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Ängste überwinden: Der ultimative Leitfaden

Ängste überwindenKaum etwas hält dich mehr zurück als deine Ängste.

Deine Ängste schränken dich ein, rauben dir dein Selbstvertrauen und halten dich davon ab, selbstbestimmt zu leben.

In diesem Artikel erfährst du, wie du Schritt für Schritt deine Ängste überwinden kannst. Und zwar unabhängig davon, wovor du momentan Angst hast.

Wichtig! Du findest hier keine 08/15-Tipps, sondern eine psychologisch erprobte Methode, die schon Hunderttausenden von Menschen dabei geholfen hat, ihre Ängste zu besiegen.

Der Artikel besteht aus 4 Teilen.

  • Teil 1: Was ist Angst überhaupt? Und wie beeinflusst sie dein Leben?
  • Teil 2: Wie entsteht Angst?
  • Teil 3: Ängste überwinden (die wichtigste Grundlage)
  • Teil 4: Ängste besiegen (6 effektive Strategien)

Los geht’s.

Teil 1: Was ist Angst überhaupt? Und wie beeinflusst sie dein Leben?

Angst besiegen

Angst ist ein Überlebensmechanismus des Menschen.1 Angst warnt uns vor Gefahren und bereitet uns auf eine Flucht oder einen Kampf vor („Fight or Flight“-Modus). Wenn du Angst verspürst, werden dein Atem und dein Herzschlag schneller, dein Blutdruck steigt und deine Muskeln spannen sich an.2

Dieser Mechanismus ist sehr wirkungsvoll, wenn du einer realen Gefahr ausgesetzt bist:

  • Ein bellender Hund rennt auf dich zu
  • Jemand bedroht dich
  • Ein Auto rast auf dich zu

In solchen und ähnlichen Situation kann dir Angst das Leben retten. Aber wenn wir ehrlich sind, bilden solche Situationen eine absolute Ausnahme. In den allermeisten Fällen sind wir keiner realen Gefahr ausgesetzt.

Oft verspüren wir also Angst vor Dingen, die alles andere als lebensbedrohlich sind:

Die Blondine wird dir schon nicht den Kopf abhacken, nur weil du Hallo sagst. Obwohl du deinen Job kündigst, wirst du vermutlich nicht auf der Straße landen. Und dein Flieger nach Malle wird sehr, sehr wahrscheinlich auch nicht abstürzen.

Die allermeisten deiner Ängste sind nicht real. Sie existieren nur in deinem Kopf.

Verstehe mich nicht falsch. Die Blondine kann total ausrasten, du kannst auf der Straße landen und der Flieger kann abstürzen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist so marginal, dass sie keine Angst auslösen sollte.

Das Problem ist, dass unser Angstsystem nicht auf das moderne Leben zugeschnitten ist.

Angst war vor Tausenden von Jahren ein Warnmechanismus, der uns vor gefährlichen Tieren oder Angreifern geschützt hat – also vor echten Gefahren. Heutzutage ist unser Angstsystem durch Stress, Hektik, Horrornachrichten und Zukunftssorgen in Daueralarmbereitschaft.

Dieses Video von meinem Kollegen ist übrigens auch interessant: Angstrückfälle vermeiden.

Wie dich deine Ängste einschränken

Unser Angstsystem ist wie eine übervorsichtige Mutter, die ihr Kind am liebsten in Watte eingerollt zuhause einsperren würde, um es vor allen möglichen Gefahren zu beschützen.

Als ich im Jahr 2013 zum Beispiel mein Studium abgebrochen habe, um mich mit dieser Webseite selbstständig zu machen, hat mich meine Angst fast aufgefressen. Ich habe mir damals ausgemalt, wie ich mittellos auf der Straße lande, meine Freunde mich auslachen und meine Familie mir den Rücken zukehrt. Aber – wer hätte es gedacht – nichts davon ist eingetreten.

Das Problem an diesen „fiktiven Ängsten“ ist, dass sich dich enorm einschränken. Hier ein paar typische Beispiele.

  • Angst zu versagen: Führt dazu, dass du dich selbst sabotierst, nicht dein volles Potenzial nutzt oder innere Blockaden entwickelst.
  • Angst vor Präsentationen, Prüfungen oder einem Bewerbungsgespräch: Hält dich davon ab, beruflich und privat voranzukommen.
  • Angst vor Veränderung: Lässt dich krampfhaft an Altem festhalten und hält dich davon ab, zu akzeptieren, dass sich die Dinge ständig verändern.
  • Flugangst: Selbsterklärend, oder?
  • Angst davor, andere anzusprechen (soziale Angst): Hindert dich daran, neue Bekanntschaften zu machen, Freunde zu finden oder potenzielle Partner kennenzulernen, falls du Single bist.
  • Angst davor, alleine zu sein: Hält dich davon ab, ungesunde Beziehungen zu beenden und führt zu emotionaler Abhängigkeit.
  • Angst vor Fehlern: Hält dich davon ab, Neues auszuprobieren, Herausforderungen anzunehmen und neue Fähigkeiten zu entwickeln.
  • Angst vor der Zukunft: Führt zu vielen Sorgen, Niedergeschlagenheit, Existenzängsten  und Pessimismus.
  • Angst vor der Angst: Führt dazu, dass du immer ängstlicher und unsicherer wirst. Im schlimmsten Fall kannst du kein normales Leben mehr führen, weil du vor allem und jedem Angst hast.

Bevor ich dir gleich erkläre, wie du Schritt für Schritt deine Ängste überwinden kannst, lass uns noch kurz sehen, wie Ängste entstehen.

Du wirst vermutlich überrascht sein.

Teil 2: Wie entsteht Angst?

Ängste loslassen

Die meisten Menschen verstehen nicht, wie Ängste entstehen. Sie glauben, dass es nun mal gewisse Situationen und Dinge gibt, die ihnen Angst machen.

Aber das stimmt so nicht. Ängste entstehen nämlich durch deine mentale Bewertung. Lass mich das erklären, da es ein enorm wichtiger Punkt ist.

Nehmen wir an, du bist ziemlich schüchtern. Wenn du jetzt auf eine große Party eingeladen wirst, wo du viele Menschen nicht kennst, macht dir das vermutlich Angst.

Aber in Wahrheit ist es nicht die Party, die Angst in dir auslöst. Sondern wie du über die Party denkst.

Vermutlich verbindest du mit der Party solche Gedanken:

  • Ich werde den ganzen Abend alleine in der Ecke stehen.
  • Wenn mich jemand anspricht, werde ich sicherlich etwas Dummes sagen und dann werde ich ausgelacht.
  • Bestimmt werden Andere darüber sprechen, warum ich so komisch bin und was mit mir nicht stimmt.

Durch solche und ähnliche Gedanken bekommst du natürlich Angst vor der Party. Wenn du die Party aber gedanklich anders bewertest, wirst du dich auch anders fühlen. Wenn du zum Beispiel glaubst, dass du auf der Party interessante Menschen kennenlernen und viel Spaß haben wirst, wirst du voller Vorfreude sein.

Ängste entstehen durch deine mentale Bewertung

Ängste entstehen nicht durch eine bestimme Situation, sondern durch deine mentale Bewertung der Situation! Anders gesagt: Ängste entstehen größtenteils im Kopf.

Nehmen wir an, du machst dir oft Gedanken um deine berufliche Zukunft. Ob dir die Zukunft Angst macht oder ob du gelassen bist, hängt davon ab, wie du das ganze mental bewertest.

Ängstliche Bewertung

Viele Menschen aus meinem Umfeld verlieren ihren Job. Bestimmt werde auch ich bald gefeuert. Aber ich kann doch nichts anderes machen. Ich werde bestimmt keinen Job finden. Sicherlich muss ich dann Hartz 4 beantragen und werde alles verlieren: Meine Wohnung, mein Auto, meine Freunde.

Durch diese Gedanken fühlst du dich ängstlich, unsicher, niedergeschlagen oder sogar wütend.

Optimistische Bewertung

Ich habe das Gefühl, das momentan viele Menschen in meinem Umfeld ihren Job verlieren. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Doch selbst wenn das so ist, heißt das noch lange nicht, dass auch ich meinen Job verliere. Und selbst wenn, ich bin fähig, mich in etwas Neues einzuarbeiten und einen neuen Job zu finden.

Durch diese Gedanken fühlst du dich zuversichtlich, entspannt und optimistisch.

Ist das nicht Flucht vor der Realität?

Du glaubst, dass das zweite Beispiel eine Flucht vor der Realität ist? Falsch. Es ist nur eine andere Bewertung der Situation.

Keines von beiden Beispielen ist realer oder wahrscheinlicher als das andere. Es sind schlichtweg Gedanken.

Ob soziale Ängste oder Phobien, Angst vor dem Scheitern, Angst vor Veränderung, Angst vor der Zukunft, Angst vor der Angst oder auch Panikattacken: Sie alle entstehen durch deine mentale Bewertung.

Und das, mein Freund, ist eine gute Nachricht! Denn es bedeutet, dass du deine Ängste loswerden kannst – egal, wovor du Angst hast.

Du musst nur lernen, die Situationen und Dinge, die dir momentan Angst machen, anders zu bewerten.

Zu verstehen, dass deine Ängste größtenteils durch deine Gedanken entstehen, ist der erste Schritt. Achte ab jetzt auf deine Gedanken und deine mentale Bewertung. Du wirst dadurch deine Ängste viel besser verstehen.

Und wie das Ganze praktisch aussieht, sehen wir jetzt.

In Teil 3 des Artikels erkläre ich dir eine wichtige Grundlage, um deine Ängste zu überwinden. In Teil 4 sehen wir dann noch 6 konkrete Strategien, um deine Ängste zu bekämpfen.

Teil 3: Ängste überwinden (die wichtigste Grundlage)

Angst bekämpfen

In diesem Teil des Artikels werde ich dir zeigen, was die wichtigste Grundlage ist, um deine Ängste zu überwinden und sie dauerhaft zu besiegen. Bevor wir zu dem praktischen Teil kommen, muss ich aber ein klein bisschen ausholen (keine Sorge, es ist interessant).

Die klassische Psychotherapie geht davon aus, dass die Ursachen der meisten psychischen Probleme – wie zum Beispiel Ängste und Phobien – durch ein Trauma in der Kindheit verursacht wurden. Durch viele Sitzungen und Gespräche versucht man dann, die Vergangenheit aufzuarbeiten und die Ursache des Problems aufzulösen.

Doch in den letzten Jahrzehnten kamen immer mehr Zweifel an diesem Modell und seiner Wirksamkeit auf.

Seit einiger Zeit ist deshalb die kognitive Verhaltenstherapie auf dem Vormarsch. Bei diesem psychologischen Modell geht es vor allem darum, besser mit negativen Gefühlen umzugehen und neue Verhaltensweisen zu lernen.

Die kognitive Verhaltenstherapie ist äußerst effektiv – vor allem, wenn es darum geht, Ängste zu bekämpfen.

Mit Hilfe der kognitive Verhaltenstherapie haben unzählige Menschen nicht nur ihre Angst vor Hunden, Spinnen und Schlangen überwunden, sondern auch die schwerwiegendste aller Angststörungen, Agoraphobie (die Angst davor, das Haus zu verlassen).3

Doch auch bei anderen Ängsten – wie zum Beispiel sozialer Angst, Angst vor der Angst oder auch Angst vor öffentlichen Reden – ist das Modell sehr effektiv.

Aber wie genau funktioniert das Ganze? Und wie kannst du dadurch deine Ängste überwinden?

Systematische Desensibilisierung

Wir haben im zweiten Teil des Artikels gesehen, dass deine Ängste vor allem durch deine mentale Bewertung entstehen:

Du musst eine öffentliche Rede vor Hunderten von Menschen halten und malst dir aus, wie du dich versprichst, deinen Text vergisst und die Menge dich auslacht – und Zack, schon machst du dir vor Angst in die Hose.

Bei der kognitiven Verhaltenstherapie geht es nun darum, sich auf angsteinflößende Situationen vorzubereiten und sich dann Schritt für Schritt der Angst zu stellen. Psychologen sprechen auch von systematischer Desensibilisierung.

Viele Menschen haben zum Beispiel Angst vor öffentlichen Reden. Deshalb haben Wissenschaftler ein interessantes Experiment mit Studenten durchgeführt, die Angst vor Präsentationen hatten.4

Der ersten Gruppe von Studenten wurde gezeigt, wie sie sich systematisch entspannen können, ihre Rede am besten Vorbereiten sollen und was sie tun können, wenn sie sich kurz vor der Rede nervös fühlen. Ihnen wurden also Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie gezeigt.

Die zweite Gruppe bekam psychotherapeutische Unterstützung von einem Experten, um die Ursache ihre Ängste zu erforschen („Welches Trauma aus deiner Kindheit ist dafür verantwortlich, dass ich jetzt Angst vor Präsentationen habe?“).

Und die dritte Gruppe bekam eine Placebo, das ihnen angeblich dabei helfen würde, entspannter zu werden und wenig Angst zu verspüren.

Der klare Gewinner aller drei Ansätze war die erste Gruppe. Also die Gruppe, der man gezeigt hatte, sich besser vorzubereiten und mit der Angst besser umzugehen.

Was bedeutet das jedoch für dich? Wie kannst du die Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie nutzen, um deine Ängste zu besiegen?

Ängste überwinden: Ein konkretes Beispiel

Nehmen wir an, du hast Angst vor sozialen Situationen:

Bei Unterhaltungen bist du stocksteif und hörst meistens nur zu. Größere Menschengruppen treiben dir Angstschweiß auf die Stirn. Soziale Events und Partys meidest du wie Dieter Hoeneß die Steuern. Und eine fremde Person anzusprechen erscheint dir als etwas komplett Unmögliches.

Durch diese soziale Angst versuchst du wahrscheinlich, soziale Situationen so gut wie möglich zu vermeiden. Das führt jedoch nur dazu, dass deine Angst immer größer wird.

Der Weg, um deine soziale Angst zu überwinden, ist, dich ihr Schritt für Schritt zu stellen.

Das bedeutet, dass du dich ganz gezielt immer wieder in Situationen begibst, die dich herausfordern und die Angst machen.

Der Trick dabei ist jedoch, dich darauf vorzubereiten und kleine Schritte zu machen.

Du könntest dir zum Beispiel vornehmen, in einem Gespräch mit einem anderen Menschen eine kleine Geschichte von dir zu erzählen.

Diese Geschichte würdest du zuhause jedoch vorbereiten. Du könntest dir überlegen, was du Interessantes oder Lustiges erlebt hast. Und dann übst du die Geschichte vor dem Spiegel, bist du sie flüssig erzählen kannst.

Wenn du dich das nächste Mal mit einem Menschen unterhältst und die Geschichte halbwegs passt, erzählst du sie. Wenn du das ein paar Mal gemacht hast und du dich dabei gut fühlst, kannst du die Geschichte das nächste Mal zum Beispiel in einer kleinen Gruppe von 2 oder 3 Menschen erzählen.

