeit zu überwinden. Doch auf dem Weg aus der Abhängigkeit habe ich viel über Dating und Anziehung gelernt.

Letztendlich gibt es verschiedene Dinge, die dir dabei helfen werden, deine emotionale Abhängigkeit zu überwinden.

Ein wichtiger Punkt ist sicherlich dein Selbstwert. Je mehr Wert du dir selbst gibt, desto eher wirst du Grenzen setzten und deine eigenen emotionalen Bedürfnisse respektieren.

Ich werde hier nicht auf das Thema Selbstwert eingehen, weil es die Länge dieses Artikels sprengen würde. Doch einen guten Artikel über das Thema Selbstwert und Selbstliebe findest du hier.

Abgesehen von deinem Selbstwert gibt es drei andere Punkte, die beim überwinden deiner emotionalen Abhängigkeit eine große Rolle spielen. Diese sind:

  1. Grenzen und emotionale Bedürfnisse
  2. Zufriedenheit
  3. Eine neue Dating-Regel

Und wie du Fuchs dir sicherlich denken kannst, werde ich im Folgenden auf alle drei Punkte eingehen.

1. Grenzen und emotionale Bedürfnisse

Einer der wichtigsten Schritte aus der Abhängigkeit ist anzufangen, Grenzen zu setzen, deine eigenen emotionalen Bedürfnisse wahrzunehmen und sie zu respektieren.

wie löst man sich aus emotionaler abhängigkeit

Je mehr du dich selbst respektierst, desto mehr respektieren dich andere

Mach dir bewusst, dass andere Menschen dich nicht weniger mögen werden, nur weil du mal Nein sagst und deinen eigenen Bedürfnisse Priorität gibst – ganz im Gegenteil.

Menschen, die keine Grenzen haben und alles für andere tun, werden häufig als schwach und unattraktiv wahrgenommen. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben und je besser es dir geht, desto besser werden auch deine Beziehungen sein.

Egal, ob beim Kennenlernen neuer Menschen oder in einer Beziehung, fange an, Grenzen zu setzen, Nein zu sagen und deine Bedürfnisse zu respektieren.

Das kann erst mal ein schwieriger Schritt sein, weil du es bis jetzt nie wirklich getan hast, weil es dir egoistisch vorkommt oder weil du glaubst, dass andere dich dafür hassen werden. Doch in den meistens ist das Gegenteil der Fall.

Vor allem falls du emotional unabhängig vom Partner werden möchtest ist das Setzen von Grenzen ein sehr wichtiger Schritt.

2. Zufriedenheit

Häufig sind emotional abhängige Menschen mit ihrem Leben unzufrieden. Sie haben das Gefühl, ihnen fehlt etwas Wichtiges im Leben und allzu oft glauben sie, dass dies ein Partner wäre.

Sie sind davon überzeugt, dass ein Partner sie 487% glücklicher machen würde und sie glauben, wenn sie nur endlich einen Partner finden, wäre ihr Leben perfekt und sie hätten keine Probleme mehr. Doch mit dieser Überzeugung schießen sie sich selbst in den Fuß.

Die Sache ist die: Je zufriedener du mit dir und deinem Leben bist, desto attraktiver wirst du generell wahrgenommen und desto eher wirst du neue Menschen anziehen.

Vor allem aber wirst du aufhören, deutlich mehr Zeit, Energie und Gefühle in andere Menschen zu investieren als sie in dich.

Ich bin an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich sehr zufrieden bin. Klar, es läuft nicht alles perfekt und ich habe noch viele Ziele, aber ich bin generell zufrieden. Ich haben einen Job, der mir gefällt, ich reise viel, ich mache regelmäßig Sport und lebe gesund, ich habe viele gute Freunde und vor allem habe ich gelernt, mich so anzunehmen, wie ich bin. (Sorry übrigens, das ich dir auf die Nase binde, wie verdammt cool mein Leben ist.)

Wenn ich jetzt eine attraktive Frau kennenlerne, stellt das nicht mein Leben auf den Kopf. Mein Leben wird durch sie nicht unendlich viel besser. Und genau das ist der springende Punkt.

Aus emotionaler Abhängigkeit lösen

Dein Glück nicht von anderen abhängig zu machen ist enorm wichtig

Je weniger deine Zufriedenheit und dein Glück davon abhängt, einen passenden Partner zu finden, desto bessere Chancen hast du, einen Partner zu finden.

Verstehe mich hier nicht falsch. Eine gesunde und liebevolle Beziehung ist das wohl Schönste und Beste, was uns passieren kann. Doch wenn du glaubst, erst diese Beziehung führen zu müssen, bevor du das Leben genießen und zufrieden sein kannst, wird es dir schwer fallen, so eine Beziehung zu führen.

Auch gilt: Je zufriedener du generell bist, desto besser wird deine Beziehung sein. Du wirst nicht erwarten, dass dein Partner dich glücklich macht und dadurch wirst du automatisch weniger von ihm abhängig sein. Stattdessen kannst du ihm auf Augenhöhe begegnen.

3. Eine neue Dating-Regel

Wenn ich all den Jahren eines über Dating gelernt habe, dann, dass es sich nicht lohnt, Zeit und Energie in Menschen zu investieren, die nicht Ja zu dir sagen.

  • Du flirtest seit geraumer Zeit mit einem attraktiven Arbeitskollegen und versuchst ihn auf ein Treffen zu kriegen, aber irgendwie redet er sich immer raus?
  • Seit einigen Wochen schreibst du mit einer attraktiven Frau hin und her, doch jedes Mal wenn du ein Treffen vorschlägst, weicht sie aus oder antwortet nicht?
  • Du warst mit jemandem im Bett und seitdem antwortet er dir nicht mehr oder nur zögerlich?
  • Du datest seit einiger Zeit jemanden und wünschst dir mit ihm eine Beziehung, doch immer wenn du ihm emotional näher kommst oder das Thema Beziehung ansprichst, macht er einen Rückzieher?

All das sind Beispiele für Menschen, die nicht Ja zu dir sagen. Und in meiner Erfahrung lohnt es sich nicht, deine Zeit und Energie in diese Menschen zu investieren.

Zum einen lohnt es sich nicht, weil wir beim Versuch, diese Menschen zu erobern, uns häufig auf Spielchen und Manipulation einlassen und jegliche Selbstachtung verlieren. Zum anderen lohnt es sich nicht, weil sich diese Menschen in den allermeisten Fällen doch nicht für uns entscheiden.

Einen der besten Dating-Tipps, die ich dir geben kann, ist, deine Zeit nur in Menschen zu investieren, die Ja zu dir sagen.

Beim Dating geht es nicht darum, mit Tricks, Lügen und Spielchen andere Menschen von dir zu überzeugen, sondern die Menschen anzuziehen, die genauso sehr mit dir zusammen sein wollen wie du mit ihnen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus meinem Buch Die Kunst des ehrlichen Datings: Wie du ohne Spielchen und Drama den richtigen Partner anziehst. Wenn dir der Artikel gefallen hat, wirst du das Buch lieben.

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Was will ich wirklich? Mit dieser Methode findest du es heraus

Finde heraus, was du im Leben wirklich willst

Die Frage „Was will ich?“ ist eine der wichtigsten Fragen, die du dir im Leben stellen kannst.

Sie ist so wichtig, weil sie maßgeblich darüber entscheidet, welche Ziele im Leben du verfolgst…

Leider leiden immer mehr Menschen unter dem „Ich weiß nicht, was ich will“-Problem.

Hast auch du dir schon mal folgende Fragen gestellt?

  • Was will ich wirklich?
  • Was soll ich mit meinem Leben machen?
  • Was will ich vom Leben?

In dem wir uns diese Frage stellen, versuchen wir, unserem Leben eine Richtung zu geben.

Das Problem an der Geschichte ist, dass wir oft nicht genau wissen, was wir wollen.

Auch ich hatte schon einige Phasen in meinem Leben, in denen es mir so ging.

Ich dachte mir dann: „Mist! Ich weiß überhaupt nicht, was ich will…“

So habe ich zum Beispiel vier Jahre Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Nur um dann zu merken, dass es nicht das ist, was ich wirklich will.

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, warum das so ist.

Du wirst erfahren, warum du nicht weißt, was du willst – und was der einzige Weg ist, um es herauszufinden.

Der Artikel besteht aus drei Teilen:

  1. Was soll ich mit meinem Leben machen? Das Auswahlproblem.
  2. Was will ich vom Leben? Oder: was macht mich eigentlich glücklich?
  3. Wie finde ich heraus, was ich will? Mit dieser Methode

Was soll ich mit meinem leben machen? Das Auswahlproblem

Stelle dir vor, im Supermarkt würde es nur drei Sorten Marmelade geben. Erdbeere, Himbeere und Feige (für die Feinschmecker unter uns).

Bei drei Sorten wäre eine Wahl einfach, oder?

Stattdessen müssen wir uns jedoch zwischen Erdbeer-Vanille, Rhabarber-Kirsch, Pfirsich-Mango-Ananas-Limone oder irgendeiner anderen der 127 Geschmacksrichtungen entscheiden.

Und das ist verdammt schwer.

Was will ich wirklich?

Nun, so ähnlich wie mit der Marmelade ist mit unserem Leben.

Egal, ob es um den Beruf, die Liebe, den Wohnort, den Glauben, die Lebenseinstellung oder die Marke unser Socken geht, wir haben verdammt viele Möglichkeiten.

Keiner schreibt uns vor, wie wir zu Leben haben. Doch mit dieser Freiheit sind wir häufig überfordert.

Denn wenn ich fast alles tun kann, was will ich dann tun?

Kein Wunder, dass immer mehr Menschen von dem Ich weiß nicht, was ich will!“-Problem betroffen sind!

Hinzu kommt, dass in der modernen Gesellschaft Selbstfindung nicht erwünscht ist.

Selbstfindung ist nicht erwünscht

Zu dem Auswahlproblem kommt hinzu, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben, in der Schlenker nicht erwünscht sind.

Schon in der fünften Klasse wird darüber entschieden, ob wir gut genug für das Gymnasium sind oder nicht. Dann folgt im besten Fall Abitur, Studium und große Karriere in einer großen Firma.

Raum für Selbstfindung und ausprobieren ist kaum vorhanden. Und es ist auch nicht erwünscht.

Dies führt dazu, dass viele Menschen eine geringe Selbsterkenntnis haben.

Statt sich zu fragen, was ihre Werte sind und was sie mit ihrem Leben anstellen wollen, rennen sie von einem Termin zum nächsten, haken einen Punkt nach dem anderen auf ihrer To-Do-Liste ab und konsumieren was das Zeug hält.

Denn sie glauben, dass sie zum absoluten Glück nur noch diese eine Hose, Uhr, Auto, Ledercouch oder sonst etwas brauchen…

Was will ich wirklich im Leben?

Selbstfindung?! Für den Mist habe ich keine Zeit…

Die Frage „Was will ich?“ fällt vielen Menschen schwer zu beantworten, weil sie (zu) viel Auswahl haben und über zu wenig Selbsterkenntnis verfügen. Doch es gibt noch ein weiteres Problem.

(Lies hierzu auch: Wer bin ich?)

Was will ich vom Leben? Oder: was macht mich eigentlich glücklich?

Wenn du dir die Frage „Was will ich?“ stellst, versuchst du letztendlich herauszufinden, was dich glücklich macht.

Du willst einen Porsche, einen neuen Job, einen attraktiven Partner, ein Haus im Grünen oder größere Brüste, weil du glaubst, dass dich diese Dinge glücklicher machen.

Die Frage „Was will ich?“ könnte wir also so gesehen durch die Frage „Was macht mich glücklich?“ ersetzen.

Und genau hier liegt das Problem.

Wir schätzen schlecht ein, was uns glücklich macht

Eine der wichtigsten Erkenntnisse der modernen Glücksforschung ist nämlich, dass wir Menschen sehr schlecht darin sind, vorherzusagen, was uns glücklich machen wird.

Oft glauben wir, dass wenn wir erst dieses oder jenes erreichen, sooooo viel glücklicher sein werden.

Wir glauben, dass unser Glückslevel um 3247 Punkte steigen wird, wenn wir mehr Geld besitzen, befördert werden, mehr Erfolg bei anderen Geschlecht haben, das neue Auto kaufen, eine eigene Wohnung besitzen oder endlich aussehen wie eines dieser Unterwäsche Models von Calvin Klein.

Doch nach einer anfänglichen Glückshoch fühlen wir uns nach dem Erreichen unseres Ziels meist kaum glücklicher als vorher. Warum das so ist, erfährst du in diesem Artikel.

Nicht selten passiert es sogar, dass wir nach dem Erreichen unseres Ziels merken, dass wir eigentlich doch was völlig Anderes wollen.

  • Du hast fünf Jahre staubtrockenes BWL studiert, nur um dann zu merken, dass du doch lieber Surflehrer werden möchtest.
  • Du hast ein Kredit für ein Haus auf dem Land aufgenommen und dann ist dir bewusst geworden, dass dich das idyllische Landleben ankotzt und du Smog, schlecht gelaunte Menschen und überfüllte U-Bahnen vermisst.
  • Du hast monatelang versucht, diesen einen Menschen zu erobern und als du es endlich geschafft hast, ist dir aufgefallen, dass du lieber den Rest deines Lebens mit Durchfall und Kopfschmerzen leben würdest als einen Tag länger mit dieser Person zusammen zu sein.

All das ist 100% menschlich. Wir alle schätzen verdammt schlecht ein, was uns glücklich macht.

Warum du falsch einschätzt, was dich glücklich macht

Ich bin mir sicher, dass wenn du dich an deinen letzten Urlaub zurück erinnerst, du größtenteils positive Erinnerungen hast. Du denkst an Sonne, Strand, Meer und Entspannung.

Doch wahrscheinlich gab es auch Dinge, die dich genervt haben: Überteuerte Preise, unfreundliche Kellner, deutsche Touristen in Socken und Sandalen.

An diese Dinge erinnerst du dich jedoch nicht, weil der menschliche Verstand lückenhaft ist. Wir können uns weder an alle Details in der Vergangenheit erinnern noch können wir uns die Zukunft vollständig ausmalen.

Unser Gehirn begeht also einen systematischen Denkfehler. Und laut Glücksforscher Dan Gilbert führt genau der dazu, dass wir falsch einschätzen, was uns glücklich macht.

Ein Beispiel aus meinem Leben

Als ich zum Beispiel die Idee für diesen Blog hatte, habe ich mir ausgemalt, wie glücklich ich sein werde, wenn ich erst von meinem Blog leben kann und um die Welt reisen werde. In meiner Vorstellung war alles rosa-rot.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Ganze auch negative Seiten hat. Doch das hat es.

Ich verbringe zum Beispiel viel Zeit alleine, kulturelle Barrieren kosten Kraft und einen großen Blog zu betreiben und immer wieder informative Artikel zu schreiben führt zu einem gewissen Druck. Doch all das konnte ich mir damals nicht vorstellen.

Was will ich vom Leben

Um die Welt zu reisen hat nicht nur Vorteile…

Wenn wir uns die Frage „Was will ich?“ stellen, stellen wir uns vor, wie wir uns in Zukunft fühlen werden, wenn dieses aber nicht jenes eintrifft.1

Wir stellen uns also vor, wie wir uns fühlen werden, wenn wir mit Sandra statt mit Anne zusammen sind, Hot-Dog Verkäufer statt Versicherungsvertreter sind, in Köln statt in Dresden leben oder Kinder haben statt kinderlos zu sein.

Doch da wir uns die Zukunft lückenhaft vorstellen, schätzen wir häufig falsch ein, was uns in welchem Maß glücklich macht. Und genau aus diesem Grund investieren wir häufig viel Zeit und Energie, um unsere Ziele zu erreichen, nur um dann zu merken, dass es doch nicht das ist, was wir wollen.