Um dich besser auf soziale Situationen vorzubereiten, könntest du dir auch 2-3 Gesprächsthemen zurecht legen. Das würde dir enorm dabei helfen, falls du Angst vor Gesprächspausen oder peinlicher Stille hast.

Ich habe diese Methode zum Beispiel früher genutzt, um bei Dates mit Frauen weniger nervös zu sein. Zu wissen, dass ich 3 interessante Gesprächsthemen vorbereitet habe, gab mir mehr Selbstvertrauen. In den meisten Fällen habe ich die vorbereiteten Gesprächsthemen dann gar nicht mehr gebraucht.

Verlasse immer wieder deine Komfortzone

Jeder Mensch hat eine Komfortzone. Die Komfortzone sind all die Aktivitäten und Situationen, die dir bekannt sind und die dir leicht fallen. Alle Aktivitäten und Situationen, die hingegen außerhalb deiner Komfortzone liegen, machen dir Angst (oder machen dich zumindest nervös).

Vielleicht kannst du innerhalb deiner Familie und deines Freundeskreises persönliche Grenzen ziehen und auch mal klar und deutlich Nein sagen. Das Ganze macht dir keine Angst, weil es innerhalb deiner Komfortzone ist.

Aber wie sieht es im Umgang mit deinen Arbeitskollegen oder sogar deinem Chef aus? Vielleicht hast du Angst davor, bei der Arbeit Grenzen zu ziehen und Nein zu sagen, weil es momentan außerhalb deiner Komfortzone ist.

Was bedeutet all das für dich?

Zwei Sachen:

  1. Bereite dich auf Situationen vor, die dir Angst machen (visualisieren, üben, Texte/Antworten vorbereiten, etc.). Dadurch fällt es dir leichter, dich deinen Ängsten zu stellen.
  2. Stell dich deinen Ängsten in kleinen Schritten immer wieder aufs Neue (verlasse also regelmäßig deine Komfortzone).

Der Punkt ist der: Je öfter du deine Komfortzone verlässt, desto größer wird sie. Mit der Zeit gibt es also immer weniger Situationen oder Dinge, die dir Angst machen.

Das ist auch der Grund, warum ich einige meiner Youtube-Videos an öffentlichen Plätzen gedreht habe. In eine Kamera zu sprechen, während Passanten vorbeilaufen oder amüsiert zuschauen, war für mich eine Herausforderung. Ich wusste aber, dass es gut für mein Selbstvertrauen ist.

Was ist aber, wenn du zu viel Angst hast, um dich deiner Angst zu stellen? Oder wenn du Ängste hast, denen man sich nicht stellen kann – zum Beispiel die Angst, den Job zu verlieren oder die Angst, keinen Partner zu finden?

Darum geht es jetzt in Teil 4 des Artikels.

Teil 4: Ängste besiegen (6 effektive Strategien)

Ängste loswerden

In diesem vierten Teil werde ich dir 6 effektive Strategien vorstellen, die dir enorm dabei helfen werden, deine Ängsten zu überwinden und zu besiegen.

Los geht’s.

1. Denke realistisch

Viele Ängste entstehen dadurch, dass wir irrational denken. Das heißt, dass unsere Gedanken und Bilder im Kopf völlig unrealistisch sind:

  • Nur weil dein Partner dir gesagt hat, dass er mit der reden muss, heißt das noch lange nicht, dass er dich verlassen wird.
  • Selbst wenn du bei einer Rede oder Präsentation deinen Text vergisst, wird dich sehr wahrscheinlich keiner auslachen.
  • Nur weil du deinen Job kündigst, bedeutet das nicht automatisch, dass du mittellos auf der Straße landen wirst.

Wenn du dir ständig irgendwelche Horrorszenarien ausmalst, solltest du dich nicht darüber wundern, dass deine Angst dich sprichwörtlich auffrisst.

Der Punkt ist der: In den allermeisten Fällen sind deine negativen Gedanken und Fantasien völlig übertrieben und haben nur wenig mit der Realität zu tun.

Wenn du dich das nächste Mal dabei erwischst, dass du irgendwelchen Horrorgedanken nachgehst, versuche realistisch zu denken. Mach dir bewusst, dass viele deiner Ängste nur in deinem Kopf existieren und wenig bis gar nichts mit der Realität zu haben.

Verliere also nicht den Kontakt zur Realität.

2. Die 3-Sekunden-Regel

Gibt es konkrete Situationen oder Entscheidungen, die dir Angst machen?

Dann habe ich eine sehr simple aber äußerst effektive Technik für dich:

Die 3-Sekunden-Regel.

Wie der Name impliziert, geht es darum, etwas innerhalb von 3 Sekunden zu machen. Du hast eine Idee oder du verspürst einen Impuls und ohne lange drüber nachzudenken reagierst du darauf.

Diese Technik ist sehr nützlich, um dich deinen Ängsten zu stellen. Denn wenn du innerhalb von 3 Sekunden agierst, hat dein Gehirn nicht genug Zeit um nach Ausreden zu suchen.

Vor vielen Jahren war ich sehr schüchtern im Umgang mit Frauen. Um das zu ändern, habe ich mir vorgenommen, mehr Frauen anzusprechen. Doch wann immer ich eine attraktive Frau sah, hatte ich plötzlich tausend Ausreden parat, um sie nicht anzusprechen:

  • Sie hat bestimmt einen Freund
  • Ich weiß nicht, was ich sagen soll
  • Sie ist gar nicht so attraktiv
  • Ich bekomme bestimmt eine Abfuhr

Als fing ich an, die 3-Sekunden-Regel zu nutzen. Wann immer ich eine attraktive Frau sah, ging ich innerhalb von 3 Sekunden auf sie zu. Dadurch hatte mein Verstand nicht die Möglichkeit, sich eine gute Ausrede auszudenken.

Diese Technik funktioniert auch, um einschüchternde Entscheidungen zu treffen.

Vor einiger Zeit hat einer meiner besten Freunde mich gefragt, ob ich auf seiner Hochzeit der Trauredner sein möchte. Wie aus der Pistole geschossen sagte ich „Ja, ich will“ (der Wortwitz ist beabsichtigt).

Durch meine schnelle Entscheidung hatte ich nicht die Möglichkeit, nach Ausreden zu suchen und musste mich der Angst stellen, die Rede zu halten.

3. Worst-Case-Szenario

Diese Methode hat mir dabei geholfen, den Mut zu finden, um mein Studium abzubrechen und mich selbstständig zu machen. Für mich ist das eine der wichtigsten Methoden, um Ängste zu besiegen.

Wie das Ganze genau funktioniert erfährst du in diesem kurzem Video:

4. Weniger Nachrichten anschauen

Jeden Tag gibt es in den Medien Horrornachrichten. Doch das liegt nicht daran, dass die Welt immer gefährlich wird, sondern daran, dass schlechte Nachrichten schlichtweg mehr Geld einbringen.

Schlechte Nachrichten erwecken Aufmerksamkeit. Und Aufmerksamkeit ist Geld. Würde man mit positiven Nachrichten mehr Geld verdienen, dann würde die Medienlandschaft anders aussehen.

Ich bin über 5 Jahre um die Welt gereist und war lange Zeit in Ländern wie Brasilien, Kolumbien, Kasachstan oder auch Russland. Und ich kann dir eines sagen: Die allermeisten Menschen haben gute Absichten und die Welt ist ein ziemlich sicherer Ort.

Falls du ein ängstlicher Mensch bist, reduziere deinen Nachrichtenkonsum. Und mach dir immer wieder bewusst, dass nicht alles auf der Welt schlecht ist.

5. Lerne dich zu entspannen

Vor ein paar Jahren saß ich im Flieger nach Thailand. Auf halber Strecke waren wir über irgendeinem Land, von dem die meisten nicht wissen, dass es existiert. Dann machte mein Kumpel einen Witz: „Die schießen hier sicher gleich so ne Bodenrakete auf unsere Maschine.“

Wir lachten beide.

Doch dann machte ich den katastrophalen Fehler, mir das Ganze bildlich auszumalen…

Ich konnte meine Gedanken nicht mehr stoppen. Ich stellte mir vor, wie uns die Rakete trifft, wie das Flugzeug auseinander bricht, wie wir abstürzen würden.

Panik überkam mich.

Ich fing an zu schwitzen. Mein Herz raste. Ich dachte, mir springt gleich das Herz aus der Brust. Mich überkam pure Angst. Ich dachte, dass ich, selbst wenn uns die Rakete verfehlt, an einem Herzstillstand sterben würde.

Dann machte ich die Augen zu und fing an, ganz tief durchzuatmen. Ich konzentrierte mich auf meinen Atem. Ich spürte meine Füße fest auf dem Boden. Dann versuchte ich, meine unheimlich angespannten Muskeln nacheinander zu entspannen. Einige Minuten danach war alles wieder gut.

Wieso hat das funktioniert?

Weil Entspannung Angst ausschließt. Wir können nicht entspannt sein und Angst verspüren.

Hast du gerade Angst, versuche dich zu entspannen:

  • Atme ganz tief durch.
  • Konzentriere dich auf deinem Atem.
  • Spüre die Füße fest auf dem Boden.
  • Versuche, alle deine Muskeln nacheinander zu entspannen.
  • Streichle dich und konzentriere dich ganz auf deine Körperempfindungen.

Und denke nicht daran, von einer Bodenrakete getroffen zu werden, wenn du gerade in einem Flugzeug sitzt…

6. Mut ist eine Entscheidung

Angst ist eines der unangenehmsten Gefühle, die es gibt. Doch du solltest dich daran gewöhnen. Denn du wirst in deinem Leben immer wieder Angst verspüren. Egal, wie du dich anstellst, es wird immer wieder Situationen und Dinge geben, die dir Angst machen.

Mach dir bewusst, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst ist. Denn auch mutige Menschen haben Angst. Sie entscheiden sich jedoch dazu, ihre Angst zu überwinden.

Ja, Angst ist enorm unangenehm. Aber letztendlich ist es nur ein Gefühl. Es beeinflusst dich zwar, aber es kontrolliert dich nicht.

Stell dir vor, du müsstest jetzt etwas tun, was dir enorm viel Angst macht. Vermutlich würdest du sagen, dass du es nicht machen kannst.

Was ist aber, wenn ich dir eine Million Euro dafür biete?

Immer noch nicht?

Und was ist, wenn ich dir eine Pistole an den Kopf halte und damit drohe, abzudrücken?

Du würdest es tun. Weil du es kannst. Und weil Mut letztendlich nur eine Entscheidung ist.

Der Weg aus der Angst

Wie wir gesehen haben, entstehen die allermeisten Ängste im Kopf. Um deine Ängste zu überwinden, ist es deshalb fundamental wichtig, dass du deine Gedanken unter Kontrolle hast.

Je besser du deine Gedanken steuerst, desto weniger haben dich deine Ängste im Griff.

Leider sind die meisten Tipps zum Thema Gedankenkontrolle nicht hilfreich. Sie raten dir dazu, immer positiv zu denken oder deine negativen Gedanken einfach durch positive zu ersetzen (was schlichtweg nicht funktioniert).

Aus diesem Grund habe ich ein Ratgeber geschrieben, in dem du 3 Methoden lernst, um deine Gedanken zu kontrollieren. Das wird dir enorm dabei helfen, deine Ängste anders zu bewerten und sie dadurch zu besiegen.

Trag einfach deine E-Mail-Adresse ein und schicke dir den Ratgeber kostenlos zu.

8 Gründe, warum du unglücklich bist (und was du dagegen tun kannst)

Ich bin unglücklich!

Das ist eine Aussage, die man leider von immer mehr Menschen hört.

Obwohl es ihnen eigentlich gut geht, genießen viele Menschen ihr Leben nicht, sondern ertragen es nur.

Sie haben keine Lebensfreude, sind unglücklich ohne Grund und unzufrieden mit allem.

Diese Menschen leben nicht, sie existieren nur.

Wie geht es dir?

Bist du gerade unglücklich? Hast du keine Lebensfreude? Es gibt gute Nachrichten!

Falls auch du gerade unglücklich im Leben bist und keine Lebensfreude hast: Lass den Kopf nicht hängen! (Und spring auch nicht von der nächsten Brücke.)

Es gibt nämlich viel, was du für dein Glück und deine Lebensfreude tun kannst.

Im Folgenden erfährst du deshalb die 8 häufigsten Gründe dafür, dass du unglücklich bist – und was du dagegen tun kannst.

Du kannst dir diesen Artikel auch als Video anschauen:

1. Du bist unglücklich, weil du nur funktionierst

Viele Menschen funktionieren nur.

Sie erfüllen ihre Pflichten, haken ihre To-Do Listen ab, tun das „Richtige“ und versinken tiefer und tiefer in der langweiligen Routine ihres Alltags.

Und so vergehen Tage, Wochen, Monate und letztendlich Jahre.

Zu viele Menschen leben nicht, sondern warten nur auf den Tod.

Natürlich gibt es eine Menge Dinge, die wir tun sollten:

  • Arbeiten.
  • Einkaufen.
  • Rechnungen begleichen.
  • Kinder erziehen.
  • Dem nervigen Onkel zu seinem Geburtstag gratulieren.

Doch bei allen Pflichten des Erwachsenseins solltest du nicht vergessen, das Leben zu genießen.

Denn wenn man nur noch funktioniert, ist es schwer, glücklich zu sein.

Deshalb:

Stürze dich in ein neues Abenteuer. Habe Spaß. Tue etwas, was du noch nie getan hast. Lache, bis dir die Tränen kommen. Mach etwas Unvernünftiges.

Breche aus deiner Routine und deinem Trott aus. Tue etwas, bei dem du dich frei und lebendig fühlst.

Viele Menschen sind unglücklich, weil sie in ihrer Routine gefangen sind und nur noch funktionieren.

Begehe nicht den gleichen Fehler.

Dein Leben sollte sich nicht wie eine unendliche To-Do Liste anfühlen.

Was übrigens auch einen enormen Einfluss auf dein Glück hat sind deine Gedanken. Positives denken hilft nachweislich dabei, sich besser zu fühlen. Aus diesem Grund habe ich auch ein kostenlosen Ratgeber geschrieben. Darin erfährst du, positiver denkst und wie du deinen negativen Gedanken loslässt.

Du kannst dir den Ratgeber hier kostenlos herunterladen.

2. Du bist unglücklich im Job

Lass uns ehrlich sein: Wir verbringen einen Großteil des Tages mit Arbeiten.

Zu den regulären acht Stunden Arbeitszeit kommt noch die Mittagspause und die Hin- und Rückfahrt hinzu.

Ist es nicht normal, dass du unglücklich bist, wenn du einen Großteil deiner Zeit etwas tust, das dich überhaupt nicht erfüllt?

Verstehe mich nicht falsch.