Doch bevor du dir jetzt ein Arschgeweih tätowieren lässt oder nach Las Vegas fährst, um die Bedienung aus deinem Lieblingscafé zu heiraten: es gibt einen Weg, wie du herausfindest, was du willst. Oder so etwas in der Richtung.

Was will ich wirklich im Leben? Nur so findest du es heraus!

Es gibt verschiedene Dinge, die dir dabei helfen können, herauszufinden, was du willst:

  • Dir eine Auszeit nehmen.
  • Mehr (gute) Bücher lesen.
  • Mehr Zeit alleine verbringen.
  • Dir gewisse Fragen stellen: „Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?“; „Was würde ich tun, wenn ich wüsste, ich werde Erfolg haben?“, usw.

(Einige gute Tipps zur Selbstfindung erfährst du in diesem tollen Beitrag von meinem Bloggerkollegen Anil: Selbstfindung: Wie du herausfindest, was du wirklich willst.)

Doch egal, wie sehr du dich mit dir selbst beschäftigst und dich fragst, was du wirklich willst, du wirst in deinem Kopf keine definitive Antwort finden.

Aus dem simplen Grund, dass die Realität fast immer anders aussieht, als das, was wir uns vorstellen.

Vielleicht träumst du davon, deinen Bürojob zu kündigen und auf einer kleinen Trauminsel Surflehrer zu werden.

In deiner Vorstellung sieht das fantastisch aus und du kannst es kaum erwarten. Doch wenn du dann erst mal Surflehrer auf der Trauminsel bist, fällt dir auf, dass dich Palmen, Sonne, Strand und Wellen langweilen. Oder du merkst, dass du den Winter, die deutsche Kultur und deine Freunde und Familie vermisst. Oder was auch immer.

Es gibt deshalb nur einen Weg um herauszufinden, was du willst.

Was will ich wirklich? Du musst es ausprobieren!

Um WIRKLICH herauszufinden, was du willst, musst du es ausprobieren.

Es tut mir leid, dass ich dir im modernen Zeitalter von selbstfahrenden Autos und Rund-um-die-Uhr Pizzalieferservice keine bessere Lösung anbieten kann, aber so ist es nun mal.

Du kannst dich jahrelang hinterfragen, dir deine Werte aufschreiben, Selbsthilfe-Bücher lesen und traumhaft schöne Luftschlösser bauen – erst wenn du etwas ausprobierst, wirst du wissen, ob es wirklich das ist, was du willst.

In diesem Video erkläre ich, warum es so wichtig ist, dass du deine Ideen ausprobierst.

Bevor du dich für etwas entscheidest, probiere es aus

Bevor du also eine wichtige Entscheidung in deinem Leben triffst, versuche das Ganze vorher irgendwie auszuprobieren:

  • Bevor du deinen gut bezahlten Beraterjob von heute auf morgen kündigst, um Yogalehrer zu werden, gib doch erst mal Yogastunden am Wochenende oder nach Arbeitsschluss.
  • Falls du dir nicht sicher bist, was du studieren willst, dann besuche ein Semester lang verschiedene Vorlesungen bevor du dich für einen Studiengang einschreibst. In den meisten Unis kannst du dich einfach in einen Hörsaal setzen, da es keine Anwesenheitskontrolle gibt.
  • Bevor du in eine neue Stadt ziehst, fahre erst mal zwei Wochen oder einen Monat dorthin und versuche in der Zeit einem möglichst alltäglichen Leben nachzugehen.Falls es dir irgendwie möglich ist, versuche das, was du willst, auszuprobieren.

Auch wenn die Erfahrungen nicht die exakt Gleichen sind, können sie dir einen ersten Hinweis darauf geben, ob du in der richtigen Richtung unterwegs bist.

Ok, Anchu, ich verstehe. Das mit dem Ausprobieren klingt irgendwie einleuchtend. Aber was zum Teufel mache ich, wenn ich etwas nicht ausprobieren kann? Ich meine, ich kann ja kein Kind kriegen und falls mir das Elterndasein nicht gefällt, es einfach wieder umtauschen …

Das ist ein guter Einwand.

Was du tun kannst, wenn du etwas nicht ausprobieren kannst

Es ist in der Tat nicht immer einfach oder manchmal schlichtweg unmöglich, gewisse Dinge auszuprobieren. Falls das wirklich der Fall ist, dann kannst du immer noch mit anderen Menschen über ihre Erfahrungen sprechen.

  • Überlegst du Kinder zu kriegen, dann rede mit anderen Eltern über Vor- und Nachteile.
  • Überlegst du Surflehrer zu werden, dann spreche mit anderen Surflehrern.
  • Möchtest du dir ein neues Auto kaufen, dann rede mit Besitzern dieses Modells.

Spreche mit diesen Menschen offen und ehrlich, erkundige dich über Vor- und Nachteile und frage, ob sie glauben, dass diese Wahl auch die Richtige für dich sein könnte.

Natürlich können uns andere Menschen nicht sagen, was wir wollen. Doch in dem wir andere Menschen über ihre Erfahrungen ausfragen, erhalten wir häufig nützliche Informationen, neue Ansichten und andere Perspektiven.

Und je mehr Informationen und Erfahrungswerte wir haben, desto bessere Entscheidungen können wir treffen.

In deinem Kopf wirst du keine Antwort finden

Zugegeben, etwas irgendwie auszuprobieren oder andere Menschen über ihre Erfahrungen auszufragen klingt nicht unbedingt nach den raffiniertesten Tipps.

Doch es ist immer noch effektiver als sich Listen mit Lebenswerten zu machen, endlose Nächte wach im Bett zu liegen und zu überlegen, was man mit seinem Leben anstellen möchte oder sich täglich auszumalen, wie glücklich man erst sein wird, wenn endlich dieser einer Traum in Erfüllung geht.

Auf die Frage „Was will ich wirklich?“ wirst du in deinem Kopf keine endgültige Antwort finden. 

Du kannst nur ausprobieren, Fehler machen, falsche Entscheidungen treffen und daraus lernen.

Und je mehr du ausprobierst, je mehr Fehler du machst und je mehr falsche Entscheidungen du triffst, desto mehr lernst du.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

Die simple Lösung für 99% deiner Dating-Probleme

Viele Menschen sind mit ihrem Dating-Leben frustriert.

Statt romantisches Kennenlernen, Frühstück im Bett und glücklich bis ans Ende ihrer Tage bietet ihnen das Dating-Menü vor allem Enttäuschungen, Frust und Drama.

Kein Wunder, dass mir Männer und Frauen täglich E-Mails schicken, in denen sie mir ihre Dating-Probleme schildern und mich um Hilfe bitten.

Nicht selten haben diese E-Mails die Länge eines Romans …

Ganz egal, ob du mir eine dieser E-Mails geschickt hast oder nicht, in diesem Artikel werde ich dir die Lösung für die meisten deiner Dating-Probleme erklären.

Und keine Sorge, dieser Artikel hat nicht die Länge eines Romans.

Die Ursache für 99% aller Dating-Probleme

Die allermeisten Dating-Probleme haben die gleiche Ursache.

Ich weiß, das klingt jetzt wie ein billiger Spruch von der Titelseite eines Lifestyle-Magazins. Doch lass mich das kurz erklären.

Egal, ob du Mann oder Frau, jung oder alt, dick oder dünn bist – die meisten deiner Dating-Probleme entstehen, weil du deine Zeit und Energie in Menschen investierst, die nicht Ja zu dir sagen.

  • Du flirtest seit Monaten mit diesem attraktiven Arbeitskollegen und versuchst ihn auf ein Date zu kriegen, aber irgendwie sagt er doch nie zu?
  • Du schreibst seit Wochen mit dieser heißen Blondine hin und her, doch immer wenn du ein Treffen vorschlägst, antwortet sie nicht oder weicht aus?
  • Du hast seit Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Menschen und er hat dir schon vor langer Zeit versprochen, dass er sich scheiden lässt, um mit dir ein neues Leben anzufangen, doch es passiert nichts?
  • Du warst mit jemandem im Bett und jetzt meldet er sich nicht mehr oder nur noch sporadisch?

All diese Menschen sagen nicht eindeutig Ja zu dir. Und wenn ich in all den Jahren eines über Dating gelernt habe, dann, dass es sich nicht lohnt, unsere Zeit und Energie in Menschen zu investieren, die nicht Ja zu uns sagen.

Ich meine das verdammt ernst.

Hör auf, Menschen erobern zu wollen, die nicht Ja zu dir sagen. Es lohnt sich nicht.

Zum einen lohnt es sich nicht, weil wir uns damit häufig auf Spielchen einlassen, manipulieren, uns falsche Hoffnungen machen, unsere eigenen Grenzen übertreten und jegliche Selbstachtung und Integrität verlieren.

Zum anderen lohnt es sich nicht, weil in 99% der Fälle all die Mühe umsonst ist, da sich diese Menschen letztendlich doch nicht für uns entscheiden.

Wir können nun mal kaum kontrollieren, ob uns ein bestimmter Mensch attraktiv findet oder nicht. Und vor allem sollten wir das auch nicht.

Leider behauptet ein Großteil der Dating-Industrie genau das Gegenteil.

So werden dir konkrete Methoden oder Verhaltenstipps empfohlen, mit denen du angeblich beeinflussen kannst, was andere Menschen wollen oder fühlen.

Du weißt schon, all dieser Unsinn im Stil von „mach dich rar, zeige gemischte Signale, mache den anderen Menschen eifersüchtig, lass ihn zappeln, sei Alpha, warte mit dem anrufen so und so viele Tage, schreibe dieses aber nicht jenes“ und bla, bla, bla.

Diese Tipps funktionieren in 99% der Fälle nicht. Tu dir selbst den Gefallen und lass den Quatsch.

Die Sache ist nämlich sehr simpel: Entweder jemand ist an dir interessiert oder er ist es nicht.

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Wenn dir jemand nicht zurückschreibt…

Hast du auch schon mal jemanden kennengelernt, Telefonnummern ausgetauscht, dich gemeldet aber keine Antwort bekommen? Ja? Ich auch.

Es ist ein mieses Gefühl.

Aber weißt du was?

Wenn sich jemand nicht bei dir meldet, dann liegt es zu 99% nicht daran, dass du dich am falschen Tag meldest, die falsche Uhrzeit für ein Treffen vorschlägst, ein Fragezeichen statt einem Ausrufezeichen benutzt oder ein Smiley zu viel, zu wenig oder das falsche Smiley schickst.

Falls dir jemand nicht antwortet, dann liegt das in 99% der Fälle daran, dass er nicht an dir interessiert ist. Und daran kannst du kaum was ändern.

Entweder jemand will dich treffen oder eben nicht. Es macht kaum einen Unterschied, wann oder wie du dich meldest.

Nein, das bedeutet nicht, dass du als erste Nachricht ein Nacktfoto, einen Heiratsantrag oder ein selbstgeschriebenes Gedicht schicken sollst. Aber ich denke, du verstehst, was ich dir sagen will.

Ich habe Frauen aus den verschiedensten Kulturen und in den verschiedensten Ländern gedatet.

Jede dieser Frauen war ab dem ersten Kennenlernen an mir interessiert.

Falls ich mich bei ihnen gemeldet und ein Treffen vorgeschlagen habe, haben sie geantwortet. Egal, ob ich mich ein, zwei, drei oder sieben Tage nach dem ersten Kennenlernen gemeldet habe.

Egal, ob ich mich per Text-Nachricht, E-Mail, Facebook oder Anruf gemeldet habe.

Diese Frauen waren an mir interessiert und wollten mich treffen. Punkt.

Auf der anderen Seite war ich noch mit keiner Frau auf einem Date, die nach dem  ersten Kennenlernen nur halb an mir interessiert war.

Ich hab also noch keine Frau gedatet, die mir nach dem ersten Kennenlernen nur manchmal zurückgeschrieben hat, sich erst zwei Wochen später meldete oder „Lol“ oder „Ich weiß nicht“ geantwortet hat, falls ich ein Treffen vorgeschlagen habe.

Keine einzige!

Und glaub mir, ich habe unzählige Stunden überlegt, wann ich mich melden sollte, ob ich besser eine Nachricht schreibe oder anrufe und was genau ich noch tun könnte, um sie doch noch auf ein Date zu kriegen. Alles umsonst.

Falls du dir also auch schon mal den Kopf darüber zerbrochen hast, wann du dich am Besten bei jemandem melden solltest und wie genau du dich am Besten melden solltest, lass es.

Es ist vollkommen egal, ob du anrufst oder eine Nachricht mit Zwinkersmiley oder normalen Smiley schickst, entweder jemand will dich treffen oder er will es nicht.

Es geht nicht nur um Telefonnummern

Doch es geht hier nicht nur um Telefonnummern und die ersten Dates. Es geht um jede Phase des Datings. Entweder jemand sagt Ja zu dir oder er ist deine Zeit und Energie nicht Wert.

Sagen wir, du hast seit geraumer Zeit mit einem Menschen eine Affäre.

Nun hast für diesen Menschen Gefühlte entwickelt und möchtest eine Beziehung mit ihm. Das Problem: Immer wenn du das Thema ansprichst, dich emotional öffnest oder mehr Zeit mit diesem Menschen verbringen möchtest, geht dieser auf Distanz.

Jetzt kannst du all diese bescheuerten Dating-Tipps anwenden und selbst auf Distanz gehen, ihn eifersüchtig machen oder andere Spielchen spielen, um ihn doch noch in eine Beziehung zu kriegen.

Vielleicht klappt es sogar.

Doch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird dies eine ungesunde Beziehung und früher oder später gibt es eine Menge Drama und Enttäuschungen.

Und dann erhalte ich von dir eine E-Mail in der Länge eines Romans, in der du mir erklärst, dass doch alle Männer „eklige Arschlöcher“ oder alle Frauen „dumme Schlampen“ sind, das Beziehungen doch sowieso unsinnig seien und dass du ab jetzt alleine und einsam in einer Höhle auf einem Berg leben wirst. 

In meinem Buch Die Kunst des ehrlichen Datings gehe ich noch detaillierter auf dieses Thema ein.

Ich erkläre, dass wenn wir ungesunde Beziehungen vermeiden, wir langfristig attraktiver werden, weil sich unser Selbstbild verbessert und wir Integrität ausstrahlen.

(Du hast deinen Traumpartner noch nicht gefunden und das Buch immer noch nicht gelesen? Worauf zum Teufel wartest du? Dass ich auf die Knie gehe und dich anflehe? Du kannst das Buch hier bestellen.)

Den besten Dating-Tipp, den ich dir deshalb geben kann, ist, deine Zeit und Energie in die Menschen zu investieren, die Ja zu dir sagen. 

Menschen, die sich für dich  entscheiden. Menschen, für die du eine Priorität bist. Menschen, die genauso mit dir zusammen sein wollen wie du mit ihnen.

Und diesen Tipp kannst du auf viele Dating-Situationen anwenden:

Dann sei ehrlich, direkt und offen.

Schlage deinem Arbeitskollegen ein Date vor, sage deinem Ex, dass du ihn wiederhaben möchtest, mache deinem/r besten Freund/in klar, dass du mehr als nur Freundschaft möchtest und diesem Jemand sagst du, dass du eine Beziehung mit ihm willst.

Als Antwort wirst du dann entweder ein Ja bekommen oder etwas anderes.

Und falls du kein klares Ja bekommst, höre auf, diesem Menschen hinterherzurennen.

Dieser Mensch möchte nicht mit dir zusammen sein.

Vergiss Dating-Spielchen, manipulative Verhaltensweisen und all den anderen Quatsch – es funktioniert in den allermeisten Fällen sowieso nicht. 

Worum es beim Dating wirklich geht

Wir haben kaum Einfluss darauf, ob uns eine konkrete Person attraktiv findet oder nicht, ob sie uns kennenlernen will oder nicht oder ob sie mit uns zusammen sein will oder nicht. 

Deshalb geht es beim Dating nicht darum, mit Tricks und Spielchen einen Menschen von uns zu überzeugen, sondern die Menschen anzuziehen, die von Anfang an Ja zu uns sagen. Menschen, die genauso an uns interessiert sind, wie wir an ihnen.

Erst dann ziehen wir die richtigen Menschen an und bilden die Grundlage für erfüllende Beziehungen wahre Liebe

Tu dir also selbst einen Gefallen und investiere deine Zeit, Energie und Gefühle in die Menschen, die Ja zu dir sagen. Vielleicht löst das nicht 99% deiner Dating-Probleme, doch es wird Vieles einfacher, harmonischer und schöner machen.

Und falls dir dieser Tipp nicht gefällt, kannst du immer noch einsam und allein in eine Höhle auf einem Berg ziehen.

Dir hat dieser Artikel gefallen? Dann ließ mein Buch Die Kunst des ehrlichen Datings: Wie du ohne Spielchen und Drama den richtigen Partner anziehst. Du wirst es lieben.  

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Quarterlife Crisis oder warum junge Menschen nicht mehr wissen, was sie wollen

Unter Quarterlife Crisis versteht man die Lebenskrise junger Menschen, häufig in ihren Zwanzigern.

Die Krise dreht sich größtenteils um den beruflichen Werdegang und die Frage, was man mit seinem Leben eigentlich anfangen will, jetzt, wo man ja erwachsen ist, Verantwortung übernehmen sollte und der Höhepunkt der Woche nicht mehr nur aus wilden Partys, One-Night-Stands mit Unbekannten und miesen Katern besteht.

Ich hatte meine Quarterlife Crisis gegen Ende meines Bachelorstudiums. Mit Anfang zwanzig wollte ich groß Karriere machen und deshalb studierte ich Wirtschaftsingenieurwesen. Das Studium hat mich nie interessiert, aber ich kämpfte mich durch.

Nach sechs Semestern überkamen mich die ersten Zweifel und ich fragte mich, warum zum Teufel ich etwas studierte, das mich weniger interessierte als der Eurovision Song Contest von 1992.

Letztendlich dämmerte es mir dann, dass mir eine berufliche Karriere im herkömmlichen Sinne gar nicht so wichtig ist und ich mich aus den völlig falschen Gründen für mein Studium entschieden hatte. Über ein Jahr lang fühlte ich mich daraufhin verloren, verwirrt und wusste nicht, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Teilweise dachte ich sogar, ich hätte eine Depression.

Was ich damals nicht wusste: Ich steckte mitten in der Quarterlife Crisis. Ja ich weiß, der Begriff klingt ein wenig seltsam, aber ich habe ihn mir nicht ausgedacht …

Ähnlich wie mir damals geht es immer mehr jungen Menschen – vor allem (angehenden) Akademikern und Berufsanfängern. Sie hinterfragen ihre Studiums- und Berufsentscheidungen, fühlen sich antriebslos, verwirrt und wissen nicht, wo die Reise hingehen soll.

Doch ist die Quarterlife Crisis nur Einbildung? Ein neuer Trend, erfunden von jungen Menschen mit zu viel Freizeit und zu wenig Lust aufs Arbeiten?

Nein. Mittlerweile nehmen auch die Medien und eine wachsende Anzahl an Psychologen und Sozialwissenschaftler die Sinnkrise und die Verwirrung junger Menschen wahr.

Diese verwirrte Generation wird auch gerne als Generation Y beschrieben. Die Generation, geboren in den 80ern und 90ern, die nach dem Warum der Dinge fragt – deshalb auch Generation Y („Y“ spricht man in englischen „why“ aus, also „warum“).

Die Generation Y ist die Erste, die von der Quarterlife Crisis betroffen ist. Doch was sind überhaupt die Ursachen dieser merkwürdigen Quarterlife Crisis?

P.S: Du kannst dir den Artikel auch als Video anschauen:

Die Ursachen der Quarterlife Crisis

Die Quarterlife Crisis entsteht meines Erachtens durch eine Kombination von drei Faktoren:

  1. Drang nach Selbstverwirklichung
  2. Zu große Auswahl an möglichen Studiengängen und Berufen
  3. Zu hohe Erwartungen

1. Drang nach Selbstverwirklichung

Immer mehr Menschen – nicht nur die der Generation Y – hinterfragen die westliche Leistungsgesellschaft und deren Einstellung zur Arbeit. Sie sehen es nicht mehr ein, ihr besten Jahre für eine Karriere in einer internationalen Firma draufgehen zu lassen und Work-Life-Balance hat für sie mehr Wert als ein fetter Benz vor der Eigentumswohnung.

Eine wachsende Anzahl an Menschen wünscht sich einen Beruf, der ihnen sinnvoll erscheint und nicht nur dazu dient, genug Geld zu verdienen, die Existenz zu sichern und materiellem Reichtum anzuhäufen. Und aus eigene Erfahrung kann ich sagen: dieser Entschluss lohnt sich.

(Einen Artikel des Spiegels über die Generation Y und ihre Einstellung zur Arbeit findest du hier.)

(Einen ganzer Blog rund um das Thema sinnvolle Arbeit, Generation Y und Kritik am Bildungssystem ist anti-uni.com)

Quarterlife Crisis 3

Der Wunsch nach sinnvoller Arbeit ist jedoch relativ neu. Ein Großteil der Geschichte waren Menschen durch die bloße Sicherung ihrer Existenz stark in Anspruch genommen. Nur wenige Menschen konnten sich fragen, ob ihre Arbeit sinnvoll ist. Auch die Nachkriegsgeneration des letzten Jahrhunderts war viel zu sehr damit beschäftigt, das Land wieder aufzubauen und ihr Überleben zu sichern als sich zu fragen, ob ihre Arbeit dem Wunsch nach beruflicher Selbstverwirklichung entspricht.

Nachdem ich um die halbe Welt gereist bin und Menschen begegnete, denen es finanziell weitaus weniger gut geht als den meisten Menschen in der westlichen Gesellschaft, muss auch ich zugeben, dass die Frage nach sinnvoller Arbeit ein Luxusproblem ist.

Doch gerade weil wir in der westlichen Welt den Luxus haben, uns fragen zu können, ob unsere Arbeit sinnvoll ist, sollten wir es tun. Und immer mehr junge Menschen tun es. Sie sehen in ihrer Arbeit mehr als nur die Sicherung ihrer Existenz. Sie sehen Arbeit als einen Teil der persönlichen Selbstverwirklichung.

Doch die Frage, welcher Beruf uns sinnvoll erscheint, ist nicht so leicht zu beantworten. Und das führt uns zweiten Punkt.

2. Zu viele Möglichkeiten

Hat man vor 50 Jahren auf dem Dorf gelebt, konnte man Bauer, Bäcker, Polizist oder Pfarrer werden. Zugegeben, ich übertreibe gerade ein wenig, oder besser gesagt, ich untertreibe. Doch auch wenn es damals mehr als vier Berufsoptionen gab, die Auswahl war beschränkt. Heutzutage ist das anders.

Ist das Abitur erst mal geschafft, gibt es schier endlose Möglichkeiten. Soll ich eher Linguistik, BWL oder Agrarwissenschaften studieren? In Deutschland oder doch im Ausland? Als duales Studium, an der FH oder doch lieber an der Uni?

Oder vielleicht doch lieber eine Ausbildung machen und Praxiserfahrung sammeln? Oder soll ich mich gleich bei einem hippen Start-up Unternehmen bewerben, bei dem in der Mittagspause Kicker gespielt wird und alle mit dem Singlespeed Bike zur Arbeit kommen?

Ach Mist! Ich gehe erst mal feiern …

Quarterlife Crisis Anders als wir häufig glauben, ist zu viel Freiheit nicht immer befreiend, sondern kann sehr belastend sein und zur Stagnation führen. Die schier endlosen Wahlmöglichkeiten machen eine Entscheidung häufig schwer.

Und falls die ersten beiden Punkte noch nicht genug für eine Quarterlife Crisis sind, habe ich noch einen dritten Punkt.

3. Hohe Erwartungen

Unsere Eltern, die Gesellschaft, die Medien, unser Goldfisch – alle wollen uns erzählen, worauf es im Leben ankommt und wie wir leben sollen. Doch letztendlich sind wir alle einzigartige Individuen, die zwar viele Gemeinsamkeiten haben, aber eben auch verschiedene Interessen, Ansichten und Werte.

Bevor wir uns Gedanken darüber machen können, was uns beruflich interessieren könnte und für uns von Bedeutung ist, stecken wir häufig schon mitten in einem fragwürdigen Strudel aus Zeit-, Leistungs- und Erfolgsdruck.

Früh werden in ein Bildungs- und Arbeitssystem gedrängt, das persönliche Freiheit und individuelle Entfaltungsmöglichkeiten unterdrückt. Schule, Abitur, Studium und dann Karriere ist der Weg, dem es zu folgen gilt. Raum für Schlenker und Selbstfindung ist kaum vorhanden. Wir sollen nicht ausprobieren, experimentieren und entdecken, sondern funktionieren und konsumieren.

All das hält uns davon ab, eigene Werte zu definieren und uns Gedanken darüber zu machen, was uns eigentlich wichtig ist.

Überlege mal kurz, wir groß der äußerliche Druck ist. Schon in der vierten Klasse wird entschieden, ob wir gut genug fürs Gymnasium sind – was unseren beruflichen Werdegang stark beeinflussen kann. Mist, als ich in der fünften Klasse war, zockte ich mit meinem Kumpels Mariokart auf der Supernintendo; zog den Mädchen, die mir gefielen, an den Haaren; schluckte Kaugummis herunter und machte keine Hausaufgaben, weil sie entweder der Hund gefressen hatte oder Chuck Norris den Hund gefressen hat, der meine Hausaufgaben gefressen hatte.

In der vierten Klasse war ich, wie auch andere, einfach nur ein Kind! Als hätte es mich die Bohne interessiert, was für Noten ich habe und was ich machen möchte, wenn ich mal erwachsen bin, denn damals, da dachte ich, dass ich ja sowieso nie erwachsen würde.

Nach der Schule ist der Druck meistens noch höher. Firmen wünschen sich Masterabsolventen im Alter von 22, die drei längere Auslandsaufenthalte hinter sich haben, sieben Sprachen fließend sprechen, genau wissen, was sie wollen, professionell auftreten und schon acht Jahre Praxiserfahrung haben. Oder etwas in der Richtung.

Die Anforderungslisten mancher Unternehmen scheinen nicht für Menschen gemacht zu sein, sondern für dauerfunktionierende Hochleistungsmaschinen ohne persönliche Interessen außerhalb der Arbeitswelt.

Die Generation Y ist häufig verwirrt bezüglich des beruflichen Werdegangs, da es zigtausende Möglichkeiten gibt. Gleichzeitig ist der Druck hoch, seine Zeit zu nutzen und möglichst wenig Schlenker im Lebenslauf zu haben. Das ist keine gesunde Kombination.

Hier ist ein Interview des deutschen Fernsehmoderators und Professors Harald Lesch, der in 5 Minuten erklärt, warum das deutsche Bildungssystem absurd ist.

Herauszufinden, wer wir sind und was wir möchten, impliziert häufig ein paar Schlenker, etwas auszuprobieren und sich nicht rechtfertigen zu müssen, warum man mit 23 immer noch nicht genau weiß, was man will.

Die Generation Y hat dies zum Teil verstanden. Sie ist auf der Suche nach Sinn, nach dem Warum, nach dem eigenen Weg; gleichzeitig ist sie verwirrt durch zu viele Möglichkeiten und extreme Anforderungen der Gesellschaft. Kein Wunder, dass das bei immer mehr jungen Menschen zu einer Art Sinnkrise führt.

Doch in jeder Krise steckt auch eine Chance. Und das trifft vor allem auf die Quarterlife Crisis zu. Die Quarterlife Crisis entsteht, weil sich junge Menschen fragen, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen und was für sie bedeutungsvoll erscheint. Und obwohl uns diese Fragen zur Verzweiflung bringen können, sind sie auch der Schlüssel zur persönlichen Selbstverwirklichung und zu einem bedeutungsvollen Leben.

Quarterlife Crisis: Was du tun kannst

Die Quarterlife Crisis ist letztendlich nichts anderes als ein Prozess der Selbstfindung, in dem du dich selbst besser kennenlernst. Sorry, das klang jetzt echt so verdammt besserwisserisch … Doch ein Prozess braucht seine Zeit. Bei mir war es ungefähr ein Jahr, bis ich ungefähr wusste, wo es in meinem Leben hingehen könnte.

Während dieser Zeit ging es mir teilweise richtig mies. Ich fühlte mich verloren, traurig, verwirrt und hatte das Gefühl, nicht wirklich in die Gesellschaft zu passen. Wie schon erwähnt, manchmal dachte ich, ich hätte eine Depression (damals kam bei mir auch noch die Trennung von meiner damaligen Freundin hinzu).

Eine ähnliche Phase haben auch viele anderen Menschen durchgemacht, bevor sie wussten, was sie beruflich machen wollen. Zur Aufmunterung, hier ein Liste mit einigen Studienabbrechern:

  • Steve Jobs
  • Roland Emmerich
  • Reinhold Messner
  • Günther Jauch
  • Lew Nikolajewitsch Tolstoi
  • Anchu Kögl (gut, der ist nicht wirklich berühmt, aber ich wollte schon immer mal in einer Liste mit Tolstoi erwähnt werden.)

Falls du in der Quarterlife Crisis steckst oder dich gerade fragst, was du beruflich machen möchtest, habe ich genau das Richtige für dich. Ich möchte dir ein paar Tipps geben, die dir dabei helfen werden, herauszufinden, welcher Beruf der Richtige für dich sein könnte. Hey, und falls sie dir nicht weiterhelfen, dann ignoriere sie und lass uns ’ne Runde Mariokart spielen.

Welche Aktivität erscheint dir sinnvoll?

Damit dir ein Beruf gefällt, ist es wichtig, dass du darin einen gewissen Sinn siehst. Dadurch wirst du größtenteils intrinsisch motiviert sein, nicht extrinsisch (Gehalt, vermeintliche Sicherheit, etc.)

(Mehr über intrinsische Motivation erfährst du in diesem Artikel.)

Dabei gilt, dass nur du in deinem Beruf einen Sinn sehen musst, nicht die anderen.

Wann bist du im Flow?

Ein weiterer guter Indikator für den richtigen Beruf ist Flow. Als Flow bezeichnet man den Zustand, in dem man Zeit und Raum vergisst und völlig in der Aktivität aufgeht, der man gerade nachgeht. Ich habe diesen Zustand zum Beispiel häufig beim Schreiben.

Falls es also eine Aktivität gibt, bei der du öfters mal im Flow bist, könnte das ein guter Hinweis für dich sein, was dich beruflich erfüllen könnte. Und nein, Mariokart spielen ist diesmal keine Option.

Stelle dir diese Fragen

Dir immer wieder folgende Fragen zu stellen, kann dir dabei helfen, herauszufinden was der richtige Beruf für dich ist:

  • Was würdest du tun, wenn Geld keine Rolle spielt?
  • Was behaupten andere, das du gut kannst?
  • Woran denkst du jeden Tag?

Ausprobieren

Unsere Vorstellungskraft ist begrenzt. Und wirklich zu wissen, ob ein Beruf der Richtige für dich ist, probierst du ihn im besten Fall aus (Praktikum, Probejob, etc.) Falls das nicht möglich ist, versuche mit Leuten zu reden, die deinem Traumberuf nachgehen und frag sie, wie ihnen der Beruf gefällt, worauf du achten solltest, was die negativen Seiten sind, etc.