Ich bin keiner von denen, die behaupten, dass Arbeiten immer Spaß machen muss. Wenn du etwas willst, was dir immer Spaß macht, such dir ein Hobby.

Doch obwohl deine Arbeit nicht immer Spaß machen muss, solltest du darin einen gewissen Sinn sehen.

Du brauchst das Gefühl, etwas zu tun, das sinnvoll ist, das deinen Stärken entspricht und das dich herausfordert.

Warum? Weil wir Menschen den Drang zur Selbstverwirklichung haben.

In der weltbekannten Bedürfnispyramide des amerikanischen Psychologen Abraham Maslow zählt Selbstverwirklichung zu einem der fünf großen Bedürfnisfelder des Menschen.

Unter Selbstverwirklichung versteht man generell die Umsetzung der eigenen Ziele und Wünsche sowie das optimale Ausnutzen unserer individuellen Möglichkeiten und Talente.

Da unsere Arbeit zeitlich, emotional und psychisch einen großen Teil unseres Lebens einnimmt, spielt sie eine zentrale Rolle in unserem Streben nach Selbstverwirklichung.

Falls du unglücklich im Job bist, mach dir bewusst, dass das nicht sein muss.

Arbeiten darf dich erfüllen und kann Spaß machen.

Ich kenne genug Menschen, dir ihrer Arbeit gerne nachgehen (ich bin übrigens einer von ihnen).

Und falls du in deinem jetzigen Job todunglücklich bist, dann überlege dir, wie du etwas Neues tun kannst.

Du wirst weder der erste noch der letzte Mensch auf Erden sein, der seinen Job wechselt.

3. Du verwechselst gute Gefühle mit langfristigem Glück

Viele Menschen sind unzufrieden im Leben, da sie gute Gefühle mit langfristigem Glück verwechseln.

Sie verwechseln also Dinge wie Spaß, Genuss oder Freude mit dauerhafter Zufriedenheit.

Diese Verwechslung führt dazu, dass unsere Gesellschaft verstärkt den schnellen Glückskick durch äußere Stimulierung sucht:

  • Leckeres Essen
  • Shopping
  • Schneller Sex
  • Filme und Serien
  • Luxus
  • Social Media
  • Alkohol und Drogenexzesse

Alle diese Dinge fühlen sich kurzfristig gut an. Doch sie führen langfristig nicht zu einem erfüllten und glücklichen Leben.

Was zu langfristigem Glück führt ist vor allem Sinn.

Anders gesagt: Ein glückliches Leben ist ein sinnvolles Leben.

Statt einem Glückskick nach dem anderen hinter zu jagen, finde ein paar Dinge, die dir sinnvoll erscheinen. Dinge, die sich richtig anfühlen. Dinge, für die es sich lohnt, zu leiden. Dinge, die größer sind als du.

Falls du unglücklich bist, konzentriere dich darauf, deinem Leben mehr Sinn zu geben. Das Glück wird folgen.

4. Du bist unglücklich ohne Grund? Dann such dir eine neue Herausforderung

Vor einiger Zeit erhielt ich eine E-Mail einer Leserin. Sie schrieb mir: Anchu, warum bin ich unglücklich, obwohl alles gut ist?

Sie erklärte mir, dass sie keine Probleme in ihrem Leben hat und alles gut sei. Sie war also grundlos unglücklich.

Ich antworte ihr, dass es vielleicht genau darin liegt. Dass sie unglücklich ist, gerade weil sie keine Probleme und Herausforderung hat.

Viele Menschen glauben, dass sie glücklich sein werden, wenn sie alle ihre Probleme lösen und keine Herausforderungen mehr haben.

Doch dabei übersehen sie, dass wir Menschen Probleme und Herausforderungen brauchen.

Wir müssen hin und wieder an unsere Grenzen kommen, für etwas Wichtiges „leiden“ und unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Wir brauchen das Gefühl, zu wachsen, besser zu werden und uns zu entwickeln.

Und all das passiert vor allem dann, wenn wir Probleme lösen und uns neuen Herausforderungen stellen.

Warum glaubst du, dass Rätsel und Sudokus so beliebt sind?

Weil unser Gehirn eine Problemlösungsmaschine ist.

Probleme sind die Nahrung für unser Gehirn.

Und wenn du deinem Gehirn keine bedeutungsvollen Probleme und wichtigen Herausforderungen gibst, dann sucht es sich irgendwelche banalen Probleme.

Schon mal gesehen, dass sich Menschen überreagieren, wenn die Bahn zwei Minuten zu spät kommt? Oder wenn ihre Amazon-Lieferung 48h statt 24h Stunden braucht? Oder wenn ihr neues Instagram-Bild nur 80 statt 200 Likes bekommt?

Falls du unglücklich ohne Grund bist, suche dir eine bedeutungsvolle Herausforderung.

5. Du bist unzufrieden in deiner Beziehung (oder unglücklich verliebt)

Kaum etwas macht Menschen so glücklich, wie eine erfüllte Beziehung. Und kaum etwas mach Menschen unglücklicher, als eine Beziehung, die nicht funktioniert.

Leider sind viele Menschen unglücklich in einer Beziehung.

Oft trennen sie sich trotzdem nicht.

Sie wollen sich nicht eingestehen, dass sie unzufrieden in der Beziehung sind oder dass die Beziehung einfach nicht funktioniert. Oft können die Betroffenen auch nicht alleine sein oder ihnen fehlt schlichtweg der Mut, um das Ganze zu beenden. Also bleiben sie. Leider.

Natürlich macht jede Beziehung schwierige Phasen durch. Und die Beziehung zu beenden, nur weil es mal nicht so gut läuft, ist der falsche Ansatz.

Doch wenn du seit langer Zeit unglücklich und unzufrieden in deiner Beziehung bist, beende sie.

Klar ist das erst mal sehr schwierig und wahrscheinlich auch schmerzhaft. Doch es ist langfristig die bessere Wahl.

Du trägst ja auch keine Hose, die dir nicht mehr passt, nur weil sie früher mal gepasst hat. Oder?

Ein anderer Grund für deine Unzufriedenheit könnte sein, dass du unglücklich verliebt bist.

Falls dass bei dir der Fall ist, dann lies diesen Artikel: Was du tun kannst, wenn du unglücklich verliebt bist

6. Du bist einsam

Unglückliche FrauAbgesehen von einem tiefen Sinn sind erfüllende Beziehungen eine der wichtigsten Grundlagen für ein glückliches Leben.

Und das ist ein Problem.

In unserer modernen Gesellschaft, in der wir dank Smartphone immer und überall mit jedem kommunizieren können und unendlich viele Internetfreunde haben, sind Menschen immer einsamer.

Wir chatten täglich Stunden, schauen uns Videos von Freunden an und liken Bilder, aber echte Kommunikation wird immer seltener. Und das macht Menschen unglücklich.

Wir sind soziale Wesen.

Wir brauchen echten Kontakt zu echten Menschen. Körperliche, psychische und emotionale Nähe zu anderen ist essenziell für unser Wohlbefinden.

Falls du also immer traurig und unzufrieden bist, ist es sehr gut möglich, dass dir einfach die tiefe Verbindung zu anderen Menschen fehlt.

Das Ganze ist mittlerweile psychologisch gut erforscht.

Wenn Personen einsamer sind, als sie sein möchten, sind sie ungesünder, fühlen sich unglücklicher, ihre Gehirnfunktion lässt eher nach und sie sterben früher als Personen, die sich nicht einsam fühlen.1

Frag dich deshalb Folgendes:

  • Wie viele gute Freunde hast du (und wie oft siehst du sie)?
  • Wie gut sind die Beziehungen zu deiner Familie (Eltern, Geschwister, Cousins und Cousinen, usw)?
  • Wie viel Kontakt hast du täglich zu anderen Menschen?
  • Verbringst du regelmäßig eine gute Zeit mit anderen Menschen?

Wie gut es dir geht und wie glücklich du bist hängt maßgeblich von deinen Beziehungen ab. Also kümmere dich darum.

7. Du bist unglücklich, weil du in der Vergangenheit lebst

Bist du unglücklich, weil du in der Vergangenheit lebst?

  • Trauerst du noch immer einer alten Beziehung hinterher?
  • Bereust du noch immer eine falsche Entscheidung?
  • Redest du dir ein, dass früher alles besser war?
  • Bedauerst du noch immer einen Fehler, den du vor Jahren getan hast?
  • Schämst du dich für etwas, was du früher getan hast?

Dann wach auf! Egal, was passiert ist, du kannst es nicht mehr ändern.

Du kannst nur daraus lernen. Und es das nächste Mal besser machen.

Menschen lassen ihre Vergangenheit oft nicht los, weil sie keine Aussichten auf eine bessere Zukunft haben.

Falls du also an der Vergangenheit hängst wie ein Dreijähriger am Rockzipfel seiner Mutter, ist es an der Zeit, dass du dir eine neue Herausforderung suchst und deinem Leben eine neue Richtung gibst.

Deine Vergangenheit muss nicht auch über deine Zukunft bestimmen.

8. Du bist unglücklich, weil du glaubst, dass sich nichts ändern wird

Oft sind Menschen unglücklich, weil sie das Gefühl haben, sie können nichts verändern.

Wie glücklich ein Mensch ist, hängt nämlich stark damit zusammen, wie sehr er glaubt, sein Leben beeinflussen zu können.

Deshalb sind Menschen, die glauben, keine Kontrolle über ihr Leben zu haben, häufig unglücklich, hoffnungslos und werden depressiv.2 Es hat sich nämlich herausgestellt, dass das Gefühl von Kontrolle – ob gefühlt oder real – eine wichtige Grundlage für psychische Gesundheit ist.3

Und genau das ist auch das Problem von Menschen, die sich mit ihrer Opferrolle identifizieren.

Sie fühlen sich den Umständen des Lebens ausgeliefert und hab somit nicht das Gefühl, ihr Leben aktiv gestalten zu können.

Deshalb ist es so immens wichtig, dass du für alles in deinem Leben die Verantwortung übernimmst und dich immer wieder fragst: Was kann ich tun, um mein Problem zu lösen oder mein gewünschtes Ziel zu erreichen?

Keiner von uns kann sein Leben kontrollieren.

Doch je mehr Verantwortung du übernimmst und je mehr du dich deinen Problemen stellst, anstatt vor ihnen davonzulaufen, desto mehr hast du das Gefühl von Kontrolle.

Und das trägt nachweislich zu deinem Glück bei.

Lies dazu unbedingt auch diesen Artikel: Glaubenssätze auflösen

Der wichtigste Schritt: Mach etwas!

Falls du momentan unglücklich bist, ist es gut möglich, dass einer der 8 erklärten Gründe auf dich zutrifft.

Und jetzt kommt der wichtigste Punkt:

Mach etwas!

Übernimm Verantwortung (siehe Punkt 8 von gerade eben) und ändere etwas an dir und/oder deinem Leben.

Es gibt viele Dinge, die du ändern kannst.

Du kannst:

  • deinen Job wechseln
  • die Beziehung zu dir selbst verbessern
  • ab- oder zunehmen
  • deine Beziehung beenden oder einen Partner finden
  • selbstbewusster werden
  • umziehen
  • neue Freunde finden
  • lernen, mit negativen Gedanken umzugehen
  • Disziplinierter werden
  • Dir ein Tattoo mit einem klugen Spruch über das Leben stechen lassen, zum Veganer werden und aufhören, dir die Achselhaare zu rasieren.

Höre auf zu jammern, dich zu beklagen und in Selbstmitleid zu versinken. Übernimm die Verantwortung für dein Leben:

Wenn es etwas gibt, das dich unglücklich macht, ändere es. Wenn es etwas gibt, das dir wichtig ist, dann arbeite daran. Und wenn es etwas gibt, das du nicht beeinflussen kannst, lasse es los.

Machen dich deine Gedanken unglücklich?

Deine Gedanken haben einen riesen Einfluss darauf, wie glücklich oder unglücklich du bist.

Siehe es mal so: letztendlich ist per se nichts positiv oder negativ.

Erst durch unsere mentale Bewertung machen wir die Umstände zu etwas gutem oder schlechtem.

Nehmen wir an, du bist seit langem ungewollt Single.

Das ist erst mal nur ein Fakt.

Ob das für dich jetzt etwas gutes oder schlechtes ist, hängt von deiner Bewertung ab.

Wenn du fest davon überzeugt bist, dass du nur mit einem Partner an deiner Seite das Leben genießen kannst, wirst du ziemlich unglücklich sein (was dich übrigens auch ziemlich unattraktiv macht).

Wenn du dir jedoch denkst, dass du auch ohne Partner das Leben genießen kannst und das ein Single-Leben auch Vorteile hat, geht es dir schon viel besser.

Vergiss nicht: Deine Gedanken haben eine riesen Einfluss darauf, wie glücklich du bist.

Deshalb gibt es Multimillionäre, die alles erreicht haben, und sich trotzdem das Leben nehmen. Und es gibt Menschen, die fast alles verloren haben und trotzdem glücklich sind.

Deshalb habe ich 3 Tipps zusammengestellt, damit du besser mit deinen Gedanken umgehst und positiver wirst.

Du kannst dir die Tipps hier kostenlos herunterladen. Aber Vorsicht! Du bist danach vermutlich deutlich positiver und besser drauf …

5 simple Tipps, um bessere Entscheidungen zu treffen

Fällt es dir schwer, Entscheidungen zu treffen? Hast du Angst vor Entscheidungen? Musst du demnächst eine schwere Entscheidung treffen? Dann bist du hier goldrichtig. In diesem Artikel erfährst du 5 Tipps, die dir helfen werden, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

5 Tipps, um eine bessere Entscheidung zu treffenTagtäglich treffen wir viele Entscheidungen.

Die meisten davon sind relativ unwichtig. Wie zum Beispiel, ob wir jetzt Lavendel oder Rosmarin Shampoo benutzen.

Doch hin und wieder müssen wir schwere Entscheidungen treffen, die unser Leben maßgeblich beeinflussen können:

  • Soll ich meinen sicheren Job aufgeben, um etwas zu machen, was mir mehr Spaß macht?
  • Soll ich meinen Partner verlassen oder können wir die Beziehung noch retten?
  • Soll ich ein Kind bekommen oder doch lieber damit warten?
  • Soll ich mir wirklich ein Tattoo stechen lassen?
  • Soll ich mein erspartes Geld in Bitcoins investieren?

Falls es dir schwer fällt, eine Entscheidung zu fällen, dann werden dir diese 7 Tipps garantiert helfen.

Diesen Artikel als Video anschauen:

Was sind Entscheidungen überhaupt?

Viele Menschen haben große Angst vor Entscheidungen. Vor allem, wenn sie schwere Entscheidungen treffen müssen.

Das führt dazu, dass sie sich vor Entscheidungen drücken, wie ein Drittklässler vor den Hausaufgaben.