Versuche deinen „Traumjob“ auszuprobieren

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Löse dich von Erwartungen

Während meiner Quarterlife Crisis saß ich eines morgen in der U-Bahn und dachte mir:

„Es ist doch eigentlich vollkommen egal, dass ich gerade Wirtschaftsingenieurwesen studiere. Letztendlich möchte ich glücklich sein. Und wenn das bedeutet, in einer Strandbar in Thailand billige Cocktails zu servieren, ist das auch in Ordnung.“

Ich kann dir nur raten, einen feuchten Dreck darauf zu geben, was deine Eltern wollen, was die Gesellschaft von dir erwartet und was andere für einen vernünftigen Job halten. Hier geht es um dein Leben. Und was das Beste für dich ist, weißt du am besten.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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3 Dinge, die du wissen musst, um deine Bindungsangst zu überwinden

In diesem Artikel erfährst du die häufigsten Symptome von Bindungsangst (Angst vor Nähe) und drei verschiedene Wege, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst.

Bindungsangst überwindenDie meisten Menschen wünschen sich eine erfüllte Beziehung. Tiefsinnige Gespräche, intensive Liebesnächte, romantische Sonnenuntergänge, Frühstück im Bett – du weißt, was ich meine. Doch nicht wenige Menschen haben auch genau davor Angst.

Diese Form von Angst bezeichnet man als Bindungsangst oder auch Angst vor Nähe. Bindungsangst bedeutet, dass wir uns nach Nähe und Liebe sehnen, damit aber dauerhaft nicht umgehen können. Ja, wir Menschen sind kompliziert.

Falls du eine gewisse Angst vor Nähe hast, dir aber eine erfüllte Beziehung wünschst, ist es wichtig, dass du deine Bindungsangst überwindest. Denn Menschen mit Bindungsangst sabotieren häufig unbewusst ihre Beziehungen oder suchen sich immer wieder emotional nicht verfügbare Menschen aus, so dass eine Beziehung erst gar nicht zustande kommt.

Wie die meisten Ängste, können wir auch unsere Bindungsangst überwinden. Dies impliziert vor allem, dass wir loslassen. Loslassen von alten Mustern, von falschen Erwartungen und vor allem von Ängsten. Denn hinter der Bindungsangst stecken häufig andere Ängste, wie zum Beispiel:

  • Angst davor, verletzt oder enttäuscht zu werden.
  • Angst davor, etwas zu verpassen.
  • Angst, nicht gut genug zu sein.

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst.

Erfahre:

  • Die verschiedenen Symptome von Bindungsangst
  • Die vier Ursachen für Bindungsangst
  • Drei Wege, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst

Bindungsangst: Symptome

Wenn man ein Problem lösen möchte, ist der erste und häufig schwierigste Schritt zu realisieren, dass man eines hat. Bevor du deine Bindungsangst überwinden kannst, musst du also erst mal verstehen, dass dich das Thema überhaupt betrifft – und das ist manchmal gar nicht so simpel. Im Folgenden deshalb einige typische Symptome für Bindungsangst:

Eines der häufigsten und auch eindeutigsten Symptome von Bindungsangst ist, dass wir immer wieder an Menschen geraten, die emotional nicht verfügbar sind. Wir suchen uns also intuitiv Menschen aus, die sich gar nicht auf Nähe einlassen können oder wollen, damit wir uns gar nicht erst mit unserer Bindungsangst konfrontieren müssen.

Bindungsangst überwinden 5

Ich höre häufig von Leuten, dass sie sich immer in Menschen vergucken, die schon vergeben sind.

Woran liegt das?

Antwort A: Alle guten, interessanten und attraktiven Männer und Frauen auf dieser Welt sind bereits vergeben. Sorry, für dich ist leider niemand mehr übrig.

Du lachst? Diese Aussage – leicht abgewandelt – höre ich öfter.

Antwort B: Die Betroffenen haben eine gewisse Bindungsangst und „verlieben“ sich deshalb unbewusst immer wieder in Menschen, die emotional nicht oder nur bedingt verfügbar sind.

Müsste ich mich für eine Antwort entscheiden, ich würde B wählen.

Ein ähnliches Muster lässt sich erkennen, wenn du dich immer wieder in Menschen verliebst, die nicht an dir interessiert sind. Sicherlich kann das ab und an passieren – wer war denn bitte nicht schon mal unglücklich verliebt? – aber wenn dieses Muster immer und immer wieder auftritt, würde ich mir Gedanken darüber machen.

Wie schon erwähnt, der erste Schritt, um deine Bindungsangst überwinden zu können, ist zu verstehen, dass es dich betrifft.

Weitere Symptome für Bindungsangst können sein:

  • Extrem hohe Erwartungen an den Partner zu haben.
  • Unter sexuellen Problemen zu leiden.
  • Das Schwanken zwischen dem Bedürfnis nach extremer Nähe und großer Distanz.
  • Immer wieder in einer On-Off Beziehungen zu landen.
  • Über eigene Gefühle nicht reden zu können/wollen.
  • Angst davor, sich festzulegen, verlassen zu werden oder etwas zu verpassen.
  • Viele wechselnde Beziehungspartner zu haben.

Ich schreibe, dass dies Symptome für Bindungsangst sein können, keinesfalls müssen. Es ist nicht einfach, eine Grenze zu ziehen zwischen Bindungsangst und gesunden Ansprüchen an einen Partner und der Beziehung.

Lasse ich mich nicht auf eine Beziehung ein, weil ich nicht den richtigen Partner kennenlerne oder weil ich Bindungsangst habe?

Das ist unter Umständen schwieriger zu beantworten als die letzte Frage bei „Wer wird Millionär?“. Und Joker gibt es diesmal keine.

Nur weil du in den letzten drei Jahren in keiner festen Beziehung warst und einige (oder viele) Affären hattest, muss das noch lange nicht heißen, dass du unter Bindungsangst leidest. Es ist auch gut möglich, dass der richtige Partner schlichtweg nicht dabei war oder du dich in einer Lebensphase befindest, in der es dir gerade gut tut, Single zu sein und herauszufinden, was du eigentlich willst. Und wie man so schön sagt: Alleine zu sein heißt noch lange nicht, dass man auch einsam ist.

Genauso wenig schließt eine Beziehung Bindungsangst aus.

Nur weil du seit drei Jahren in einer Beziehung bist, muss das also noch lange nicht bedeuten, dass du keine Bindungsangst hast. Es gibt Beziehungen, in denen herrscht eine Gefühlskälte ähnlich der Außentemperatur am Nordpol und wahre Nähe kommt so selten vor wie ein motiviertes Gesicht unter Fließbandarbeitern am Montagmorgen.

Danke Anchu! Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher!

Gern geschehen!

Wie kannst du also herausfinden, ob du von Bindungsangst betroffen bist?

Ein guter Indikator für Bindungsangst sind sich wiederholende Muster. Wenn du dich zum Beispiel – wie vorher erklärt – immer wieder in Menschen verliebst, die emotional nicht oder nur bedingt verfügbar sind.

Oder wenn du in jeder deiner vergangenen Beziehungen nach einer gewissen Zeit oder vor einer wichtigen Entscheidung (z.B. dem Zusammenziehen) einen Rückzieher gemacht hast.

Ähnlich sieht es aus, wenn all deine Beziehungen am gleichen Grund gescheitert sind oder aus dem gleichen Grund gar nicht zustande gekommen sind.

Falls du dir eine erfüllte Beziehung wünschst und diese immer wieder an den ähnlichen Mustern scheitert oder aus ähnlichen Gründen gar nicht zustande kommt, ist es wahrscheinlich, dass du eine gewisse Bindungsangst hast.

Trifft das auf dich zu, dann geht es darum, die Ursachen deiner Bindungsangst zu verstehen und ihnen entgegenzusteuern. Wie du das genau machst und wie du deine Bindungsangst überwinden kannst, sehen wir im Folgenden.

Bindungsangst überwinden: Die vier Ursachen der Angst vor Nähe

Falls du deine Bindungsangst überwinden möchtest, ist es wichtig, dass du deren Ursachen verstehst. Denn genau so, wie Bindungsangst verschiedene Symptome hat, gibt es auch verschiedene Ursachen. Und was dem einen dabei helfen kann, seine Bindungsangst zu überwinden, ist für den anderen so nützlich wie die Wettervorhersage von letzter Woche.

Sicherlich gibt es viele verschiedene Ursachen für Bindungsangst. Im Folgenden möchte ich auf die vier eingehen, die mir bei mir selbst wie anderen immer wieder aufgefallen sind.

1. Angst, verlassen oder enttäuscht zu werden

Die meisten Menschen haben schon mindestens eine Trennung hinter sich. Und wenn es dir ähnlich wie mir geht, leidest du nach jeder Trennung wie ein Hund.

Trennungsschmerzen zählen zu den intensivsten emotionalen Schmerzen. Beim Trennungsschmerz werden im Gehirn die gleichen Schaltkreise wie bei physischem Schmerz aktiviert. Ausdrücke wie Trennungsschmerzen oder ein gebrochenes Herz sind also nicht aus der Luft gegriffen.2

Abgesehen vom Trennungsschmerz wurden manche Menschen in ihrer Beziehung auch stark enttäuscht. Ihr Ex-Partner hat ihnen etwas vorgespielt, sie getäuscht oder betrogen.

Es scheint auf den ersten Blick verständlich, dass manche Menschen nach Trennungen oder schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit ihr Herz verschließen und behaupten, sie wollen so etwas nie wieder erleben. Doch leider ist das auf Dauer keine Lösung, ganz im Gegenteil.

Sich emotional nicht auf jemanden einzulassen oder keine Nähe zuzulassen, weil man Angst davor hat, verletzt oder enttäuscht zu werden, ist wie zu behaupten, dass man gar nicht erst leben will, da man sowieso irgendwann stirbt.

Bindungsangst überwinden 2

Es geht im Leben nicht darum, negativen Erfahrungen und Gefühlen aus dem Weg zu gehen – das ist unmöglich –, sondern zu lernen, mit ihnen umzugehen.

(Wie du besser mit negativen Erfahrungen und Gefühlen umgehst, erfährst du in diesem Artikel.)

Es sind nun mal genau die Menschen, die wir am meisten lieben, die uns auch am meisten enttäuschen können. Doch der Preis, sich nicht vollkommen auf einen Menschen einzulassen und sich nicht emotional zu öffnen, ist größer als das Risiko, dass wir eventuell verlassen, verletzt und enttäuscht werden.

Mache dir bewusst, dass es langfristig erfüllender ist, wenn du dich emotional öffnest und dich auf einen Menschen einlässt, anstatt eine lauwarme Beziehung zu führen, weil du Angst hast, verletzt zu werden.

Es gibt im Leben keine Sicherheit und auch keine Garantie. Doch akzeptieren wir das, macht paradoxerweise genau diese Unsicherheit und Vergänglichkeit das Leben häufig so schön.

2. Mangelnde Selbstliebe/Selbstwertgefühl

Wenn du überzeugt davon bist, du seist nicht liebenswert, wirst du es nicht zulassen können, dass dich jemand liebt. Schließlich glaubst du tief in dir, du hast diese Liebe nicht verdient. Das kann dazu führen, dass du Nähe, Zärtlichkeit und Liebe nur in homöopathischen Mengen verträgst.

Menschen, die sich selbst nicht lieben und akzeptieren können, tendieren dazu, ihre Beziehungen zu sabotieren, damit sie ihr Selbstbild bestätigen können.

„Mein Partner hat mich verlassen, da er mich nicht liebt. Ich wusste es doch, ich bin eben einfach nicht liebenswert.“

Ist mangelnde Selbstliebe die Ursache für deine Bindungsangst, ist es relativ klar, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst: Stärke dein Selbstwertgefühl.

Du kannst lernen, dich selbst anzunehmen, Grenzen zu setzen und deine Wünsche und Gefühle adäquat zu äußern.

Da das Thema Selbstliebe relativ umfangreich ist und diesen Artikel sprengen würde, möchte ich dir folgenden Artikel dazu empfehlen:

Sich selbst lieben: so schaffst du es!

3. Eltern und Erziehung

Häufig verbinden wir Liebe und das Gefühl von Geborgenheit mit dem, was wir aus unserer Kindheit kennen. Waren unsere Eltern distanziert und gab es zu Hause viel Drama, dann verbinden wir Distanz und Drama mit dem Gefühl von Liebe und Geborgenheit.

Dadurch ist es wahrscheinlich, dass wir uns immer wieder Beziehungen aussuchen, in denen viel emotionale und/oder physische Distanz herrscht und die von Drama beherrscht sind.

Doch bevor du jetzt deinen Eltern unschöne Dinge an den Kopf wirst oder ihnen ihren Ruhestand sabotierst, verwende deine Energie lieber darauf, deine Bindungsangst zu überwinden. Davon wirst du und auch deine Eltern mehr haben.

Waren deine Erfahrungen in der Kindheit ähnlich wie oben beschrieben, hilft nur Bewusstsein. Mache dir immer wieder aufs Neue klar, dass du eine erfüllte, glückliche und harmonische Beziehung möchtest und dass du die emotionale Distanz und das Drama aus deiner Kindheit nicht brauchst.

Je mehr Bewusstsein du dafür entwickelst, desto öfter wirst du merken, dass du gerade versuchst, deine Beziehung zu sabotieren und das nachzuleben, was du eventuell aus deinem Elternhaus und deiner Kindheit kennst.

4. Angst, etwas zu verpassen

Das Leben wird immer schnelllebiger und wir haben immer mehr Möglichkeiten. Ob Urlaubsort, Job oder die Marke unser Cornflakes: Wir haben häufig mehr Möglichkeiten zur Auswahl als wir handhaben können. Und das betrifft auch die Partnerwahl.

Viele Menschen plagt der Zweifel, ob es nicht doch noch einen besseren Partner gibt. Vielleicht schon beim nächsten Barbesuch, bei der nächsten Yogastunde, auf der nächsten Singleplattform, beim nächsten Date. Wir haben Angst, etwas zu verpassen und vor allem haben wir häufig Angst, uns festzulegen.

Zugegeben, dieser Punkt ist kompliziert. Denn ich bin der Meinung, dass einer der häufigsten Trennungsgründe der ist, dass wir uns auf einen Menschen einlassen, der nicht wirklich zu uns passt. Sich bei der Partnerwahl also Zeit zu lassen und nicht den Erstbesten zu nehmen, der gerade um die Ecke kommt, halte ich für sinnvoll.

(Andere häufige Trennungsgründe erfährst du in diesem Artikel.)

Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn Menschen beschließen, dass sie sich eine Zeit lang sexuell ausleben möchten. Eine Zeit lang wechselnde Sexualpartner zu haben kann einem dabei helfen herauszufinden, was man an einem Partner schätzt und was man sich von einer Beziehung erwartet. Achtung, ich schreibe, dass es helfen kann, nicht muss.

Doch egal, wie lange wir uns mit der Partnerwahl Zeit lassen wollen, wie sehr wir an unser sexuellen Freiheit hängen und wie viele andere potenzielle Partner es gibt, irgendwann müssen wir uns für einen Menschen entscheiden. Zumindest, wenn wir eine monogame Beziehung führen wollen. Und diese Entscheidung fällt vielen Menschen schwer.

Mache dir also bewusst, dass immer mehr geht. Mehr Freiheit, mehr Sex, mehr Geld, mehr Partys, mehr Reisen, mehr Abenteuer. Die Maxime unserer Gesellschaft lautet nun mal „höher, schneller und weiter“.

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Doch anders als uns die Werbung verspricht, können wir nicht alles haben. Und falls du dir eine Beziehung wünscht, wirst du auf gewisse Dinge verzichten müssen.

Bindungsangst überwinden: Drei Tipps

Wir haben gerade eben vier häufige Ursachen für Bindungsangst gesehen und wie das Verständnis dafür dir dabei helfen kann, deine Bindungsangst zu überwinden.

Im Folgenden möchte ich noch weitere drei Tipps aufzeigen, die dir helfen können, deine Bindungsangst zu überwinden.

1. Mache eine Therapie

Falls du eine sehr starke Bindungsangst hast oder das Gefühl hast, dass du sie alleine nicht überwinden kannst, mache eine Therapie. Häufig verzeichnen Angsttherapien gute Erfolge.

In einer Therapie kannst du lernen, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, Wünsche und Gefühle adäquat zu äußern, Grenzen zu setzen, dich selbst anzunehmen, usw.

2. Offene Beziehung

Letztendlich scheitern viele Beziehung am Anspruch der absoluten Treue. Sicherlich hat auch eine offene Beziehung ihre Nachteile, aber wenn deine Bindungsangst größtenteils ihren Ursprung darin hat, dass du eine gewisse sexuelle Freiheit möchtest, ist eine offene Beziehung eventuell eine gute Option für dich.

(Ein Leserartikel in der Zeit zu dem Thema findest du hier.)

3. Nimm das Tempo heraus

Falls du Bindungsangst hast, ist das Letzte, was du in einer Beziehung brauchst, Druck und Stress. Wenn du erst seit zwei Monaten in einer Beziehung bist, solltest du also nicht gleich planen zusammenzuziehen.

Stattdessen rede offen mit deinem Partner über deine Bindungsangst und mache ihm bewusst, dass du eine gewisse Angst vor Nähe hast und es deshalb langsam angehen möchtest. Klarheit, Ehrlichkeit und Transparenz werden dir dabei helfen, dass dich dein Partner versteht und ihr die nötigen Maßnahmen treffen könnt, bevor du dich wieder total zurückziehst.

Allerdings ist es wichtig, dass du dich nicht selbst belügst und immer wieder auf Abstand gehst, wenn deine Angst zu groß wird. Etwas langsam anzugehen bedeutet nicht, stehen zu bleiben. Wie schon erwähnt, wenn du das Gefühl hast, du bekommst deine Bindungsangst nicht alleine in den Griff, kann eine Therapie helfen.

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Beziehungsaus – 5 Gründe, warum Beziehungen scheitern

Beziehungsaus

Viele Beziehungen haben eines gemeinsam: sie enden irgendwann. Statt Konfetti, Sonnenuntergang und Happy End wartet oftmals das Beziehungsaus.

Zugegeben, das ist eine bitterböse Aussage. Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass die meisten Menschen schon mindestens eine Trennung hinter sich haben. Ich wiederhole: mindestens.

Die Vorstellung, dass wenn wir erst den richtigen Partner finden, bis ans Ende unserer Tage glücklich sind, ist äußerst verlockend. Die Realität ist allerdings häufig eine andere. Seit dem Jahr 2000 liegt die jährliche Scheidungsrate in Deutschland bei ca. 50%.3

Dabei ist ein Beziehungsaus selten schön und häufig so angenehm wie eine Wurzelbehandlung ohne Narkose. Nicht das ich schon mal eine Wurzelbehandlung ohne Narkose durchgemacht habe, aber ich gehe mal davon aus, dass sie nicht angenehm ist.

Ich persönlich leide nach jeder Trennung wie ein Hund und frage mich, warum es so einen Unsinn wie Gefühle überhaupt gibt. Doch selbst wenn die ersten Wochen und Monate nach einer Trennung für viele Menschen die Hölle sind, auch Liebeskummer geht irgendwann vorbei. Wirklich.

Doch wenn ein Beziehungsaus unangenehm ist und wir viel lieber Konfetti, Sonnenuntergänge und Happy Ends haben, warum scheitern unsere Beziehungen dann so häufig?

Ich möchte dir darauf eine Antwort geben. Um genauer zu sein, sind es sogar fünf Antworten.

Ursachen für das Beziehungsaus

Jede Beziehung ist einzigartig und hat mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen:

  • Zu wenig Sex
  • Mangelnde Kommunikation
  • Verschiedene Vorstellungen bezüglich der Wandfarbe des Gästezimmers

Diese Art von Differenzen sind jedoch häufig nicht die Ursache für das Beziehungsaus, sondern nur die Symptome. Die eigentlichen Ursachen für das Beziehungsaus sind häufig andere. Ich wiederhole: häufig, nicht immer.

Was die fünf häufigsten Ursachen für ein Beziehungsaus sind, möchte ich im Folgenden erklären.

Sicherlich gibt es auch Beziehungen, deren Trennung eine ganz andere Ursache haben, doch es ist gut möglich, dass eine dieser fünf Ursachen auch der Grund für deine letzte Trennung ist. Und falls nicht, findest du vielleicht heraus, warum die Beziehung deiner besten Freundin gescheitert ist.

(Falls du gerade mit dem Gedanken spielst, deine Beziehung zu beenden, lies diesen Artikel:  7 klare Anzeichen, dass du deine Beziehung beenden solltest)

1. Zu viele Kompromisse bei der Partnerwahl

Einer der häufigsten Gründe, warum Beziehungen scheitern, ist, dass unser Partner schlichtweg nicht zu uns passt. Jede Beziehung erfordert zwar Kompromisse, sind jedoch die Differenzen zwischen zwei Menschen von Anfang an zu groß, wird es wahrscheinlich kein Happy End geben. Und auch kein Sonnenuntergang. Und nein, Konfetti auch nicht.

Das wir Beziehungen zu Menschen eingehen, die so gut zu uns passen wie Schokosoße zu Essiggurken, liegt häufig daran, dass wir emotional abhängig sind.

Wir sind unfähig alleine zu sein und brauchen die konstante Bestätigung und Anerkennung von einem Partner um uns gut zu fühlen. Wir suchen in unserem Partner nach Glück und Erfüllung, übersehen dabei aber, dass wir dafür selbst verantwortlich sind. Diese emotionale Abhängigkeit führt häufig dazu, dass wir uns auf jemanden einlassen, nur um nicht alleine zu sein, obwohl er nicht zu uns passt. Doch das führt zu ungesunden Beziehungen und Trennungen.

Führen wir eine Beziehung mit einem Menschen der nicht zu uns passt, liegt weniger ein Beziehungsproblem als ein Auswahlproblem vor.

2. Wir wollen für immer verliebt sein

Die Phase des Verliebtseins ist ein Ausnahmezustand unseres Gehirns. Das Verliebtsein selbst ist kein Gefühl, sorgt aber dafür, dass wir andere Gefühle verstärkt und vermindert wahrnehmen.4 Sind wir verliebt, werden ähnliche Gehirnbereiche aktiviert wie bei Drogensüchtigen. Menschen können tatsächlich auch süchtig nach dem Verliebtsein werden.5

Die Phase des Verliebtseins hält in der Regel sechs Monate bis drei Jahre an. In dieser Phase sind wir stark auf den Partner fixiert und sehen ihn wie auch die Beziehung häufig durch eine rosarote Brille mit Gläsern in Herzchenform.

Ich sehe überall Liebe!

Beziehungsaus 2

Ist dieser romantische Ausnahmezustand vorbei, sehen das viele Menschen als ein Zeichen dafür, dass es mit der Beziehung bergab geht. Doch letztendlich geht die Beziehung nur in eine neue Phase über, in der die romantische Verliebtheit einem Gefühl von Frieden, Zusammengehörigkeit und Ruhe weicht. Das Verliebtsein weicht dem Gefühl von Liebe, welche sich deutlich voneinander unterscheiden.6 

Der Grund dafür ist, dass  unser Gehirn in dieser Phase von neuen Gehirnschaltkreisen vorangetrieben wird.7

Leider verwechseln viele Menschen das Verliebtsein mit Liebe und sehnen sich immer wieder nach diesem emotionalem Ausnahmezustand. Ist das Verliebtseins-Gefühl vorbei und es ist Zeit, in eine neue Beziehungsphase überzugehen, beenden sie die Beziehung und suchen sich den Verliebtseinsrausch beim nächsten Partner. Man könnte sie als Verliebtseinjunkies bezeichnen.

Eine langfristige Beziehung ist keine Märchenwelt voller duftender Rosen und schillernder Regenbögen, in der wir mit unserem Partner auf einem Einhorn Richtung Sonnenuntergang reiten. Komm darüber hinweg.

3. Verschiedene Beziehungstypen

In den 50er Jahren entstand die Bindungstheorie. Hierbei handelt es sich um eine psychologische Theorie, die erklärt, warum und wie wir enge Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen. Die Bindungstheorie besagt, dass es verschiedene Beziehungstypen gibt und diese einen großen Einfluss darauf haben, zu welchen Menschen wir uns hingezogen fühlen und mit welchen typischen Beziehungsproblemen wir zu kämpfen haben.

Laut Psychologen gibt es vier verschiedene Beziehungstypen: Sicher, Vermeidend, Ängstlich und Ängstlich-Vermeidend.8

Zwar möchte keiner gerne in eine Schublade gesteckt und kategorisiert werden — schließlich wollen wir alle einzigartig und besonders sein — doch die Bindungstheorie wurde mittlerweile gut erforscht.

Im Folgenden möchte ich die vier Beziehungstypen kurz erklären:

  1. Sicher
    Hierbei handelt es sich um Menschen, die kein Problem damit haben, Interesse und Zuneigung auszudrücken, mit Trennungen umzugehen und Nähe zuzulassen. Diese Menschen sind fähig alleine zu sein, Grenzen zu ziehen und ihrer Beziehung das richtige Maß an Bedeutung zuzuschreiben. Sichere Beziehungstypen geben die besten Partner ab.
  2. Vermeidend
    Vermeidende sind sehr unabhängige Menschen und ihr Freiraum ist ihnen extrem wichtig. Sie haben häufig Probleme mit zu viel Nähe und finden ausreden, sich nicht dauerhaft auf jemanden einzulassen. Männer tendieren eher zum Typ Vermeidend als Frauen.
  3. Ängstlich
    Ängstliche Beziehungstypen brauchen ständige Anerkennung und Bestätigung von ihrem Partner. Sie sind häufig besorgt um ihre Beziehung. Sie können nicht alleine sein, fühlen sich als Single nicht wohl und ihnen fällt es schwer, anderen zu vertrauen, selbst wenn diese Menschen ihnen nahe stehen. Ihr Verhalten ist häufig völlig irrational und sehr emotional. Frauen tendieren eher als Männer zum Typ Ängstlich.
  4. Ängstlich-Vermeidend
    Dieser Typ ist sozusagen das Schlechteste aus zwei Welten. Sie haben Angst vor Nähe und Bindung und gleichzeitig vertrauen sie auch keinem, der ihnen näher kommt. Nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ist Ängstlich-Vermeidend und diese Menschen haben häufig noch eine Menge andere emotionale Probleme.

Häufig treffen Eigenschaften von verschiedenen Beziehungstypen auf uns zu, wobei die Eigenschaften von einem Typ meistens hervorstechen. Jemand kann also zum Beispiel zu 70% vom Beziehungstyp Sicher sein, 20% vom Typ Ängstlich und 10% Vermeidend.

Der Beziehungstyp Sicher ist fähig, mit Ängstlichen wie auch Vermeidenden Menschen eine Beziehung zu führen, wobei er häufig Partner vom Typ Sicher bevorzugt. Ängstliche und Vermeidende Menschen kommen häufiger zueinander als Ängstliche mit Ängstlichen oder Vermeidende mit Vermeidenden. Ängstlich-Vermeidende hingegen haben häufig katastrophale Beziehungen mit anderen Ängstlich-Vermeidenden.

Den eigenen Beziehungstyp und den des (Ex)Partners zu kennen, kann Aufschluss darüber geben, warum die Beziehung gescheitert ist und kann uns dabei helfen, daraus zu lernen.  Zwar ist es ein langsamer und schwieriger Prozess, jedoch können wir durch Selbstreflexion unseren Beziehungstyp über die Zeit ändern.

4. Monogamie

In der westlichen Welt gehen viele davon aus, dass Monogamie der natürlichen Beziehungsform des Menschen entspricht. Laut einer wachsenden Anzahl an  Anthropologen und Evolutionsforschern ist Monogamie jedoch eine relative neue Beziehungsform. Vieles deutet darauf hin, dass Menschen Zehntausende von Jahren nicht monogam gelebt haben. Auch heutzutage ist Monogamie bei weitem nicht die einzige Beziehungsform, wenn auch die weitverbreitetste.

Monogamie ist also normal, ist sie aber auch natürlich? Ist der Mensch von Natur aus eher monogam oder polygam veranlagt? Die Antwort scheint irgendwo in der Mitte zu liegen.

Die Forschung suggeriert, dass gewisse Menschen monogam veranlagt sind während andere zur Polyamorie neigen. Verantwortlich für diese Differenzen sind vermutlich verschiedene Gene und Hormone.9

Dabei gibt es keine Differenzen zwischen den Geschlechtern: Frauen sind nicht stärker auf Monogamie gepolt als Männer.10 Wissenschaftler haben herausgefunden, dass bis zu 10% der Väter nicht genetisch mit den Kindern verwandt sind, von denen sie glauben, dass es ihre eigenen sind.11

Es scheint also so, dass gewisse Menschen von Natur aus eher monogam sind und andere eher — na ja, eben ein wenig Abwechslung genießen.

Viele monogame Beziehungen leiden unter Seitensprüngen. Dass Menschen fremdgehen, hat verschiedene Gründe.

Einer ist, wie wir gerade gesehen haben, dass sie eher polyamor veranlagt sind. Ein weiterer ist sexuelle Unzufriedenheit. Sind wir mit dem Sex in der Beziehung nicht zufrieden, holen wir uns woanders das, was wir zu Hause nicht bekommen. Männer gehen im übrigen nicht häufiger fremd als Frauen, das Fremdgehen betrifft also beide Geschlechter gleichermaßen.12

Häufig werden Seitensprünge totgeschwiegen oder stillschweigend hingenommen und es wird so getan, als wäre alles in bester Ordnung. Es ist sicherlich alles andere als einfach, dieses pikante Thema anzusprechen, doch meines Erachtens gibt es erwachsenere Alternativen als Probleme unter den Beziehungsteppich zu kehren.

Zum einen können wir klären, ob unserem Partner sexuell etwas in der Beziehung fehlt. Zum anderen gibt es viele verschiedene Beziehungsmodelle, die eine Alternative zu einer monogamen Beziehungen darstellen. Dabei muss eine nicht monogame Beziehung nicht gleich bedeuten, dass wir mit jeden ins Bett hüpfen, auf den wir gerade Lust haben. Auch in offenen Beziehungen gibt es häufig gewisse Regeln.

5. Wir leben uns auseinander

Egal, wie gut unser Partner anfänglich zu uns gepasst hat, entwickeln wir uns danach in verschiedene Richtungen und die persönlichen Differenzen werden zu groß, kann das zum Beziehungsaus führen. Liebe überwindet vieles, aber nicht alles.

Es ist uns nicht immer bewusst und manchmal wollen wir es vermeiden, doch wir Menschen verändern uns mit der Zeit. Heraklit von Ephesus — auch als der weinende Philosoph bekannt — sagte schon 500 v. Chr.:

„Die einzige Konstante im Universum ist der Wandel.“

Erfahrungen die wir machen, neue Menschen die wir kennenlernen und vor allem die Probleme und Herausforderungen, mit denen wir zu kämpfen haben, führen dazu, dass wir uns entwickeln und verändern. Über die Zeit hinweg können sich unser Ziele, Werte, Ansichten und Interessen verändern und sind unter Umständen nicht mehr mit denen des Partners und der Beziehung kompatibel.