Der Gedanke dahinter:

„Solange ich mich nicht entscheide, kann ich auch nichts falsch machen.“

Sie will keine Entscheidungen treffen

Geht es dir ähnlich?

Dann mach dir Folgendes bewusst: Auch keine Entscheidung ist eine Entscheidung!

Ja, du liest richtig. Du kannst dich nicht nicht entscheiden.

Egal, wie sehr du eine Entscheidung vermeiden möchtest, du kannst dich nicht vor ihr verstecken. Nein, auch nicht wenn du die Ohren
zuhältst, die Augen zumachst und laut LALALALALA singst.

Werd erwachsen!

Menschen, die sich nicht entscheiden können, haben oft Angst vor Verantwortung.

Erwachsen zu sein impliziert, sich klar zu entscheiden und die Konsequenzen zu akzeptieren.

Du kannst nicht in die Zukunft schauen. Egal, wie du dich anstellst, du wirst immer mal wieder Fehler machen und dich falsch entscheiden.

Doch das ist allemal besser, als vor dem Leben davonzurennen.

Im Jahr 2013 entschied ich mich zum Beispiel dazu, mein Studium abzubrechen und mit dem Schreiben anzufangen.

Es war eine der schwierigsten und letztendlich auch besten Entscheidungen meines Lebens.

Ich wusste damals natürlich nicht, ob ich mich richtig entschieden habe. Dennoch habe ich mich damals klar entschieden, anstatt davonzurennen.

Triff eine Entscheidung!

Dich nicht zu entscheiden und dauerhaft unentschlossen zu sein, raubt dir eine Menge Energie, Fokus und Klarheit.

  • Deine Beziehung läuft nicht?
  • Du bist mit deinem Job unzufrieden?
  • Du überlegst, in eine neue Wohnung zu ziehen?

Triff Entscheidung, anstatt ewig herumzueiern. Das bedeutet, erwachsen zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

Lieber eine falsche Entscheidung als gar keine Entscheidung! Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt.

Es gibt keine falsche Entscheidung

Es gibt dumme Entscheidungen:

  • Betrunken Auto zu fahren.
  • Jemand zu heiraten, obwohl du ihn nicht liebst.
  • Sandalen und Socken gleichzeitig zu tragen.
  • Ungeschützten Geschlechtsverkehr mit einem Unbekannten zu haben.
  • Anchu Kögls Blog nicht zu lesen.

Aber es gibt an sich keine falschen Entscheidungen. Lass mich das erklären.

In dem Moment, in dem wir uns entscheiden, glauben wir, dass wir die richtige Wahl machen.

Schließlich würde sich keiner für die falsche Alternative entscheiden, wenn er vorher wüsste, dass es die falsche Alternative ist.

Entscheidungen treffen - es gibt kein Richtig oder Falsch!

Es gibt dumme Entscheidungen, aber keine falschen

Eine Entscheidung kann sich also falsch herausstellen, aber in dem Moment, in dem wir sie treffen, glauben wir, dass sie die Richtige ist!

Welche Entscheidung ist die Richtige? Du kannst es nicht wissen!

Nachdem ich 5 Jahre ohne festen Wohnsitz um die Welt gereist bin, habe ich mich letztes Jahr dazu entschlossen, nach Malta zu ziehen.

Vor dem Umzug war ich für 3 Wochen auf der Insel gewesen und habe mir alles angeschaut.

Dann habe ich einige Monate überlegt, Vorteile und Risiken abgewogen und mich letztendlich dafür entschieden. Ich glaubte damals, dass es die richtige Wahl war – doch ich lag falsch.

Nach wenigen Monaten merkte ich, wie klein die Insel ist. Zu klein für mich. Hinzu kam, dass es unnötig schwierig war, mein Business dort anzumelden.

Nach kurzer Zeit bin ich wieder weggezogen.

Eine Entscheidung kann sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Doch in dem Moment, in dem wir uns entscheiden, erscheint sie uns als die beste Möglichkeit.

Deshalb solltest du dich nicht dafür fertig machen, falls sich eine Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt. Schließlich kannst du nicht in die Zukunft schauen!

Die Bewertung bei Entscheidungen ist oft gar nicht möglich

Ein weiterer Punkt ist, dass wir nur schwer bewerten können, ob unsere Wahl wirklich falsch ist.

Stell dir vor, dass du dich zwischen zwei Arbeitgebern entscheiden musst:

  • Einer großen Firma, mit guten Karrierechancen.
  • Einer kleineren Firma, mit flachen Hierarchien und viel Flexibilität.

Du entscheidest dich für die größere Firma. Doch die Aufgaben gefallen dir nicht und die Kollegen sind nervig.
Kurz gefasst: Du bist mit deiner Entscheidung unzufrieden und bereust sie.

Wahrscheinlich malst du dir jetzt aus, dass die kleinere Firma die bessere Wahl gewesen wäre.

Doch die Sache ist die: Du kannst gar nicht wissen, ob die kleine Firma wirklich die bessere Wahl gewesen wäre.

Vielleicht wärst du in der kleinen Firma ja noch unzufriedener als in der großen.

Wenn du dich entschieden hast, stehe dazu und akzeptiere die Konsequenzen.

Weder kannst du in die Zukunft sehen noch weißt du, ob die andere Alternative wirklich die bessere Wahl gewesen wäre.

Mit diesen 5 simplen Tipps kannst du bessere Entscheidungen treffen

1. Tipp: Spare deine Willenskraft für wichtige Entscheidungen auf

Was die wenigsten Menschen wissen: Jede Entscheidung kostet uns Willenskraft.1

Je mehr Entscheidungen du am Tag triffst, desto weniger Willenskraft hast du zur Verfügung.

Hinzu kommt, dass Dinge wie Schlaf, Ernährung, Tageszeit, Stress unsere Willenskraft massiv beeinflusst.

Je müder, hungriger und gestresster du bist, desto weniger Willenskraft hast du und desto schwieriger fällt es dir, eine gute Entscheidung zu treffen.

Sie entscheidet sich für die Pizza

Pizza ist immer eine gute Entscheidung…

Aus diesem Grund treffen auch beherrschte und an sich rationale Menschen manchmal „dumme“ Entscheidungen. Ihre Willenskraft war in dem Moment aufgebraucht.

Spare deine Willenskraft für die wirklich wichtigen Entscheidungen auf

Wusstest du, dass Mark Zuckerberg immer das gleiche graue T-Shirt trägt? Und dass Steve Jobs immer schwarze Rollkragenpullover trug?

Der Grund dafür: Da sie immer das Gleiche tragen, müssen sie sich nicht jeden Tag aufs Neue entscheiden und sparen somit Willenskraft für wirklich wichtige Entscheidungen.

Ist das ein bisschen extrem? Sicher!

Es stimmt aber auch, dass wir mittlerweile von allem einen Überfluss haben.

Wenn du schon morgens zwischen 17 Outfits, 6 Marmeladen und 3 verschiedenen Kaffeesorten auswählen musst, verschwendest du eine Menge Entscheidungskraft.

Begrenze also deine Wahlmöglichkeiten.

Ich esse zum Beispiel seit über 5 Jahren fast jeden Mittag einen großen Salat. Der macht mich satt, ist gesund und ich muss nicht jeden Tag aufs Neue überlegen, was ich essen soll.

Und falls du eine wichtige Entscheidung treffen musst: Tue es, wenn du erholt, ausgeschlafen und satt bist.

Falls nötig, warte ein oder zwei Tage, bist du ausgeruht bist, bevor du die Entscheidung fällst.

2. Tipp: Erfahre mehr über Kopf- oder Herz-Entscheidungen

Nachdem Elliot Smith im Jahr 1982 ein Tumor von der Größe einer Mandarine aus dem Gehirn operiert wurde, war der Mann unfähig, sich zu entscheiden.

Hatte Elliot zum Beispiel einen blauen und schwarzen Stift zur Auswahl, war er unfähig zu schreiben, da er sich für keine der beiden Farben entscheiden konnte.

Elliot konnte zwar weiterhin bestens logisch denken und auch sein Intelligenzquotient war unverändert, doch er war alltagsuntauglich geworden.

Der Neurologe Antonio Damasio untersuchte Elliot und kam zu dem Schluss, dass dieser unfähig war zu fühlen. Elliot verspürte keine Emotionen mehr. Und das war der Grund dafür, dass er sich nicht entscheiden konnte.

Elliot war unfähig sich zu entscheiden, weil sich für ihn alles gleich anfühlte.

Nach weiteren Untersuchungen an ähnlichen Patienten kam man zu einer revolutionären Erkenntnis: Menschen, die nichts fühlen, können sich nicht entscheiden.

Diese Erkenntnis war bahnbrechend, denn die Wissenschaft war bis zu diesem Zeitpunkt davon überzeugt, dass der Mensch sich rational entscheidet. (Mehr zu der Geschichte in diesem Artikels des Spiegels.)

Es gibt keine rein rationalen Entscheidungen

Kein Mensch kann sich 100% rational entscheiden. Denn jede Entscheidung ist ein Wechselspiel zwischen Verstand und Gefühl.

Besser mit Kopf oder Herz entscheiden?

Kopf oder Herz?

Jedoch können wir mehr auf unseren Kopf oder mehr auf unsere Gefühle hören. Und was besser ist, hängt von der Situation ab.

Es gibt Situationen, da sollten wir eher rational abwägen.

Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel klare Fakten vorliegen (Autokauf) oder wir die Alternativen objektiv vergleichen können.

Professionelle Pokerspieler gewinnen regelmäßig, weil sie größtenteils rational entscheiden und sich auf Stochastik und Logik anstatt auf ihr Gefühl verlassen.

Es gibt aber auch Situationen, da solltest du Entscheidungen mit dem Herzen treffen oder dich auf dein Bauchgefühl verlassen.

Wie trifft man eine schwierige Entscheidung? Mit Herz und Kopf!

Studien haben gezeigt, dass wir in komplexen und unübersichtlichen Angelegenheiten mit Bauchentscheidungen überraschend oft richtig liegen.2

Habe also keine Angst davor, öfter auf deine Intuition und deine innere Stimme zu hören. Das ist weiser, gerade bei schwierigen Entscheidungen.

Gleichzeitig solltest du natürlich auch rational die Vor- und Nachteile deiner Alternativen vergleichen (dazu gleich mehr im nächsten Punkt).

Wie schon der Politiker Egon Bahr sagte:

„Verstand ohne Gefühl ist unmenschlich, Gefühl ohne Verstand ist Dummheit.“

3. Triff bessere Entscheidungen, in dem du Vor- und Nachteile aufschreibst

Wie gerade erklärt, ist jede Entscheidung rational und emotional. Dadurch sind Entscheidungen häufig komplex.

Bei manchen Situationen kommt hinzu, dass wir nicht nur zwei Alternativen vergleichen, sondern mehrere.

Bei alledem ist es schwer, den Überblick zu behalten.

Was zur mehr Klarheit führt, ist eine simple Abwägung der Vor- und Nachteile – auf Papier.

Nehmen wir an, dass du Umziehen möchtest und drei Möglichkeiten hast: Berlin, Hamburg und Köln.

Dann schreibe die drei Städte nebeneinander auf ein Stück Papier und liste dann darunter die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.

Strategien, um eine Entscheidung einfacher zu machen

Das ist ein sehr simpler Trick, der jedoch in vielen Fällen zu viel Klarheit führt.

4. Um eine bessere Entscheidung zu treffen, orientiere dich an anderen

Mit jeder Entscheidung versuchen wir, unser Leben zu verbessern.

Wenn wir uns entscheiden, stellen wir uns also vor, wie wir uns fühlen werden (aus diesem Grund können Menschen, die nichts fühlen, auch nicht entscheiden).

Sollen wir uns zum Beispiel für einen Partner, einen Beruf oder einen Wohnort entscheiden, stellen wir uns vor, wie es sich anfühlen wird, wenn dieses eintrifft aber nicht jenes.3

Wir stellen uns vor, wie es sich anfühlt mit Dieter statt mit Markus zusammen zu sein, in Hamburg statt in Nürnberg zu wohnen oder Anwalt statt Yogalehrer zu sein.

Wir versuchen dadurch herauszufinden, welche Entscheidung uns glücklicher machen wird.

Das Problem?

Unser Gehirn schafft es nicht, sich die Zukunft mit allen Details vorzustellen.

Unsere Vorstellung der Zukunft ist begrenzt und das führt häufig dazu, dass wir schlichtweg falsch einschätzen, was uns glücklich macht.

  • Du bist in eine neue, super schicke Wohnung gezogen?
  • Du hast endlich die Beförderung bekommen, für die du zwei Jahre so hart gearbeitet hast?
  • Du hast dir nach langer Überlegung dein niegelnagelneues roséfarbenes iPhone gekauft?

Ich bin ungern der Spielverderber, aber sehr wahrscheinlich machen dich diese Dinge langfristig kein bisschen glücklicher.

Harte Erkenntnis, ich weiß, doch jemand muss es dir ja sagen.

Wie entscheide ich mich richtig? Orientiere dich an anderen!

Wenn wir also generell schlecht einschätzen, was uns glücklich macht, wie können wir dann die richtige Wahl treffen?

Psychologe Dan Gilbert rät, sich an anderen Menschen zu orientieren.

Es scheint, dass die Erfahrungen von anderen Menschen uns ein genaueres Bild der Zukunft und des empfundenen Glück geben kann als unsere eigene Vorstellungskraft.

Skurril, ich weiß.

Wenn du dir zum Beispiel Kinder wünschst, aber noch nicht ganz sicher bist, macht es mehr Sinn, mit anderen Eltern über ihre Erfahrungen zu sprechen, anstatt dich auf deine Vorstellungskraft zu verlassen.

Ähnlich ist es bei einem Jobwechsel, einem Umzug oder einem Autokauf.

Anstatt dich auf deine mangelnde Vorstellungskraft der Zukunft zu verlassen, frage lieber Menschen, die den Job haben, schon an dem Ort leben oder das Auto besitzen.

Die Erfahrung anderer kann dir enorm dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen. Sei also nicht zu stolz, um andere nach ihrer Meinung zu fragen.

5. Entscheide dich öfter

Wie so Vieles im Leben sind Entscheidungen auch Übungssache.

Je öfter und je mehr Entscheidungen du triffst, desto besser wirst du darin. Vor allem, wenn es sich dabei um wichtige Entscheidungen im Leben dreht.

Du schätzt besser ab, was die möglichen Konsequenzen deiner Wahl sind, was dich glücklich macht und wie du dumme Entscheidungen vermeidest.

Lerne also, nicht endlos zu grübeln und dich stattdessen schneller zu entscheiden.

Frau muss Entscheidungen treffen

Höre auf, ewig zu grübeln und entscheide dich

Die meisten deiner Entscheidungen sind sowieso unwichtig.

Ob du jetzt Golf oder Skoda fährst, eine blaue oder rote Bluse trägst oder Urlaub in Spanien oder Griechenland machst, ist unwichtig.