Vielleicht realisiert eine Frau mit Mitte vierzig, dass sie sich ihr Leben lang nur für andere aufgeopfert hat und entschliesst sich dazu, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu achten. Diese große persönliche Veränderung hat natürlich auch Folgen für die Beziehung. Dem Mann wird das neue Verhalten seiner Frau merkwürdig,  fremd oder sogar selbstlos und egoistisch vorkommen.

Der Bewusstseinsprung dieser Frau hat zwei mögliche Konsequenzen:

  1. Der Mann versteht die persönliche Entwicklung und Entfaltung seiner Frau und unterstützt diese. Er wie auch die Beziehung entwickeln sich weiter. Es gibt Konfetti, Sonnenuntergänge und Happy End.
  2. Der Mann versteht die Entwicklung seiner Frau nicht. Er möchte nur, dass alles beim alten bleibt, was jedoch nicht mehr möglich ist. Die Beziehung wird wahrscheinlich enden.

Häufig ist es schwierig zu entscheiden, welche Kompromisse wir für eine Beziehung bereit sind einzugehen. Anders als uns die Werbeindustrie vormacht, können wir leider nicht alles haben.

Egal, in welche Richtung wir uns entwicklen, früher oder später erreichen wir sehr wahrscheinlich einen Punkt in der Beziehung, in der wir etwas aufgeben müssen, was uns wichtig ist. Oder uns zumindest wichtig erscheint.

Worauf du bereit bist, für eine Beziehung zu verzichten, musst du selbst entscheiden. Doch auch wenn wir in einer Beziehung Kompromissbereit sein sollten, dürfen wir für eine Beziehung niemals unsere eigene Integrität verletzen. Es gilt also den schmalen Grad zwischen Kompromissbereitschaft und dem Bewahren der persönlichen Integrität zu finden.

Ein Beziehungsaus ist immer auch eine Chance

Bei all den Schmerzen und der Trauer die ein Beziehungsaus mit sich bringt, birgt sich auch eine Chance zur Entwicklung. Betrachten wir unsere vergangene Beziehung etwas genauer können wir daraus viel über uns selbst und unser Verhalten lernen.

Statt unseren Expartner zu verfluchen und ihn als „egoistischen Typen“ oder „dumme Schlampe“ zu bezeichnen, sollten wir überlegen, was wir falsch gemacht haben und was wir das nächste Mal besser machen können. Ja, das bedeutet Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Werd erwachsen.

Vielleicht sollten wir anfangen, nicht mehr so viel Anerkennung und Bestätigung in unserem Partner zu suchen.

Vielleicht sollten wir unser Konzept von Liebe und Beziehung überdenken.

Vielleicht sollten wir überlegen, was für ein Beziehungstyp wir sind und ob wir uns verändern möchten.

Vielleicht sollten wir in Betracht ziehen, dass Monogamie für uns nicht zu funktionieren scheint.

Oder vielleicht sollten wir uns klarmachen, dass wir in einer Beziehung auch Kompromisse eingehen sollten und eventuell auf etwas verzichten müssen.

Letztendlich sehe ich das Thema Dating und Beziehung so: wir ziehen das an, was wir sind.

Sind wir zufrieden, selbstständig, eigenverantwortlich und emotional gesund, ziehen wir auch solche Partner an. Sind wir unzufrieden, abhängig, übernehmen keine Verantwortung und sind ein emotionales Wrack, dann ziehen wir — na ja, du weißt die Antwort.

Wir sollten also anfangen, an unserem eigenen Gefühlsleben zu arbeiten, offen und ehrlich zu kommunizieren und lernen, Grenzen zu setzen.

Dann werden wir auch den richtigen Partner anziehen und es wird Konfetti, Sonnenuntergänge und ein Happy End geben.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Intrinsische Motivation vs. extrinsische Motivation: Was ist besser?

intrinsische motivation extrinsische motivation 1

Es gibt zwei große Arten von Motivation: Intrinsische Motivation und extrinsische Motivation.

Die Unterschiede zwischen ihnen sind in etwa so drastisch wie zwischen einem 4 Gänge-Menü im edel Restaurant und einer 0,99€ Tiefkühlpizza.

Intrinsische Motivation treibt uns dauerhaft an, führt zu einem selbstbestimmten Leben und  macht uns zufriedener.

Extrinsische Motivation hingegen kann das Wohlbefinden senken, uns die Freude an der Tätigkeit nehmen und zu Gefühlen wie Angst, Stress oder innerer  Entfremdung führen.13

Falls du in dem was du tust, häufig keinen Sinn siehst und deine Motivation eher neben dir auf der Couch sitzt und dir deine Chips wegfrisst anstatt dich anzutreiben, wirst du diesen Artikel lieben. Versprochen.

In diesem Artikel wirst du erfahren:

  1. Was intrinsische Motivation genau ist
  2. Warum intrinsische Motivation der Schlüssel bei Motivationsproblemen sein kann
  3. Warum intrinsische Motivation eine Grundlage für Erfolg ist
  4. Wie du intrinsische Motivation entwickelst

Was ist intrinsische Motivation?

Intrinsische Motivation bedeutet, dass wir etwas tun, weil es uns erfüllt, weil es uns Spaß macht, weil es eine Herausforderung darstellt oder weil wir darin einen tieferen Sinn sehen.

Das heißt, der Antrieb für das wir tun, kommt von innen — deshalb auch der Begriff intrinsisch.

Ein gutes Beispiel für intrinsische Motivation stellen Hobbys dar. Wir erwarten dafür keine Belohnung, da das Ausführen der Aktivität die Belohnung ist.

Extrinsische Motivation bedeutet hingegen, dass wir etwas tun, um eine Belohnung zu erhalten (Geld, gute Noten, Lob, Anerkennung) oder eine Strafe zu vermeiden (Kündigung, schlechte Noten, Ärger, Demütigung).

Die Motivation, für das wir tun, liegt also im außen — deshalb der Begriff extrinsisch. Extrinsische Motivation kann kurzfristig funktionieren, ist aber dauerhaft keine gute Art der Motivation.

Gute Beispiele für extrinsische Motivation sind all die Dinge, die wir nicht tun würden, wenn es dafür keinen äußeren Anreiz geben würde.

Des öfteren treiben uns beide Arten der Motivation für etwas an.

Ich persönlich liebe zum Beispiel das Schreiben und fühle mich dazu intrinsisch motiviert. Aber ich würde garantiert nicht so viele Stunden vor meinem Laptop sitzen und schreiben, wenn ich davon nicht auch leben könnte.

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Intrinsische Motivation = selbstbestimmtes Leben

Je mehr intrinsisch motivierten Zielen wir nachgehen, desto selbstbestimmter, freier und autonomer handeln wir.

Oder anders ausgedrückt: wir arbeiten an unserer persönlichen Selbstverwirklichung — ein grundlegendes menschliches Bedürfnis, dass einen großen Einfluss auf unsere generelle Zufriedenheit hat.

So ist das Gefühl von Kontrolle – ob illusorisch oder real – eine Quelle für psychische Gesundheit.14 Des Weiteren spielt Autonomie eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden.15

Wir können zwar das Leben selbst nicht kontrollieren, doch das Gefühl von Kontrolle, Autonomie und Selbstbestimmtheit sind wichtige Faktoren für unser empfundenes Glück. Und da spielt intrinsische Motivation eine wichtige Rolle, denn je mehr intrinsisch motivierten Zielen wir nachgehen, desto mehr haben wir das Gefühl, selbstbestimmt zu leben.

Ich habe früher Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Während meines Studiums war ich jedoch häufig unzufrieden und unmotiviert, obwohl ich mich an die drei internationalen Studentenregeln gehalten habe:

  1. Ich habe viel gefeiert.
  2. Ich hatte einen unterbezahlten Nebenjob.
  3. Ich war immer pleite.

Das ich unzufrieden war, lag daran, dass ich für mein Studium nicht intrinsisch motiviert war. Ich habe mich damals aus extrinsischen Gründen für das Studium entschieden: hohe Gehaltsaussichten, vermeintliche Sicherheit, gesellschaftliche Anerkennung.

Die Ursache für Motivationsprobleme

Aufschieberitis, fehlende Disziplin und mangelnde Motivation ist einer der großen Volkskrankheiten unserer Gesellschaft.

Immer mehr Menschen leiden deshalb unter psychischen Problemen, sind übergewichtig oder haben Probleme damit, sich selbst zu beherrschen.

Kein Wunder, dass es unzählige Bücher und Ratschläge zum Thema Motivation, Selbstdisziplin und Zielsetzung gibt. Doch die meisten Autoren und „Gurus“ übersehen das Wesentliche.

Es geht häufig nämlich nicht darum, wie wir ein Ziel erreichen können, sondern warum wir es erreichen wollen.

Wofür brennst du?

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Viele Motivationsprobleme entstehen daraus, dass wir dauerhaft extrinsisch motivierte Ziele verfolgen.

Externe Anreize können uns kurzfristig antreiben, sind jedoch die falsche Wahl, wenn wir dauerhaft motiviert sein wollen. Extrinsische Motivation ist nur selten von Dauer und hält häufig nur solange an, wie die Belohnung auch attraktiv erscheint.

Das Level an Motivation von Mitarbeitern ist zum Beispiel dreimal stärker an intrinsische Motive gekoppelt als an extrinsische.16

Intrinsische Motivation ist die natürliche Art von Motivation

Von Geburt an sind wir Menschen aktiv, neugierig und wissbegierig. Wir haben einen großen Drang, Dinge zu entdecken und zu lernen.

Dazu reicht es, kleine Kinder zu beobachten. Sie brauchen keinen äußeren Anreiz um zu spielen, lernen und zu entdecken. Sie sind für vieles intrinsisch motiviert.

Doch so geht es nicht nur Kindern. Dinge zu ändern und zu beeinflussen, Ziele umzusetzen und Effektiv zu sein sind grundsätzliche Bedürfnisse des menschlichen Gehirns.17 Wir Menschen haben einen natürlichen Drang zum Handeln.

Falls du schon mal eine Zeit lang keine Ziele hattest und nichts getan hast, wirst du wissen, dass es dauerhaft nicht erfüllend ist.

Auch wenn wir nur allzu gerne von Palmen, Strand und Cocktails mit bunten Schirmchen träumen, langfristig nichts zu tun macht uns nicht glücklich.

Schon Albert Einstein behaupte, dass das Leben wie Fahrradfahren sei. Bleiben wir stehen, verlieren wir das Gleichgewicht.

Wir alle sind für gewisse Dinge intrinsisch motiviert. Doch nicht jeder Mensch ist gleicht stark motiviert oder ist für die gleichen Dinge zu begeistern.

Ich habe zum Beispiel eine intrinsische Motivation für das Schreiben und deshalb fällt es mir leicht. Doch ich verspüre keine intrinsische Motivation um irgendein Musikinstrument zu lernen oder zu singen (oder Wirtschaftsingenieurwesen zu studieren, wie sich herausgestellt hat).

Unsere Motivationsprobleme haben ihre Grundlage also häufig darin, dass wir uns falsche Ziele setzen oder diese aus dem falschen Grund verfolgen. Und dann wundern wir uns darüber, dass wir unmotiviert sind.

Während meines Studiums hatte ich nie die Motivation zu lernen. Ich habe mit dem lernen immer bis zum letzten Moment gewartet und gehofft, dass das rankommt, was ich in den letzten Tagen vor der Klausur gelernt hatte.

Doch das lag nicht an fehlender Disziplin oder daran, dass ich ungern etwas neue lerne, sondern an fehlender intrinsischer Motivation. Mir fällt es zum Beispiel nicht schwer, ein 600 Seiten Buch über Psychologie zu lesen.

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Genauso wenig fällt es mir schwer, den Sonntag über zu Hause zu sitzen und zu schreiben anstatt mit meinen Jungs am Grill zu schwitzen und ein Dosenbier nach dem nächsten zu vernichten (was nicht heißen soll, dass ich das nicht auch manchmal tue).

Mein Studium fand ich hingegen so interessant und aufregend wie eine 179 Seiten lange Steuererklärung.

Rennst du den falschen Zielen hinterher?

Falls du keine Motivation zum studieren, arbeiten, Sprachen lernen, Sport machen oder sonstigem hast, könnte das daran liegen, dass du keine intrinsische Motivation für diese Dinge verspürst. Denn es gibt Leute, die machen diese Dinge gerne. Ja, auch das Arbeiten.

Verstehe mich nicht falsch. Selten sind wir für etwas nur intrinsisch oder nur extrinsisch motiviert. Häufig motivieren uns beide Arten von Motivation.

Doch je mehr wir für etwas intrinsisch motiviert sind, desto mehr Antrieb haben wir generell.

Ich behaupte nicht, dass wenn wir intrinsisch motivierten Zielen nachgehen, immer zu 100% motiviert sind.

Es gibt Tage, da krieg ich meinen Hintern nicht hoch und schaffe es nicht, meinen inneren Schweinehund zu überwinden. Des Weiteren spielen auch Ängste, Disziplin und Gewohnheiten eine große Rolle, wenn es darum geht, unsere Ziele zu verfolgen.

Nur weil du für etwas intrinsisch motiviert bist, heißt das also nicht, dass du nicht manchmal antriebslos oder frei von Ängsten, Unsicherheiten und Zweifeln sein wirst.

Begehe auch nicht den Fehler, intrinsische Motivation als Ausrede zu nutzen, um dir das nichts tun schön zu reden:

Ich würde ja etwas tun, aber hey, ich fühle mich für nichts intrinsisch motiviert.

Dann lerne dich selbst besser kennen, überwinde deine Ängste, riskiere etwas und probiere neue Dinge aus. Früher oder später wirst du herausfinden, was dich intrinsisch motiviert. Und wenn es das Eiskunstlaufen ist.

Intrinsische Motivation ist sicherlich nicht die Lösung aller Motivationsprobleme. Aber ich halte sie für die große Grundlage dauerhafter Motivation.

9 konkrete Methoden um dich zu selbst zu motivieren erfährst du hier: Selbstmotivation

Intrinsische Motivation ist eine Grundlage für Erfolg

Viele Blogger und sogenannte Erfolgsautoren behaupten, dass wir alles erreichen können. Ich halte die Aussage für sehr kritisch.

Wir können zwar vieles lernen und mit genug Übung können wir darin sogar einigermaßen gut werden, doch es wird immer Dinge geben, die uns mehr Spaß machen und uns leichter fallen als andere.

Ich kann mich also mein Leben lang auf meine Schwächen konzentrieren und versuchen, diese einigermaßen auszugleichen — zum Beispiel mein mangelndes musikalisches Talent. Ich kann mich stattdessen aber auch auf meine Stärken konzentrieren und diese weiter ausbauen.

Warum sollte ich Jahre damit verbringen, eine professionelle Karriere als Sänger anzustreben, wenn ich nun mal so beschissen singe, wie Pornodarsteller schauspielern? Mit genug Übung und nach Jahren harter Arbeit kann ich eventuell ein Mittelmäßiger Sänger werden. Jedoch ist es sinnvoller, wenn ich mich stattdessen auf meine Stärken konzentriere — und damit beziehe ich mich nicht auf meine Fähigkeiten in Bett.

Aus diesem Grund sollten wir genau überlegen, in welche Aktivitäten wir unsere Zeit  und Energie investieren.

Ich werde kein Sänger werden — und das ist in Ordnung.

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Jeder Mensch, der in einen bestimmten Bereich überdurchschnittlich viel Erfolg hat, musste sich dafür gewaltig den Hintern aufreissen.

Ob Schriftsteller, Sänger, Sportler, große Denker oder Geschäftsmann, sie alle mussten auf viel verzichten, um das zu erreichen, was sie erreicht haben. Und dafür braucht man ein gewisses Maß an intrinsischer Motivation.

Ich behaupte nicht, dass jeder Mensch, der etwas großartiges und beeindruckendes geleistet hat, vollkommen intrinsisch motiviert war. Doch bei den meisten von ihnen hat intrinsische Motivation eine große Rolle gespielt.

Ich werde kaum ein weltberühmter Sänger werden, wenn ich mich jeden Tag zum singen überwinden muss und ich daran keinen Spaß habe.

Wenn ich mich hingegen auf die Dinge konzentriere, für dich ich intrinsisch motiviert bin, wird es mir leichter fallen, darin wirklich gut zu werden. Statt mittelmäßig singen zu lernen, versuche ich also wirklich gut zu schreiben (ob mir das gelingt oder nicht, liegt natürlich im Auge des Betrachters.)

Darin sehe ich auch das größte Problem unseres Bildungssystems. Es ist eindimensional und begrenzt.

Ist ein Kind unbegabt in Mathematik und Logik, ist es gut möglich, dass es nur einen Hauptschulabschluss erhält — und das Gefühl hat, es sei unfähiger als die anderen Schüler. Doch wäre das Bildungssystem nicht so starr und würde stattdessen die wahren Talente des Kindes fördern, würde aus ihm vielleicht ein neuer Picasso, Tolstoi oder Beethoven werden.

Diese Einstellung reflektiert sich auch in der Berufswelt wieder. Ein Großteil der Geschichte war der Mensch durch die bloße Sicherung seiner Existenz stark in Anspruch genommen. Die Frage, ob Arbeit erfüllend und sinnvoll ist, konnte er sich nicht stellen. Doch die Zeiten haben sich geändert. In der westlichen Welt haben heutzutage viele den Luxus, sich zu Fragen, ob ihre Arbeit erfüllend ist und ihnen sinnvoll erscheint.

Trotz diesem Luxus entscheiden sich viele Menschen nicht für einen intrinsisch motivierten Beruf, sondern lassen sich von extrinsischen Motiven wie Geld, sozialer Anerkennung oder vermeintlicher Sicherheit leiten. Und sind damit unglücklich. Ca. 60% der Befragten einer europaweiten Studie würden einen anderen Beruf wählen wenn sie noch ein Mal von vorne anfangen könnten.

(Wie du einen intrinsisch motivierten Beruf findest und warum das so wichtig ist, erfährst du hier.)

Und jetzt kommt der wichtige Punkt: Ich denke, wir können intrinsische Motivation bis zu einem gewissen Punkt entwickeln. Zumindest für manche Dinge.

Intrinsische Motivation entwickeln

Für gewisse Dinge sind wir intrinsisch motiviert, für andere nicht. So interessiere ich mich für Psychologie, interessiere mich aber nicht die Bohne für Modelleisenbahnen. Vielleicht geht es dir ja genau andersherum — und das ist vollkommen in Ordnung.

Doch obwohl wohl wir uns für gewisse Dinge mehr interessieren als für anderen, denke ich, dass wir bis zu einem gewissen Punkt intrinsische Motivation entwickeln können. Und als Beispiel möchte ich das Thema Fitness und Ernährung nehmen, da viele Menschen damit zu kämpfen haben.

Der Weg zu einem attraktiven und gesunden Körper ist simpel, aber nicht einfach. Simpel, weil es nicht viel mehr als regelmäßigen Sport und gesunde Ernährung benötigt. Es ist aber nicht einfach, weil, na du weißt schon, 321 Fernsehkanäle, Tiefkühlpizzen und Chips. Und am Wochenende kommen noch die 2×1 Cocktailangebote unserer Lieblingsbar hinzu.

Doch warum fällt es vielen Menschen so schwer, regelmäßig Sport zu machen und sich gesund zu ernähren?

Weil sie es aus dem falschen Grund tun. Die meisten Menschen wollen abnehmen und einen attraktiven Körper haben, um anderen zu gefallen und dem gesellschaftlichen Bild für Attraktivität zu entsprechen. Sie sind also extrinsisch motiviert.

Um regelmäßig Sport zu machen und dich gesund zu ernähren, musst du deshalb lernen, diese Dinge deiner Willen wegen zu tun. Du solltest also die Aufmerksamkeit von außen nach innen lenken.

intrinische Motivation extrinsische Motivation 7Statt dich zum Sport zu quälen, versuche eine Sportart zu finden, die dir Spaß macht und worauf du dich schon am Vortag freust.

Lerne lecker und gesund zu kochen, so dass sich gesundes Essen nicht mehr wie ein Verzicht anfühlt.

Statt durch einen attraktiven Körper Bestätigung von außen zu wollen, gib dir selbst die Bestätigung, weil du dich Schritt für Schritt zu dem Menschen entwickelst, der du sein möchtest. Mache Sport, weil du einen gesunden und attraktiven Körper möchtest. Nicht um andere zu beeindrucken, sondern weil du dir wichtig bist.

Wenn du für etwas intrinsische Motivation entwickeln möchtest, versuche an der Aktivität Spaß zu entwickeln, darin einen tieferen Sinn zu sehen und es als Chance zu persönlichem Wachstum zu nehmen.

Intrinsische Motivation zu entwickeln ist keine magische Pille mit sofortiger Wirkung. Die magische Pillen, die dich in 10 Tagen schlank, reich und glücklich machen, sind mir aufgrund hoher Nachfrage leider ausgegangen.

Ich denke, wir können nur bis zu einem Punkt intrinsische Motivation entwickeln und sollten das auch nur für Dinge tun, die wirklich wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit sind. Deshalb auch das Beispiel mit dem Sport und der Ernährung.

Handelt es sich Lebensbereiche wie zum Beispiel Berufsfindung, persönliche Selbstverwirklichung oder auch Hobbys, halte ich es für sinnvoller, wenn wir uns selbst besser kennenlernen und herausfinden, was uns von Natur aus intrinsisch motiviert, anstatt krankhaft zu versuchen, intrinsische Motivation zu entwickeln. Und aus diesem Grund werde ich auch nie Sänger werden.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

Wie du in 4 einfachen Schritten attraktiver auf andere wirkst

Du kannst mit relativ einfachen Mitteln stark beeinflussen, wie attraktiv du auf andere Menschen wirkst.

Keine Sorge, hiermit meine ich nicht, dass du zum Chirurgen sollst um dir neue Brüste, neue Lippen oder ein Sixpack formen lassen sollst.

In diesem Artikel werde ich dir erklären, welche 4 Dinge du tun kannst, um attraktiver auf andere zu wirken.

Doch vorher eine wichtige Frage: warum solltest du überhaupt attraktiver werden wollen?

Attraktivität hat einen großen Einfluss darauf, wie deine Mitmenschen auf dich reagieren. Obwohl wir gerne das Gegenteil behaupten, wir sind alle oberflächlich.

Schon nach 100 Millisekunden bilden wir uns einen ersten Eindruck bezüglich Attraktivität, Kompetenz, Aggressivität oder Vertrauens­würdigkeit einer anderen Person.[1] Generell nehmen wir attraktive Menschen als geselliger, intelligenter, dominanter, mental gesünder und sozial kompetenter war.[2] Das Phänomen ist auch unter dem Namen „Beauty is good“ bekannt.

Deine wahrgenommene Attraktivität hat also nicht nur einen großen Einfluss auf dein Datingleben, sondern auch auf andere Lebensbereiche.

Leider machen viele Menschen zu wenig aus sich selbst und wirken unattraktiver, als sie eigentlich sind. Deshalb möchte ich dir erklären, was du tun kannst, um attraktiver zu wirken und attraktiver zu werden

In 4 Schritten attraktiver wirken

Die ersten beiden Tipps die ich dir vorstelle sind schnell anwendbar. Durch sie wirst du vor allem attraktiver wirken.

Die letzten beiden Tipps brauchen etwas mehr Zeit und Aufwand (gerade der vierte Tipp, der etwas ungewöhnlich ist). Durch sie wirst du langfristig etwas verändern und somit nicht nur attraktiver wirken, sondern auch dauerhaft attraktiver werden.

1. Attraktiver wirken: Lächeln

Laut einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2011 wirken Frauen die lächeln attraktiver und lächelnde Männer unattraktiver.[3] Heißt das also, Frauen sollten lächeln und Männer böse reingucken? Nein.

Wenn du flirtest oder auf neue Menschen zugehst, solltest du generell lächeln, egal, ob du eine Frau oder ein Mann bist. Lächeln symbolisiert Freude, Spaß und gute Absichten.

Kaum jemand wird dich böse abweisen, wenn du lächelst und freundlich „Hallo“ sagst.

Nachdem ich über das Thema Flirten und Dating ein ganzes Buch geschrieben habe, kann ich jeden Menschen nur ans Herz legen, beim Flirten zu lächeln. Das macht das Ganze einfacher und erfolgsversprechender.

Ein weiteres Argument für das Lächeln: selbst durch ein künstlich aufgesetztes lächeln bauen wir Stress ab und können unsere Stimmung verbessern.[4]

2. Attraktiver wirken: Klamotten, Styling, Frisur

Wir Menschen lassen uns leicht täuschen. So hat ein anziehender Kleidungsstil die gleichen positiven Effekte auf die wahrgenommene Attraktivität eines Menschen wie angeborene physische Attraktivität.[5]

Durch stilvolle und zu dir passender Kleidung, einer guten Frisur und eventuell Make-up kannst du zu einem neuen Menschen werden. Und diese Optionen solltest du unbedingt nutzen.

Du bist nicht ganz überzeugt? Hier ein kleines Experiment von mir:

bin ich attraktiv attraktiver werden attraktiver wirken 3

Zwischen dem linken und dem rechten Bild liegen ca. 6 Wochen. Das ist die Zeit, die ich gebraucht habe, um mir einen Bart wachsen zu lassen. Was sind die Unterschiede auf deinen beiden Bildern? Brille, Bart, Haare und die Kleidung. Und bevor komische Fragen kommen, nein, ich benutze kein Make-up.

Es lohnt sich somit, für eine professionelle Stilberatung und einen guten Friseur Geld auszugeben. Sie können aus dir einen neuen Menschen machen.

Und falls du der Meinung bist,  andere sollten dich so mögen, wie du bist, habe ich eine Frage an dich: Warum willst du dir das Leben schwer machen?

Auch wenn du das Beste aus dir machst, können dich andere immer noch so mögen wie du bist. Du machst es ihnen nur einfacher (warum, habe ich am Anfang des Artikels erklärt).

3. Attraktiver werden: Kraftsport und Ernährung

Ein Werbespruch des Knäckebrot-Herstellers Wasa lautet: „Du bist, was du isst.“

Gar nicht so dumm. Ich lege noch eins drauf und behaupte: „Du bist, was du isst und wie du trainierst.“ Zugeben, klingt nicht ganz so locker wie der von Wasa, ist aber zutreffender.

Gehe regelmäßig ins Fitnessstudio und esse gesund und du wirst früher oder später einen attraktiven Körper bekommen. Mal ganz davon abgesehen, dass du gesünder leben wirst.

Beim Krafttraining solltest du dich vor allem auf die großen Grundübungen mit konzentrieren: Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Klimmzüge, Rudern, Schulterdrücken (immer auf die richtige Technik achten).

Auch als Frau solltest du diese Übungen machen. Du musst keine Angst davor haben, ein Muskelprotz zu werden. Das wird nicht passieren. Die besten Ärsche meines Lebens habe ich bis jetzt in Brasilien gesehen. Und dort machen die Frauen regelmäßig Kniebeugen mit viel Gewicht. Höre auf, Body-Pump, Body-Aerobic und Body-weiß-was-ich-was zu machen und trainiere ordentlich. Dann siehst du auch Resultate.

Noch wichtiger als das Training ist jedoch deine Ernährung. Du kannst mir der richtigen Ernährung Gewicht zunehmen oder Gewicht verlieren. Ich habe im Jahr 2012 in 8 Wochen 7 Kg. verloren, in dem ich größtenteils auf Kohlenhydrate verzichtet habe.

Diese Art der Ernährung nennt Paleo-Diät (alternativ auch Steinzeit-Diät). Ich ernähre mich auch noch jetzt größtenteils nach diesen Prinzipien, weil es mir gut tut.

Sich gesund zu ernähren ist größtenteils Gewöhnung. Deine Geschmacksnerven verändern sich und nach einer gewissen Zeit, schmeckt dir gesundes Essen besser als Fast Food. Auch wenn ich wahnsinnig genieße, ab und zu mal Pizza, Burger oder Döner zu essen.

Hier findest du mehr Infos zu der Paleo-Diät:

Warum du durch Paleo abnimmst 

Was auch sehr effektiv zur Gewichtsreduzierung ist und was ich seit langem mache, ist Halbtagsfasten. Das heißt, ich esse 16 Stunden pro Tag gar nichts und dafür dann 3 Mahlzeiten in einem 8 Stunden Fenster.

Bei mir sieht das dann so aus:

  • 13h Mittagessen
  • 17h Snack
  • 21h Abendessen

Zwischen 21h und 13h des Folgetages faste ich. In diesen 16 Stunden nehme ich keine Kalorien zu mir (schwarzer Kaffee und Tee sind erlaubt). Der Körper gewöhnt sich relativ schnell daran und nach etwas Zeit verspürt man keinen Hunger während des Fastens.

Ich fühle mich morgens ohne Frühstück unheimlich produktiv und genieße es, einen leeren Magen zu haben. Und natürlich verbrennt man in der Zeit jede Menge Fett.

Es gibt verschieden Arten des Fastens. Einen guten Überblick der verschiedenen Möglichkeiten und der Vorteile des Fastens findest du hier.

20141223_144736So sah ich im zum Beispiel im Winter 2014 aus.

Damals habe ich weniger als 3 Stunden pro Woche trainiert.

Für jemanden der einigermaßen schreiben kann und ab und an mal einen sinnvollen Satz von sich gibt, gar nicht so schlecht, wie ich finde.

4. Attraktiver werden: Kommunikation

Wie attraktiv dich andere Menschen generell wahrnehmen hängt stark davon ab, wie attraktiv du kommunizierst.

  • Sprichst du laut und deutlich?
  • Hast du eine aufrechte Körperhaltung?
  • Weißt du, wie Humor funktioniert?
  • Kannst du gute Geschichten erzählen?

Du kannst lernen, attraktiver zu kommunizieren – und dadurch wirst du natürlich auch attraktiver von anderen wahrgenommen werden.

In meinem Buch Die Kunst des ehrlichen Datings erkläre ich ein ganzes Kapitel lang, wie du durch ein paar Tricks attraktiver kommunizierst und von anderen auch attraktiver wahrgenommen wirst.

Falls dich die Themen Dating, Attraktivität, Flirten und Kommunikation interessieren, ließ das Buch. Du wirst es lieben. Du kannst das Buch hier bestellen.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

[1] Willis, J. & Todorov, A. (2006). First impressions: Making up ypur mind after 100-ms exposure to a face. Psychological Science, 17, S. 592-598.
[2] Feingold, A. (1992). Good-looking people are not what we think. Psychological Bulletin, 111, s. 304-341.
[3] Tracy, J. L. & Beall, A. T. (2011). Happy guys finish last, says new study on sexual attractiveness. Emotion. 2011 Dec;11(6): S. 1379-1387.
[4] Kraft T. & Pressman, S. (2012). Grin and bear it! Smiling facilitates stress recovery. Psychological Science , 23, S. 1372-1378
[5] Lennon, S. J. (1990), Effects of Clothing Attractiveness on Perceptions. Home Economics Research Journal, 18: S. 303–310

Fragen zum kennenlernen: 7 Fragen, die alles verändern

Fragen zum kennenlernen gibt es viele. Doch die meisten dieser Fragen haben wir schon zu oft gehört.

Auch sind diese Fragen oft sehr sachlich und bringen uns daher emotional nicht wirklich näher.

Wie du vielleicht zwischen den Zeilen liest, gibt es also bessere und schlechtere Fragen zum kennenlernen neuer Menschen.