Und je besser und schneller du kleine Entscheidungen triffst, desto besser wirst du auch in den wirklich wichtigen Entscheidungen im Leben.

Du wirst Fehler nie ganz vermeiden können

Egal, wie du dich anstellst, du kannst dich nicht immer richtig entscheiden.

Fehler gehören zum Leben dazu. Weder können wir in die Zukunft schauen noch sind wir perfekte Wesen.

Das ist ok. Aus jedem Fehler kannst du etwas lernen und es das nächste Mal besser machen.

Mach dir auch bewusst, dass du einer Entscheidungen nicht den Rest deines Lebens folgen musst.

Wenn dir ein eingeschlagener Weg nicht gefällt, dich nicht glücklich macht oder dir sogar schadet, dann entscheide dich für einen anderen.

Aber hör auf, vor Entscheidungen davonzulaufen. Denn das ist die schlechteste aller Entscheidungen.

Leidest du unter negativen Gedanken?

Nichts beeinflusst dein Leben mehr als deine Gedanken. In meinem Ratgeber Mindset erfährst du deshalb, wie du negative Gedanken loswirst, alten Schmerz hinter dir lässt und besser mit Stress umgehst. Trage deine E-Mail Adresse ein und ich schicke dir den Ratgeber kostenlos als PDF zu.

5 Tipps, mit denen du dein Selbstwertgefühl stärken wirst

Nicht jeder von uns ist von Natur aus selbstbewusst. Und das ist vollkommen ok – denn in dem folgenden Artikel verrate ich dir, wie du anhand von 5 simplen aber effektiven Tipps dein Selbstwertgefühl stärken und endlich selbstbewusst durchs Leben gehen kannst.

Selbstwertgefühl stärkenEin gesundes Selbstwertgefühl macht dein Leben auf vielen Ebenen leichter. Wenn du dich wertvoll und selbstbewusst fühlst:

  • fällt es dir leichter, echte zwischenmenschliche Beziehungen auf Augenhöhe aufzubauen.
  • bist du in der Lage, aufrichtiger zu deinen eigenen Werten und Bedürfnissen zu stehen und dich gegen jene Menschen abzugrenzen, die diese verletzen.
  • fühlst du dich zufriedener und ausgeglichener, weil du nicht ständig das Gefühl hast, irgendetwas an dir verbessern zu müssen.

Hört sich gut an, oder?

In der Realität sieht es jedoch oft ganz anders aus. Viele von uns haben kein besonders starkes Selbstwertgefühl. Die seelischen Wunden unserer Vergangenheit und Herausforderungen unseres Alltags sorgen immer wieder dafür, dass wir oft an unserem Wert und unseren Fähigkeiten zweifeln.

Hinzukommt, dass wir in einem Wirtschaftssystem leben, welches ein Gefühl des Mangels in uns nährt. Einem Menschen, der den ganzen Tag zufrieden und glücklich ist, kann man schließlich keine Luxusartikel verkaufen, die dazu dienen sollen, seinen Selbstwert zu erhöhen.

Falls du also vorher von dem Gegenteil überzeugt warst – du bist nicht der oder die Einzige, der hin und wieder an seinem Selbstwert zweifelt.

Weil ich dir jedoch von Herzen wünsche, dass du selbstbewusst und stark durch dein Leben gehst, habe ich in den folgenden Absätzen fünf Tipps zusammengestellt, mit denen du dein Selbstwertgefühl stärken kannst.

Diese Tipps dienen als Ergänzung meines vorherigen Artikels zum Thema Selbstvertrauen.

Es lohnt sich, diesen Artikel gelesen zu haben, bevor du hier weiterliest – denn dort gehe ich auf einige grundsätzliche Dinge ein, die ich hier nicht nochmal erwähne. Falls du jedoch einfach neugierig bist, welche ergänzenden Ratschläge für ein starkes Selbstwertgefühl ich in den folgenden Zeilen für dich auf Lager habe, lies weiter.

1. Selbstwertgefühl stärken: Erkenne den Lügner in dir

Es gibt eine Stimme in dir, die dich jeden Tag aufs Neue anlügt. Diese Stimme möchte dir weißmachen, dass du in deinem gegenwärtigen Zustand nie genug bist:

  • Dass du erst dann zufrieden sein kannst, wenn du den perfekten Job gefunden hast.
  • Dass du dich erst dann wertvoll fühlen kannst, wenn du immer alles richtig machst.
  • Dass dein Leben erst dann richtig losgeht, wenn du dein nächstes großes Ziel erreicht hast.
  • Dass du erst dann zur Ruhe kommen kannst, wenn du eine Traumbeziehung führst.

Kurz – dass du immer noch eine Sache brauchst, um dich stark, selbstbewusst und vollkommen fühlen zu können.

Die Stimme, die ich meine, ist die Bedürftigkeit. Sie setzt sich aus deinen ganz persönlichen Ängsten, Wunden, Zwängen und neurotischen Wünschen zusammen – und wenn du nicht aufpasst, versklavt sie dich mit ihren Einflüsterungen, dass du schwach und wertlos bist, bis an dein Lebensende.

Kennst du die bemitleidende Kreatur Gollum aus dem Herrn der Ringe?

Bei Gollum handelt es sich um ein bemitleidenswertes Geschöpf, dass über Jahrhunderte hinweg vom Ring der Macht – einem Symbol der Gier, Angst und Verzweiflung – in Besitz genommen und verstümmelt wurde. Nachdem Gollum den Ring schließlich verliert, treibt ihn sein Verlangen, diesen zurückzubekommen, fast in den Wahnsinn.

Beinahe über Leichen gehend und seine eigenen Treuegelübde missachtend, jagt Gollum blind dem Ring hinterher. Immer mehr verliert er dabei sein ursprüngliches Ich aus den Augen, seine gute Seite, seine ursprüngliche Kraft und Eigenständigkeit.

Am Ende der Geschichte gelingt es ihm, dem Protagonisten Frodo den Ring abzunehmen. Viel zu spät bemerkt Gollum, dass der Ring ihn verraten hat. Von der Freude über seinen Gewinn geblendet missachtet er die Schlucht, die sich neben ihm auftut. Schließlich stürzt er in die feurige Lava des Schicksalsberges (der Ort, an dem der Ring zerstört werden sollte) und findet dort zusammen mit dem Ring sein Ende.

Deine Bedürftigkeit ist ein bemitleidenswertes Geschöpf  – das im Grunde nur geliebt werden will

Selbstwertgefühl stärken

Im Grunde ist Gollums Geschichte ein wunderbares Gleichnis.

  • Genauso wie er ist die Stimme deiner Bedürftigkeit nämlich vollkommen irrational.
  • Genauso wie Gollum ein verkrüppeltes Geschöpf ist, ist auch deine Bedürftigkeit aus dem Mangel, dem Schmerz und der Verzweiflung heraus geboren.
  • Genauso Gollum von dem Verlangen nach dem Ring getrieben wird, treibt dich deine Bedürftigkeit auch an, Dingen hinterherzujagen, die dich letztendlich nicht stärker, sondern nur noch abhängiger machen.

Und genauso wie Gollum einen Anteil in sich hat, der noch nicht von der zersetzenden Kraft des Ringes korrumpiert ist, gibt es auch in dir starke und kraftvolle Seiten.

Denn die größte Lüge, die dir deine Bedürftigkeit erzählt, ist, dass es außer ihr nichts in dir gibt.

Dabei ist deine Bedürftigkeit nur ein Teil von dir. Und je weniger du dich mit diesem Teil identifizierst, je mehr Abstand du zu diesem Teil gewinnst, desto stärker und selbstbewusster wirst du.

Möchte ich dir damit sagen, dass du die innere Stimme deiner Bedürftigkeit ignorieren sollst?

Auf keinen Fall.

Gehe liebevoll mit deinen Ängsten, Schwächen und Selbstwertzeifeln um. Begegne dem schwachen Teil in dir mit Mitgefühl, höre auf seine Botschaften – aber mache nicht den Fehler, dich mit diesem Teil zu identifizieren.

Denn dann wirst du nachhaltig dein Selbstwertgefühl stärken.

Auch interessant: Selbstbewusstsein Coaching

2. Selbstwertgefühl stärken: Verändere deine Perspektive

Oft entsteht ein schwaches Selbstwertgefühl in jenen Momenten, in denen du dich mit deinen Mitmenschen vergleichst – und dann zu dem Schluss kommst, dass du ihnen in irgendeiner Weise unterlegen bist.

Wenn du diesen unvorteilhaften Vergleichen entgegenwirken und dein Selbstwertgefühl stärken möchtest, hast du zwei Möglichkeiten:

1. Du erkennst, dass du schon genug bist

Und zwar unabhängig davon, welche Fähigkeiten oder Leistungen du vorzuweisen hast.

  • Unabhängig davon, ob diesen heute deine Morgenroutine durchgeführt hast oder nicht.
  • Unabhängig davon, ob deine Freunde mehr Geld verdienen als du.
  • Unabhängig davon, ob du gerade zehnmal die Woche Sex hast oder nicht.

Vielleicht hast du schon mal Sprüche wie „Du brauchst nichts tun, um als Mensch wertvoll zu sein“ oder „Im Grunde bist du jetzt schon perfekt!“ gehört.

In diesen Sprüchen ist sehr viel Wahrheit. Letztendlich ist Wert nämlich ein menschgemachtes Konstrukt. Und weil du schließlich der Mensch bist, der in deinem Leben das meisten Sagen hat (oder haben sollte), bist du auch der Mensch, der sich dafür entscheiden kann, unendlich wertvoll zu sein.

Wenn das mal so einfach wäre….

Denn auch, wenn es dir durchaus helfen wird, dir bewusst zu machen, dass du keinen Grund hast, dich schwach zu fühlen: Dein Selbstwergefühl ist immer noch eine ziemlich emotionale Angelegenheit. Und Emotionen lassen sich nur selten durch rationale Worte ändern.

Auch wenn das, was du oben gelesen hast, dir also sinnvoll und logisch erscheinen mag – es wird nur in sehr beschränktem Maße dein Selbstwertgefühl stärken.

Wie du stattdessen mehr Selbstvertrauen erlangen sollst?

2. Du wirst zu einem Menschen, der gibt

Wir Menschen sind die sozialste (na gut – manchmal auch asozialste) Spezies, die es gibt. Dass wir unser Selbstbewusstsein erhöhen, indem wir anderen Menschen helfen, ist daher kaum verwunderlich.

Sobald wir merken, dass etwas in uns ist, das wir in die Welt tragen können – etwas, womit wir einen wahren Mehrwert schaffen – nehmen wir uns selbst automatisch als wertvoller war.

Übe dich im Geben, wenn du dein Selbstwertgefühl stärken willst

Selbstwertgefühl stärken

Wenn du also dein Selbstwertgefühl stärken möchtest, fang an, zu geben:

  • Sei ein Stützpfeiler und Wegweiser für jene Menschen, denen es schlechter geht als dir. Menschen, die verwirrter, ängstlicher und einsamer sind. Die unter schlechteren Bedingungen aufwuchsen oder nicht so viel Glück im Leben hatten wie du. Hilf diesen Menschen mit kleinen oder großen Taten – und zwar ohne dich dabei aufzuopfern.
  • Finde heraus, worin du wirklich gut bist. Welche einzigartige Gabe dein Geschenk an die Menschheit ist. Und dann finde einen Weg, die Leben anderer mit dieser Gabe zu bereichern.
  • Frage dich in Interaktionen mit anderen Leuten nicht, ob du gerade komisch rüberkommst oder inwiefern du deinem Gegenüber unter- oder überlegen bist. Richte deinen Fokus viel mehr darauf, welches Geschenk du deinem Gegenüber mit deiner Anwesenheit machen kannst. Und was du aus eurer gemeinsamen Zeit mitnehmen kannst.

Dich mehr im Geben zu üben, wird in dir einen Bewusstseinswandel hervorrufen. Nicht nur wirst du dich dadurch wertvoller und gebrauchter fühlen. Du wirst auch automatisch demütiger.

Deinen Fokus auf deine Mitmenschen zu richten und darauf, was du ihnen geben kannst, wird dir nämlich vor Augen führen, dass es neben dir auch noch andere Menschen auf der Welt gibt. Und dies wird zur Folge haben, dass du aufhörst, dich ständig nur mit dir und deinem Selbstwert zu beschäftigen.

Eckhart Tolle, einer der größten spirituellen Lehrer der Gegenwart, findet in seinem Buch Eine Neue Erde übrigens noch einen ganz anderen und sehr interessanten Ansatz zum Thema Geben:

„Gib anderen das, was sie deiner Überzeugung nach dir vorenthalten – Lob, Anerkennung, Beistand, liebevolle Zuneigung usw. Das kannst du nicht geben? Tu einfach so, als könntest du es, und es wird dir zufließen.

Bald, nachdem du zu geben begonnen hast, wirst du empfangen. Du kannst nicht empfangen, was du nicht gibst. Was hinausgeht, bestimmt, was hereinkommt. Was immer die Welt dir deiner Auffassung nach vorenthält, das hast du bereits, aber wenn du nichts davon hinausgibst, weißt du nicht einmal, dass du es hast.“ (Eckhart Tolle, Eine Neue Erde, 3. Auflage, Seite 219)

Die Aussage dieser Sätze ist: Erst durch das Geben bekommst du Zugang zu deinen inneren Schätzen und wirst dir deines wahren Wertes bewusst.

Fange deshalb mit dem Geben an, wenn du dein Selbstwertgefühl stärken und die Kraft, die in dir schlummert, entdecken möchtest.

Lies auch: Vertrauen aufbauen in 3 simplen Schritten

3. Selbstwertgefühl stärken: Achte auf deinen Körper

Dass Körper und Geist untrennbar miteinander verbunden sind, ist uns heute bewusst. Überraschend ist es deshalb, dass wir nur äußerst selten auf die Idee kommen, psychische Probleme auf eine physische Art zu lösen.

Mit Sicherheit warst du schon mal richtig deprimiert. Wenn du dir ein bisschen Mühe gibst, kannst du dich wahrscheinlich auch noch daran erinnern, in welchem Zustand sich dein Körper in dieser Situation befand:

  • Dein Kopf war nach vorn gebeugt.
  • Dein Blick war nach unten gesenkt.
  • Dein Oberkörper war schlaff.
  • Dein Gang war langsam und antriebslos.
  • Deine Mimik und Gestik waren wie eingefroren.

Dieser körperliche Zustand ist es, die wir instinktiv mit Schwäche und Hoffnungslosigkeit verbinden. Normalerweise gehen wir davon aus, dass die Emotion bei uns am Anfang der Ursache-Wirkungskette steht – zuerst fühlen wir uns traurig, dann lassen wir die Schultern hängen.