Die guten Fragen sind die, durch die eine emotionale Verbundenheit entsteht.

Wenn du mir erzählst, was dein Beruf ist, welches Müsli du frühstückst und was die Marke deiner Unterwäsche ist, lerne ich dich nur sachlich besser kennen.

Wenn ich stattdessen erfahre, was deine größten Ängste sind, wovon du träumst, wer der wichtigste Mensch in deinem Leben ist und was du so von dir gibst, wenn du kurz vor einem Orgasmus bist, dann werden wir uns wirklich kennenlernen.

Das soll nicht heißen, dass du nicht auch mal sachliche Fragen stellen kannst. Ein wo kommst du her, was machst du oder wie viele Geschwister hast du, gehen absolut in Ordnung. Nur sollten es eben nicht ausschließlich sachliche Fragen sein.

Daher lautet die Grundregel beim kennenlernen neuer Menschen: stelle möglichst emotionale Fragen. Generell sind positive Fragen besser als schlechte, da sie eher positive Emotionen hervorrufen. Aber es kommt auch immer auf die Situation und auf das Vertrauen an.

7 Fragen zum kennenlernen

Fragst du dich gerade, warum ausgerechnet 7 Fragen? Gut, ich will es dir verraten. Allerdings steckt hinter der Antwort keine moderne, psychologisch fundierte Verhaltenserkenntnis. Sorry.

Es gibt schon (zu) viele Artikel über „10 Dinge, die bla bla bla.“ Du kennst sicherlich einige davon. Falls nicht, hier ist ein Artikel von mir mit 10 Zitaten. Ein Zitat stammt von mir selbst, alle anderen sind wirklich gut.

10 Fragen zum Kennenlernen würde also zu abgedroschen klingen. Mehr als 10 Fragen brauchst du nicht und 5 Fragen ist etwas wenig. Also was dazwischen. 7 ist doch eine super Zahl. Falls du was gegen 7 hast, erkläre mir bitte warum.

Genug des Blödsinns. Hier sind meine 7 (Lieblings) Fragen zum kennenlernen neuer Menschen. Die Reihenfolge sagt nichts über besser oder schlechter aus.

  1. Was ist deine größte Angst?
  2. Was würdest du tun, wenn du nur noch ein Monat zu leben hättest?
  3. Was glaubst du, haben wir gemeinsam? (Ich halte das für eine der besten Fragen zum romantischen kennenlernen, weil man sich auf Gemeinsamkeiten fokussiert.)
  4. Warum tust du, was du tust? (Das ist eine Frage, die man sich auch selbst stellen sollte. Die Antwort kann aber durchaus unschöne Wahrheiten ans Licht bringen.)
  5. Gibt es etwas, von dem du schon lange träumst, es zu tun? Warum hast du es noch nicht getan?
  6. Was war der beste Sex deines Lebens? Wieso? (Die Sexualität eines Menschen sagt sehr viel über sein Inneres aus.)
  7. Wann hast du zum letzten Mal in Gegenwart einer anderen Person geweint?

Bonusfrage: Wenn du unter allen Menschen auf der Welt wählen könntest, wen würdest du gerne zum Essen einladen? (Wenn dein Gegenüber „dich“ antwortet, bist du auf einem guten Weg…)

Es gibt sicherlich noch viele andere gute Fragen, die du bei ersten Dates oder generell beim kennenlernen neuer Leute stellen kannst. Doch ich denke, diese 7 Fragen sind schon mal ein guter Anfang.

Suche dir am besten zwei oder drei aus und probiere sie aus. Falls du jemand noch kaum kennst, würde ich aber nicht sofort mit der Sexfrage anfangen…

(Hier ist noch ein Artikel, in dem du die besten Gesprächsthemen für Dates erfährst.)

Die richtigen Menschen kennenlernen und anziehen

Indem du interessante und emotionale Fragen stellst, wirst du deinem Gegenüber besser kennenzulernen, ihr werdet euch emotional näher kommen und wahre Anziehung kann entstehen. Doch das ist längst nicht das Ende der Fahnenstange.

Wahre Vertrautheit, Nähe und Intimität entsteht aus der Bestätigung, die du dir selbst gibst. Erst wenn du glaubst, dass du es Wert bist, respektiert und geliebt zu werden, wirst du die richtigen Menschen kennenlernen und auch anziehen.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Minimalismus oder warum alles, was ich besitze, in einen Koffer passt

Minimalismus bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ich bin da ein wenig extrem. Alles, was ich besitze, passt in einen mittelgroßen Koffer. Da ich kontinuierlich auf Reisen bin, besitze ich weder ein Auto noch eine Wohnung. Und nein, ich bin auch kein stolzer Besitzer einer Yacht.

Momentan besitze ich:

  • Drei T-Shirts und sechs Hemden.
  • Drei lange und zwei kurze Hosen.
  • Drei paar Schuhe (Schick, Alltag und Sport).
  • Zwei Pullover, einen Mantel, ein Sakko, eine Mütze und einen Schal.
  • Socken und Unterwäsche.
  • Laptop, Stativ, Smartphone, Kindle und einige weniger Bücher, die es nicht als E-Book gibt.
  • Einen Kulturbeutel.
  • Ein paar Kleinigkeiten.

Das ist weniger, als die meisten Menschen für ein Wochenendtrip einpacken. Sich auf derart wenig zu reduzieren ist sicherlich nicht für jeden etwas.

Ich werde dir also nicht empfehlen, den Großteil deiner Besitztümer zu verkaufen und aus einem Koffer zu leben. Genauso wenig werde ich dir raten, in eine abgelegene Hütte auf einem Berg zu ziehen und dich von dem zu ernähren, was dir Mutter Natur schenkt.

Allerdings möchte ich dich dazu anregen, ein wenig überflüssiges Zeug loszuwerden, weniger zu konsumieren und dafür mehr zu erleben. Es wird dir gut tun.

Minimalismus: Meine Geschichte

Ich entschloss mich im Oktober 2012 dazu, überflüssigen Krempel zu verkaufen und zu verschenken.

  • Klamotten, die ich nicht mehr anzog.
  • Bücher, die ich gelesen hatte.
  • Dinge, die ich nicht mehr benützte.

Zuerst löste ich mich nur von wenigem, dann geriet ich in einen Rausch und mistete immer mehr aus. Nach einigen Wochen hatte ich durch die Verkäufe überraschenderweise fast 500€ verdient. Mit dem Geld kaufte ich kurze Zeit später ein One-Way-Ticket nach Brasilien.

Minimalismus ist für mich mittlerweile selbstverständlich. Doch als ich damals ausmistete, war das anders.

Ich dachte, dass mir etwas Bedeutsames fehlen würde und ich den Verkauf gewisser Gegenstände bereuen könnte. Doch mit dieser Einschätzung lag ich zu 100% falsch.

Bis heute habe ich nichts von dem, was ich verkauft oder verschenkt habe, vermisst. Nicht ein einziges Mal. Auch nicht die Dinge, von denen ich dachte, dass sie einen emotionalen Wert für mich haben. Diese Erkenntnis hat mich zutiefst beeindruckt.

Wir hängen emotional an vielen Gegenständen, weil wir glauben, dass sie uns definieren und ein Teil von uns sind, doch letztendlich sind sie uns vollkommen egal. Und das ist verdammt befreiend.

Was dich vom Minimalismus abhält

Weniger zu besitzen und minimalistischer zu leben wird dir gut tun. Doch das ist manchmal gar nicht so einfach.

Vielleicht hast du auch schon mal versucht auszumisten und gemerkt, dass du alles noch irgendwie und irgendwann mal gebrauchen könntest. Das hässliche Tigerkostüm vom Karneval 2007 weggeben? Und wenn ich es doch noch mal anziehe? Oder vielleicht wenn ich mal Kinder habe?

Dass es uns so schwer fällt von Dingen zu trennen liegt an dem Phänomen der Verlustaversion. Dieses Phänomen bezeichnet die menschliche Tendenz, Verluste höher zu gewichten als Gewinne. Menschen erwarten zum Beispiel, dass der Verlust von einem Dollar mehr Einfluss hat als der Gewinn von einem Dollar.18

Sei es die Trennung des Partners, der Verlust von 5€ oder eben das Ausmisten des alten Tigerkostüms von 2007 (oder bist du als Spiderman gegangen?), Verluste kreieren emotionalen Schmerz. Deshalb ist es so schwer uns von Dingen zu trennen, auch wenn wir sie nicht mehr brauchen. Und damit meine ich nicht deinen Partner.

Dinge, die du getrost ausmisten kannst

Alles, was du doppelt oder dreifach besitzt oder weniger als drei oder vier Mal im Jahr benutzt, kannst du getrost ausmisten – du wirst nichts davon vermissen. Hier eine Liste mit üblichen Verdächtigen:

  • Klamotten. Wahrscheinlich ziehst du immer die gleichen vier Hosen und Oberteile an. Alles, was du weniger als vier Mal im Jahr anhast, kann weg.
  • Schuhe. Du brauchst keine 20 Paar. Nein, auch nicht wenn du weiblich bist.
  • Fernseher. Raubt dir jede Menge Zeit und hält dich davon ab, dein Leben zu leben. Ausgewählte Filme kannst du auf DVD oder im Kino gucken.
  • CD’s. Wir leben im 21. Jahrhundert. Wie wär`s mit Digitalisierung?
  • Bücher. Ich lese fast ausschließlich auf meinem Kindle. Das spart Geld, Zeit und Ressourcen.
  • Auto. Manche brauchen ihr Auto, andere lieben es. Doch vielleicht kannst du darauf verzichten.

Du wirst sehen, es ist ein tolles Gefühl sich von überflüssigen Besitz zu lösen. Doch warum häuft sich überhaupt so viel Zeugs an?

Minimalismus vs. Konsumgesellschaft

Wir leben in einer Gesellschaft die sich immer stärker über Konsum und Besitz definiert.

Früher dachte ich, dass meine Besitztümer einen Teil meiner Identität ausmachen. Kaufte ich mir damals eine neue Jacke, fragte ich mich, welche wohl am besten meine Persönlichkeit widerspiegelt.

Genau das ist es, was Brad Pitt im Kultfilm Fight Club kritisiert:

“Du bist nicht deine Arbeit. Du bist nicht wieviel Geld du am Konto hast. Du bist nicht das Auto das du fährst. Du bist nicht der Inhalt deiner Geldbörse. Du bist nicht deine Cargohosen. Du bist der singende und tanzende Abschaum der Welt.”

Identität durch Besitz ist eine weit verbreitete Epidemie. Doch es ist auch der Motor unserer Wirtschaft.

Unternehmen investieren Milliarden in Marketing um dich glauben zu lassen, dass das, was du brauchst, ihr Produkt ist. Doch sobald du es gekauft hast, gibt es wieder ein neues Produkt, was dir noch mehr Glück, Freiheit, Attraktivität und Coolness verspricht. Du bist mit deinem Leben nicht zufrieden? Wird wohl daran liegen, dass du noch das alte iPhone 5 hast.

Mit jedem neuen Produkt was du kaufst, hast du das Gefühl, ein bisschen mehr zu dem Menschen zu werden, der du sein willst. Jedes neues Produkt verspricht dir ein wenig mehr von dem, was du dir so sehnlich wünschst.

Doch dieses Rennen kannst du nur gewinnen, indem du aussteigst. Bei mir hat die Konsumfalle jahrelang funktioniert. Ich glaubte, dass wenn ich erst den Look, die Uhr und den Duft aus den Magazinen habe, zu dem Mann werde, der ich schon immer sein wollte. Werbung beeinflusst uns alle.

Ich konsumiere, also bin ich.

Die Illusion von Selbstverwirklichung durch Konsum ist gut für die Wirtschaft, hat jedoch negative Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. So führt die Unersättlichkeit unserer Konsumwünsche nachweislich zu Unzufriedenheit.19 Doch diese Unzufriedenheit ist erwünscht, schließlich führt sie häufig zu weiterem Konsum.

Zufriedene Menschen, die ihre Identität nicht durch Besitz definieren, sind der Schrecken der Konsumwirtschaft. Ich kaufe mittlerweile fast nur noch Gegenstände, wenn ich sie wirklich brauche. Wenn ich mir eine neue Hose besorge, dann weil die alte kaputt ist oder nicht mehr passt. H&M wünscht sich sicherlich andere Kunden.

Shoppen als Hobby

Zu dem Problem, dass sich immer mehr Menschen durch Konsum definieren und sich davon mehr Glück erhoffen, kommt hinzu, dass Shoppen immer mehr zu einer Freizeitbeschäftigung wird.

Einkaufen dient zur Stimmungsverbesserung, Ablenkung oder zur Kompensation für irgendetwas anderes.20

Unzufrieden mit dem Beruf? Beziehungskrach? Seit zwei Jahren keinen Sex mehr? Egal, ist doch gerade Schlussverkauf!

Ist shoppen für dich ein Hobby?

Minimalismus und minimalistisch leben

Verstehe mich nicht falsch. Ich bin nicht gegen jegliche Art von Konsum. Ich werde nicht für immer das Nomadenleben führen, dass ich momentan führe.

Ich werde mir irgendwann eine Wohnung oder ein Haus zulegen, sie mit Möbel füllen, ein paar Bilder an die Wand hängen und ein Auto vor die Tür stellen.

Doch materielle Dinge sind eben nur materielle Dinge. Ein Auto bringt mich von A nach B, es definiert mich jedoch nicht. Genauso wenig ein Haus, eine Jeans oder ein Smartphone.

Minimalismus: Dinge machen, statt Dinge besitzen

Es geht beim Minimalismus somit nicht nur darum, weniger zu konsumieren und zu besitzen, sondern zu verstehen, was das wirklich bedeutungsvolle in deinem Leben ist und auf das Überflüssige zu verzichten. Mache mehr von dem, was dir gut tut und verzichte soweit wie möglich auf den Rest.

Anstatt dich auf Besitztümer zu konzentrieren, solltest du dich auf Erlebnisse fokussieren. Letztere formen wirklich deine Identität und machen dich zufriedener – selbst wenn sie Geld kosten. Geld in Erlebnisse zu investieren macht glücklicher als Geld für materielle Dinge auszugeben.21 Eine Weltreise wird dich ein Leben lang bereichern, ein neues Auto nicht. Außer du nutzt das Auto für eine Weltreise.

Materielle Dinge haben ihre Daseinsberechtigung, jedoch können sie das wirklich wichtige im Leben nicht kompensieren. Ein erfülltes Leben besteht daraus, Dinge zu machen, nicht Dinge zu besitzen.

  • Statt dir eine Designerjeans für 290€ zu kaufen, besorge dir ein Flugticket und verbringe ein Wochenende in einer fremden Stadt.
  • Statt am Wochenende Shoppen zu gehen, lerne eine neue Sprache, lerne ein Musikinstrument spielen oder lerne neue Leute kennen. Oder mache alles auf einmal.
  • Statt vor deinem Fernseher zu vergammeln, triff dich mit Freunden und unternimmt etwas.
  • Statt dich zu fragen, welcher Klamottenstil am besten deine Persönlichkeit ausdrückt, arbeite an deiner Persönlichkeit und lerne dich selbst besser kennen.
  • Statt dir ein neues Auto zu kaufen, plane eine Weltreise.

Die Erkenntnis, dass es ums erleben und nicht ums besitzen geht, kann dein Leben verändern. Als ich die Erkenntnis hatte, habe ich mich dazu entschlossen, mich selbstständig zu machen und um die Welt zu reisen anstatt eine Karriere als Wirtschaftsingenieur anzustreben.

Habe ich meine Entscheidung bereut? Nein, nicht ein einziges Mal. Ich besitze zwar nicht viel, aber ich fühle mich verdammt reich.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.