Bewegung hat einen starken Einfluss auf dein Selbstwertgefühl

Selbstwertgefühl stärken

Das dies nicht stimmt, fanden der amerikanische Psychologe William James und der dänische Physiologe Carl Lange bereits im 19. Jahrhundert heraus. Die beiden Wissenschaftler stellten die Theorie dass, dass menschliche Emotionen als Reaktion auf körperliche Vorgänge entständen.

Auch wenn diese Theorie heute als unvollständig gilt und die Entstehung menschlicher Gefühle in Wahrheit sehr viel komplexer ist, lässt sich eine Tatsache nicht leugnen:

Wie du dich bewegst, hat einen entscheidenden Einfluss auf deine Stimmung.

Wenn du also dein Selbstwertgefühl stärken möchtest, probiere es einfach mal aus:

  • Gewöhne es dir an, mit aufrechter Haltung, rausgestreckter Brust und erhobenem Kopf durch die Straßen zu gehen.
  • Treibe einmal die Woche Sport. Spüre deine ganze Kraft und Lebendigkeit, indem du dich voll verausgabst.
  • Suche dir einen stillen Ort im nächstgelegenen Park oder in deiner Wohnung. Und dann lass das heraus, was in dir steckt, indem du tanzt, schreist und dich nach Herzenslust frei bewegst.

Negative Emotionen sowie das Gefühl von Schwäche oder Wertlosigkeit sind oft in deinem Körper gespeichert. Sobald du deinen ganz persönlichen Weg findest, diese Emotionen aus deinem Körper hinauszuschleudern herauszuschleudern, wirst du eine enorme innere Freiheit spüren – und nachhaltig dein Selbstwertgefühl stärken.

Denn selbstbewusst leben, bedeutet auch, dein Selbstbewusstsein im ganzen Körper zu spüren.

4. Selbstwertgefühl stärken: Stelle dich deinen Herausforderungen

Seien wir mal ganz ehrlich – du und ich leben in einer ziemlich komfortablen Welt:

  • Wann hast du das letzte Mal über einen längeren Zeitraum hungern müssen?
  • Wann war deine körperliche Unversehrtheit das letzte Mal ernsthaft in Gefahr?
  • Wann musstest du das letzte Mal eine Entscheidung mit wirklich schwerwiegenden Folgen treffen?

Wahrscheinlich wirst du auf jede dieser Fragen mit einem „kann ich mich gar nicht dran erinnern“ antworten. Und das ist auch gut so – schließlich ist es ein wunderbares Privileg, dass wir in einem Land voller Komfort, Luxus und Freiheit leben.

Auf der anderen Seite hat unsere komfortable Welt auch ihre Tücken. Die Evolution hat uns nämlich darauf trainiert, ständig nach Gefahren Ausschau zu halten. Vor einigen Jahrtausenden war die Welt, in der wir lebten, nämlich noch wesentlich rauer. Ein Fehler bei der Jagd und du wurdest von Mutter Natur aussortiert.

Dass deine Situation heute anders aussieht, ist dir zwar bewusst – doch hauptsächlich auf der rationalen, nicht auf der emotionalen, Ebene. Aus diesem Grund machst du dir heute wegen jedem noch so unnützen Gedanken:

  • Dein Selbstbewusstsein sinkt ins Bodenlose, wenn dein Schwarm dir nicht auf WhatsApp schreibt.
  • Du fühlst dich schwach und wertlos, wenn du in deiner Lieblingssportart besiegt wirst.
  • Du kommst ins Schwitzen, wenn dich dein Gegenüber verbal herausfordert oder deine Werte infrage stellt.

Kurz – du machst dein Selbstwertgefühl von Dingen abhängig, die klein und unbedeutend sind.

Zum Glück gibt es einen Weg, wie du wieder ein Gefühl für das Wesentliche bekommen und dein Selbstwertgefühl stärken kannst.

Auch wenn es manchmal unmöglich erscheint:
Du kannst die Herausforderungen deines Lebens bestehen

Selbstwertgefühl stärken

Dieser Weg besteht darin, die echten Herausforderungen deines Lebens anzunehmen und Dinge zu tun, die dich ein hohes Maß an Überwindung kosten:

  • Wovor hast du gerade am meisten Angst? Stelle dich dieser Angst und finde heraus, was mit dir passiert.
  • Welche Dinge hast du dich nie getraut, einer nahestehenden Person offen zu sagen? Nun ist der Zeitpunkt für mutige, kompromisslose Ehrlichkeit gekommen.
  • Welche Lebensentscheidungen hast du bisher aufgeschoben, weil du Angst hattest, dass falsche zu tun? Nimm dein Leben in die Hand und setze dich mit diesen Entscheidungen auseinander. Denn auch, wenn es dir anfangs schwerfallen mag – entschieden dem Leben entgegen zu treten, wird dein Selbstbewusstsein nachhaltig erhöhen.

Je öfter du dich überwindest und dich deinen persönlichen Lebensherausforderungen stellst, desto stärker kommst du mit dir und dem Leben in Kontakt. Zudem entwickelst du dadurch ein gesundes Selbstvertrauen, weil du feststellst, dass du Dinge schaffen kannst, die du für unschaffbar gehalten hast.

Fang deshalb an, die Herausforderungen deines Lebens anzunehmen, wenn du dein Selbstwertgefühl stärken und endlich selbstbewusst sein willst.

Das bedeutet auch, mutige Entscheidungen zu treffen. Mehr dazu hier: Was soll ich tun?

5. Selbstwertgefühl stärken: Akzeptiere dein Scheitern

Es wird Momente geben, in denen dein Leben nicht nach Plan verlaufen wird – zum Beispiel, weil du an einem deiner Ziele kläglich gescheitert bist oder die Dinge mal wieder ganz anders gekommen sind als erwartet. In Situationen wie diesen musst du dich entscheiden:

Entweder du hältst weiter an deinem Perfektionismus und den zwanghaften Vorstellungen darüber, wie du und das Leben zu sein haben, fest.

Oder du erkennst, dass du ein Mensch mit Stärken und Schwächen bist. Und dass die Welt nicht untergeht, wenn du ab und zu scheiterst.

Dass es die zweite Möglichkeit ist, die letztendlich dein Selbstwertgefühl stärken wird, ist dir sicher bewusst. Aus diesem Grund solltest du anfangen, deinen Perfektionismus abzulegen.

Anstatt dich dafür fertig zu machen, dass du mal wieder nicht alles richtig gemacht hast, frage dich, wieso du den Anspruch hast, perfekt sein zu müssen:

  • Hast du als Kind gelernt, dass du nur dann geliebt und anerkannt wirst, wenn du alles richtig machst?
  • Gibt dir das penible Erledigen von Aufgaben und das vorbildhafte Erreichen deiner Ziele ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle?
  • Bist du überzeugt davon, dass irgendein Unglück passiert oder du als Hochstapler auffliegst, wenn du einmal nicht kompetent wirkst?

Was auch immer sich hinter deinem Perfektionismus (falls vorhanden) verbirgt – versuche es zu ergründen. Denn erst dann wirst du in der Lage sein, dich von unrealistischen Erwartungen an dich selbst freimachen.

Jeder scheitert mal – und das ist vollkommen ok

Selbstwertgefühl stärken

Übrigens: Auch die Annahme, dass du dich immer wertvoll und selbstbewusst fühlen musst, ist eine Art Perfektionismus. Denn im Grunde ist es vollkommen ok, dass du hin und wieder das Gefühl hast, schwach und unsicher zu sein. Schließlich bist du ja auch nur ein Mensch.

Erkenne also, dass du auch unperfekt perfekt bist.

Dass du auch dann genug bist, wenn du mal wieder einen Fehler gemacht hast.

Wenn du diese Tatsache wirklich begriffen hast, wirst du selbstbewusster sein, als du es bisher für möglich gehalten hast.

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10 Dinge, die ich in einem Jahr ohne Alkohol gelernt habe

Ich habe es tatsächlich geschafft. Ich habe es ganzes Jahr auf Alkohol verzichtet.

Nicht ein Schluck Bier oder Wein, keine exotischen Cocktails mit exotischen Namen, keine Gin-Tonics und keine Caipirinhas. Noch nicht einmal an einer Praline mit Schnapsfüllung hab ich mich vergangen.

Ich war der einzige nüchterne Gast auf einer Hochzeit eines Freundes in Spanien, ich habe an meinem Geburtstag mit Tee angestoßen und ich habe auf Dates alkoholfreies Bier getrunken.

Ob ich stolz auf mich bin? Verdammt, ja!

Die meisten Menschen vergessen ihre Neujahrsvorsätze schneller als den letzten Gewinner von Germanys Next Topmodel. Doch ich habe durchgehalten. Ein ganzes Jahr lang.

Für viele Menschen ist der Konsum von Alkohol so selbstverständlich wie Pornos für Jugendliche. Alkohol ist ein soziales Schmiermittel, ein Stimmungsmacher, ein Sorgenvergesser. Und ja, Alkohol ist die Volksdroge Nummer eins.

Auch für mich war Alkohol lange Zeit selbstverständlich. Ob auf Partys, beim Grillen mit Freunden, auf Dates oder beim schicken Italiener um die Ecke.

Doch was passiert, wenn man ein Jahr lang keinen Alkohol trinkt? Verändert sich etwas?

Ja, sogar verdammt viel!

Ich habe in meinem Alkoholfreien Jahr 10 wichtige Dinge gelernt. Einige dieser Dinge waren überraschend, manche skurril und andere wiederum haben mein Leben verändert.

1. Ich habe aufgehört, davonzurennen

Die meisten haben es schon mal getan. Trinken, um zu vergessen, zu verdrängen oder etwas nicht spüren zu wollen.

Alkohol hilft, kurzfristig unangenehme Gefühle und Situationen zu bewältigen.

Viele Menschen trinken – oder besser gesagt, saufen – jedes Wochenende, um zu verdrängen, was für ein beschissenes, langweiliges und eintöniges Leben sie von Montag bis Freitag führen.

Viele Männer trinken auf Partys, damit sie endlich mal den Mut haben, eine Frau anzusprechen. Und nicht wenige Frauen trinken vor dem ersten Mal Sex mit einem neuen Mann, um entspannter zu sein.

Ich erinnere mich an ein Date mit einer jungen Ukrainerin letzten Sommer in Kiew. Wir kochten etwas bei mir zuhause und wussten beide, worauf es hinauslaufen würden. Ich war sehr entspannt, sie war sehr angespannt. Sie musste eine komplette Flasche Rotwein trinken, bevor sie mit mir ins Bett konnte. (Und falls du denkst, dass das daran lag, dass sie unattraktiv war: weit gefehlt! Sie ist eine äußerst attraktive Frau.)

Nur allzu gerne betäuben wir unsere Ängste mit Alkohol und benutzen ihn, um unangenehmen Gefühlen und Situationen aus dem Weg zu gehen.

Comic von Olis Cartoons

In dem Jahr, in dem ich nicht getrunken habe, konnte ich nicht davonlaufen. Weder vor meinen Ängsten, noch vor unangenehmen Gefühlen, Situation und Wahrheiten.

Dies war nicht immer einfach, aber es war verdammt befreiend.

2. Ich bin emotional stabiler

Alkohol hat eine Menge kurzweilige Auswirkungen. Wenn wir Alkohol trinken sind wir ungehemmter, direkter, sind redseliger und häufig auch fröhlicher. In Abhängigkeit der konsumierten Menge fühlen wir uns am nächsten Tag ein wenig groggy oder aber auch richtig beschissen.

Doch Alkohol hat auch langfristige Auswirkungen auf unsere Gefühlswelt.

In dem Jahr, in dem nicht getrunken habe, war ich emotional deutlich stabiler. Ich hatte weniger Stimmungsschwankungen und war generell besser gelaunt.

Als ich das einem Freund aus Italien erklärte, meinte er:

„Anchu, das glaub ich dir sofort. Je mehr und je häufiger ich trinke, desto düsterer werden meine Gedanken und desto schlechter fühle ich mich. Manchmal geht es sogar soweit, dass ich, wenn ich viel trinke, das Gefühl habe, leicht depressiv zu sein.“

Leider vergessen wir häufig, dass Alkohol auch langfristige Folgen hat.

3. Alkohol ist eine Droge

Eine der nervigsten Sachen im letzten Jahr war, anderen immer wieder zu erklären, warum ich keinen Alkohol trinke.

Auf jeder Party musste ich mich rechtfertigen. Und wiederholt und mit Nachdruck sagen: „Nein, man, ich mach keine Ausnahme. Und nein, ich werde auch nicht nur einen Shot mit dir trinken.“

Warum muss man sich dafür rechtfertigen, dass man seinen Körper und seinen Geist nicht kaputt macht?

Denn Alkohol ist die Volksdroge schlechthin. 1,77 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren sind in Deutschland alkoholabhängig. Fast 10 Millionen Menschen trinken so viel, dass es riskant für ihre Gesundheit sein kann. Und mindestens 74.000 Menschen sterben pro Jahr an den Folgen ihres Alkoholkonsums.

Alkohol ist so gefährlich, weil er sozialverträglich ist und sein Konsum meist von anderen unterstützt wird. Doch dabei sollten wir eins nicht vergessen: Alkohol ist eine Droge. Eine gefährliche.

4. Dating wird ehrlicher und unkomplizierter

Früher hat für mich – wie für die meisten Menschen – Alkohol zu einem Date dazugehört.

Durch Alkohol ist man weniger gehemmt, fröhlicher und die Stimmung lockert sich. Das hilft, wenn wir dem anderen näher kommen wollen.

Jemanden zum ersten Mal an die Hand zu nehmen, der erste Kuss und auch der erste Sex sind Dinge, die uns häufig Angst machen. Aber keine Sorge, dein Freund und Helfer Alkohol ist zur Stelle!

Im letzten Jahr hatte ich einige Dates. Doch statt mich auf Alkohol zu stützen, habe ich gelernt, meine Ängste zu überwinden und direkter zu sein. Und das hat mein Datingleben um ein Vielfaches einfacher und unkomplizierter gemacht.

5. Partys machen weniger Spaß

Ich werde hier nicht irgendeinen Unsinn erzählen. Ja, man kann auch nüchtern auf Partys Spaß haben.

Aber genauso viel, wie wenn man trinkt?

Verdammt, nein!

Und jeder, der was anderes erzählt, weiß schlichtweg nicht, wie man trinkt. Oder er nimmt Drogen.

Auf der anderen Seite werden die Wochenenden angenehm lang. Selbst wenn ich bis morgens um vier oder fünf Uhr unterwegs war, war ich am nächsten Tag spätestens um elf Uhr wach – und fit.

6. Ich habe viel Geld gespart

Da wir gerade bei Partys waren: In dem Jahr, in dem ich nicht getrunken habe, habe ich verdammt viel Geld gespart. Im Durchschnitt ein paar Hundert Euro im Monat.

Nicht selten habe ich früher einer wilden Nacht 50-80 Euro ausgegeben. Hier ein Drink, dort jemand eingeladen – schwupp, ist die Kohle weg.

Gerade an den Orten, an denen Alkohol und Feiern besonders teuer sind, wie zum Beispiel Ibiza, Hong Kong, Moskau oder Dubai, habe ich in den letzten Jahren verdammt viel Kohle versoffen.

7. Ich sehe besser aus

Ich habe mein Leben lang Sport gemacht und war immer einigermaßen in Form. Aber mein Waschbrettbauch sah noch nie so gut und definiert aus, wie im letzten Jahr. Und das, obwohl ich weniger Sport als je zu zuvor gemacht habe.

Alkohol hat nun mal eine Menge Kalorien. Und diese scheiß Kalorien setzen sich eben genau da an, wo man sie nicht haben will.

Abgesehen von einem flacheren Bauch ist auch meine Haut deutlich reiner geworden. Haare sind mir allerdings nicht nachgewachsen.

8. Sex ist ohne Alkohol besser

Früher hatte ich gerne betrunken Sex. Ich dachte, es wäre intensiver, wilder und hemmungsloser.

Nachdem ich an Neujahr zum ersten Mal seit einem Jahr wieder betrunken Sex hatte, kam es mir langweilig vor.

Ich spürte wenig, konnte das Ganze nicht so richtig genießen und war nicht präsent. Ich hatte das Gefühl, nicht ganz da zu sein und alles nur gefiltert wahrzunehmen.

Mir wurde der Unterschied besonders stark bewusst, weil ich die Frau, mit der ich im Bett war, letzten Herbst kennengelernt hatte und bis zu diesem Abend immer nur im nüchternen Zustand mit ihr Sex hatte.

Wenn man lernt, loszulassen, sich zu entspannen und dem anderen vertraut, ist Sex im nüchternen Zustand viel lustvoller, schöner und intensiver.

9. Komplett auf Alkohol zu verzichten ist nicht schwer

Hast du dir schon mal vorgenommen, weniger zu trinken? Ich auch. Aber es hat meistens nicht funktioniert.

Mit jedem Drink wird die Stimmung lustiger und die Willenskraft kleiner.

Doch komplett auf Alkohol zu verzichten war überraschend einfach. Ich kam nie in Versuchung. Für mich war klar, dass ich ein ganzes Jahr nicht trinken werde.

10. Klarheit

Nach einem heftigen Saufabend ist der nächste Tag meistens für die Katz. Ich bin zum Glück jemand, der am nächsten Tag trotz Kater einigermaßen fit ist. Doch heftiger Kater hin oder her, spätestens am übernächsten Tag ist man wieder fit und klar – oder man denkst es zumindest.

Wenn man Wochen oder sogar Monate lang kein Alkohol trinkt, erhält man eine neue Form von Klarheit.

Man sieht sich selbst und sein Leben in einem anderen Licht und es werden einem Dinge bewusst, die man vorher nicht gesehen hat – oder nicht sehen wollte.

Mit der Zeit gewöhnt man sich an diese Klarheit und wird süchtig danach. Es ist einfach ein verdammt angenehmes Gefühl, immer voll da zu sein und das Gefühl zu haben, der Verstand funktioniert.

Werde ich in Zukunft etwas ändern?

Seit Anfang dieses Jahres trinke ich wieder.

Wieso?

Weil Alkohol auch ein Genussmittel sein kann. Auch habe ich manchmal das Gefühl, dass es meine Kreativität und Inspiration fördert.

Hättest du mich jedoch vor meinem alkoholfreien Jahr gefragt, ob ich mir ein Leben ohne Alkohol vorstellen könnte, hätte ich vermutlich Nein gesagt. Jetzt sehe ich das anders.

Ich weiß nicht, ob ich in nächster Zeit völlig auf Alkohol verzichten werde. Doch das letzte Jahr hat mir die Augen geöffnet und mich nachdenklich gestimmt.

Eine leicht abgeänderte Version dieses Artikels ist Anfang 2017 im Stern erschienen. Der Artikel wurde mehrere tausendmal auf Social Media geteilt.

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3 Dinge, die du wissen musst, um deine Bindungsangst zu überwinden

In diesem Artikel erfährst du die häufigsten Symptome von Bindungsangst (Angst vor Nähe) und drei verschiedene Wege, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst.

Bindungsangst überwindenDie meisten Menschen wünschen sich eine erfüllte Beziehung. Tiefsinnige Gespräche, intensive Liebesnächte, romantische Sonnenuntergänge, Frühstück im Bett – du weißt, was ich meine. Doch nicht wenige Menschen haben auch genau davor Angst.

Diese Form von Angst bezeichnet man als Bindungsangst oder auch Angst vor Nähe. Bindungsangst bedeutet, dass wir uns nach Nähe und Liebe sehnen, damit aber dauerhaft nicht umgehen können. Ja, wir Menschen sind kompliziert.

Falls du eine gewisse Angst vor Nähe hast, dir aber eine erfüllte Beziehung wünschst, ist es wichtig, dass du deine Bindungsangst überwindest. Denn Menschen mit Bindungsangst sabotieren häufig unbewusst ihre Beziehungen oder suchen sich immer wieder emotional nicht verfügbare Menschen aus, so dass eine Beziehung erst gar nicht zustande kommt.

Wie die meisten Ängste, können wir auch unsere Bindungsangst überwinden. Dies impliziert vor allem, dass wir loslassen. Loslassen von alten Mustern, von falschen Erwartungen und vor allem von Ängsten. Denn hinter der Bindungsangst stecken häufig andere Ängste, wie zum Beispiel:

  • Angst davor, verletzt oder enttäuscht zu werden.
  • Angst davor, etwas zu verpassen.
  • Angst, nicht gut genug zu sein.

In diesem Artikel möchte ich dir erklären, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst.

Erfahre:

  • Die verschiedenen Symptome von Bindungsangst
  • Die vier Ursachen für Bindungsangst
  • Drei Wege, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst

Bindungsangst: Symptome

Wenn man ein Problem lösen möchte, ist der erste und häufig schwierigste Schritt zu realisieren, dass man eines hat. Bevor du deine Bindungsangst überwinden kannst, musst du also erst mal verstehen, dass dich das Thema überhaupt betrifft – und das ist manchmal gar nicht so simpel. Im Folgenden deshalb einige typische Symptome für Bindungsangst:

Eines der häufigsten und auch eindeutigsten Symptome von Bindungsangst ist, dass wir immer wieder an Menschen geraten, die emotional nicht verfügbar sind. Wir suchen uns also intuitiv Menschen aus, die sich gar nicht auf Nähe einlassen können oder wollen, damit wir uns gar nicht erst mit unserer Bindungsangst konfrontieren müssen.

Bindungsangst überwinden 5

Ich höre häufig von Leuten, dass sie sich immer in Menschen vergucken, die schon vergeben sind.

Woran liegt das?

Antwort A: Alle guten, interessanten und attraktiven Männer und Frauen auf dieser Welt sind bereits vergeben. Sorry, für dich ist leider niemand mehr übrig.

Du lachst? Diese Aussage – leicht abgewandelt – höre ich öfter.

Antwort B: Die Betroffenen haben eine gewisse Bindungsangst und „verlieben“ sich deshalb unbewusst immer wieder in Menschen, die emotional nicht oder nur bedingt verfügbar sind.

Müsste ich mich für eine Antwort entscheiden, ich würde B wählen.

Ein ähnliches Muster lässt sich erkennen, wenn du dich immer wieder in Menschen verliebst, die nicht an dir interessiert sind. Sicherlich kann das ab und an passieren – wer war denn bitte nicht schon mal unglücklich verliebt? – aber wenn dieses Muster immer und immer wieder auftritt, würde ich mir Gedanken darüber machen.

Wie schon erwähnt, der erste Schritt, um deine Bindungsangst überwinden zu können, ist zu verstehen, dass es dich betrifft.

Weitere Symptome für Bindungsangst können sein:

  • Extrem hohe Erwartungen an den Partner zu haben.
  • Unter sexuellen Problemen zu leiden.
  • Das Schwanken zwischen dem Bedürfnis nach extremer Nähe und großer Distanz.
  • Immer wieder in einer On-Off Beziehungen zu landen.
  • Über eigene Gefühle nicht reden zu können/wollen.
  • Angst davor, sich festzulegen, verlassen zu werden oder etwas zu verpassen.
  • Viele wechselnde Beziehungspartner zu haben.

Ich schreibe, dass dies Symptome für Bindungsangst sein können, keinesfalls müssen. Es ist nicht einfach, eine Grenze zu ziehen zwischen Bindungsangst und gesunden Ansprüchen an einen Partner und der Beziehung.

Lasse ich mich nicht auf eine Beziehung ein, weil ich nicht den richtigen Partner kennenlerne oder weil ich Bindungsangst habe?

Das ist unter Umständen schwieriger zu beantworten als die letzte Frage bei „Wer wird Millionär?“. Und Joker gibt es diesmal keine.

Nur weil du in den letzten drei Jahren in keiner festen Beziehung warst und einige (oder viele) Affären hattest, muss das noch lange nicht heißen, dass du unter Bindungsangst leidest. Es ist auch gut möglich, dass der richtige Partner schlichtweg nicht dabei war oder du dich in einer Lebensphase befindest, in der es dir gerade gut tut, Single zu sein und herauszufinden, was du eigentlich willst. Und wie man so schön sagt: Alleine zu sein heißt noch lange nicht, dass man auch einsam ist.

Genauso wenig schließt eine Beziehung Bindungsangst aus.

Nur weil du seit drei Jahren in einer Beziehung bist, muss das also noch lange nicht bedeuten, dass du keine Bindungsangst hast. Es gibt Beziehungen, in denen herrscht eine Gefühlskälte ähnlich der Außentemperatur am Nordpol und wahre Nähe kommt so selten vor wie ein motiviertes Gesicht unter Fließbandarbeitern am Montagmorgen.

Danke Anchu! Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher!

Gern geschehen!

Wie kannst du also herausfinden, ob du von Bindungsangst betroffen bist?

Ein guter Indikator für Bindungsangst sind sich wiederholende Muster. Wenn du dich zum Beispiel – wie vorher erklärt – immer wieder in Menschen verliebst, die emotional nicht oder nur bedingt verfügbar sind.

Oder wenn du in jeder deiner vergangenen Beziehungen nach einer gewissen Zeit oder vor einer wichtigen Entscheidung (z.B. dem Zusammenziehen) einen Rückzieher gemacht hast.

Ähnlich sieht es aus, wenn all deine Beziehungen am gleichen Grund gescheitert sind oder aus dem gleichen Grund gar nicht zustande gekommen sind.

Falls du dir eine erfüllte Beziehung wünschst und diese immer wieder an den ähnlichen Mustern scheitert oder aus ähnlichen Gründen gar nicht zustande kommt, ist es wahrscheinlich, dass du eine gewisse Bindungsangst hast.

Trifft das auf dich zu, dann geht es darum, die Ursachen deiner Bindungsangst zu verstehen und ihnen entgegenzusteuern. Wie du das genau machst und wie du deine Bindungsangst überwinden kannst, sehen wir im Folgenden.

Bindungsangst überwinden: Die vier Ursachen der Angst vor Nähe

Falls du deine Bindungsangst überwinden möchtest, ist es wichtig, dass du deren Ursachen verstehst. Denn genau so, wie Bindungsangst verschiedene Symptome hat, gibt es auch verschiedene Ursachen. Und was dem einen dabei helfen kann, seine Bindungsangst zu überwinden, ist für den anderen so nützlich wie die Wettervorhersage von letzter Woche.

Sicherlich gibt es viele verschiedene Ursachen für Bindungsangst. Im Folgenden möchte ich auf die vier eingehen, die mir bei mir selbst wie anderen immer wieder aufgefallen sind.

1. Angst, verlassen oder enttäuscht zu werden

Die meisten Menschen haben schon mindestens eine Trennung hinter sich. Und wenn es dir ähnlich wie mir geht, leidest du nach jeder Trennung wie ein Hund.

Trennungsschmerzen zählen zu den intensivsten emotionalen Schmerzen. Beim Trennungsschmerz werden im Gehirn die gleichen Schaltkreise wie bei physischem Schmerz aktiviert. Ausdrücke wie Trennungsschmerzen oder ein gebrochenes Herz sind also nicht aus der Luft gegriffen.1

Abgesehen vom Trennungsschmerz wurden manche Menschen in ihrer Beziehung auch stark enttäuscht. Ihr Ex-Partner hat ihnen etwas vorgespielt, sie getäuscht oder betrogen.

Es scheint auf den ersten Blick verständlich, dass manche Menschen nach Trennungen oder schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit ihr Herz verschließen und behaupten, sie wollen so etwas nie wieder erleben. Doch leider ist das auf Dauer keine Lösung, ganz im Gegenteil.

Sich emotional nicht auf jemanden einzulassen oder keine Nähe zuzulassen, weil man Angst davor hat, verletzt oder enttäuscht zu werden, ist wie zu behaupten, dass man gar nicht erst leben will, da man sowieso irgendwann stirbt.

Bindungsangst überwinden 2

Es geht im Leben nicht darum, negativen Erfahrungen und Gefühlen aus dem Weg zu gehen – das ist unmöglich –, sondern zu lernen, mit ihnen umzugehen.

(Wie du besser mit negativen Erfahrungen und Gefühlen umgehst, erfährst du in diesem Artikel.)

Es sind nun mal genau die Menschen, die wir am meisten lieben, die uns auch am meisten enttäuschen können. Doch der Preis, sich nicht vollkommen auf einen Menschen einzulassen und sich nicht emotional zu öffnen, ist größer als das Risiko, dass wir eventuell verlassen, verletzt und enttäuscht werden.

Mache dir bewusst, dass es langfristig erfüllender ist, wenn du dich emotional öffnest und dich auf einen Menschen einlässt, anstatt eine lauwarme Beziehung zu führen, weil du Angst hast, verletzt zu werden.

Es gibt im Leben keine Sicherheit und auch keine Garantie. Doch akzeptieren wir das, macht paradoxerweise genau diese Unsicherheit und Vergänglichkeit das Leben häufig so schön.

2. Mangelnde Selbstliebe/Selbstwertgefühl

Wenn du überzeugt davon bist, du seist nicht liebenswert, wirst du es nicht zulassen können, dass dich jemand liebt. Schließlich glaubst du tief in dir, du hast diese Liebe nicht verdient. Das kann dazu führen, dass du Nähe, Zärtlichkeit und Liebe nur in homöopathischen Mengen verträgst.

Menschen, die sich selbst nicht lieben und akzeptieren können, tendieren dazu, ihre Beziehungen zu sabotieren, damit sie ihr Selbstbild bestätigen können.

„Mein Partner hat mich verlassen, da er mich nicht liebt. Ich wusste es doch, ich bin eben einfach nicht liebenswert.“

Ist mangelnde Selbstliebe die Ursache für deine Bindungsangst, ist es relativ klar, wie du deine Bindungsangst überwinden kannst: Stärke dein Selbstwertgefühl.

Du kannst lernen, dich selbst anzunehmen, Grenzen zu setzen und deine Wünsche und Gefühle adäquat zu äußern.

Da das Thema Selbstliebe relativ umfangreich ist und diesen Artikel sprengen würde, möchte ich dir folgenden Artikel dazu empfehlen:

Sich selbst lieben: so schaffst du es!

3. Eltern und Erziehung

Häufig verbinden wir Liebe und das Gefühl von Geborgenheit mit dem, was wir aus unserer Kindheit kennen. Waren unsere Eltern distanziert und gab es zu Hause viel Drama, dann verbinden wir Distanz und Drama mit dem Gefühl von Liebe und Geborgenheit.

Dadurch ist es wahrscheinlich, dass wir uns immer wieder Beziehungen aussuchen, in denen viel emotionale und/oder physische Distanz herrscht und die von Drama beherrscht sind.

Doch bevor du jetzt deinen Eltern unschöne Dinge an den Kopf wirst oder ihnen ihren Ruhestand sabotierst, verwende deine Energie lieber darauf, deine Bindungsangst zu überwinden. Davon wirst du und auch deine Eltern mehr haben.

Waren deine Erfahrungen in der Kindheit ähnlich wie oben beschrieben, hilft nur Bewusstsein. Mache dir immer wieder aufs Neue klar, dass du eine erfüllte, glückliche und harmonische Beziehung möchtest und dass du die emotionale Distanz und das Drama aus deiner Kindheit nicht brauchst.

Je mehr Bewusstsein du dafür entwickelst, desto öfter wirst du merken, dass du gerade versuchst, deine Beziehung zu sabotieren und das nachzuleben, was du eventuell aus deinem Elternhaus und deiner Kindheit kennst.

4. Angst, etwas zu verpassen

Das Leben wird immer schnelllebiger und wir haben immer mehr Möglichkeiten. Ob Urlaubsort, Job oder die Marke unser Cornflakes: Wir haben häufig mehr Möglichkeiten zur Auswahl als wir handhaben können. Und das betrifft auch die Partnerwahl.

Viele Menschen plagt der Zweifel, ob es nicht doch noch einen besseren Partner gibt. Vielleicht schon beim nächsten Barbesuch, bei der nächsten Yogastunde, auf der nächsten Singleplattform, beim nächsten Date. Wir haben Angst, etwas zu verpassen und vor allem haben wir häufig Angst, uns festzulegen.

Zugegeben, dieser Punkt ist kompliziert. Denn ich bin der Meinung, dass einer der häufigsten Trennungsgründe der ist, dass wir uns auf einen Menschen einlassen, der nicht wirklich zu uns passt. Sich bei der Partnerwahl also Zeit zu lassen und nicht den Erstbesten zu nehmen, der gerade um die Ecke kommt, halte ich für sinnvoll.

(Andere häufige Trennungsgründe erfährst du in diesem Artikel.)

Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn Menschen beschließen, dass sie sich eine Zeit lang sexuell ausleben möchten. Eine Zeit lang wechselnde Sexualpartner zu haben kann einem dabei helfen herauszufinden, was man an einem Partner schätzt und was man sich von einer Beziehung erwartet. Achtung, ich schreibe, dass es helfen kann, nicht muss.

Doch egal, wie lange wir uns mit der Partnerwahl Zeit lassen wollen, wie sehr wir an unser sexuellen Freiheit hängen und wie viele andere potenzielle Partner es gibt, irgendwann müssen wir uns für einen Menschen entscheiden. Zumindest, wenn wir eine monogame Beziehung führen wollen. Und diese Entscheidung fällt vielen Menschen schwer.

Mache dir also bewusst, dass immer mehr geht. Mehr Freiheit, mehr Sex, mehr Geld, mehr Partys, mehr Reisen, mehr Abenteuer. Die Maxime unserer Gesellschaft lautet nun mal „höher, schneller und weiter“.

Bindungsangst überwinden 3

Doch anders als uns die Werbung verspricht, können wir nicht alles haben. Und falls du dir eine Beziehung wünscht, wirst du auf gewisse Dinge verzichten müssen.

Bindungsangst überwinden: Drei Tipps

Wir haben gerade eben vier häufige Ursachen für Bindungsangst gesehen und wie das Verständnis dafür dir dabei helfen kann, deine Bindungsangst zu überwinden.

Im Folgenden möchte ich noch weitere drei Tipps aufzeigen, die dir helfen können, deine Bindungsangst zu überwinden.

1. Mache eine Therapie

Falls du eine sehr starke Bindungsangst hast oder das Gefühl hast, dass du sie alleine nicht überwinden kannst, mache eine Therapie. Häufig verzeichnen Angsttherapien gute Erfolge.

In einer Therapie kannst du lernen, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen, Wünsche und Gefühle adäquat zu äußern, Grenzen zu setzen, dich selbst anzunehmen, usw.

2. Offene Beziehung

Letztendlich scheitern viele Beziehung am Anspruch der absoluten Treue. Sicherlich hat auch eine offene Beziehung ihre Nachteile, aber wenn deine Bindungsangst größtenteils ihren Ursprung darin hat, dass du eine gewisse sexuelle Freiheit möchtest, ist eine offene Beziehung eventuell eine gute Option für dich.

(Ein Leserartikel in der Zeit zu dem Thema findest du hier.)

3. Nimm das Tempo heraus

Falls du Bindungsangst hast, ist das Letzte, was du in einer Beziehung brauchst, Druck und Stress. Wenn du erst seit zwei Monaten in einer Beziehung bist, solltest du also nicht gleich planen zusammenzuziehen.

Stattdessen rede offen mit deinem Partner über deine Bindungsangst und mache ihm bewusst, dass du eine gewisse Angst vor Nähe hast und es deshalb langsam angehen möchtest. Klarheit, Ehrlichkeit und Transparenz werden dir dabei helfen, dass dich dein Partner versteht und ihr die nötigen Maßnahmen treffen könnt, bevor du dich wieder total zurückziehst.

Allerdings ist es wichtig, dass du dich nicht selbst belügst und immer wieder auf Abstand gehst, wenn deine Angst zu groß wird. Etwas langsam anzugehen bedeutet nicht, stehen zu bleiben. Wie schon erwähnt, wenn du das Gefühl hast, du bekommst deine Bindungsangst nicht alleine in den Griff, kann eine Therapie helfen.

Leidest du unter negativen Gedanken?

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Als ich endlich meine Ex losließ

Mitte 2011 bin ich von Italien zurück nach Deutschland gezogen. Ab dem Zeitpunkt hatte ich eine Art offene Beziehung mit meiner Freundin, die in Italien blieb – jedoch waren wir beide nicht mal Ansatzweise bereit dafür.

Es war zwar eine kurze, aber unheimlich intensive Beziehung.

Wir waren in Italien damals beide frisch angekommen und kannten niemanden (sie kommt aus Brasilien). Wir hatten uns ein kleines Zimmer geteilt und sind zusammen kopfüber in eine für uns neue und fremde Kultur eingetaucht.

Anfang Februar 2012, ich war schon seit über einem halben Jahr zurück in Deutschland, sah ich dann Fotos von ihr und ihrem neuen Typen, lachend, sich küssend. Sie schienen glücklich. Ich war am Boden zerstört.

In dem Moment als ich die Fotos auf Facebook sah, war mir, als würde mir jemand mein Herz aus der Brust reisen und es vor meinen Augen langsam und genussvoll aufessen, während derjenige mir vergnügt beim Sterben zuguckt.

Ich fühlte stechenden Schmerz bei gleichzeitiger kompletter innerer Leere.

Dazu kam, dass ich gerade mein Praktikum in Koblenz vorzeitig gekündigt hatte und nicht mehr wusste, was ich wirklich in meinem Leben will. Ich war seit einer Woche wieder zurück in Berlin und hatte weder eine eigene Wohnung noch wirklich Geld.

Ich fühlte mich vollkommen verloren. Kein Zimmer in Aussicht, keine Ahnung was ich mit meinem Leben machen wollte und meine Ex-Freundin befand sich glücklich in den Armen eines anderen – und ich hatte es gesehen. (Gibt es eigentlich irgendetwas schmerzvolleres?)

Ich skypte mit ihr und sagte ihr, dass obwohl wir eine offene Beziehung hätten, ich es nicht aushalte sie glücklich mit einem anderen zu sehen und sie nicht aufhalten wollte. Unter Tränen wünschte ich ihr alles Gute und legte auf.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, drehten sich meine ersten Gedanken um sie – und ihren neuen Typen. Ich hatte schon bessere Starts in den Tag, zum Beispiel mit ihrem Kopf zwischen meinen Beinen.

Dann redete ich mir ein, dass es nichts gibt, was ein ausgiebiges Frühstück nicht wieder wettmacht. Also frühstückte ich erst mal ordentlich. 10min später kotze ich alles wieder in die Kloschüssel.

Die Wochen nach der Trennung

Die Wochen nach der Trennung fühlte ich mich ausgesaugt und perspektivlos. Wie ein Obdachloser, der gerade gemerkt hat, dass er seinen letzten Schluck Schnaps getrunken hat und die Flasche nun endgültig leer ist.

Alles fühlte sich zu diesem Zeitpunkt sinnlos und stumpf an. Ich hatte sogar an manchen Tagen das Gefühl, ich habe eine Depression. Es war nicht meine erste Trennung, aber so etwas hatte ich noch nie erlebt.

Jeder einzelne Gedanken drehte sich um sie. Es war wie ein Fluch, der mich nicht loslassen wollte. 

Jede Frau, egal wie alt, wie jung, wie schön oder wie hässlich, erinnerte mich an sie und unsere Zeit. Und jeder Typ, an ihren Neuen.

  • Wenn ich Kinder sah, musste ich daran denken, dass wir auch mal Kinder hätten haben können.
  • Wenn ich ein Fitnessstudio sah, musste ich daran denken, dass sie immer joggen gegangen war.
  • Wenn ich eine Bar sah, erinnerte ich mich an unsere fröhlich feuchten Nächte zusammen in den Bars von Turin.

Es war, als gäbe es kein Entkommen von ihr.

Eines Tages in der S-Bahn, sah ich das Bild von ihr und ihrem Neuen vor meinen Augen. Ich musste mich sofort festhalten, denn sonst wäre ich einfach umgekippt. Danach dachte ich kurz daran, was passieren würde, wenn ich mich einfach vor die nächste S-Bahn schmeißen würde. Ich verdrängte den Gedanken jedoch wieder.

Ich überlegte, ob es anderen Menschen wohl auch so mies geht, wenn sie Schluss machen. „Niemals“ dachte ich, keiner macht das durch, was ich gerade durchmache.

Was für ein Blödsinn! 

Wir alle Leiden, wenn eine Beziehung zu Ende geht. Manche mehr, manche weniger, aber wir alle leiden. Anscheinend finden wir Menschen es jedoch beruhigend und irgendwie tröstend, uns selbst zu bemitleiden – und versuchen deshalb, uns in unserer eigenen Trauer zu ertränken.

Das Leben ging weiter

Ich finge an, täglich zu meditieren und mich in Achtsamkeit zu üben. Das half mir, mich meinen Emotionen bewusster zu werden und mich weniger mit ihnen zu identifizieren – ein damals großer und wichtiger Schritt.

Auch fing ich an viel zu lesen und mich mehr mit mir selbst zu beschäftigten. Ich fragte mich, was ich wirklich in meinem Leben machen will und wofür ich brenne.

Ich bin keine New-Age spirituell abgedrehter Pseudomönch, aber eine gewisse Selbstkenntnis und eine gute Selbstwahrnehmung halte ich für unerlässlich um wirklich eine Veränderung in unserem Leben herbeizuführen.

Es war also eine Zeit, in der ich mich hauptsächlich auf mich selbst konzentrierte. Ich lernte viel über Ernährung, las mehr, machte Sport, traf mich mehr mit Freunden. Ich übte mich darin, mich selbst zu lieben.

All das half mir, ein Umfeld und ein Leben um mich herum aufzubauen das mir gefiel und welches mir positive Emotionen schenkte.

Ich spürte, dass ich eine gewisse Kontrolle in meinem Leben habe und darüber, wie ich emotional auf äußere Umstände reagiere. Dadurch entdeckte ich ganz langsam eine neue Kraft in mir, ein tiefergehendes Selbstvertrauen.

In der Zeit spürte ich, dass egal was in meinem Leben passiert, ich schon irgendwie damit klarkommen würde. Ich entdeckte, dass tief in mir, ein unzerstörbarer Kern ist.

Diese Entdeckung gab mir neue Kraft und Antrieb.

Eine neue Bekanntschaft

Dann lernte ich eine für mich unheimlich wichtige Frau kennen. Und fing wieder an, Glücksmomente zu erleben und das Leben zu genießen. Stück für Stück, ganz langsam.

Denn meine Ex war trotzdem noch da. Nur in Gedanken, aber dafür tagtäglich. Und das, obwohl ich sie auf Facebook und Skype blockiert hatte und seitdem ich schlussgemacht hatte, nichts mehr von ihr gehört hatte.

Im Juli 2012, also circa 6 Monate nach der Trennung, schrieb ich ihr dann eine E-Mail, um zu ihr zu sagen, dass ich vorhatte, nach Brasilien zu ziehen. Ihre Antwort kam rasch, war aber nicht unbedingt positiv – und schön schon gleich dreimal nicht.

Daraufhin schrieben wir zwei Tage einige E-Mails Hin und Her und klärten ein paar Dinge, die wir schon viel früher hätten klären sollen.

Nachdem ich die letzte E-Mail geschrieben hatte, ging ich joggen. Es war ein schöner Samstagnachmittag im Friedrichshainer Volkspark in Berlin.

Während ich joggte, mitten im Park, war er plötzlich da: Der Moment, auf den ich solange gewartet hatte.

Plötzlich lies ich sie los. Plötzlich war sie weg. Von einem Moment auf den anderen. Ich spürte es ganz deutlich.

Ich war so überwältigt, dass ich anhielt und die Kopfhörer abnahm.

Mir war sprichwörtlich ein Stein, oder besser gesagt, ein Fels vom Herzen gefallen. Als hätte ich den ganzen viel zu schweren und unnötigen Ballast, den ich monatelang ungewollt umher getragen hatte, endlich abgeworfen.

Auf einmal war sie keine mich krampfhaft verfolgende und nicht loslassende Erinnerung mehr, sondern nur noch ein schöner Rückblick in die Vergangenheit, ein ausgeträumter Traum.

Jetzt war sie nur noch ein kleiner Teil in meinem Herzen, ein Stück meiner Vergangenheit.

Ich schaute um mich und überlegte, wie schön das Leben ist. Ich sagte laut „Danke“ und rannte weiter.

Es war der wohl befreiendste Moment meines Lebens.

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